Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nessaja
Wohnort: 
Aschaffenburg

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2024
Northern Sky (Rosenborg-Saga, Band 3)
Schneider, Inga

Northern Sky (Rosenborg-Saga, Band 3)


ausgezeichnet

Würdiges Finale

Northern Sky

Frederik ist der jüngste Spross der Hoteldynastie Bjerregaard. In den vergangenen Monaten fiel er als Partyprinz auf. Sein Einsatz für das Familienimperium hielt sich bislang eher in Grenzen. Aber steckt in Frederik vielleicht viel mehr? Und hat er vielleicht die richtige Frau einfach noch nicht gefunden oder noch nicht entdeckt, wer die Richtige ist?
Geschrieben wurde das Buch von Inga Schneider. Von ihr habe ich auch schon die ersten beiden Bände der Rosenborg-Saga „Northern Star“ und „Northern Nights“ gelesen.
Auch wenn die einzelnen Bände auch unabhängig voneinander zu lesen sind, empfehle ich sehr, sie der Reihe nach zu lesen. Dadurch können die Kernhandlung und die Charaktere viel besser verstanden werden.
Eingeteilt ist das Buch in 26 relativ kurze Kapitel. Die Kapitellänge war für mich perfekt, weil ich so immer mal auch schnell ein oder auch zwei Kapitel zwischendurch lesen konnte. Das Buch hat mich aber wieder so gepackt, dass ich es kaum aus der Hand gelegt habe. Dementsprechend schnell war ich wieder durch. Leider!
Inga Schneider bleibt sich in ihrer anschaulichen Art zu erzählen treu. Mir gefällt ihr Schreibstil sehr. Es fällt mir leicht ihn zu lesen.
Insgesamt fand ich das Buch ein würdiger Abschluss der Rosenborg Saga. Dadurch, dass ein ernstes Thema mit dem Hotelglanz verwebt wurde, hat das Buch Tiefe bekommen.
Ich kann das Buch, wie die ganze Trilogie wärmstens empfehlen und freue mich sehr, wenn ich bald noch mehr von Inga Schneider lesen dürfte.

Bewertung vom 14.06.2024
Der Club der Bücherfreundinnen
Green, Amy Lynn

Der Club der Bücherfreundinnen


sehr gut

Eine Ode an die Bücher

Der Club der Bücherfreundinnen

Vier Frauen in völlig unterschiedlichen Situationen, die 1942, zur Zeit des zweiten Weltkrieges, im amerikanischen Derby, Maine leben, gründen zusammen einen Buchclub. Ihre Beziehungen zu Büchern gleichen sich genauso wenig, wie die Gründe für ihre Teilnahme am Buchclub. Dennoch wächst die Gemeinschaft zusammen und über die gemeinsame Lektüre entstehen Freundschaften.
Selbst eine Bücherfreundin, hat mich dieses Thema sehr angesprochen. Etwas ähnliches habe ich bisher noch nicht gelesen und fand es deshalb neu und frisch.
Geschrieben wurde das Buch von Amy Lynn Green, einer selbst noch jungen ehemaligen Verlagsmitarbeiterin, die heute junge Autoren bei ihrer Arbeit begleitet.
Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Es ist stimmungsvoll und strahlt eine wohltuende Ruhe aus.
Eingeteilt ist das Buch in 36 nicht zu lange Kapitel. Abwechselnd wir aus der Sicht von Louise, Avis, Ginny und Martina erzählt. Zahlreiche Rückblenden und die unüblichen Buchclubprotokolle lockern die Handlung auf.
Die Autorin Amy Lynn Green schildert sehr eindrucksvoll die Stimmung, die in Derby zur Zeit des Krieges mit Verdunklung etc. herrscht. Auch die völlig unterschiedlichen Einzelschicksale jeder der vier Damen werden schön beschrieben. Den einen Stern habe ich nicht gegeben, weil ich, und ich kann garnicht sagen, woran das liegt, nicht komplett in die Geschichte abtauchen konnte und nicht hundert prozentig mit den Charakteten warm geworden bin.Insgesamt ist es ein ruhiges Buch, das sich angenehm lesen lässt, mit einem sehr angenehmen Erzähltempo, das aber bis zum Schluss nicht langweilig wird. Natürlich ist es auch eine Ode an Bücher und was sie uns geben können.

