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Vonnys
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Mühlhausen

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 22.04.2023
Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki


ausgezeichnet

Ruhig und Entspannt

Das Buch „ Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ ist ein schöner leichter Roman aus Japan. Die 25 jährige Takako wird von ihrem Freund verlassen, da dieser eine andere heiraten möchte. Für die junge Frau bricht eine Welt zusammen. Sie kündigt ihren Job und kann vor lauter Kummer nichts mehr mit sich und der Welt anfangen. Takako Onkel bietet ihr an, für Kost und Logie in seiner Buchhandlung zu arbeiten. Aus Mangel an Zukunftsideen und finanzieller Not, nimmt sie das Angebot an und ab hier beginnt der Zauber der Geschichte.

Der Leser reist nun in das Bücherviertel Jinbocho von Tokio. Hier in Japans Book Town reihen sich unzählige Büchereien und Antiquariate aneinander. Takako lernt die heilsame Kraft des Lesens zu schätzen, sie kann hier neue Freundschaften knüpfen und das Leben wandelt sich langsam wieder der Sonnenseite zu. Die Story nimmt einen unerwarteten Verlauf, wird aber nicht kitschig dabei.

Der Schreibstil des Autors ist sehr ruhig und schnörkellos. Der Text liest sich sehr entspannt, fast meditativ und ich finde, dass das sehr gut in eine japanische Geschichte passt. Das Cover ist sehr gelungen und erweckt auf jeden Fall Interesse. Eine klare Kaufempfehlung für dieses Buch.

Bewertung vom 19.04.2023
Samuels Buch
Finzi, Samuel

Samuels Buch


ausgezeichnet

Einfallsreichtum, Mut und Abenteuer

„Samuels Buch“ ist ein autobiografischer Roman von Samuel Finzi. Der bekannte Schauspieler erzählt auf feine humorvolle Art aus seiner Kindheit und Jugend im sozialistischen Bulgarien. Als Sohn eines berühmten Schauspielers und einer erfolgreichen Pianistin wurden ihm künstlerisches Talent und Kreativität mit in die Wiege gelegt. Die Liebe zur Schauspielerei begleitete ihn schon als Kind und man ahnt schon beim Lesen, dass aus dem Jungen doch etwas werden muss - er kann ja nicht anders. Sehr gefallen hat mir, wie luftig und leicht die Familie in dem strengen und farblosen System des Sozialismus gelebt hat. Die Phantasie und Kreativität der Eltern, nicht nur bei der Wohnungseinrichtung oder beim Reisen, ist einfach unglaublich. Auch für die Schulbildung des Sohnes werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit Samuel die bestmögliche Ausbildung erhalten kann – und die bekommt er auch. Ganz schlimm fand ich die Zeit in der Armee und wie die jungen Soldaten dort gequält und schikaniert wurden. Samuel Finzi hat ein Talent dem mit einer Leichtigkeit entgegenzutreten, das einfach nur bewundernswert ist. Der Schreibstil des Autors ist locker und leicht, der Text liest sich angenehm fließend. Eine klare Kaufempfehlung für alle die Abenteuer, Mut und Einfallsreichtum mögen oder brauchen.

Bewertung vom 03.04.2023
Lebendige Nacht
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


ausgezeichnet

Superschönes Sachbuch

Bei dem Buch „Lebendige Nacht“ von Sophia Kimmig handelt es sich um ein wunderschönes Sachbuch. Die Autorin ist Biologin und hat sich in diesem Buch ausgiebig mit dem Thema Nacht auseinander gesetzt. Ihre Liebe zur Natur findet sich hier in jeder Zeile wieder und ihr interessanter Schreibstil lässt den Leser nur so über die Seiten fliegen. Die informativen Texte sind überhaupt nicht langweilig und die fun facts lassen den Leser oft schmunzeln.

Überhaupt finde ich, das es ein sehr modernes Buch ist. Das der Mensch die Natur in der Nacht beeinflusst und es Lichtverschmutzung gibt, wird genauso erklärt wie der Einfluss der Nacht beim Kühe melken. In dem Buch werden unter anderem viele nachtaktive Lebewesen wie z.B. Fledermäuse,Waschbären oder Eulen vorgestellt aber auch die Welt der Mikroorganismen und ihre Wichtigkeit wird erläutert.

Ein hochinteressantes Buch wie ich finde und auch für Jugendliche super als Geschenk geeignet, da es nicht in einem Ruck gelesen werden muss. Es gibt einige sehr schöne Fotos und Zeichnungen in dem Buch und das Cover ist in meinen Augen sehr gut gelungen. Eine klare Kaufempfehlung.

Bewertung vom 02.04.2023
Tochter einer leuchtenden Stadt
Suman, Defne

Tochter einer leuchtenden Stadt


ausgezeichnet

Smyrna und Izmir
In dem Buch „Tochter einer leuchtenden Stadt“ von Defne Suman reist der Leser in die Stadt Smyrna ( dem heutigen Izmir) in die Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg. Die Stadt befindet sich in der Blüte und es leben hier viele Menschen aus unterschiedlichen Länder und Religionen ganz friedlich als Nachbarn zusammen. Keiner muss Hunger oder Armut leiden und das Leben scheint locker und leicht. Es finden viele Feste und Veranstaltungen statt und niemand scheint Probleme zu haben.

