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Marry22

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2023
Wiederfinden (eBook, ePUB)
Söhner, Lea

Wiederfinden (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Buch beginnt im Jahre 1942, als die 6jährige Helene und ihr Vater ohne die jüdische Mutter in die Schweiz aufbrechen. Zum Abschied tritt Helene vor dem Herd in der Küche ins Schienbein der Mutter. Diese Szene wird sie noch lange begleiten. Helene wächst in einer Pflegefamilie in der Schweiz auf und wird später ins Internat gebracht, wo sie singen „lernt“ und später weltberühmt wird. Durch eine Freundin lernt sie ihren Mann Paul kennen. Sie bekommen einen Sohn; Wolfgang….
Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten.

Lea Söhner schafft es die Familiengeschichte und deren Schicksale über 85 Jahre, 4 Generationen, sehr gut darzustellen. Die Zeitreise zeigt, wie der Krieg die Menschen über Generationen immer noch beeinflussen kann. Sie zeigt auch die Gegensätze zwischen Opfer und Täter im Krieg, zwischen extreme Religion und Freiheit („Hippies „) sowie der Liebe in allen Formen, sehr gut auf.

Das Buch hat bei mir sehr viele Emotionen ausgelöst, so dass ich zum Teil das Buch weglegen und darüber nachdenken musste und Zeit gebraucht habe, um weiterzulesen, vor allem aufgrund der aktuellen Kriege….

Die Autorin schafft es die jeweiligen Charaktere sehr sehr gut darzustellen, so dass ich mit denen mitgelitten und mitgefühlt habe. Ich konnte mich an die jeweilige Situation sehr gut hineinversetzen. Gegen Mitte / Ende des Buches waren mir dann doch etwas zu viele „Zufälle“, daher nur 4 von 5 Sternen. Ansonsten kann ich das Buch wirklich weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.10.2023
Meine Männer
Kielland, Victoria

Meine Männer


weniger gut

Brynhild

Das Buchcover finde ich sehr gut gelungen. Es lädt auf jeden Fall zum Lesen ein und ich denke, dass mir das Buch in einer Buchhandlung sofort aufgefallen wäre. Daher fand ich es besonders schade, dass mich das Buch nicht überzeugt hat.

Die Geschichte basiert auf eine wahre Begebenheit. Es geht um Brynhild Størset, die als Siebzehnjährige aus Norwegen in die USA flieht und dort ein neues Leben aufbauen möchten. Dort wird sie am Ende zu einer Serienmörderin …

Leider hat mich die Autorin mit ihrem Schreibstil nicht überzeugen können. Ich habe versucht mich darauf einzulassen aber durch die Wiederholungen und ausführlichen Beschreibungen, kam schnell Langweile auf. Dadurch fehlte für mich auch die Spannung, die gerade in einem Psychothriller so wichtig ist.
Wirklich sehr schade, da ich mich auf ein spannendes Buch gefreut habe. Daher kann ich es nicht empfehlen.

Bewertung vom 11.10.2023
Der Weg ins Apfelreich
Fredriksson, Anna

Der Weg ins Apfelreich


ausgezeichnet

Das Buchcover fand ich persönlich etwas kitschig und es hätte mich eher abgeschreckt. Trotzdem habe ich das Buch auf Empfehlung einer Freundin gelesen.
Die vorherigen Bücher kannte ich nicht und daher hat es etwas gedauert alles nachzuvollziehen, bin aber trotzdem gut in die Geschichte reingekommen.

In diesem dritten Band geht es um die Familiengeschichte von Frauen über drei Generationen; Vanya, ihre Tochter Sally und Enkelin Josefin.

Das Buch lässt sich als leichte Herbstlektüre abends gut lesen. Die Autorin beschriebt die Charaktere Vanja, Sally und Peter sehr authentisch und realitätsnah in einer leicht verständlichen und flüssigen Sprache. Sie schafft es sehr gut die Ansichten der jeweiligen Generationen an den Leser rüberzubringen.
Mir hat das Buch gut gefallen, so dass ich tatsächlich auch die ersten beiden Bücher lesen werde.

Bewertung vom 21.09.2023
Zarentod (eBook, ePUB)
Trauboth, Jörg H.

Zarentod (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Buchcover mit den Zwiebeltürmen in der Nacht passt gut zum Buch.

Obwohl ich die vorherigen Bücher des Autors nicht kannte, kam ich gut ins Buch rein, was von Anfang an sehr spannend ist.

