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Conny Z.

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Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2014
Eistochter / Lark Bd.1
Miller, Dawn Rae

Eistochter / Lark Bd.1


gut

Kurzform meiner Rezension:
Larks Geschichte ist immer bedeckt von Eis und Schnee, so stellt es auch das Cover dieses Taschenbuches dar.
Aber nicht nur das, auch die Gemeinschaft in der Lark lebt hat diese Eiseskälte im Herzen.
Man beginnt sie kennenzulernen, wenn Lark über ihre eigene Mutter nachsinnt, die sie immer nur über das Fernsehen betrachten kann, persönliche und zärtliche Zusammenkünfte sind untersagt und werden bestraft.

Gerade unter den Schülern herrschen diese strengen Regeln. Aber alle sind Teenager und in Larks eigenen Gefühlen beginnen immer wieder die Hormone hochzukochen, die sie vor Beck doch verbergen will.
Merkwürdig war es, dass ein Junge und ein Mädchen in einem Raum schlafen müssen, sich manchmal sogar das Bett teilen, aber keinerlei Zärtlichkeiten austauschen dürfen - will so da vermieden werden, dass sie Gefühle aufbauen oder auch Grenzen überschritten werden.
Das System bemerkt alles über ein spezielles Armband, dass jeder trägt, aber es gibt keinen Alarm, wenn es vom Handgelenk entfernt wird, nur damit der Träger einen privaten Moment für dich hat - ein Zwiespalt, den ich nicht ganz nachvollziehen konnte.
In dieser Gemeinschaft herrscht die totale Überwachung und diese zeigt die Protagonistin dem Leser immer wieder auf, oder setzt sich darüber hinweg.

Vor einer großen Bedrohung müssen alle fürchten – die Empfindsamen.
Was es genau mit diesen auf sich hat, wird leider zu wenig erklärt, um es selbst auch nachvollziehen zu können, warum alle solche Angst vor ihnen haben.
Lark ist zu Beginn der Geschichte eine eingeschüchterte Protagonistin, die sich eigentlich gern gegen das System stellen möchte, um Beck zu zeigen, was sie für ihn empfindet. Doch auf ihrer Suche nach Beck empfand ich die innere Stärke von ihr sehr mitreißend und positiv für die Geschichte.
Von Beck bekommt man leider nicht sehr viel mit, aber er ist der typische Frauenschwarm, der weiß, wie er auf das weibliche Geschlecht wirkt und vor allem wie er Lark triezen kann, dass ihr Puls nach oben schießt.

Hinter der ganzen Gemeinschaft erkennt man nach und nach ein riesiges Geheimnis, dass Lark im Laufe der Handlung aufzeigt, aber leider zu vorhersehbar wird.
Es nahm mir persönlich einfach die Lust am Lesen. Auch ist die Balance zwischen den ruhigen Szenen und denen voller Action und geheimnisvollen Andeutungen zu unausgeglichen. Immer wieder wurde ich in Situationen geschmissen, die zu wenig beschrieben waren und sich nur auf einen Punkt fixierten, ohne das drum herum und den Grund zu erläutern.
In Dawn Rae Millers Erzählstil fehlte mir die Lebendigkeit, viel zu oft waren die Szenen eiskalt, wie die Umgebung in der Lark lebt und auch die Figuren untereinander fanden kein gutes Haar aneinander und machten sich oft das Leben zu schwer.

„Eistochter“ von Dawn Rae Miller, erzählt eine Geschichte des Ausbruchs und der Selbstfindung der jungen Protagonistin Lark. Aber die Eislandschaft um sie herum sitzt auch in den Figuren und ihren Handlungsweisen zu tief fest.

