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Europeantravelgirl

Bewertungen

Insgesamt 369 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2024
Somebody to Hold / Northern Hearts Bd.2
Weiler, Rebekka

Somebody to Hold / Northern Hearts Bd.2


sehr gut

Wo verlorene Seelen einander halten

Im ersten Teil der Northern-Hearts-Dilogie haben wir bereits mit Emil und Freya schmerzhaft die Phasen der Trauer nach dem Verlust von Hendrik durchlaufen. Hendrik war der Drillingsbruder von Emil und Lene, und Freya war seine Freundin. Aber jetzt ist sie Emils Freya, und als Lene von ihrer Flucht nach Neuseeland zurückkommt, ist dies der letzte Punkt, der sie vollends zum Explodieren bringt.

Lene flieht jeden Tag in ihren Job im Kletterpark in Drammen, wo sie auf einen ganz besonderen Fall trifft. Fin leidet unter Höhenangst, beinahe schon Höhenpanik. Ohne zu wissen, was wirklich dahintersteckt, schafft es Lene, Fin aus seiner Erstarrung zu lösen.

Wieder einmal besteht ein Roman von Rebekka Weiler aus purem Gefühl. Dieses Mal ist es die breite Palette von Ängsten, Trauer, Verzweiflung und tief empfundenem Glück. Einiges wiederholt sich. Trauerphasen, die wir mit Emil und Freya bereits durchlaufen haben, durchleben wir mit Lene nun ein weiteres Mal. Zusätzlich gibt es noch schwerste Traumata, und ich muss feststellen, dass hier die Triggerwarnung ihre Berechtigung hat, denn es wird heftig. Es gibt deutliche Anklänge an reale Ereignisse, und da wurden für mich persönlich durchaus die Grenzen des Aushaltbaren erreicht. Das liegt aber mit Sicherheit auch an den grandiosen Erzählkünsten von Rebekka Weiler, die Gefühle wie keine andere transportieren kann, so dass man mit den Charakteren mitleidet und einem die Emotionen unter die Haut kriechen.

Eine sehr intensive Lektüre voller Gefühl und schwerer Themen! Alles andere als oberflächlich, und dies behutsam und einfühlsam erzählt und damit ein wirklich emotionales Leseerlebnis.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2024
Café Seelenzauber am See
Diemer, Sandra

Café Seelenzauber am See


ausgezeichnet

Ein Roman wie eine Umarmung

„Ich liebe Umarmungen. Oftmals sind sie so viel erfüllender als Worte.“

Das ist der Haken an einer Freundschaft plus oder an nicht genau definierten Beziehungen: Früher oder später will einer von beiden mehr, und dann gerät die Sache in eine emotionale Schieflage. So ergeht es Sarah. Längst reicht es ihr nicht mehr, mit Quirin heimliche Kuschelstunden zu verbringen, während er sie vor seinen Kumpels verleugnet. Als Sarah dann auch noch ihren Job verliert, wertet sie dies als Zeichen, ihr Leben einmal ordentlich zu überdenken und umzukrempeln.

Ach ich mag diese Freundesgruppe am Walchensee einfach so sehr. Im ersten Band der Reihe hatten wir ja Julia und ihren ach so niedlichen Fabio (halt, das darf man ja nicht sagen! Er ist natürlich einfach nur cool!) kennengelernt, und auch die anderen Kumpels von Fabio und Quirin spielen hier wieder eine große Rolle bzw. spielen sogar Liebesbote.

Die ganze Geschichte liest sich wahnsinnig schön und braucht gar keine künstlich aufgebauschten Dramen, sondern punktet mit viel Herz und Seelenwärme. Es ist so wohltuend, wie die Freundinnen füreinander da sind und sich gegenseitig stärken und bekräftigen. Die positive Grundhaltung wird beim Lesen spürbar und hinterlässt nichts als pures Wohlgefühl. In unserer hektischen Zeit sind dies so wichtige Botschaften, und dieser Roman fühlt sich an wie ein Seelenstreicheln oder wie eine innige Umarmung.