Der Autor schafft es durch seinen Schreibstil die "erfundene" Geschichte flüssig, verständlich und vor allem spannend zu erzählen. Auch wenn am Anfang darauf hingewiesen wird, dass die Charaktere und die Handlung frei erfunden sind, denkt man automatisch an den aktuellen Krieg zwischen Russland und Ukraine. Durch das perfekte Fachwissen über das Fliegen waren sowohl die Handlungen als auch die Charaktere sehr realistisch dargestellt, so dass ich mitgefühlt und mitgefiebert habe.

Ein spannender Polithriller, was ich jedem empfehlen kann, der Interesse an Fliegen und an der Politik hat.

Bewertung vom 20.09.2023
Ent-Eltert euch!
Teml, Sandra;Wall, Martin

Ent-Eltert euch!


sehr gut

Ein wichtiges Thema

Das Buchcover finde ich persönlich nicht unbedingt gut gelungen, da es durch die Farbgestaltung und die Darstellung einer Frau bei mir so rüber kommt, als ob das Buch nur für Frauen gedacht wäre. Hier hätte ich eine neutrales Cover besser gefunden.

Am Anfang wird das Verständnis geschaffen, was "Entelterung" ist bzw. nicht ist.
Durch das Buch habe ich tatsächlich viel gelernt und versuche die Empfehlungen umzusetzen, was nicht immer klappt.
Es sind Situationen beschrieben, in denen ich mich zum Teil wiedergefunden habe und mir sagte "ja, stimmt eigentlich".
Toll fand ich auch viele Aussage, u.a. "Werde also nicht deine Eltern los, sondern deine Kinderrolle. "

Das Buch lädt dazu ein anhand von Fallbeispielen die Beziehung zu den Eltern neu zu gestalten.

Die Autoren sprechen die Leser in der "du-Form" an und bauen so auch eine Beziehung zum Leser auf. Dieser Schreibstil gefällt mir gut und passt zum Buch.

Mir hat das Buch gefallen und ich finde, dass hier ein wichtiges Thema anhand von Beispielen "praxisnahe" gut beschrieben ist.

Bewertung vom 10.09.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


sehr gut

Das Buchcover ist sehr schlicht gehalten, ich finde es gerade dadurch interessant.

Der Autor Wolf Haas schreibt in seinem kurzen 160-Seiten-Buch über die Lebensgeschichte der Mutter, die 1923 geboren wurde und nun mit 95 Jahren im Pflegeheim ist. Sie ist kurz vor dem Sterben. Skurilerweise war das Pflegeheim, wo die Mutter nun liegt, früher ein Geburtshaus, wo ihre beiden Söhne zur Welt gekommen sind.
Es wird deutlich, dass die Mutter kein einfaches Leben hatte, vor allem in der Zeit des Weltkriegs. Auch die Nachkriegsjahre waren hart; der Wunsch nach Eigentum, die Inflation und immer wieder „arbeiten, arbeiten, arbeiten“ und natürlich auch „sparen, sparen, sparen“…

Der Schreibstil gefällt mir gut; Wolf Haas schreibt ungeschmückt und bringt alles auf den Punkt, humorvoll und sarkastisch aber trotzdem auch liebevoll.

Bewertung vom 28.08.2023
Terafik
Karkhiran Khozani, Nilufar

Terafik


ausgezeichnet

Nilufar´s Reise

Das Buchcover hat mich nicht angesprochen, ich wäre in einer Buchhandlung daran vorbeigelaufen und nicht einmal in den Klappentext reingeschaut.
Im Gegensatz zum Buchcover fand ich die ersten Seiten interessant und habe auch viel geschmunzelt, weil mir einiges selber bekannt vorkam von unseren Reisevorbereitungen in die Heimat.
Nachdem ich nun das Buch zu Ende gelesen habe, kann ich sagen, dass die Autorin Nilufar Karkhiran Khozani ihre Biographie erzählt. Sie ist als Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters in Giesen geboren. Nach der Trennung der Eltern ist ihr Vater in seine Heimat nach Iran zurückgekehrt. Nilufar hat nicht unbedingt einen engen Kontakt zu ihrem Vater, trotzdem fliegt sie nach Iran auf Drängen ihres Vaters hin...

In ihrem Buch beschreibt die Autorin Nilufar Karkhiran Khozani ganz gut die Gefühle, die unterschiedlichen Menschen und Orte. Allerdings waren da immer wieder Sprünge, so dass ich etwas irritiert war und dem nicht immer sehr gut folgen konnte.
Sie hat einen interessanten Schreibstil, zum Teil sehr poetisch, was auch zur Iran und auch der Kultur passt. Sie schafft es auch die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Iran gut darzustellen.
Leider hat mich das Buch trotz allem nicht gepackt, da es für mich nicht unbedingt spannend war.

