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Nishi93

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


ausgezeichnet

EQUILON spielt in einer Welt nach einer großen Klimakatastrophe. Große Teile der Welt sind zur Steppe geworden und die Ressourcen reichen nicht aus, um die Weltbevölkerung zu versorgen.

Die MegaGoods, große Tech-Firmen, haben moderne Städte geschaffen, in denen eine Milliarde Menschen gut leben kann. Um zu diesem erlesenen Kreis Menschen zu gehören, müssen die Menschen von außerhalb Punkte sammeln. EQUILON ist der Algorithmus, der entscheidet, wer aufsteigt.

Jenna hat es geschafft und wurde auserwählt, künftig in New Valley (ehem. Silicon Valley) zu arbeiten während Dorian sprichwörtlich am Abgrund steht und es wohl nie schaffen wird, genügend Punkte zu sammeln.

Im Buch werden beide Geschichten erzählt, und das so eindrucksvoll, dass Equilon ein wahrer Page- Turner ist. Die Welt wird anschaulich erklärt und man taucht komplett ein.

Die Charaktere sind authentisch und handeln auch authentisch (sehr oft konnte ich Jennas Gedanken sehr gut nachvollziehen).

Die Handlung bleibt bis zum Ende spannend. Das Ende wird fast ausschließlich im Epilog erzählt, auch das finde ich sehr gelungen.

Wer Dystopien mag, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen!

Bewertung vom 14.02.2023
Serious Shit
Knobloch, Marlene

Serious Shit


gut

Serious Shit sprach mich an, weil die Autorin in meinem Alter ist und über die Gedanken und Probleme meiner "Generation" schreibt.

Angekommen dann Verwunderung : so ein winziges Büchlein, und dann ein Hardcover? Inhalt gerade mal 100 Seiten plus Danksagung und Literaturverzeichnis. Ziemlich dünn.

Anfangs war ich auch noch ganz optimistisch, das Vorwort las sich gut.

Mit jeder Seite wurde ich allerdings etwas ratloser.

Die Autorin ist Journalistin, und so liest sich das Buch auch eher als eine Sammlung von Kolumnen und Gedanken. Mir fehlt leider komplett der rote Faden. Auch wenn ich gedanklich bei vielen Aussagen dabei bin und innerlich nicke, weiß ich einfach nicht, was der Hintergedanke dieses Buchs war (außer vielleicht, sich den Frust von der Seele zu schreiben).

Was mich wirklich gestört hat, ist, dass wirklich extrem viele wörtliche Zitate verwendet werden, die zumeist nicht belegt sind (also weder mit Fußnote, noch im Literaturverzeichnis genannt werden) und dazu auch nicht erklärt werden. Lyrics englischer Songs z.B. werden einfach satzweise kopiert, ohne einordnenden Kommentar dazu. Ich müsste nun selbst recherchieren, wann in welchem Zusammenhang Person X eben diese Worte gesagt hat. Gerade mit dem journalistischen Hintergrund finde ich das enttäuschend.

Letztendlich muss ich sagen, dass ich durch dieses Buch einfach nichts mitgenommen habe. Keine neue Erkenntnis, kein neuer Gedanke, es wird nur in der Vergangenheit geschwelgt und gesagt, wie doof denn aktuell alles ist und was in der Vergangenheit alles schief gelaufen ist.

Leider gibt es nicht einmal am Ende des Buchs einen positiven Ausblick, entsprechend ratlos fühle ich mich jetzt als Leser. Nicht mein Fall, sorry.

Bewertung vom 21.01.2023
Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2
Bardugo, Leigh

Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2


ausgezeichnet

Wer die Hölle kennt erzählt die weitere Geschichte von Alex Stern aus "Das Neunte Haus". Im Fokus steht die Rettung von Darlington aus der Hölle, während weiter Menschen in New Haven sterben.

Das Cover passt wirklich sehr gut zur Geschichte und das Taschenbuch hat eine tolle Haptik!

Die Bücher schließen nahtlos aneinander an. Es gibt auch hier wieder einige Rückblenden, diese wirken aber nicht so verwirrend wie in Band 1.

Leider habe ich in diesem Buch nicht so viele tolle Metaphern gefunden wie in Band 1, trotzdem hat mich die Story extrem gefesselt und dafür gesorgt, dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen inhaliert habe. Es ist unglaublich spannend, ohne Längen und mit ein paar ausgeklügelten Wendungen.

Was schon nach ca. der Hälfte des Buchs klar wird: mit diesem zweiten Teil ist die Geschichte nicht abgeschlossen. Wir dürfen und müssen auf eine weitere Fortsetzung warten, ich hoffe, das dauert nicht so lange :)

Bewertung vom 07.01.2023
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
Weber, Sara

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?


sehr gut

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? Selten hat mich ein Titel so sehr angesprochen, obwohl ich meinen Job sehr gerne habe und durchaus zufrieden bin.

Nur das Cover, das finde ich jetzt nicht so prall, aber der Inhalt ist ja das wichtigste.