Bewertung vom 25.02.2014
Unter dem Südseemond
Gärtner, Regina

Unter dem Südseemond


ausgezeichnet

Kurzform meiner Rezension:
Historische Romane versetzten einen in ein Leben zurück, in denen Dinge geschahen, die wir uns heutzutage nicht vorstellen könnten. (Die aber trotzdem noch in einigen Teilen der Erde so existieren.)
So geschehen Alma diese unfassbaren Gegebenheiten, die man als Leser einfach nicht begreifen kann, aber für ihre Zeit vollkommen normal waren.
Zwangsheirat, Frauen hatten nichts zu sagen, Schweigen über Seitensprünge des eigenen Mannes - all das durchlebt die Protagonistin Alma mit so einer Stärke, von der man gern eine Scheibe abhaben möchte.

Alma ist beim Einstieg der Geschichte sehr naiv. Sie versteht nicht, warum ihre Schwester diesen Seitensprung mit ihrem Verlobten gewagt hat und diese nun ein Kind von ihm erwartet.
Oder vielleicht ist es auch Verdrängung, da sie doch ein gutes Leben hätte mit ihm führen können.
Frauen werden wie lebende Ware behandelt, auch im Umgangston mit ihrem Mann Herman merkt man es sehr deutlich. Eigentlich lernt man diesen, nie richtig kennen, es ist beinahe so, als würde man selbst in Almas Haut stecken. Er bezeichnet sie als Kind, was aufgrund des Altersunterschiedes nicht verwerflich ist, aber man bemerkt auch, dass sie nie gleichberechtigt sein werden, in seinen Augen.
Dabei hat Alma einen großen Schritt für mich gezeigt, denn sie fügt sich zwar in seinen Anweisungen, aber eigentlich führt sie das Zepter, denn ohne eine so patente Frau, wäre dieser Mann nie weit gekommen.

Besonders die Beschreibungen des alltäglichen Lebens, wie Einkäufe besorgen, Feste vorbereiten, Wäsche waschen, all das zeigt einem persönlich, wie leicht man es doch heutzutage hat und mit wie viel Aufwand diese Dinge zu jener Zeit betrieben werden mussten.
Das richtige Kribbeln kam zum Zeitpunkt, als Alma Joshua kennenlernt - Joshua, der Mann mit den tiefblauen Augen.
Er löst in Alma das aus, was sie nie wirklich irgendwo finden wird - Geborgenheit, Liebe, Zuhause.
Doch es ist natürlich verpönt, dass eine verheiratete Frau solche Gefühle für einen anderen Mann an den Tag legt und eben hier merkt man ihr starkes Wesen - sie bleibt standhaft und das lange, lange Zeit.
Allein der Gedanke, der einen immer wieder mit Alma kommt, diesen Mann nur alle zwei Monate zu Gesicht zu bekommen, sich einen Blick zu erhaschen, von dem man dann über Monate zerren wird, löst große Gefühlswellen aus, die einem beim lesen praktisch überrollen.

Auch setzt Regina Gärtner ein Familiengeheimnis mit in die Handlung hinein. Wer genau liest und zwischen den Zeilen die Hinweise erkennt, weiß schon vor Abreise Almas, was dahinter steckt. Aber Alma steckt in einem solchen Gefühlschaos, durch den Betrug ihres Ex-Verlobten, dann die schnelle Hochzeit mit Herman, den sie nicht kennt und die Vorbereitungen zur Reise nach Samoa, sodass sie nie Zeit findet, über alles nachzudenken.

Gerade der geschichtliche Hintergrund, der auch im Glossar des Buches noch mal aufgelistet wurde, ist so schön hineingewoben in Almas Leben, dass man einen guten Unterhaltungswert in diesen wichtigen Ereignissen der Weltgeschichte wiederfinden wird.
Regina Gärtner hat sehr viele Nebenfiguren an Almas Seite gestellt, die man entweder in sein Herz schließt, weil sie die Protagonistin so treu den Rücken stärken oder man hat so eine Antipathie dagegen, wie auch Alma sie gegen diese Leute hegt.
Ihr bemerkt also, egal was Regina Gärtners Hauptfigur fühlt und erlebt, das wird auch auf den Leser transportiert, sodass man ihren Roman genießen kann und die Seiten einfach dahinfliegen.

