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Hope

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Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2014
Mörderkind
Löhnig, Inge

Mörderkind


sehr gut

Sie liefen ihr nach und schrien: »Mörderkind, Mörderkind!« Ihr Leben lang war sie für alle nur das Mörderkind. Fionas Kindheit war ein Alptraum. Und nun ist ihr Vater tot. Seine letzten Worte galten ihr: »Ich bin kein Mörder.« Widerstrebend macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Beginnt nachzuforschen, befragt ihre Familie. Und stößt auf ungeheuerliche Geheimnisse und eine Intrige, deren tödliches Gift bis heute wirkt …

Fionas heile Welt wurde grausam zerstört, als sie sieben Jahre alt war. Ihr Vater wurde in Handschellen abgeführt und des Mordes an seiner Geliebten bezichtigt. Jahrelang saß er dafür im Gefängnis, obwohl er nie ein Geständnis ablegte. doch die Indizienkette überzeugte nicht nur das Gericht, sondern auch seine Familie, die sich von ihm abwandte. Am meisten litt Fiona darunter. Lieblos und kaltherzig wurde sie großgezogen. Ihre beste Freundin wand sich von ihr ab, die Schulkameraden riefen "Mörderkind" hinter ihr her.
So wuchs sie zu einer jungen Frau heran, die verschlossen und ruhelos ist. One-Night-Stand ja, Beziehung nein. Auch beruflich hält sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Obgleich sie einen Traumberuf hat. doch der wäre dem von ihrem Vater zu ähnlich und dass will sie auf keinen Fall. Sie hat ihn abgehakt....will nie mehr von diesem "Mörder" etwas hören. Kurz nach der Haftentlassung verstirbt ihr Vater. Ein Rettungssanitäter bringt Fiona die traurige Mitteilung. Er hatte ihrem Vater versprochen ihr seine letzten Worte zu sagen. Ich bin kein Mörder

Fiona lässt dies vollkommen kalt. Doch der Rettungssanitäter gefällt ihr. Martin, den sie in Darcy umtaufte, überzeugt sie davon, mal darüber nachzudenken. Er habe noch keinen Sterbenden gesehen, der seine letzten Atemzüge für eine Lüge verschwenden würde. Sie kommt ins Grübeln. Zuerst nur aus Trotz um sich zu beweisen, das sie recht hat beginnt sie ein wenig nachzuforschen. Schon bald stellt sie jedoch fest, das es Ungereimtheiten gibt.

Gemeinsam mit Darcy forscht sie weiter und dringt immer weiter in ein Geflecht aus Lügen, Intrigen, Eifersucht, Neid und Gier. Bei ihren Recherchen kommt etwas so unglaubliches heraus, das auch Darcy und sie in allerhöchste Gefahr bringt.

Bisher hatte ich noch kein Buch von Inge Löhnig gelesen. Mit Möderkind hat sie mich allerdings restlos überzeugt. Ein Krimi der mich als Leser sofort ins Geschehen aufnahm. Ein Sprachstil der locker, leicht, spröde und an den richtigen Stellen mit ein wenig Humor glänzte. Alle Facetten der Spannung, Wirrungen und Wendungen bis zum finalen Schluss beinhaltet. Für mich ein ganz toller Krimi bei dem es mir auf keiner Seite langweilig wurde oder die Spannung abfiel. Eine klare Leseempfehlung. weiterlesen

Bewertung vom 18.11.2014
Vaters unbekanntes Land
Stäber, Bernhard

Vaters unbekanntes Land


gut

Der Psychologe Arne Eriksen – halb Norweger, halb Deutscher – zieht nach einem traumatischen Erlebnis von Berlin nach Haugesund in Norwegen. Hier trifft er auf die junge Kommissarin Kari Bergland, die in einem grausamen Mordfall ermittelt und in einer Sackgasse gelandet ist. Arnes Wissen auf dem Gebiet der Psychologie könnte helfen, ein Profil des Täters zu erstellen, um neue Opfer zu verhindern ...


Der Psychologe Arne Eriksen leidet nach seinem traumatischen Erlebnis unter schlimmen Panikattacken. Er will sich eine Auszeit nehmen und fährt dafür in das Land seines Vaters nach Norwegen. Das Land seines schon lang verstorbenen Vaters ist ihm fremd.
An der Westküste lernt er die junge Kommissarin Kari Bergland kennen.
Sie ermittelt gerade in einem besonders grausamen Mordfall und bittet Arne um Mithilfe, indem er sie als psychologischer Berater unterstützen soll.