Bewertung vom 25.08.2023
Mattanza
Fabiano, Germana

Mattanza


ausgezeichnet

Die Autorin Germana Fabiano erzählt in ihrem 192-Seiten-Buch über die kleine italienische Insel Katria in der Zeit von 1960 bis 2012.
Auf dieser Insel ist der Thunfischfang für alle Dorfbewohnen existenziell und eine sehr alte Tradition. Der Raìs sorgt dafür, dass diese alte Tradition bewahrt bleibt und bestimmt auch den richtigen Zeitpunkt dieses jährlichen Fangs, was "Mattanza" genannt wird.
Das Amt des Raìs wird immer in der Familie an den männlichen Nachkommen weitergegeben. Allerdings ist nun kein männliches Nachkommen vorhanden, sondern nur weibliches, so dass Nora die Rolle des Raìs einnehmen muss. Nora stellt sich der Herausforderung ihre Pflichten zu erfüllen, was nicht einfach ist auf der einen Seite die Tradition zu bewahren und auf der anderen Seite die aktuellen Gegebenheiten (Wirtschaftlichkeit, Flüchtlinge, Tourismus, Dorfschicksal,... ) zu beachten.

Den Schreibstil finde ich gut und flüssig, der Ort und die Zeit werden gut beschrieben, so dass ich mich schnell im Geschehen gefunden habe. Die beschreibt die Erwartungen an Nora, die Traditionen und auch den unaufhaltsamen Wandel sehr gut. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es weiterempfehlen.

Bewertung vom 22.08.2023
Vatermal
Öziri, Necati

Vatermal


ausgezeichnet

Das Buchcover finde ich beim ersten Anblick „radikal“; für mich auf der einen Seite eher abschreckend, mit den Signalfarben auf schwarzem Hintergrund, aber auf der anderen Seite auch definitiv auffallend.
In dem Buch von Necati Öziri geht es um Arda, der aufgrund einer schweren Autoimmunerkrankung auf der Intensivstation liegt und darauf wartet, dass seine Werte besser werden. Während dieser Zeit fängt er an an seinen "Vater" Metin zu schreiben, der die Familie verlassen hat, als er sehr klein war und sich nicht an ihn
erinnern kann. Daher bittet er auch u.a. seine Schwester Aylin über ihn zu erzählen.
Seine Schwester Aylin und seine Mutter Ümran reden nicht miteinander und achten darauf, dass die Besuchszeiten bei Arda so sind, dass sie sich nicht begegnen. So erleben wir aus der Lesersicht unterschiedliche Erzählungen und Perspektiven über die Lebensphasen;
- von Arda in seinem Schreiben an seinen Vater,
- von Aylin und
- von der Mutter.
Der Autor schafft es diese Charaktere sehr emphatisch darzustellen, so dass ich mich sowohl in die Zeit als auch in die jeweiligen Situationen, hineinversetzt gefühlt habe.
Es ist erschreckend zu lesen, wie eine ausländische Familie ohne Vater und aufgrund der politischen Verfolgung des Vaters als staatenlose Kinder in der Bürokratie ums Überleben kämpfen müssen und was das mit der Familie macht. Hier erlebt man hautnah die Situationen beim Arbeitsamt, bei der Ausländerbehörde, begegnet "Rassismus", Alkoholismus....
Mir hat das Buch seht gut gefallen; ich habe wirklich mitgefühlt und die Emotionen mitgeteilt. Ein sehr empfehlenswertes Buch.

Bewertung vom 16.07.2023
Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


ausgezeichnet

Die einsame Ikone

Die Geschichte startet im Jahr 1990 in New York und erzählt von der kranken und brüchigen Greta Gabor. Danach geht die Handlung in die Zeit 1921-1923 zurück, wo Greta sich 1921 in Stockholm befindet und wir über das Leben der berühmten Greta Garbo, die eigentlich Greta Gustafsson heißt, erfahren und begleiten sie von ihrer Jugendzeit als 15jährige Hutverkäuferin in Stockholm bis nach Hollywood als berühmte Schauspielerin sowie das Ende ihrer Karriere.
Auf diesem Wege erfahren wir, wie sie für ihren Traum Schauspielerin zu sein, kämpft und am Ende auch ihren Traum verwirklichen kann. Doch steht sie am Ende alleine da….

Mir hat der Schreibstil der Autorin Kristina Lüding gut gefallen; Greta als Protagonistin wird authentisch dargestellt. Ich habe mit Greta mit gefiebert und auch mitgelitten. Aber auch mich über sie und ihre Entscheidungen aufgeregt.

Das Buchcover passt gut zum Buch; eine einsame Schauspielerin im Vordergrund und Hollywood im Hintergrund.

Mir hat das Buch gefallen und ich kann das Buch von Kristina Lüding für Interessierte empfehlen.