Geholfen haben mir auch sehr die Karten, die an den Anfang und dem Ende des Buches abgedruckt wurden. Eine zeigt die Inseln Somoas und eine andere die historischen Stätten in Alpia, in der Alma lebt.
Aber auch das Cover ist wahrlich ein Hingucker. Für mich waren es aber die Kolibris, die wunderbar gezeichnet wurden, wer meinen Blog kennt, der weiß natürlich warum, gerade sie mir ins Auge fielen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.02.2014
Der Herzstein / Dustlands Bd.2
Young, Moira

Der Herzstein / Dustlands Bd.2


sehr gut

Kurzform meiner Rezension:
Saba wurde im ersten Teil als der Todesengel betitelt, denn nach der Entführung ihres Zwillingsbruders kämpfte sie in einer Arena um ihre Freiheit.
Dort lernte sie Jack kennen, eine draufgängerische Figur, die selbst mich als Leser nicht kalt lies und das Knistern zwischen den beiden sehr genoss.
Nun, nach der Trennung der Beiden, erzählt die Autorin ihre Geschichten weiter, indem sie oft Sichtwechsel einbaute, um für ihre Leser aufzuzeigen, wie es für Saba und Jack auf dem tödlichen Weg weitergeht.

Die Protagonistin ist in diesem Teil oft nicht die starke Figur, welche man im Vorgänger kennenlernen konnte. Das meist brutale Wesen Sabas steckt hier voller Angst vor dem Tod und der verzweifelten Sehnsucht nach ihrer Liebe.
Gerade ihre Ängste drängen sich hier in den Vordergrund und bestimmen das Bild immer mehr. Doch sie zeigt somit auch eine verlässliche Seite, die sie somit lebendig und nicht knallhart wirken lässt - die sympathischen Seiten dieser Figur wuchsen somit für mich immer mehr.
Aber auch ihre Begleiter, wie den Zwillingsbruder Lugh und die kleine Schwester Emmi sind wieder an ihrer Seite.

Lugh ist nun wie eine Anführerfigur, immer mehr drängt er sich hier nun nach vorn und sagt, wo es langgehen soll. Teilweise geht seine aufbrausende Art auf Kosten des Lesespaßes, denn ein wenig kann er diesen schon vermiesen, wenn gerade ein Plan in Saba aufkeimt und er ihn schnell erstickt.
Der sonst stattfindende Streit zwischen Emmi und Saba findet hier keinen fruchtbaren Boden mehr, denn gerade durch die verletzte Seite Sabas ist es Emmi, die immer stärker wird und sich auch in den brenzlichsten Situationen mehr zutraut.
Natürlich bekommt auch Jack seine Szenen zugesprochen, er ist es auch der das Buch einleitet, aber was dann mit ihm passiert, blieb eine Weile für mich im Dunkeln und wurde gespickt mit Vermutungen und Verdächtigungen anderer Figuren.

Die Welt, in der die Geschichte spielt bleibt weiterhin hart, brutal und somit extrem gefährlich, das ist es, was die Spannung immer wieder in die Höhe schnellen lässt. Moira Young versteht dies und setzt gerade diese gefährliche Umgebung immer wieder gekonnt ein.
Gerade die Feinde Sabas weiten sich immer mehr aus, zwar hat man leider keine Karte zur Hand, doch durch die Szenen bei den Freunden und Unterstützern bemerkt man immer wieder, wie weit sie schon ihren Einfluss ausgeweitet haben.
In manchen Situationen mit diesen Feinden waren die Entscheidungen von Saba meist nicht nachvollziehbar und sehr unüberlegt.