Zuerst ist Arne eher eine Be-, statt eine Entlastung, doch schon bald setzen sich einzelne Puzzleteile zusammen.
Da er selber jedoch immer wieder unter seinen Panikattacken leidet, begibt er sich auf Anraten von Kari in eine etwas andere Therapie zu einem guten Freund von ihr.
Hier begibt er sich auf vollkommen neues Terrain, steht dem zunächst skeptisch gegenüber, doch dann lässt er sich darauf ein. Es wird für ihn zu einer Erfahrung ganz besonderer Art, die nichts mit der typischen Therapie zu tun hat. Hier kommt er mit schamanischen Riten und Halluzinogenen in Kontakt. Arne versteht endlich den Grund seiner Panik, die nicht nur mit dem traumatischen Erlebnis in der jüngsten Vergangenheit zu tun hat.
Doch noch andere Erkenntnisse gewinnt er und kommt damit der Aufklärung des Mordfalls ein gutes Stück näher.

Das erste Kapitel lass sich für einen Thriller-Fan spannend und den Erwartungen gerecht.
Leider flaute es dann einige Kapitel lang ab und ich dachte schon bald selber eine Panikattacke zu erleben, wenn nicht gleich etwas passiert.
Aber das dran bleiben hat sich definitiv gelohnt.
Plötzlich kam richtig Tempo in die Story und von Langweile war keine Spur mehr.
Die beiden Protagonisten passen unglaublich gut zueinander und bilden ein gutes Team. Auch Frode, ein enger Freund von Kari, gefiel mir.
Gut gefallen hat mir auch, dass dieses Labyrinth so einen zentralen Punkt einnahm und es sich viel um Rituale aus der griechischen Mythologie handelte. Neben der Spannung die in dem Thriller war, hat der Autor seine Wahl-Heimat Norwegen beschrieben und ich konnte mich als Leser gut in das Land hineinversetzen.

Fazit: Wer sich durch die ersten Kapitel kämpft, wird anschließend mit Spannung pur belohnt.

Bewertung vom 12.11.2014
Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen / Jefferson Winter Bd.1
Carol, James

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen / Jefferson Winter Bd.1


sehr gut

Jefferson Winter ist der Sohn eines Serienmörders. Er wohnt der Hinrichtung bei und die letzten Worte seines Vaters verfolgen ihn bis heute.
Er selber ist genau zu der anderen Seite gewechselt und jagt Serienmörder.

Winter ist sehr speziell. Darum hing er auch seinen Job beim FBI an den Nagel und macht sich als Profiler selbständig. Sein guter Ruf und seine Erfolgsquote reicht über die Grenzen Kaliforniens hinaus.
In London sind vier Frauen einem perfiden und sadistischen Täter in die Hände gefallen.
Nun ist eine fünfte Frau verschwunden und die Londoner Polizei holt Winter zur Unterstützung. Der Täter lässt die Frauen zwar am Leben, jedoch „Leben“ sie nicht mehr.
Grausam verstümmelt und misshandelt vegetieren sie nur noch ohne Seele vor sich hin.

Ja und hier ist das erste Manko. Winter bearbeitet den Fall quasi im Alleingang. Die Kollegen werden teilweise von ihm nicht mit Informationen versorgt und wenn sie versuchen ebenfalls zu kombinieren zählt nur Winters Einschätzung. Dabei fand ich persönlich die Figur von Hutcher interessant und hätte gerne mehr von ihm gelesen.

Brillant wiederum ist das analytische denken von Winter. Für mich war es sehr spannend Winters Denkweise zu verfolgen. Wie er sich in die Denkweise des Täters hineinversetzte war sehr beeindruckend und war sehr gut recherchiert.

Im zweiten Erzählstrang lernt man den Entführer und sein fünftes Opfer kennen.
Hier das zweite Manko.
Trotz aller Grausamkeiten, sadistischer Veranlagung, Verabscheuung gegenüber dem Täter und Mitleid mit dem Opfer hatte ich keinen richtigen Bezug zu den Handlungen und den Charakteren. Ich kam mir immer wie ein unbeteiligter Beobachter vor.

Doch hier hat der Autor es dennoch verstanden Spannung zu erzeugen und mich als Leser geschickt verwirrt.

Das Ende kam mir etwas sehr schnell. Plötzlich war alles klar. Winter bricht noch kurz ein paar Gesetze und ist natürlich der Sieger. Das Gute siegt. Hier wären noch ein paar intensivere Hintergrund Gedanken interessant gewesen.

