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remul

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 08.07.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

Die 15 jährige Linda ist des Lebens überdrüssig. Sie spielt mit dem Gedanken sich vor ein Auto zu werfen, wären da nicht der 14 jährige Freund Kevin und der 86 jährige demente Nachbar Hubert. Um Hubert kümmert sie sich 3x in der Woche, während der Freizeit der polnischen Pflegekraft. Rührend wie sie versucht Hubert wieder zu Erinnerungen zu verhelfen. Aber sie erzählt ihm auch viel über sich, bei ihm ist es sicher aufgehoben. Trotz der humorvollen Passagen ist es ein trauriges Buch. Eine Jugendliche ist selbstmordgefährdet und niemand auch nicht die eigene Mutter ahnt etwas. Ein alter Mann mit dem keine Kommunikation mehr möglich ist und Ewa die Pflegekraft sind ihre einzigen Bezugspersonen. Und Kevin, der intelligente Junge, der ein düsteres Bild von der Zukunft hat. Die klimatische Entwicklung bereitet ihm große Sorgen und von den Menschen hält er auch nichts. ( Zitat: Kein Feingefühl. Kein Benehmen. Null Kreativität. Eben Loser) Auch bei ihm erkennt niemand wie tief er in Depressionen versunken ist. Es ist keine leichte Kost, die Petra Pellini in ihrem Erstlingswerk serviert - aber unbedingt lesenwert.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2024
Mein Sachen suchen Wimmelbuch: Tiere und ihre Kinder
Gernhäuser, Susanne

Mein Sachen suchen Wimmelbuch: Tiere und ihre Kinder


ausgezeichnet

Ein Wimmelbuch für die Kleinsten
Das Pappbilderbuch Tiere und ihre Kinder ist aus der Reihe Sachen suchen vom Ravensburger Verlag. Es ist wie die Vorgängerbücher aufgebaut, am linken Seitenrand finden wir die Abbildungen, die auf dem Rest der Doppelseite zu suchen sind. Jede Doppelseite ist einem Thema gewidmet, wie z.B Tiere auf dem Bauernhof, im Wald, in der Savanne oder am Nordpol. Nebenbei werden Informationen vermittelt, wie z.B. dass Wale zum Atmen auftauchen müssen oder dass Robben ein dickes Fell haben, das sie vor der Kälte schützt. Es ist wie immer sehr schön illustriert und auch der Text ist kindgerecht. Es macht den Kleinsten Spaß nach den abgebildeten Tieren zu suchen. Besonders die verschlossenen Klappen erfreuen sich großer Beliebtheit, es ist immer wieder spannend zu erfahren, was sich dahinter verbergen mag. Wieder ein sehr gelungener Band aus dieser Reihe.

Bewertung vom 30.06.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Zwischen Themse und Tigris
Habe schon mehrere Bücher von Elif Shafak gelesen und bin immer aufs Neue begeistert von ihrer ausgefeilten, poetischen Sprache und von den aufwendigen Recherchen, die sie betreiben muss, um solche Bücher zu schreiben. Im aktuellen Werk ist der Tropfen Wasser, der in den Tigris fließt der Auslöser der Geschichte. Es ist faszinierend, wie es ihr gelingt 3 Handlungsstränge in unterschiedlichen Zeitzonen zu einem stimmigen Ende zu führen. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ihre Bücher nicht mal eben so nebenher gelesen werden können. Die Sätze sind zum Teil ziemlich lang und verschachtelt, da ist Konzentration notwendig. Aber es lohnt sich, sich auf die Geschichte um Arthur, Zaleekhah und Narin einzulassen. Besonders das Schicksal der 9jährigen Narin , die zur Minderheit der Eziden gehört, war erschütternd und hat mich auch nach Beendigung der Lektüre nicht losgelassen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.06.2024
Der Ruf der Nachtigall / Eifelfrauen Bd.2
Riebe, Brigitte

Der Ruf der Nachtigall / Eifelfrauen Bd.2


sehr gut

Nachkriegsjahre im Hause Fuchs
Nachdem im ersten Band der Eifelfrauen Johanna im Mittelpunkt steht, ist der zweite Band den beiden Töchtern Klara und Mia gewidmet. Die Handlung deckt die Jahre 1945 – 1954 ab. Die beiden Mädchen haben völlig unterschiedliche Talente. Während Klara eine außergewöhnlich schöne Singstimme hat ist Mia mehr der Zahlenmensch. Klara lässt ihre Stimme ausbilden und versucht auf der Bühne Fuß zu fassen. Mia bekommt die Möglichkeit in der Firma ihres Onkels einzusteigen, da er keine eigenen Kinder hat und der Fortbestand der Tabakfabrik gesichert werden soll. In ihrer unaufgeregten Art schildert Brigitte Riebe nun die Entwicklung der beiden Mädchen, geschichtliche Hintergründe lässt sie geschickt einfließen, aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz, der Weg bis beide den richtigen Partner finden ist steinig. Es empfiehlt sich zum besseren Verständnis den ersten Band gelesen zu haben, da die meisten Familienmitglieder auch im zweiten Band eine Rolle spielen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann die Eifelfrauen gerne weiter empfehlen.