Hauptprotagonisten sind mehrere junge Frauen. Wir dürfen in ihr Leben blicken, in ihre Sorgen und Nöte, es scheint alles ganz normal für die damalige Zeit. Doch allmählich verstricken sich die Leben der jungen Frauen miteinander und der Leser beginnt plötzlich durch die Jahrzehnte zu Reisen und eine unheilvolle Zukunft rast auf uns zu und soll sich bewahrheiten. Die wunderschöne Welt bricht zusammen und Elend und Trauer erscheinen.

Der Roman ist in einer wunderschönen Schreibweise geschrieben, teilweise sehr blumig und romantisch, trotzdem nicht einfach zu lesen. Es kommen sehr viele Personen in dem Roman vor, die Story geht über einige Jahrzehnt und der Leser verliert hier schnell den Überblick. Auch wird nicht viel über die Kriege und ihre Auslöser geschrieben, so das ich erst einmal nachforschen musste, warum diese tolle Stadt zerstört wurde. Ich finde das Buch jedoch lesenswert, leider ist das Ende sehr tragisch und zeigt einmal wieder, was Menschen aus Hass, Neid und Wut zerstören können. Eine Geschichte die zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 24.03.2023
Morgen und für immer
Meta, Ermal

Morgen und für immer


ausgezeichnet

Was kann ein Mensch alles ertragen?
Der italienisch – albanische Songwriter Ermal Meta hat mit dem Buch „Morgen und für immer“ sein Romandebüt abgeliefert. Er schreibt in dem Buch über die wahre Lebensgeschichte von dem albanischen Pianisten Kajan Dervishi.

Der Roman beginnt 1943 während des 2. Weltkrieges als der kleine Kajan bei seinem Großvater aufwächst. Der Großvater hat ein gutes Herz und versteckt einen deutschen Desateur, der Kajan das Klavierspiel beibringt, was ihn sein Leben lang begleiten wird. Wir erleben in dem Buch die schönen Lebensmonente aber auch die schrecklichen Schicksalsschläge von Kajan. Er flieht aus Albanien nach Deutschland und später nach Amerika. Der junge Mann muss soviel Schlimmes ertragen, das es dem Leser teilweise die Kehle beim Lesen zuschnürt und man sich immer wieder fragt : Warum tun Menschen anderen Menschen so etwas an.

Der Autor hat hier ein ganz tolles Buch geschrieben, auch wenn es manchmal nicht auszuhalten war. Ich muß immer noch über diese unglaubliche Geschichte nachdenken. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man muß Kajan einfach ins Herz schließen. Eine klare Kaufempfehlung für diese Buch.

Bewertung vom 15.03.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


ausgezeichnet

Ein Elefant und seine Menschenfamilie
Das Buch „Dalee“ von Dennis Gastmann erzählt die wahre Geschichte eines Elefantenbullen und seiner Menschenfamilie, die seinerzeit auf die Andamanen-Inseln auswandern, um dort ihr Glück zu finden. Die Familie besteht aus Mutter, Vater und zwei Söhnen. Der älteste Sohn Bellini übernimmt in diesem Buch die Rolle des Erzählers und das hat er in meinen Augen wunderbar gemacht. Dem Autor ist es gelungen hier eine wunderschöne Geschichte zu erzählen. Trotz der Armut und dem Elend, die die Menschen zum Auswandern zwingt, fühlt sich der Leser in eine federleichte Märchenwelt versetzt. Es macht Spaß dieses Buch zu lesen und sich in diese fremde Kultur hineinzuversetzen. Der Leser erforscht mit dem Jungen die exotische Natur, ihre Schönheit und ihre Gefahren. Es geht um Freundschaft und Zusammenhalt und natürlich geht es um Elefanten. Der Elefant ist quasi ein Familienmitglied und es ist schön, wie sich die Familie um das Tier kümmert und versucht mit aller Macht den Alterungsprozess aufzuhalten. Das Buch hat etwas langsames und meditatives und der Leser macht hier förmlich eine Reise in eine andere Welt. Eine klare Kaufempfehlung für diese Buch an alle die märchenhafte Geschichten mögen.

Bewertung vom 08.03.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Mörderjagd durch einen Krieg
Wie auf dem Cover angegeben hat der Thriller „Fünf Winter“ den Edgar Award für den besten Krimi des Jahres 2022 bekommen und wie ich finde, ist dieser Preis wirklich verdient. Das Buch ist von Anfang bis zum Ende spannend. Die Story um Detektiv Joe McGrady vom Honolulu Police Department, der versucht einen brutalen Mörder zu fangen, spielt während des Pazifikkrieges und durchläuft mehrere Länder. Der Schreibstil des Autors ist schön flüssig und man fliegt förmlich durch die Seiten. Der geschichtliche Hintergrund fließt selbstverständlich in die Story ein. Wir haben hier nicht nur einen spannenden Thriller, sondern auch eine Liebesgeschichte die unaufdringlich eingearbeitet wurde. Besonders schön fand ich auch wie das japanische Leben und die Kultur beschrieben wird. Ein wirklich durch und durch spannendes Buch und eine klare Kaufempfehlung von mir.