Für mich ein interessanter Psychothriller, der trotz kleiner Mankos Lust auf weitere Fälle von Jefferson Winter macht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2014
Tödlicher Frost / Alexander Winther Bd.1
Jaklin, Asbjørn

Tödlicher Frost / Alexander Winther Bd.1


weniger gut

In der Nähe von Tromsø wird während der Polarnacht in einem Kuhstall ein Mann ermordet aufgefunden. Er wurde auf dem Heuboden an den Armen aufgehängt, Spuren am Tatort deuten darauf hin, dass er gefoltert wurde ...
Der Afghanistan-Veteran Alexander Winther, der als Journalist bei der Zeitung »Nordlys« arbeitet, wird auf den Fall angesetzt. Sehr schnell sieht er Verbindungen zu Grausamkeiten, die sich vor sechzig Jahren am selben Ort abgespielt haben. An dem Ort, an dem die Deutschen 1942 ein Lager für jugoslawische Kriegsgefangene aufgebaut hatten, in dem Häftlinge auf brutale Art und Weise gefoltert und getötet wurden. Ein später Racheakt? Die Spuren führen ihn nach und nach auch zum Balkankrieg Anfang der 1990er Jahre – und zu einem streng gehüteten Staatsgeheimnis.

Ein Krimi, der mich nicht so recht überzeugen konnte.
Die Geschehnisse rund um den zweiten Weltkrieg finde ich immer interessant, doch hier kam mir alles etwas zu konstruiert vor.
Hinzu kommt, dass ich unglaublich aufpassen musste um nicht den Faden zu verlieren.
Erzählt wird in verschiedenen Zeitsträngen. Zum einen in der Gegenwart, zum anderen von 1945 und 1949.
Viele Fragen tauchten auf, wie alles zusammenhängt.
Wie hängt der Mord aus der Gegenwart mit den Verbrechen aus der Vergangenheit zusammen?
Warum wird ausgerechnet ein Afghanistan-Veteran mit Trauma auf diesen Fall angesetzt? Wie hängt das geheime Treffen in Oslo damit zusammen?

Nach und nach lichtet sich zwar das Dunkle, aber so richtig glaubwürdig war es für mich nicht. Dafür waren mir die Protagonisten zu überzogen und ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinversetzen.

Ein Krimi der leider unter meinen Erwartungen blieb.

Bewertung vom 07.10.2014
Ohne Gnade / Crossroads Bd.1
Raven, Michelle

Ohne Gnade / Crossroads Bd.1


ausgezeichnet

Ein Campingausflug im Olympic National Park wird für Warren Harper zum Horrortrip, als seine siebenjährige Tochter Emma nachts spurlos aus dem Zelt verschwindet. Der verzweifelte Vater wendet sich an die Polizei, doch die fahndet gerade nach zwei Mördern, die bei einem Gefangenentransport entkommen sind. In seiner Not bittet Warren die ortsansässige Hundeführerin Angel Burns um Hilfe. Auch wenn Angel spürt, dass Warren ihr Leben durcheinanderwirbeln wird, kann sie sich seiner verzweifelten Bitte nicht entziehen. Gemeinsam mit einem Suchhund brechen sie in die Wildnis auf, nicht ahnend, dass Emma sich längst in den Händen der Verbrecher befindet …

Der schlimmste Alptraum eines Vaters wird hier zur bitteren Wahrheit. Warren ist außer sich vor Sorge und hegt schwere Schuldgefühle gegen sich selbst. Er wollte mit diesem Ausflug wieder ein engeres Verhältnis zu seiner Tochter knüpfen. Da er als Marine in Afghanistan war, brachten es die Umstände mit sich, das er nicht viel Zeit für seine Familie hatte. Die Folge wie bei vielen Soldaten ist eine Scheidung und eine Entfremdung des Kindes.
Er selber leidet seit einem Anschlag im Kriegsgebiet unter PTB und körperlichen Beschwerden.
Doch das alles tritt in den Hintergrund, als Emma verschwindet.
Zusammen mit Angel Burns und ihrem Suchhund Moonlight begibt er sich auf die gefährliche Suche nach Emma.
Die Polizei versucht in der Zwischenzeit fieberhaft das Gebiet einzugrenzen in der sich die Mörder aufhalten. Besonders Gabriel Lynch, Chef des FBI, hat ein starkes persönliches Interesse einen der Mörder wieder einzufangen.

Michelle Raven versteht es erstklassig eine Story zu erzählen, die mehrere Erzählstränge hat und doch in keiner Sekunde verwirren. Durch die Zeitgleiche Erzählung aus der Perspektive von Warren, der Polizei und den Entflohenen habe ich als Leser das Gefühl direkt im Geschehen zu sein. Ganz toller Schreibstil.
Der Thrill ist packend und ich kann mitfiebern, genauso wie ich als Leserin die anfängliche Hilflosigkeit der Polizei zu spüren bekomme und die sensiblen Charaktere von Warren und Angel, fühlte ich eine Gänsehaut bei Russell, der keine Skrupel kennt.

Hier wechseln sich Thrill, Sensibilität, Brutalität und Romantic in einem Tempo ab, das wunderbar harmoniert.
Die Charaktere werden genau herausgearbeitet, so dass ich die Personen genauso wie die Umgebung genau vor mir sah.
Ein Vergnügen für jeden Fan von Thrill und Romantic.