Bewertung vom 17.06.2024
Forgotten Garden
Gosling, Sharon

Forgotten Garden


sehr gut

Sharon Gosling ist es gelungen auch mit diesem Werk einen Wohlfühlroman zu schreiben, in dem man von der ersten Seite an abtauchen kann. Luisa, deren Mann vor über 10 Jahren bei einem Unfall um Leben gekommen ist, ist seitdem schwer traumatisiert. Sie sieht sich nicht mehr in der Lage ihren Beruf als Landschaftsarchitektin auszuüben und arbeitet stattdessen als Sekretärin. Sie bekommt nun ein Angebot ein brachliegendes, verkommenes Grundstück zu einem Garten umzugestalten. Trotz vieler Bedenken entschließt sie sich diesen Auftrag anzunehmen. So landet sie in dem abgelegenen Ort Collaton. Die Bewohner stehen dem Projekt zunächst ablehnend gegenüber. Aber nach und nach näheren sich die Menschen an und beteiligen sich an der Umsetzung. Es sind noch einige Schwierigkeiten zu überwinden, aber wie das Wohlfühlbücher so an sich haben, es führt alles zu einem guten Ende. Auch wenn die Geschichte nicht unbedingt realistisch erscheint habe ich mich gut unterhalten gefühlt, der Schreibstil ist flüssig zu lesen, die Protagonisten agieren sympathisch – man fiebert mit ihnen und das ist schon mehr als man von vielen anderen Werken sagen kann.

Bewertung vom 15.06.2024
Unter Wasser ist es still
Dibbern, Julia

Unter Wasser ist es still


sehr gut

Mairas Reise in die Vergangenheit
Die Geschichte handelt von Maira einer 35jährigen Frau, die als Restauratorin bei einem befreundeten Ehepaar in Frankfurt arbeitet. Als diese ihr anbieten das Geschäft zu übernehmen, entschließt sie sich zu einer Reise in die Vergangenheit, wo sie sich ihren traumatischen Erinnerungen stellt. Sie hat bis zu ihrem 17. Lebensjahr auf einem Hof in Soeterhoop, einem kleinen Ort an der Ostsee mit ihrer alleinerziehenden Mutter gewohnt. Als die schwer demenzkranke Mutter bei einem Unfall ums Leben kommt, wird sie bei ihrer ungeliebten Oma untergebracht. Jetzt will sie den verlassenen Hof verkaufen, um die Kosten für die Geschäftsübernahme zahlen zu können. In Rückblenden erinnert sich Maira an ihre glückliche Kindheit mit ihren Freunden Anne und Jasper, aber auch an die schwere Erkrankung ihrer Mutter, die sie als Kind vor schier unlösbaren Problemen stellt. Der ältere Bruder ihrer Mutter lebt weit weg und steht zur Unterstützung ebenso wie die Oma nicht zur Verfügung.
Die Autorin, die ich bislang nur von Sachbüchern kannte, hat einen Schreibstil, der einen von der ersten Seite an gefangen nimmt. Man leidet und fühlt mit Maira und kann sich nicht vorstellen, wie es sein muss, in ihrer Lage sein zu müssen. Das Verhalten des Bruders ist für mich allerdings nicht nachvollziehbar, seine Nichte mit der schwerkranken Mutter alleine zu lassen ist schon sehr grenzwertig. Zum Ende wird dann noch der Unfallhergang aufgeklärt, und damit habe ich auch so meine Schwierigkeiten, ohne zu viel zu verraten. Daher rührt der Punktabzug.

Bewertung vom 04.06.2024
Verräterisches Lavandou / Leon Ritter Bd.10
Eyssen, Remy

Verräterisches Lavandou / Leon Ritter Bd.10


ausgezeichnet

Auch im 10. Band der Reihe um den Rechtsmediziner Leon Ritter und seiner langjährigen Partnerin der Polizistin Isabelle Morell, gehen dem Autoren Remy Eyssen die Ideen nicht aus. Ein brutaler Serienmörder treibt sein Unwesen, die Frauenleichen werden verstümmelt ohne Herz und Kopf aufgefunden. Es gilt ihn schnellstmöglich zu fassen, um weitere Morde zu verhindern. Als Nebenhandlung sorgt der Besuch des Staatspräsidenten für Aufregung, und Morells Tochter Lilou muss sich in ihrem Ferienjob mit diversen Verehrern auseinandersetzen. Die Handlung ist stimmig, trotz der fast 500 Seiten kommen keine Längen auf. Es werden etliche falsche Spuren gelegt, so dass man als Leser bis zum Schluss im Unklaren gelassen wird, wer für die grausamen Taten verantwortlich ist. Wieder ein sehr guter Krimi, wenn auch diesmal im Vergleich zu den Vorgängerbänden die detaillierte Beschreibung der brutalen Morde und das qualvolle Leiden und Sterben der Opfer ungewohnt ist