Moira Young hat mit ihren zwar stichpunktartigen Schreibstil keine überragende Erzählleistung, aber sie legt ihre ganze Leidenschaft in die Geschichte, in die Figuren und natürlich in den weiteren Verlauf der Handlung.
Man kann nicht sehen, wohin diese noch gehen wird und vor allem wie die unterschiedlichen Figuren sich dabei entscheiden werden. Die Autorin geht nicht locker mit diesen um, sondern fordert Leser und Charaktere bis aufs Blut, was einige Schrecksekunden und Luftanhalten einbrachte.
Nach dem so gut gestalteten Schluss, bin ich sehr optimistisch das noch ein dritter folgen wird, aber ob dies wirklich so passieren wird, ist noch offen.

“Dustlands - Der Herzstein” ist staubig, blutig, kämpferisch und zeigt, dass man Schwächen und Ängste mit Zusammenhalt überwinden kann.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2014
Für immer die Liebe / Für immer Bd.2
Omololu, Cynthia J.

Für immer die Liebe / Für immer Bd.2


sehr gut

Kurzform meiner Rezension:
Wie würde man selbst reagieren, wenn man erfährt, dass man sich an alles erinnern kann. An wirklich alles. Coles frühere Leben beginnen in ihren Erinnerungen wieder aufzuflammen und je mehr dazukommt, desto erwachsener, aber auch verletzbarer wird sie.
Schon der erste Teil “Für immer die Seele” faszinierte mit der Idee, wiedergeboren zu werden, aber nur ausgewählte Personen erinnern sich auch an diese Leben.
Diese Erinnerungen bedeuten Macht - man kann planen und das nicht nur eine kurze Zeitspanne lang, sondern auch über Hunderte von Jahren hinweg.
Erst im zweiten Teil “Für immer die Liebe” wird dem Leser genau das vor Augen geführt.

Die Aspekte, die noch im ersten Teil romantisch waren, spiegeln hier nun das schwarz und weiß von Nicoles, von allen immer nur Cole genannt, derzeitigen Leben wieder.
Ihre Beziehung zu Griffon, die so langsam gefestigt worden, bekommen nun Risse, diese werden durch Drew erschaffen.
Seine Figur begegnete einem schon am Rande des Vorbandes, aber hier wird erst deutlich wie wichtig er für Coles Leben ist.
Sie ist so schon schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, dadurch, dass sie ihr geliebtes Cellospiel nie mehr so perfekt beherrschen wird, wie sie es sonst immer tat.
Ein Angriff gegen sie war von Nöten und ihre Träume zerbarsten, wie die Fensterscheibe ihres Elternhauses.

Schon allein durch diese Schwäche, ist es ein Leichtes gewesen für Drew sie noch mehr verwirren zu können. Denn die Vergangenheitssegmente, die sie immer wieder überfallen, schwächen sie noch mehr.
Griffon kann ich ihn diesem Teil nicht verstehen, denn obwohl er sagt, dass er Cole liebt, ist es doch ein leichtes in von ihr abzubringen.
Er ist nicht mehr der, den man kennengelernt hat - er wirkt kalt, distanziert und allem erhaben.
Durch dieses Verhalten tritt Drew mehr in den Vordergrund - zur einen Seite der “Bad Boy”, aber doch auch sehr weich und gefühlvoll.

Aber Cynthia J. Omololu hat einen guten Weg gefunden Coles weiteren Weg darzulegen, gerade weil die Zukunft und die noch verborgenen Fragen der Akhet vom ersten Teil mir im Hinterkopf geblieben sind.
Cole ist eine Protagonistin die zwar ihre Geschichte erzählt, aber an die man nicht wirklich herankommt, da sie sehr emotional ist und zu viele Gefühle durch ihren Kopf geistern, dies schreckte mich ab und zu ab.

Da ist es wieder ihre beste Freundin Rayne, die für mich an erster Stelle bleibt. Denn wie schon in “Für immer die Seele” ist sie der Fels, an dem sich Cole ketten kann, wenn ihr Meer an Tränen und Emotionen zu überfluten versucht.
Dadurch, dass die Autorin auch Raynes Figur hier in den Mittelpunkt bringt, werden viele Ereignisse und spannende Sequenzen vorangetrieben.