Ein wenig Seelenzauber können wir doch alle gut gebrauchen, daher gibt es von mir eine Herzensempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2024
Der Ruf des Glücks / Sturmjahre Bd.4
Scott, Lia

Der Ruf des Glücks / Sturmjahre Bd.4


ausgezeichnet

Die schottische Schnapsbrennerin und der Viscount

Schon im vierten Band kehren wir zurück ins Schottland nach dem ersten Weltkrieg zur Familie Dennon / Macay, und in der Familie gibt es diese eine Schwester, die aus der Reihe tanzt: Die eigensinnige Blaire, die auf Konventionen pfeift und in schwierigsten Zeiten einfach mal ihre eigene Destillerie aufbaut. Ganz ehrlich, ich habe mich wirklich gefragt, welchen Partner Blaire einmal an die Seite gestellt bekommt. Vielleicht hat sich Blaire das auch selbst gefragt!

Und nun kommt das große Staunen, denn es ist kein Geringerer als der Viscount, mit dem Isabella Mac Conallta im dritten Band hätte zwangsverheiratet werden sollen. Ein Engländer! Und als wäre das nicht schon „schlimm genug“ für unsere wilde Schottin, ist es auch noch ein schnöseliger Adeliger. Und genau zu dem soll Blaire reisen, um auf seinem Anwesen einen neuen Gin zu kreieren. Den besten Gin. Für den Boss der Edinburgh Lads, den gefürchteten Don Mac Conallta.

Mittlerweile wimmelt es in der Buchreihe schon von vertrauten Gesichtern, so dass man beim Lesen in ein regelrechtes eigenes Universum eintaucht. Die Chemie zwischen Blaire und dem Viscount, den sie nur verächtlich Rochester nennt, war von Anfang an ganz großartig. Da prallten vordergründig Welten aufeinander, doch nach und nach schafft es die Autorin, Schicht um Schicht abzuziehen, so dass am Ende die wahre Blaire und der wahre Henry zu Tage kommen. Das las sich wirklich wunderbar, und ich fand auch die Szenen über die Entwicklung des Gins lebendig und anschaulich geschildert, so dass man beim Lesen beinahe Heidekraut und Wachholder zu riechen glaubte.

Eine wirklich schöne Reihe, und ich fiebere schon sehnsüchtig dem Abschlussband entgegen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2024
Nachtschwarze Worte / Liga Lexis Bd.1
Enders, Mo

Nachtschwarze Worte / Liga Lexis Bd.1


ausgezeichnet

Auf in phantastische Welten

Eine aufregende Reise in ein komplett neues Buchuniversum! Für die Jugendliche Anne steht das Leben von heute auf morgen auf dem Kopf. Sie muss ihre Mutter in Berlin verlassen und in ein ganz besonderes Internat nach Irland ziehen. Dort erfährt Annie, wie sie hier genannt wird, dass sie eine Migra ist. Zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Buchwesen. Bookford Manor bietet ihr ein neues Zuhause und ganz neue Möglichkeiten, auch wenn sie sich hier erst einmal einfinden muss. Zum Glück findet sie in Mac und Fitz rasch Freunde und Verbündete, während sie nicht weiß, was sie von dem rätselhaften Caspian halten soll. Denn es zeigt sich bald, dass ihr nicht alle hier freundlich gesinnt sind.

Dieser Jugendroman ist eine Hommage an all die geliebten Jugendbücher, so dass mir als Bookie das Herz weit aufgegangen ist. Er ist gespickt mit wundervollen Zitaten aus Peter Pan oder Momo, da laufen eben mal Edward und Bella durchs Bild, es ist ein wahres Paradies. Doch trotz aller Anspielungen schafft es die Autorin, eine eigene Welt und eine eigene Geschichte zu erschaffen. Die Spannung und die Gefühle der Story sind dabei perfekt für ein Jugendbuch abgestimmt. Für mich war es vor allem der hohe Wiedererkennungswert mit geliebten Büchern, der den besonderen Charme der Geschichte ausmachte. Ob das jugendlichen Leser*innen auch so geht und die zitierten Werke auch ihnen bekannt sind, bleibt herauszufinden. Für mich jedenfalls war es ein lohnenswerter Ausflug in die Welt meiner Herzensbücher und dazu eine wirklich schön erzählte Abenteuergeschichte in einem neu erschaffenen Buchuniversum.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2024
Zwei Leben
Arenz, Ewald

Zwei Leben


ausgezeichnet

Vom Fortgehen und Ankommen

„Es war, als hätte sie in ihrem Haus eine Tür gefunden, die sie seit fünfzehn Jahren übersehen hatte.“

Ein Dorf in Süddeutschland in den 1970er Jahren. Die Menschen dort gefangen in Konventionen, gefangen in alltäglichen Zwängen, in ihrem engen Dasein. Nur einer von ihnen war einmal im Leben frei, ausgerechnet als er in Gefangenschaft war.

