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Bewertungen
Insgesamt 95 BewertungenBewertung vom 18.07.2024 | ||
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Die erste Nacht nach dem letzten Kapitel von Solito habe ich schlecht geschlafen. Immer wieder schweiften meine Gedanken und Traumfetzen in die Wüste zwischen Mexiko und den USA, die Hitze der Tage, zu leeren Wasserflaschen und trockenen Kakteen. „Solito“ ist ein trauriges, gnadenloses Buch und noch trauriger und gnadenloser muss es für den Autor gewesen sein – denn es ist seine Geschichte. |
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Bewertung vom 21.06.2024 | ||
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Das Dorf der acht Gräber / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.3 Tatsuyas ruhiges Leben in Kobe wird schlagartig aufregend – und lebensgefährlich. Er sei der Alleinerbe eines Gutes in einem Dorf mit dem wenig anmutigen Namen Acht Gräber, teilt ihm ein Anwalt mit. Doch schon das Kennenlernen seines Großvaters in der Kanzlei endet abrupt mit dessen Tod – nicht der letzte im nahen Umkreis von Tatsuya, sobald dieser in Acht Gräber eintrifft. |
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Bewertung vom 02.06.2024 | ||
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Ach Ida. Meine kleine Heldin aus „22 Bahnen“. Frank Spilker hätte in den 90ern vermutlich „Was hat dich bloß so ruiniert?“ gesungen, aber eigentlich ist das ja eine rhetorische Frage. Die Mutter Alkoholikerin, die Schwester schweren Herzens ausgezogen und dann, ja, der Rest des Teenagerlebens. So ist aus der toughen, witzigen, klugen 10-Jährigen eine verzweifelte Mittzwanzigerin geworden, die nach dem Tod ihrer Mutter nicht weiß, wohin mit sich. |
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Bewertung vom 15.05.2024 | ||
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Der erste Eindruck des neuen tiptoi Wimmelbuchs? Matt! Das liegt aber zum Glück nur an der neuen Haptik, die Seiten sind nicht mehr glänzend, sondern eben mattiert beschichtet und nach einem kurzen Moment der Überraschung gefällt das ganz gut. Der zweite Eindruck ist aber noch viel wichtiger und passt zur Entwicklung der Ravensburger Bücher: Es ist erfreulich divers und so ein viel besseres Abbild unserer Gesellschaft als noch das erste tiptoi Wimmelbuch. |
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Bewertung vom 25.04.2024 | ||
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Die allerkürzeste Gutenachtgeschichte der Welt Viermal am Stück. Siebenmal am ersten Abend. Und seither jedes Mal vor dem Schlafengehen. „Die allerkürzeste Gutenachtgeschichte der Welt“ wurde sofort der neue Renner im Bücherregal. Unter großem Gekicher, mit lautem Aufsagen von Versprechen – und mit seligem Einschlafen am Ende. Okay, der letzte Punkt ist vielleicht etwas übertrieben, aber ihr wisst ja, wie Kinder so sind. Das Buch jedenfalls macht großen Spaß. Auch den Eltern. |
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Bewertung vom 05.03.2024 | ||
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Eigentlich spannend: Cemal möchte sich nicht öffnen, zumindest nicht Georg gegenüber, ihm nicht mehr von sich, seiner Familie erzählen. Von den Geschichten, die ihm durch den Kopf schießen, von seinen Eltern und Großeltern und Urgroßeltern in der Türkei. Geschichten, die wichtig und spannend sind für seine Herkunft und sein Wesen. Und gleichzeitig: Die, die den Verlauf von „ruh“ eher zäh machen. Die, für mich persönlich, viel weniger interessant sind als Cemals Persönlichkeit, sein Leben zwischen Ex-Frau Gül, Tochter Ekin und neuer Liebe Georg. Stellt sich die Frage: Liegt es am Buch oder an mir? |
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Bewertung vom 05.03.2024 | ||
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Unzuverlässiges Erzählen hat mich schon immer fasziniert. Ob in literarischer Form von Max Frischs Stiller bis zu Gillian Flynns Gone Girl oder in Filmen wie Mulholland Drive, The Sixth Sense und Die üblichen Verdächtigen. Jetzt ist Yellowface keine klassische unzuverlässige Erzählung – die Handlung wird am Ende nicht auf den Kopf gestellt – aber ihrer Hauptfigur mag man dennoch nicht alles glauben. Zu oft verheddert sie sich in Widersprüchen, Ausflüchten und Ausreden, um nicht als die Böse abgestempelt zu werden. Und das funktioniert großartig: Als Leser:in weiß man nicht, ob June nun liebens- oder verachtenswert ist. Oder beides. |
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Bewertung vom 28.02.2024 | ||
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Grimmwald 2 - Lasst die Felle fliegen! Zum Beginn ein kleiner Rückblick: Im ersten Band von Grimmwald mussten die beiden Füchse Ted und Nancy aus der vertrauten Stadt fliehen – die fiese Katze Prinzessin Pinöckel war ihnen auf den befellten Fersen. Ihr Ziel war der Grimmwald, doch auch dort waren sie nicht sicher. Erst nach einem elektrisierenden Finale kehrte Ruhe ein. Doch dann … erschien Teil 2 von Nadia Shireens Fuchsgeschichte: „Lasst die Felle fliegen!“ |
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Bewertung vom 27.02.2024 | ||
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Dass wir Menschen unsere Inspiration aus der Natur beziehen, ist klar. Spätestens nach der Lektüre des im vergangenen Jahr bei Seemann erschienenen Kinderbuchs „Von Ameise bis Wombat – Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft“. Mit „Geniale Powerpflanzen – Vorbilder für unsere Zukunft“ liegt jetzt quasi der florale Nachfolger vor. Bloß das Autoren-Illustratoren-Duo hat gewechselt, jetzt nehmen uns Clive Gifford und Gosia Herba zusammen mit Steppenhexe Kali mit auf die Reise in die Pflanzenwelt. Und das macht fast noch mehr Spaß. |
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Bewertung vom 07.02.2024 | ||
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Die fetten Jahre? Gibt’s nur in Geschichten. Zumindest für die Ich-Erzählerin. Weder auf dem Land zu Abi-Zeiten noch in der Studi-Großstadt ist das Leben laut, bunt und aufregend. Stattdessen gibt’s nur Apfelschorle in der Kneipe, ruhige WG-Abende, Geburtstagsbrunch statt wilder Reinfeier – und genau zur einzigen richtig-wichtigen Party einen grippalen Infekt. Soll das so? Vermutlich. Denn das ist, mit Freddie Mercury-Stimme gesungen, the real life. |
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