Bewertung vom 03.06.2024
Das Lied der Biene
Groß, Gabriela

Das Lied der Biene


sehr gut

Das perfekte Sommerbuch

Das Lied der Biene

Marga hat eine erwachsene Tochter und seit Jahren den gleichen Job als Haushälterin bei dem Hotelier Paul Alprecht. Am Tag, als sie eigentlich dort kündigen will, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, stirbt Paul Alprechts Verlobte. Durch den tragischen Unfall wird eine Kette von in sich greifenden Ereignissen in Bewegung gesetzt, die Margas Leben grundlegend verändern werden.
Geschrieben wurde das Buch von Gabriela Gross. Von ihr habe ich schon die „Das Goldblütenhaus“ Trilogie gelesen.
Schon das Cover mit den prächtigen Pfirsichen und der unscheinbaren Biene mit der angenehmen Haptik finde ich sehr gelungen.
Eingeteilt ist das Buch in 48 kurze Kapitel. Die Kapitellänge war für mich perfekt, da man immer mal ein oder zwei „zwischendurch“ lesen kann.
Die Autorin bleibt sich in ihrem Schreibstil treu. Wie auch in den „Goldblütenhaus“ Büchern erzählt sie anschaulich und packend. Es ist leicht ihrem Erzählfluss zu folgen. Mir haben die Email Passagen, die ja bewusst auf das Buch „Gut gegen Nordwind“, das ich sehr mag, anspielen, sehr gefallen. Mit den großen Themen Tod und Trauer wird einfühlsam, aber nicht zu schwer umgegangen. Die Charaktere sind sehr liebenswert und ich finde es gerade ein wenig schade, mich nun von ihnen verabschieden zu müssen. Auch wenn das Buch ein paar kleine Schwächen hat, habe ich es wirklich sehr gerne gelesen und kann es wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 28.05.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

Ohne Getöse

Man sieht sich

Frie und Robert lernen sich kennen, als Robert neu an Fries Schule kommt. Sie freunden sich an, aber irgendwie ist da mehr zwischen ihnen, was sie aber nicht gleichzeitig wahrnehmen. Immer wieder kreuzen und verlieren sich ihre Wege, miteinander geht nicht, aber dauerhaft ohne klappt auch nicht.
Geschrieben wurde das Buch von Julia Karnick. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe. Ihren Debütroman „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ kenne ich noch nicht, er steht aber jetzt in meinem Wunschregal.
Eingeteilt ist das Buch in relativ lange Kapitel. Chronologisch wird von 1988 bis 2023 mit Zeitsprüngen das Leben von Frie und Robert erzählt.
Ich habe erst einen Augenblick gebraucht, um mit dem Erzählstil von Julia Karnick warm zu werden. Dann konnte ich das Buch aber nicht mehr aus der Hand legen. Ich bin selbst nur unwesentlich jünger als Robert und Fri, auch ein Jugendlicher der 90 er. Vieles konnte ich vom Zeitgeist so gut nachfühlen. Wie schon das Cover macht das ganze Buch kein Getöse. Es wird ruhig und teilweise recht langsam erzählt. Mich hat Julia Karnick damit voll eingefangen. Besonders auch die reifen Charaktere von Frie und Robert mochte ich sehr. Schade, dass ich mich jetzt von ihnen verabschieden muss.

Ganz klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 16.05.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


sehr gut

Wohlfühllektüre, ohne Getöse

Das Licht in den Birken

Mitfünfzigerin Thea verlässt mit zwei Ziegen ihre Wahlheimat Portugal und kehrt zurück nach Deutschland. Sie mietet sich auf Bennos Hof in der Heide ein. Auch Juli landet nach einem Unfall bei den beiden. Aus einer Zweckgemeinschaft wird Freundschaft. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Können sie sich gegenseitig helfen?
Geschrieben wurde das Buch von Romy Fölck. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe. Ihren erfolgreichen Debütroman „Die Rückkehr der Kraniche“ kenne ich (noch) nicht.
Eingeteilt ist das Buch in 38 kurze Kapitel, was mir sehr entgegen kam. So konnte ich immer mal ein oder auch zwei Kapitel „zwischendurch“ lesen. Abwechselnd wird aus der Sicht von Thea, Benno und Juli erzählt. Der schnelle Wechsel der Erzählperspektive macht die Geschichte sehr abwechslungsreich.
Das Buch behandelt viele Themen, zum Beispiel das Älter werden, die Beziehung zu den Eltern/Kindern, der Umgang mit Krisen und noch vieles mehr. Was mir an dem Buch am Allerbesten gefallen hat, ist die Ruhe mit der es erzählt wird. Es wird keine Handlung verstolpert und es gibt auch kein Getöse. Ich empfand die Stimmung, die in dem Buch herrscht als sehr angenehm und habe mich bei der Lektüre wohl gefühlt. Alle drei Charaktere sind keine Superhelden, sondern Menschen, die Fehler machen und deshalb umso liebenswerter. Schade, dass ich mich nun von ihnen verabschieden muss.