Zwei Frauen, die sich sehnen. Nach der Ferne, nach dem freien Leben, nach dem „Mehr“, das es doch geben muss.

Die eine der beiden Frauen ist die junge Roberta, die nach ihrer Schneiderlehre zurück auf den elterlichen Hof kommt und dort sofort wieder in die immer gleichen Abläufe eingepresst wird. Die andere ist Gertrud, die Frau des Pfarrers, die in sich ein Sehnen spürt, ein Ziehen, das sie in die Welt hinauslocken möchte. Ewald Arenz versteht es meisterhaft, uns in dieses kleine Dorf mitzunehmen, die Abläufe des Jahres, die Natur, die gesellschaftlichen Bindungen und Verbindungen. All dies beschreibt er meisterhaft und bedient sich dabei eines Schreibstils, der haargenau Zeit und Ort widerspiegelt und lebendig werden lässt. Die Handlung nimmt sich Zeit, sich zu entfalten, Beziehungen wachsen, Sehnsüchte reifen zu lassen. Hier nun zeigt sich die wahre Meisterschaft des Autors, wenn er die Handlungsstränge geschickt verwebt, Parallelen entstehen und Wege sich kreuzen lässt, und wir erfassen so langsam die wahre Tiefe des Titels und der Handlung.

Und dann birgt dieser Roman noch eine ganz besondere Perle: Selten gibt es diese Charaktere, die nachhallen, die wir im Herzen behalten und von denen wir uns wünschen, es wären wahre Personen. Robertas Opa ist so jemand, der aus einer Geschichte eine Herzensgeschichte macht.

Für mich war es ein großartiges Leseerlebnis in Klang und Geschehen. Klare Leseempfehlung für diesen Roman.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2024
Das Wunder der Tannenbäume
Romes, Claudia

Das Wunder der Tannenbäume


ausgezeichnet

Die heidnischen Ursprünge des Gabenbaums

Keine Angst, es ist noch nicht zu früh für einen Weihnachtsroman, denn hinter diesem Titel verbirgt sich eine ganz andere Geschichte als ich zuerst erwartet hätte!

In erster Linie ist dies nämlich ein historischer Roman, der uns Anfang des 19. Jahrhunderts in den Schwarzwald führt zu einer Holzfällerfamilie. Aufgrund eines tragischen Unglücks muss die sechzehnjährige Anneliese plötzlich für ihre Mutter und ihren kleinen Bruder sorgen in einer Zeit voll Hunger und Armut.

Die Familie lebt auf einem kleinen Gehöft im Wald, und die Autorin versteht es wunderbar, die große Bedeutung der Natur ringsum zu beschreiben und für uns einzufangen. Marva, die Mutter, ist eine Art Heilerin, und so werden auch wir vertraut mit dem engen Geben und Nehmen, wenn es um Vorratshaltung geht, aber auch um Heilkräuter und Salben. Auch die bitteren Nöte der Familie sind so anschaulich geschildert, dass man den Hunger der Kinder beim Lesen förmlich spüren kann. Nein, dies ist kein rosarotes Weihnachtsmärchen, sondern die Geschichte stellt sich der Armut der Menschen. Aber es wäre auch keine Weihnachtsgeschichte, wenn es nicht ein Licht in der Dunkelheit gäbe! Und dieses Licht leuchtet bald weithin für alle Menschen in Freiburg, ehe es seinen Weg in die Welt findet.