Sara Weber greift verschiedene Aspekte der aktuellen Arbeitswelt auf und spricht das aus, was ich mir in den letzten Jahren häufiger mal gedacht habe. Pandemie, Waldbrände, Krieg, und wir machen alle weiter wie bisher. Dabei gibt sie viele gute Denkanreize.

Einzig das Kapitel über Minderheiten hat mir nicht so gefallen, da sich hier inhaltlich widersprochen wird (einerseits wird vorgeschlagen, dass niemand mehr selbst seine Wohnung putzen sollte, andererseits wird festgestellt, dass Putzkräfte ja dann selbst keine Zeit mehr für ihre eigene Care-Arbeit haben...) und ich das Kapitel an dieser Stelle etwas erzwungen fand, es passte für mich persönlich nicht so gut in den gesamten Kontext. Ich verstehe natürlich, dass dieses Thema der Autorin am Herzen liegt, ich denke, da könnte man aber sicher ein eigenes Buch mit füllen.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich werde sicher den einen oder anderen Vorschlag mal in einem Personalgespräch auf den Tisch bringen.

Bewertung vom 11.12.2022
Die Siegel des Todes
Orontes, Peter

Die Siegel des Todes


gut

Die Siegel des Todes erzählt die Geschichte von Elias, der eines Tages ohne Wissen um seine Herkunft im Schwarzwald von einem Schinder aufgenommen wird. Er hat ein kupfernes Medaillon, der einzige Hinweis auf seine Herkunft.

Der Klappentext verspricht, dass wir die Suche nach Elias' Herkunft begleiten. Das ist am Anfang auch immer wieder präsent, dann driftet die Geschichte aber irgendwie ziemlich ab.

Elias weiterer Werdegang wird beschrieben, die verschiedenen Stationen, die er durchlebt. Dabei werden interessante Einblicke in das Leben im 14. Jahrhundert gegeben und eine zweite Perspektive, die einer jungen Frau, wird ebenfalls dazu genommen. Das ist per se nicht schlecht, ich als Leserin habe mich aber sehr oft gefragt, wo die Geschichte nun hin möchte.

Auf den letzten 100 Seiten (von insgesamt 700!) geht es dann Schlag auf Schlag, das Mysterium löst sich auf, die Relevanz des zweiten Handlungsstranges erklärt sich und am Ende steht der Leser da und denkt sich... Joa, eigentlich hätte man sich das ja denken können. Denn ohne genau diese Auflösung hätten viele viele Kapitel komplett ohne Zusammenhang da gestanden. Es hinterlässt mich ein wenig ratlos und alles in allem würde ich sagen : "war OK"

Bewertung vom 25.11.2022
Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
Ulich, Andreas

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten


gut

Die Crew ist natürlich kein klassisches Buch, daher ist es etwas schwierig, das hier zu rezensieren.

Es handelt sich um zwei Bücher mit unterschiedlichen Perspektiven eines Leseabenteuers. Am Anfang wird ausführlich das Spielprinzip erklärt und alle handelnden Personen werden eingeführt. Das macht den Start leider sehr zäh und wenig interaktiv. Im Buch selbst liest man dann mehr oder weniger kurze Abschnitte, kann Entscheidungen für sich oder die zweite Perspektive fällen und wird von Abschnitt zu Abschnitt navigiert.

Zwischen den Abschnitten kommen ziemliche Zeitsprünge vor, dadurch ist das ganze eher wenig immersiv. Doof auf, wenn zwischen Abschnitten eigentlich Wochen vergangen sind und sich auf eine Entscheidung "von eben" bezogen wird.

Es ist leider auch sehr schwierig, einen Überblick über die Daten zu behalten, oft habe ich sie einfach übersehen.

Die Bücher selbst sind in einem leider sehr dünnen Schuber, der wohl häufiges verstauen und raus holen nicht überleben wird.

Insgesamt schon eine coole Idee, hinterlässt aber leider eher gemischte Gefühle bei mir.

Bewertung vom 23.11.2022
Lightlark Bd.1
Aster, Alex

Lightlark Bd.1


ausgezeichnet

Lightlark führt uns in eine Welt, in der sechs Völker unter einem Fluch leiden, der ihre Fähigkeiten und Macht immer weiter schwinden lässt. Nur ein mal alle 100 Jahre haben die Herrscher der Völker 100 Tage Zeit, um den Fluch zu brechen. Der Centennial.

Protagonistin Isla ist Teil des naturverbundenen Wildfolk und ohne Kräfte geboren worden - das darf niemand erfahren. Während des Centennial weiß sie nicht, wer Feind oder Freund ist, wer lügt oder wer die Wahrheit sagt. Das ergibt eine unglaublich spannende und mitreißende Geschichte. Die Welt ist super interessant, es gibt viele viele Aspekte die neugierig machen und so viel zu lernen.

Besonders die Charaktere finde ich extrem gelungen, auch wenn nicht alle sechs Herrscher im Detail beleuchtet wurden, hier lässt man sich definitiv noch Material für die kommenden Fortsetzungen.