Bewertung vom 02.05.2024
Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1
Hamberg, Emma

Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1


sehr gut

Kommt mit Agneta auf die Reise nach Frankreich und zu sich selbst

Bonjour Agneta

Agneta ist fast 50 und lebt ein beschauliches Leben mit zwei erwachsenen Kindern, einem Mann in der Midlifecrisis, einem sauberen Haus und einem gediegenen Job in Schweden. Nur eines vermisst sie: sich selbst. Als sie eine Anzeige liest, in der ein „Au pair“ in Frankreich gesucht wird, handelt sie für sich total untypisch und ergreift diese Chance. Eine turbulente Reise nach Frankreich und zu sich beginnt.
Geschrieben wurde das Buch von Emma Hamberg, eine schwedischen Bestsellerautorin. Ich kannte sie vor diesem Buch nicht. Mir gefällt ihr klarer, witziger und pointierter Schreibstil sehr. Auch ihre Art Orte und Situationen zu beschreiben, hat mich überzeugt.
Eingeteilt ist das Buch in 54 relativ kurze Kapitel, was für mich von der Aufteilung her ideal war.
Insgesamt habe ich das Buch wirklich gerne gelesen. Die Charaktere sind bezaubernd beschrieben und entwickelt worden. Sie sind mir sehr ans Herz gewachsen und es fällt mir gerade etwas schwer, sie jetzt loszulassen. Der Schreibstil war gefällig, das Buch schön zu lesen. Die Handlung war nicht zu vorhersehbar, das Erzähltempo angenehm. Den einen Stern habe ich abgezogen, weil ich das Buch, obwohl ich eigentlich nichts auszusetzen habe, doch immer gut wieder weglegen konnte. Irgendwie hat mir da das letzte Fünkchen „Fesselung“ gefehlt. Trotzdem eine ganz klare Leseempfehlung von mir. Ich bin beim nächsten Buch von Emma Hamberg auf jeden Fall auch wieder mit am Start.

Bewertung vom 29.04.2024
Wären wir Vögel am Himmel
Litteken, Erin

Wären wir Vögel am Himmel


sehr gut

Bilder, die nachwirken….
Wären wir Vögel am Himmel
Lilija, ihr Cousin Slavko und Halya sind fast noch Kinder als sie aus ihrem Heimatland, der Ukraine fliehen müssen. Auch Slavkos Mutter Vika flieht mit ihrer restlichen Familie nach Westen. Jeder betrauert Familienmitglieder und Freunde, versucht aber selbst zu überleben. Wer von den Lieben ist überhaupt noch am Leben und welche Chance besteht, sich irgendwo und irgendwann wieder zu finden?
Geschrieben wurde der Roman von Erin Litteken. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe. Ihr erfolgreiches Debüt „Denk ich an Kiew“ kenne ich bislang noch nicht.
Eingeteilt ist das Buch in 59 relativ kurze Kapitel. Abwechselnd wird Vikas, Lilijas und Halyas Geschichte erzählt. Teilweise verknüpfen sich die Handlungsstränge. Anfangs haben mich die verschiedenen Geschichten mit den dazu gehörenden Personen durch die schnellen Wechsel ein bisschen verwirrt. Spätestens in zweiten Drittel waren mir dann aber die Zuordnungen klar und das Folgen der Handlung wurde einfacher. Die Sprache kam mir von Anfang an entgegen. Erin Litteken erzählt sehr bildhaft, was angesichts der Geschichte, die sie erzählt, teilweise schon harte Kost ist.
Fazit: Alles in allem bin ich sehr froh, das Buch gelesen zu haben. Mir sind jetzt viele historischen Zusammenhänge so viel klarer und ich kann den heutigen Konflikt viel besser einordnen. Das Buch wirkt sehr in mir nach. Bilder sind so gut beschrieben, dass sie vor meinem geistigen Auge immer noch auftauchen. Ich empfehle das Buch sehr, man muss aber als Leser in einem stabilen Zustand sein. Mein nächstes Buch wird jetzt definitiv etwas Leichtes sein.