Man begibt sich quasi auf eine Tätersuche, die zwischen den unterschiedlichen Wiedergeborenen gesucht werden müssen, und grübelt über Freund und Feind zusammen mit Cole nach.
Die Vergangenheitsszenen sind es die dieses Mal nicht so sehr im Vordergrund standen und oft auch einwenig verwirrend dargelegt wurden. Sie passten für mich nicht zu den jeweiligen Personen und waren nicht so als wichtig zu erachten, wie es die Figuren in diesen Momenten darstellten.
Ich hatte zum Schluss das Empfinden, dass die Autorin ihr Buch beenden muss, so schnell wie möglich. Vielleicht wäre der Weg eines dritten Teil, hier der Beste gewesen, da sehr, sehr viel Potenzial in der Geschichte steckt und noch einige Vergangenheiten von Cole dadurch besser hätten beleuchtet werden können.

Trotz alldem hat mich Cynthia J. Omololus Geschichte unterhalten und ich würde mich freuen in naher Zukunft wieder in einem Buch aus ihrer Feder abtauchen zu dürfen.

“Für immer die Liebe” besitzt Schwächen, die der erste Teil nicht hatte und zeigt diese auch an seinen Figuren. Er besticht dennoch mit Unterhaltung und einer Handlung, die man nicht so einfach zur Seite legen kann.

Bewertung vom 18.02.2014
Level 6 - Unsterbliche Liebe
Rowen, Michelle

Level 6 - Unsterbliche Liebe


ausgezeichnet

Kurzform meiner Rezension:
Wer “Level 6” liest, der wird sich gleich mitten in einer spannenden Geschichte wiederfinden.
Michelle Rowen hält sich nicht mit einer langen Vorrede auf, sondern wirft ihre Leser in eine beängstigende Szene zu Kira, die ab diesem Zeitpunkt durch die Handlung mitziehen wird.
Nach und nach, Level um Level, bekommt sie Puzzleteile vorgesetzt, mit denen sie arbeiten muss, um zu überleben.

Kira ist ein Straßenkind, tief getroffen von dem brutalen Mord an ihren Eltern und der großen Schwester, schlägt sie sich mit Diebstahl durch.
Sich nun unfreiwillig in einem Spiel wiederzufinden, dass ihr Leben fordern wird, wenn sie die Bedingungen nicht erfüllt, ist nicht nur für sie ein Schock.
Die größte Schwierigkeit dabei ist ihr Partner Rogan, ein siebzehnjähriger Mörder, der durch dieses Spiel seine Strafakte komplett löschen lassen kann.
Mit der großen Frage des Vertrauens zueinander, starten sie den “Countdown”, welcher durch 6 Level führt und sie bis in die dunkelsten Winkel ihrer Psyche fordern wird.

Das Tempo, dass durch die Zeitangaben des Spiels vorgegeben wird, bringt die Protagonisten dazu schnelle Handlungen erfolgen zu lassen. Diese werden präzise ausgeführt und sind nachvollziehbar geschildert, sodass der Leser ein ständiges Bild, der jeweiligen Szene, für sich selbst, entstehen lassen kann.
Immer wieder wird man dazu aufgefordert zu hinterfragen, wer Feind und wer Freund ist. Wie würde man selbst entscheiden? Welchen Weg gehen?
Trotz des enormen Druckes, dass auf die beiden Spieler lastet, findet die Autorin Zeit einen Schritt in dessen Vergangenheiten wagen zu lassen, indem sie, gerade Kira, über ihre nachsinnen lässt.
Rogan erzählt indes nach und nach über sein Leben, aber vieles von ihm muss die Protagonistin und so auch der Leser selbst herausfinden.
Gerade die Gefühle, die sich in so kurzer Zeit, zwischen den beiden entwickeln, können ihnen immer wieder ein großes Verhängnis werden. Aber gerade das macht den Reiz an der Geschichte aus.