Besonders das Ende hat mir extrem gut gefallen, auch wenn man den Twist zum Teil ahnen konnte.

Das Buch selbst ist wunderschön aufgemacht, ein tolles Cover und in der Erstauflage hat es einen sehr schönen farbigen Buchschnitt.

Wer mal wieder in eine high fantasy Welt abtauchen möchte ist mit Lightlark auf jeden Fall gut beraten!

Bewertung vom 14.11.2022
Das Gesetz der Natur
Winter, Solomonica de

Das Gesetz der Natur


weniger gut

Das Gesetz der Natur : ein Fantasyroman im Diogenes Verlag - huch, wie konnte das passieren?

Der Grund ist wohl der einzigartige Schreibstil der Autorin Solomonica de Winter. Dieser sorgt für eine ganz eigene Stimmung im Buch, insbesondere erzeugt er aber leider eine große Distanz zu den Charakteren. Auch, wenn man fast 600 Seiten mit der Protagonistin Gaia verbracht hat, wird man einfach nicht warm mit ihr. Sie selbst handelt distanziert, Schlüsselpersonen bekommen teilweise nicht mal Namen, Handlungen sind oft kaum nachvollziehbar.

Dazu kommt, dass sehr häufig Foreshadowing eingesetzt wird, was dann auch noch dafür sorgt, dass an einigen Stellen die Spannung raus genommen wird.

Das Setting an sich würde ich mehr als Dystopie beschreiben, Fantasyelemente finden sich im Grunde gar nicht, nur in der Protagonistin. Das könnte dennoch sehr spannend und mitreißend sein, aber der Schreibstil verhindert leider, dass mir die Geschichte Spaß macht.

Das Ende hat mir die Geschichte dann noch komplett versauert, indem noch eine unpassend religiöse Note dazu kam.

Es tut mir sehr Leid, aber das war echt nicht mein Fall.

Bewertung vom 07.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


gut

East - Welt ohne Seele ist mein erstes Buch von Jens Hendrik Jensen. Das Taschenbuch kommt mit einem rundherum Umschlag, quasi das Pendant zum farbigen Buchschnitt. Das lässt es wertig wirken.



Inhaltlich konnte mich das Buch leider gar nicht abholen. Der Protagonist Karzinski hat ein Alkoholproblem und wirkt das ganze Buch durch absolut unnahbar und unsymphatisch. Ja, er hat eine Vergangenheit und ein Trauma, trotzdem ist er für mich nicht greifbar. Protagonistin 2, Xenia, ist mir leider ebenso unsymphatisch und hat mich tierisch genervt.

Die Suche nach "der Witwe" war absolutes Fischen im Trüben, hatte dadurch für mich auch leider keine Spannung. Mein Highlight der Story war, als die Witwe dann Karzinski findet und ihm dabei überführt, dass er absolut ahnungslos ist.

Danach plätschert es weiter vor sich hin, keiner der Schauplätze kann mich wirklich begeistern, auch der Twist kurz vorm Ende schockt mich nicht, da ich leider keinerlei Verbindung zum Protagonisten habe und daher auch nur wenig Empathie. Nach diesem Ereignis sind aber noch ca. 50 Seiten übrig, in denen das weitere Leben der Protagonisten geschildert und die absolut unnötige Romanze weiter gesponnen wird. Puh, nee, also irgendwie war das so gar nicht mein Fall.

Bewertung vom 05.11.2022
Shorty
Maurer, Jörg

Shorty


gut

Shorty ist ein Mann Anfang 40, der sein Leben lang von Aushilfsjob zu Aushilfsjob hüpft. Doch dann tritt ein Alien in Kontakt mit ihm und er bekommt eine wichtige Aufgabe. Na endlich, denkt sich Shorty. Und ab geht die Luzie, dachte sich wohl der Autor.

Die Story nimmt von da an absolut abgefahrene Züge an. Shorty lernt häppchenweise mehr über den Alien, über seine Aufgabe und über andere Lebensformen, die existieren. Dabei wird der Mittelteil langatmig und für mich war es leider absolut langweilig. Mich hat es einfach nicht gepackt, orientierungslos auf der Welle der Handlung getragen zu werden, die immer abgedrehter wurde. Der im Klappentext genannte Humor hat mir leider auch sehr gefehlt, bzw da hätte ich mir viel viel mehr gewünscht.

In Richtung des Highlights wird es dann doch noch mal spannender, Shorty flüchtet sich in andere Dimensionen, trotzdem bleibt alles schwer greifbar, oft schwer vorstellbar (ja, schon klar, Aliens, trotzdem war es für mich teilweise echt zäh).

Das Ende, besonders das letzte Kapitel war dann auch noch sehr finster und hoffnungslos, auch wenn es einen Bogen schlagen soll, hinterlässt es bei mir einen eher deprimierenden Nachgeschmack.

Für mich leider eine Enttäuschung.