Bemerkenswert finde ich, dass dieser Roman nicht die klassischen christlichen Weihnachtsthemen behandelt, sondern sich den heidnischen Ursprüngen der Tradition widmet. Vor allem begleiten wir Anneliese über viele Jahre durch alle Jahreszeiten, immer eng mit der Natur verbunden. Daher keine klassische Weihnachtsgeschichte, aber ein hervorragender historischer Roman, für den ich gerne eine Leseempfehlung abgebe.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2024
Moonshine Kiss / Bootleg Springs Bd.3
Score, Lucy;Kingsley, Claire

Moonshine Kiss / Bootleg Springs Bd.3


gut

Living next door to Bowie

Cass liebt Bowie und Bowie liebt Cass. So war es schon immer, und eigentlich wäre es ganz einfach. Aber es ist nie etwas aus ihnen geworden, und dafür gibt es einen ganz bestimmten Grund, der letztendlich beide unglücklich macht.

Wir sind zurück in Bootleg Springs beim Bodine-Clan, und dieses Mal steht Bowie im Mittelpunkt der Erzählung. Bowie lebt Tür an Tür mit Cass, in die er schon immer verliebt war und mit der er nicht zusammen sein darf. Cass wiederum hat nicht nur das Gefühlschaos mit ihrem Nachbarn an der Backe, sondern auch eine Invasion von Reportern im Ort und einen neuen Vorgesetzten im Police Office, der ihr das Leben zur Hölle macht. Vor allem als sie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln im Verschwundenenfall Callie Kendall, der sich über die ganze Buchreihe hinzieht.

Bei aller prickelnden Chemie zwischen Cass und Bowie war dies für mich leider doch der bisher schwächste Teil der Reihe. Die Story konnte die Spannung einfach nicht über die gesamte Länge tragen, sondern es gab einen großen Hänger im Mittelteil, in dem es so gar nicht vorangehen wollte und die Handlung stagnierte.

Erst zum Schluss hin nahm die Story noch einmal mächtig an Fahrt auf, sowohl was die Lovestory betrifft als auch den Crime-Anteil. Da hätte man im Mittelteil einfach den Mut zu Kürzungen haben müssen. Dennoch bietet der dritte Teil der Reihe auch einige Highlights a la Bootleg Springs: Die trinkende und prügelnde Scarlett findet ihre Meisterin in Oma Gram-Gram, dazu gibt es geheime Dorfversammlungen, legendäre Verkostungen von Selbstgebranntem, freche Dialoge und den gesammelten Charme dieses einzigartigen Orts. Und natürlich hat mein Lieblingshuhn Mona Lisa MacNugget wieder einen Auftritt. Vor allem machen mich die neuesten Erkenntnisse im Verschwundenenfall neugierig auf die Fortsetzung, die hier schon griffbereit liegt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2024
Das Versprechen der Rosenholzvilla / Die Rosenholzvilla Bd.2
Bach, Tabea

Das Versprechen der Rosenholzvilla / Die Rosenholzvilla Bd.2


ausgezeichnet

Misstöne in der Harmonie

Es könnte alles so gut sein, nun da Elisa und Danilo zueinander gefunden haben. Doch schon bald mischen sich erste Misstöne in die Harmonie, denn Elisa spürt nach einem erfolgreichen kleinen Konzert deutlich, wie Danilo Druck auf sie ausübt. Er möchte sie dazu bringen, ihn bei der Vermarktung der von ihm gebauten Campanula zu unterstützen, doch Elisa scheut den Gang in die Öffentlichkeit. Zugleich fürchtet sie, dass Danilos rastlose Seele ihnen irgendwann zum Verhängnis werden könnte. Doch schließlich ist es Elisas Großvater Niklas mit unerwarteten Eröffnungen, der das Familienidyll im Tessin zum Überkochen bringt.

Eine Fülle von Themen und zu überwindenden Hürden bietet uns diese gelungene Fortsetzung der Reihe um eine Instrumentenbauerfamilie im Tessin. Immer wieder beeindruckt es mich, wie viel in den Romanen von Tabea Bach steckt. Die ganze Bandbreite von musikalischen, zwischenmenschlichen, juristischen, kulinarischen und handwerklichen Themen wird bespielt, der Roman ist ein wahres Füllhorn, ohne auch nur eine Sekunde unübersichtlich zu werden. Vor allem in Gefühlsdingen wird den Lesenden einiges abverlangt. Die ganze Klaviatur von Liebe und Schmerz, Trauer und Glück, Misstrauen und Zuneigung erklingt und lässt uns mitfühlen. Ja, da muss man sich tatsächlich von Zeit zu Zeit vor Augen führen, dass dies alles „nur“ Romanfiguren sind. So ist es doch, oder?