Bewertung vom 30.05.2024
Auf die Tatzen, fertig, los / Olympiade der Tiere Bd.1
Schilp, Tina

Auf die Tatzen, fertig, los / Olympiade der Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Lenni, der kleine Löwe soll für seinen verletzten Vater im 103 m Lauf bei der Tierolympiade antreten. Da die Antilope Regina, die schärfste Konkurrentin ebenfalls verletzt ist, ist die Goldmedaille so gut wie sicher. Lenni ist zunächst gar nicht glücklich, dass seine Eltern ihn zu dieser Reise nötigen, er ist ängstlich und fühlt sich dem Erwartungsdruck nicht gewachsen. Als das Schiff auf der Insel anlegt, auf der das sportliche Ereignis stattfinden soll und er seine Zimmergenossen kennenlernt, wird er langsam zuversichtlicher. Die illustre Truppe besteht aus einem Nilpferd, einer Schlange, einem Krokodil und einer Rennmaus. Auch eine Trainerin wird ihm zugewiesen, das Faultier Magdalena hat diese Aufgabe übernommen. Als sich herausstellt, dass Antilope Regina trotz Verletzung starten wird ist seine Hoffnung auf einen Sieg wieder geschrumpft. Aber das Rennen birgt dann noch eine Überraschung. Habe das Buch mit meinem 6jährigen Neffen gelesen Ihm hat die Geschichte sehr gut gefallen, nicht zuletzt auch wegen der liebevollen Illustrationen. Der Text ist kindgerecht für einen Erstklässler allerdings schon von der Menge her eine Herausforderung. Das Einzige was ich bemängeln könnte ist, dass es pädagogisch fragwürdig ist, sein Kind gegen seinen Willen alleine auf eine große Reise zu schicken und auch noch Druck aufbaut, dass ein Sieg von ihm erwartet wird. Letzten Endes ist alles gut gelaufen für Lenni, er hat neue Freunde gefunden, der Rennverlauf hat einen auch als Erwachsenen begeistert – von daher können mein Neffe und ich das Buch gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 24.05.2024
Unheilvolles Lançon / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.11
Rademacher, Cay

Unheilvolles Lançon / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.11


sehr gut

Habe einige der Krimis von Cay Rademacher und seinem Ermittler Blanc gelesen, auch sein neuestes Werk besticht durch solide Krimikost.
In der Nähe eines Weingutes wird per Drohnenaufnahme auf einem Felsplateau eine leblose Frau gesichtet. Beim Eintreffen der örtlichen Polizei ist die mutmaßliche Leiche allerdings verschwunden. Capitaine Blanc ermittelt nun auf eigene Faust und schnell stellt sich heraus, dass die in Frage kommenden Verdächtigen alle im Umfeld des Weingutes zu suchen sind. Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser nun einiges über die privaten Verwicklungen und kann munter mitraten. Bis kurz vor Schluss wechseln die Hauptverdächtigungen immer wieder, bis dann der Mörder überführt wird. Das Buch ist kurzweilig, das Ende ist schlüssig, durchaus ein Krimi in schöner Landschaft, den ich empfehlen kann.

Bewertung vom 20.05.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


sehr gut

Der vielseitige Anthony Horowitz hat ein Theaterstück geschrieben, das nach einigen Aufführungen in der Provinz nun in London Premiere hat. Die gefürchtete Kritikerin der Sunday Times gibt eine vernichtende Beurteilung ab und einen Tag später wird sie in ihrem eigenen Haus erstochen., mit einem Dolch, der am Premierenabend Horowitz ausgehändigt wurde. Die Beweise sind erdrückend und Horowitz muss die Hilfe des ehemaligen Polizisten Daniel Hawthorne in Anspruch nehmen. Der macht sich wie gewohnt in Sherlock Holmes Manier auf die Suche nach dem wahren Täter. Der Kreis der Verdächtigen ist überschaubar und bei jedem lässt sich ein Motiv finden, die unbeliebte Frau loszuwerden. Am besten gefällt mir auch diesmal wieder der Schlagabtausch zwischen Horowitz und Hawthorne. Die beiden scheinen sich nicht wirklich zu mögen, aber sie sind aufeinander angewiesen und akzeptieren notgedrungen die Eigenarten des anderen. Hawthorne arbeitet seine Liste stoisch ab und wirft Horowitz ab und an ein paar Brocken zu, die diesen eher ratlos zurücklassen, als wirklich hilfreich wären. Das Ganze mündet in ein großes Finale, wo alle potentiellen Verdächtigen zusammenkommen und Hawthorne den Mörder präsentiert. Das Buch ist kurzweilig geschrieben, mit humorvollen Passagen und die Auflösung ist schlüssig. Was will man mehr? Kann den 4. Fall der Reihe sehr empfehlen.