Bewertung vom 02.03.2023
Ein Geist in der Kehle
Ní Ghríofa, Doireann

Ein Geist in der Kehle


gut

Zwei Welten
Das Buch „Ein Geist in der Seele“ handelt in erster Linie von einer jungen Frau und Mutter, die freiwillig ein Kind nach dem anderen bekommt, permanent mit Stillen und Verpflichtungen zu tun hat, völlig fertig sowie chronisch pleite und übernächtigt ist. Dieser an sich schon sehr schräge Charakter wird mit einer Obsession zu einer Dichterin Eibhlin übertrumpft, die schon hunderte Jahre tot ist. Scheinbar findet die junge Frau viele Parallelen in ihrem Leben und dem von Eibhlin. Diese Parallelen haben sich mir bis zum Ende nicht erschlossen? Die Story bewegt sich zwischen der jungen Frau und Eiblihn hin und her, der Leser wandert so zwischen den Jahrhunderten. Der Schreibstil ist sehr flüssig und zeitweise voller Lyrik. Das Lesen dieses Buches ist nicht einfach, obwohl ich mir viel Mühe damit gegeben habe, da mir teilweise die Sprache des Buches sehr gut gefallen hatte und der Text mich sehr berührte. Ich habe auf eine Stelle im Buch gewartet an der sich mir einiges erschließt, diese kam aber nicht. Ich fand das sehr schade, vielleicht sollte es so geheimnisvoll enden. Auf jeden Fall habe ich mir viele Gedanken zu dem Buch gemacht und es hat mich sehr Beschäftigt. Also eine Kaufempfehlung für Menschen die gern rätseln und Geheimnisse lüften.

Bewertung vom 27.02.2023
Der Weg ins Feuer
Kent, Kathleen

Der Weg ins Feuer


sehr gut

Der Thriller „Der Weg ins Feuer“ handelt von der jungen Polizistin Betty Rhyzyk, die im vorangegangenen Thriller entführt und misshandelt wurde.(Es ist aber kein Problem, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat) Die junge Frau ist traumatisiert und hat große körperliche Schäden davongetragen. Gern möchte sie zurück in den Dienst und versucht, alles dafür zu tun, dass dies so schnell wie möglich geschieht. Leider werden ihr viele Steine in den Weg gelegt und langsam beginnt sie zu verzweifeln und verliert ihren Lebensmut. Betty darf vorerst in den Innendienst, was ihr aber gar nicht zusagt und ihre Situation nur verschlimmert. Des weiteren macht sie sich große Sorgen um ihren Lieblingskollegen Seth, der versucht, ein Drogenproblem vor ihr zu verheimlichen. Mit schlechter Laune und übermäßigem Alkoholkonsum will sie ihre Schwächen auszgleichen, was aber für ihre Beziehung das reinste Gift ist. Zum Glück hat sie eine liebe und verständnisvolle Lebensgefährtin, die für sie da ist und ihr hilft. Die Autorin hat einen schönen, flüssigen Schreibstil. Schnell liest sich der Thriller dahin. Meiner Meinung nach hätte es aber weniger um die Probleme der Polizistin gehen können und mehr um die Story des gesuchten Killers u.s.w. Trotz allem war es eine schöne Urlaubslektüre und ich gebe eine klare Kaufempfehlung für die mutige Polizistin.

Bewertung vom 16.02.2023
Dschomba
Peschka, Karin

Dschomba


ausgezeichnet

Neues Leben in der Fremde
Das Buch „Dschomba“ ist ein wunderschönes Buch über Vergangenheit, Schicksal und Freundschaft. Hauptfigur des Romans ist der Serbe Dragon Dzomba, der plötzlich in einem kleinen Ort auftaucht. Die Vergangenheit des Serben machte ihn still und vorsichtig, nur mit dem Dechant und seiner Köchin freundet er sich an. Nach und nach baut er sich ein Zuhause auf einem Kriegerfriedhof auf und einige ungewöhnliche Freundschaften entstehen. Die Autorin beschreibt die Hauptfiguren so liebevoll, dass der Leser auch Freundschaft mit ihnen schließt. Auch die Liebe zur Natur und den Tieren fand ich sehr schön dargestellt. Der Schreibstil der Autorin war zu Beginn recht ungewöhnlich und ich musste mich erst einlesen. Später fand ich ihn einfach wunderbar und passend, wenn die Protagonisten in ihren Erinnerungen schwelgen. Besonders schön sind die Kindheitserinnerungen der kleinen Wirtstochter. Durch den Schreibstil taucht der Leser förmlich in kindliche Gedanken hinab. Ich fand den Roman sehr faszinierend. Teilweise reist der Leser durch die Jahrzehnte und wir erfahren, was das Leben aus den einzelnen Figuren gemacht hat. Eine klare Empfehlung für dieses Buch und seine Hauptfiguren.