Obwohl Michelle Rowen so rasant ihre Geschichte erzählt, baut sie doch immer wieder Ruhepausen ein, für die Figuren und die Leser, damit bestimmte Charakterzüge und wichtige Details beleuchtet werden können. So kann man sich die wesentlichen Dinge genau einprägen und kombinieren, der “Aha“-Effekt kommt dabei garantiert.
“Level 6” ist eine bunte Mischung aus Dystopie mit vielerlei Aktionelementen, aber egal, in welcher Zeit diese spielt, man beginnt nicht mehr darauf zu achten, da nur das Überleben der Figuren einen ständigen Fokus bildet und viele Dinge dadurch in den Hintergrund geraten.

Vor allem die Nebenfiguren beeinflussen das Weiterkommen der beiden Spieler sehr und die Brutalität in diesem Buch ist immens geschildert und geht sehr nahe.
Ebenso gut könnte Michelle Rowens Buch auch einem Film wie “Death Race”, “Gamer” oder “Sucker Punch” entsprungen sein - die Grundelemente sind gleich, es geht ums Überleben.
Mit diesem Buch konnte mich die Autorin sehr überzeugen und ich würde mich freuen, wieder ein Buch dieser Richtung von ihr lesen zu können.

“Level 6” besticht durch einen rasanten Ablauf. Figuren, mit denen man mitfiebert und einem Überlebensinstinkt, der auf den Leser übergreift!

Bewertung vom 08.02.2014
Die Seele des Ozeans
Strauß, Britta

Die Seele des Ozeans


sehr gut

Kurzform meiner Rezension:
Bei Britta Strauss kann man gewiss sein, dass einem Fabelwesen und Sagengestalten in den Büchern über den Weg läuft.
Bei „Die Seele des Ozeans“ hatte ich zeitweise das Gefühl sogar in Herman Melvilles „Moby-Dick“ gestrandet zu sein, da sie viele Szenen aus diesem Buch auch in ihres mit hineinnimmt und die Gefühle des Kapitäns auf ihre Figur übermittelt.

Das Buch besteht aus mehreren Abschnitten die mit Kjell in Nordirland beginnen und sich im Wechsel zwischen ihm und den Buchszenen abwechseln.
In jedem kleinen Ausschnitt, der von Kjell berichtet, nachdem er sich eine kurze Auszeit von dem Buch gönnt, erfährt man auch etwas aus seinem Leben und Wirken. Sowie kleine Beschreibungen zu seiner Mutter Fae.

Viele Figuren begegnen den Leser somit, die entweder mit ihrer verletzlichen Art sehr ans Herz gehen oder durch ihre Lebensumstände ehr abschreckend, meist auch brutal, wirken.
Dazwischen spielt immer wieder ein geheimnisvoller Narwal eine Rolle.
Dieser wird oft erwähnt und gesichtet, aber was hinter ihm steckt, bekommt der Leser von Britta Strauss nur nach und nach zugeworfen.

Für mich wurde die Fae aus dem Buch „Die Seele des Ozeans“, dass Kjell liest, zu der Figur, um die sich vieles dreht.
Sie ist schwer krank und verbringt ihre letzte Zeit in Irland, zusammen mit ihrem Bruder und seinen Freunden.
Der Ozean ist eine Sehnsucht und bedeutet Freiheit für sie, Freiheit, die sie sich sehnlich zurückwünscht.
Dort begegnet sie einem jungen Mann, der wie in dem Märchen von Hans Christian Andersen „Die kleine Meerjungfrau“, sie rettet.

In diesem Moment lernt der Leser die Figur von Kjell kennen, einem jungen Mann, der sein Leben zuerst bei seinem Vater verbrachte, durch den Tod der Mutter aber nur Unheil erleben musste.
Doch er ist kein Mensch, sondern ein Teil von ihm gehört dem Ozean – aber ein großer Teil davon beginnt sich Fae zuzuwenden.
Mit diesen beiden Figuren aus dem Buch und dem Leser Kjell und seiner Mutter Fae, gestaltet Britta Strauss eine Geschichte, die zur einen Seite fasziniert, zur anderen verwirrt und doch wiederum nicht loslässt.

