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leonie70524

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2024
Trabant
Sommer, Stefan

Trabant


sehr gut

Das Cover ist auf der einen Seite ungewöhnlich, auf der anderen Seite aber ein Hingucker und fast kunstvoll.
Georg Himmel erhält eine SMS seines Vaters, die wohl eigentlich an eine Affäre gerichtet zu sein schien. Daraufhin begibt er sich auf eine Reise durch Erinnerungen und Spuren, die auf diese plötzliche Wendung der elterlichen Beziehung hindeuten könnten, auf den Weg zum Flughafen in München, um seinen Vater noch abpassen zu können. Auf der Rückfahrt verliert sich Georg in skurrile Gedanken, Erlebnisse und Erinnerungen. Kann er die Stabilität und Beziehung seiner Familie noch retten?
In dem Buch kann der Leser durch einige Rückblenden in Georgs Kindheit und Jugend eintauchen, und diese sowie die Beziehung zu seinen Eltern besser nachvollziehen.
Der Schreibstil war etwas herausfordernd, trotzdem hatte die Sprache auch etwas Poetisches und Lebendiges. Ganz flüssig zu lesen war es für mich leider nicht, an einigen Stellen sogar etwas verwirrend, was aber auch gewollt sein könnte. Das man bei diesem Buch eben oft nicht weiß, woran man ist, auch nicht am Ende, macht es für mich gerade aus, spannend und zu etwas Besonderem. Definitiv ein ungewöhnliches, träumerisches und berührendes Buch, was ich aber dennoch empfehlen kann!

Bewertung vom 11.02.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


ausgezeichnet

Maria hat sich mit ihren zwei Töchtern ein Leben in der Stadt aufgebaut. Als sie mit ihren Freunden einen Ausflug in die Berge unternehmen will, erhält sie plötzlich die Nachricht, dass ihr Vater durch einen Unfall im Krankenhaus liegt und sie auf den Mühlenhof, den Ort ihrer Kindheit und Jugend, zurückkehren soll, um dort zu helfen. Mit der Arbeit und dem Leben auf dem Hof, kommen Erinnerungen an ihre Kindheit auf dem Bauernhof hoch.
Das Cover finde ich sehr schön und warm. Es zeigt ein Weizenfeld sowie einen sich darüber befindlichen Pfauenauge. Es passt sehr gut zum Inhalt des Buches.
Meiner Meinung nach hat die Autorin das Thema wunderbar umgesetzt. Erzählt wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart und der Vergangenheit, die in Marias Kindheit und Jugend spielt. Dadurch gewinnt der Leser nach und nach Eindrücke in die Kindheit bzw. Jugend auf dem Hof. Hier hat mir besonders die Darstellung der Beziehung zu ihrem Bruder Thomas und die authentische und realitätsnahe Schilderung des Lebens und Aufwachens in der Landwirtschaft gefallen. Generell wurde auch der Alltag und die harte Arbeit gut in der Geschichte umgesetzt.
Der Schreibstil ist flüssig und der Roman ließ sich wunderbar lesen. Die Übergänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart werden kunstvoll miteinander verwebt. Sehr genossen habe ich außerdem die Sprache. Dabei insbesondere die Beschreibung der Natur und der Naturverbundenheit, die schön, bildhaft und lebendig sind. Damit kann ich mich identifizieren, weil ich die Natur gerne aus solchen Blickwinkeln betrachte und die Schilderung ihrer Schönheit mich einfängt.
Für mich war “Mühlensommer“ ein echter Genuss, der nebenbei sogar zum Nachdenken in Bezug auf die Heimat, dem Leben in der Landwirtschaft und die Familie anregt. Ein Wohlfühlbuch, das ich gerne als Leseempfehlung ausspreche! Dazu ist es noch hochaktuell, bei den sich in vielen Ländern ereignenden Bauernprotesten, da in dem Roman auch die geringe Wertschätzung der Bauern und die Ungleichheit zum Ausdruck kommt.