Eine wunderbar aufregende Fortsetzung, die Lust auf mehr macht und für die ich gerne eine Leseempfehlung abgebe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2024
A Not So Meet Cute / Cane Brothers Bd.1
Quinn, Meghan

A Not So Meet Cute / Cane Brothers Bd.1


gut

Spicy Pretty Woman

Huxley ist Milliardär und hat sich in eine Lügengeschichte verstrickt, so dass er dringend eine falsche Verlobte braucht. Lottie wiederum braucht dringend Geld und am liebsten einen reichen Ehemann. Passt also perfekt.
Die eher simple Beschreibung des Romans ließ mich leichte und amüsante Unterhaltung mit einer Fake-Date-Romance erwarten. Das traf auf die ersten paar hundert Seiten auch zu. Die teilweise derbe Ausdrucksweise störte mich nicht wirklich, sondern ich fand die Dialoge tatsächlich unterhaltsam und witzig.

Ab einem gewissen Punkt wurde auf eine Handlung dann weitgehend verzichtet, stattdessen reihte sich eine spicy Szene an die nächste, leider nicht immer ästhetisch, aber dafür in ausufernder Detailliertheit. Das erklärt auch, warum dieses Buch über 500 Seiten hat!

Die ganze Story könnte man vielleicht als eine sehr, sehr spicy Version von Pretty Woman zusammenfassen, denn wie sollte es anders sein: Irgendwann verschwimmen die Grenzen zwischen dem Arrangement zwischen Huxley und Lottie und ihren aufkommenden Gefühlen. Ich habe die Geschichte nicht so ganz ernst genommen und mich davon einfach unterhalten lassen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2024
In der Erde / Lilly Hed Bd.3
Ericson, Pernilla

In der Erde / Lilly Hed Bd.3


ausgezeichnet

Hochexplosive Spannung

Dieser Roman beginnt mit einem Knall. Einem tatsächlichen Knall, denn eine gewaltige Explosion sorgt dafür, dass ein Wohnhaus zerstört und eine ganze Familie pulverisiert wird. Schnell ist für die Polizei klar, dass es sich dabei um ein tragisches Unglück gehandelt hat. Nur Kommissarin Lilly Hed spürt instinktiv, dass mehr dahintersteckt, denn allem Anschein nach wurde die Tochter Maja vor der Explosion entführt. Doch Lilly durchlebt ausgerechnet jetzt die Strapazen schwerster Schwangerschaftsbeschwerden. Und so kämpft Lilly am Rande ihrer Kräfte gleich für zwei Kinder: Das „Fischchen“ in ihrem Bauch und die entführte Maja. Und bald explodiert ein weiteres Haus.

Ich begleite die Reihe rund um Lilly Hed von Anfang an und bin immer wieder begeistert, wie kunstvoll Autorin Pernilla Ericson spannende Kriminalfälle mit der Klimaproblematik und gesellschaftlichen Entwicklungen verwebt. In diesem Band sind die Dürre und Trockenheit in Schweden geradezu spürbar. Da ist einerseits die Verzweiflung der am Abgrund ihrer Existenz stehenden Landwirte. Auf der anderen Seite sehen wir heimlich hinter dem Haus trotz des Bewässerungsverbots gegossene Gärten. Und vor dieser dramatischen Lage kommt es zu gewaltigen Explosionen, die Menschenleben in Sekundenbruchteilen auslöschen. Der Fall ist wahnsinnig spannend konzipiert, und das Schicksal der kleinen Mädchen lässt nicht nur im Buch ganz Schweden, sondern auch uns beim Lesen den Atem anhalten. Ermittlerin Lilly Hed geht dieses Mal weit über ihre körperlichen Grenzen hinaus, ich habe förmlich mit ihr gelitten. Es sind nicht nur die Strapazen der Schwangerschaft und der Ermittlungen; auch der Prozess gegen ihren Ex-Partner, der sie misshandelt hat, steht endlich an.

Eine wahnsinnig intensive Lektüre, die mich hat mitfiebern lassen. Klare Leseempfehlung für diesen dritten Band und natürlich die ganze Vier-Elemente-Reihe!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.