Die Autorin behält sich ihren geheimnisvollen Schreibstil bei, mit dem sie mich schon in „Sturmherz“ für sich einnehmen konnte.
Darüber hinaus ist „Die Seele des Ozeans“ nicht das typische Jungendbuch, das man sonst von ihr kennenlernen durfte, sondern wurde ehr für die Erwachsenensparte geschrieben und ist sehr melancholisch und nachdenklich gestaltet worden.

„Die Seele des Ozeans“ ist keineswegs leichte Kost, sondern zieht seine Leser in die Tiefen des Meeres und dem Leben seiner Figuren hinein!

Bewertung vom 04.02.2014
Gefährlich schön / Crazy in Love Bd.1
Karr, Kim

Gefährlich schön / Crazy in Love Bd.1


ausgezeichnet

Kurzform meiner Rezension:
Wer das Buch von Kim Karr liest, der landet mitten in einer traurigen Liebesgeschichte, voller Hoffnungen und unerfüllter Wünsche. Und einem Kerl, der nicht nur der Protagonistin den Kopf verdrehen wird.
Dahlia ist zwischen den großen Bands der Geschichte aufgewachsen, ACDC und Co. symbolisieren für sie eine glückliche Kindheit mit ihrem Vater.

Diese Rückblicke in ihrem Leben sind voller Freude und Wehmut gepackt, dass die Gefühle nur so auf den Leser überspringen. Wenn man dazu auch noch die Lieder startet, die im Buch immer wieder angesprochen werden, bekommt man ein großes, emotionales Gesamtpaket.
Die Protagonistin ist sehr liebenswert, hinzu kommt treu auf der einen Seite, aber auch verzaubert von River, auf der anderen.
Denn dieser Moment zwischen den beiden ist es, wovon sie noch Jahre danach zehren werden.

Wie es meist in den schönsten Liebesromanen der Fall ist, steht ein Dritter dazwischen. Diesen Part nimmt Paul ein, der Verlobte von Dahlia.
Ihn kennt diese schon sehr lange und konnte sich, bis zur Begegnung mit River, keinen anderen Mann an ihrer Seite vorstellen.
Paul ist eine reine Nebenfigur, die für die Protagonistin aber viel Raum einnimmt, aber für mich als Leser ehr in unangenehmen Situationen auffällig erscheint.
Er kam mir meist einwenig besitzergreifend vor und hatte auch mitten im Buch, an einem Wendepunkt für ihn und Dahlia, eine Phase, in der nicht nur sie an seiner Ehrlichkeit zweifelte.

River schwang immer wieder in Dahlias Gedanken mit und war wie ein Traum für sie, in den sie sich flüchtete, wann immer die Beziehung zu Paul nicht so lief, wie sie es sich vorgestellt hat.
Durch eine extreme Wendung nähern sich River und Dahlia wieder an.
Die Szenen zwischen den Beiden wird nicht nur von der Weiterführung von Dahlias Leben bestimmt, sondern schlägt auch mit zahlreichen erotischen Szenen darnieder.

Kim Karrs Erzählstil ist ziemlich rasant, was dem Lesegenuss aber in keinster Weise einen Abbruch gibt, denn so läuft Dahlias Geschichte schneller vonstatten und wichtige Aspekte konnte die Autorin dadurch hineinpacken.
Zwar hätte ich mir mehr Aufklärung der anscheinend zwielichtigen Machenschaften von Paul gewünscht, aber es gibt ja noch einen zweiten Teil.

In „Crazy in Love – Gefährlich sexy“ geht dann Rivers und Dahlias Geschichte weiter, mit welchem Ausgang, das gilt es zu lesen.

„Crazy in Love – Gefährlich schön“ trumpft nicht nur mit einer Protagonistin auf, die es nicht immer leicht im Leben hat, sondern auch mit einer Liebesgeschichte, die jeden unter die Haut gehen wird!

4 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.