Bewertung vom 20.04.2024
Treibgut
Brodeur, Adrienne

Treibgut


ausgezeichnet

Tiefgründiger, vielschichtiger Familienroman wunderschön erzählt

Treibgut

Ken und Abby sind Geschwister. Nach dem frühen Tod der Mutter sind sie von ihrem Vater Adam, einem berühmten Meeresbiologen auf Cape Cod alleine großgezogen worden. In Vorbereitung auf dessen 70. Geburtstag überschlagen sich die Ereignisse. Alte Wunden reißen auf und ein lange gehütetes Geheimnis kommt ans Licht. Hält die Familie diesem Druck stand?
Aufgeteilt ist das Buch in überschaubar lange Kapitel. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von fünf verschiedenen Personen erzählt.
Geschrieben wurde der Roman von Adrienne Brodeur, einer ehemaligen Lektorin, Mitbegründerin einer Lieraturzeitschrift und Geschäftsführerin einer literarischen Non-Profit-Organisation. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe.
Die Autorin schafft es, keine oberflächlichen perfekten Charaktere zu erschaffen, sondern Menschen mit Fehlern und Schwächen. Gerade dadurch wurden sie erst recht liebenswert und jeder einzelne ist mir ans Herz gewachsen.

Fazit: Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen. Den Erzählfluss und den Schreibstil fand ich sehr angenehm und die Geschichte vielschichtig. Klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 31.03.2024
Sommerhaus am See
Poissant, David James

Sommerhaus am See


ausgezeichnet

Tiefgründiger Familienroman – ein sehr gelungenes Debüt

Sommerhaus am See

Das Sommerhaus am Lake Christopher in North Carolina diente Lisa und Richard Starling und ihren Söhnen Jahrzehntelang als Sommerquartier. Nun heißt es Abschied nehmen. Das Haus soll verkauft werden. Ein letztes Mal kommt die Familie dort zusammen. Doch dann passiert eine Katastrophe und zerrt mehr als ein Familiengeheimnis ans Tageslicht.

Geschrieben wurde das Buch von der amerikanischen Nachwuchshoffnung David James Poissant. Dies ist sein Debütroman.

Eingeteilt ist das Buch in vierzig überschaubar lange Kapitel. Die Geschichte wird fortlaufend erzählt und abwechselnd werden die einzelnen Geschichten der einzelnen Familienmitglieder eingeflochten.

Mir gefällt das Cover sehr gut. Die gerillte Oberfläche macht das Buch griffig und hochwertig. Allerdings hätte ich rein vom Cover her nie gedacht, dass es sich um solch einen tiefgründigen Familienroman handelt. So manch ein Schicksal wird beschrieben, auch Politisches fließt mit ein.

Fazit: Das Buch übertrumpft bei weitem, was es rein optisch verspricht. Der Erzählstil hat mir unheimlich gut gefallen. Bitte sehr gerne mehr von David James Poissant.

Bewertung vom 23.03.2024
Gussie
Wortberg, Christoph

Gussie


sehr gut

Diese Geschichte will erzählt werden

Gussie

Gussie ist noch blutjung, als sie die zweite Frau vom Kölner Bürgermeister Konrad Adenauer und die Ersatzmama für dessen drei Kinder wird. Das Paar bekommt noch fünf eigene Kinder. Das erste stirbt gleich nach der Geburt. Dennoch schaffen sie es, als Paar und Familie zusammenzuwachsen. Doch dann beginnt die Machtübernahme der Nazis und die ganze Familie wird auf eine harte Probe gestellt.
Geschrieben wurde das Buch von dem (Drehbuch)autor, Hörbuchsprecher und Schauspieler Christoph Wortberg.
Das Buch ist eingeteilt in 45 relativ kurze Kapitel. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat aus einem Brief von Gussie an Konrad oder ihren Vater oder von einem der beiden Herren an Gussie.
Aus der Perspektive von Gussies Sterbebett wird ihre Geschichte erzählt.
Christoph Wortberg hat eine recht klare, gut nachvollziehbare und leicht zu lesende Erzählweise.
Fazit: Mir hat das Buch gut gefallen und ich konnte und wollte es zügig durchlesen. Mir war die Geschichte von Konrad Adenauer und seiner Frau vorher nicht wirklich bekannt.
Ich kann den warmherzigen Roman, der zeitgleich eine Biografie oder eigentlich sogar zwei, die von Gussie und die von Konrad, und soviel Zeitgeschichte mitbringt, wärmstens empfehlen.