Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
vonnikind
Wohnort: 
J.

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


ausgezeichnet

Henni wächst in Armut auf. Als sie eines Tages den Putzjob ihrer Mutter übernimmt, lernt sie Ed kennen, den Sohn eines Arztes in dessen Haus sie putzen soll. Henni hofft auf eine Zukunft mit Ed, doch diese Hoffnung ist vergebens. Als sie sich schließlich an einem Tiefpunkt ihres Lebens befindet, beschließt Henni, Hebamme zu werden. Sie möchte Müttern helfen und das Leben von ungewollten Babys retten...

Ich fand den Roman von der ersten Zeile an fesselnd. Henni ist eine starke Frau, die sich notfalls auch über geltende Regeln hinwegsetzt, um anderen Frauen zu helfen. Sie ist mit Leib und Seele Hebamme.
Man erfährt auch viel über das Leben in der Nachkriegszeit und in den 50er Jahren, als ein Baby oft kein Grund zur Freude gewesen ist. Es ist interessant zu erfahren, wie es zur ersten Bayklappe gekommen ist. Alles in allem ein sehr guter Roman, den man quasi sofort bis zum Ende lesen möchte.

Bewertung vom 06.08.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


ausgezeichnet

Der Roman erzählt sie Geschichte von Jacob, Wilhelm und Luise, die ihre Kindheit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erleben. Wilhelm ist der Sohn eines armen Bauern, der sich durch glückliche Zufälle mit Jacob, dem Sohn eines Tuchfabrikanten und der Arzttochter Luise anfreundet. Alle drei glauben, dass ihre Freundschaft ein Leben lang halten wird und vor allem Wilhelm erhofft sich, sein Leben dadurch irgendwie verbessern zu können. Doch wird es den Dreien wirklich gelingen, eine Freundschaft über Standesgrenzen hinweg aufrecht zu erhalten?

Ich finde den Roman sehr gelungen. Man erfährt, wie unterschiedlich die Leben von Kindern in der damaligen Ziet verlaufen konnten abhängig davon, in was für eine Familie sie hineingeoren wurden. Es wird auch deutlich, dass es kaum Möglichkeiten gab, sich hochzuarbeiten. Sehr eindrücklich wird das Leben von Wilhelms Familie beschrieben und das Leid, dass arme Menschen damals durchmachen mussten.
Doch es wird auch deutlich, dass die reicheren Kinder es nicht immer einfach hatten. Für Luise ist es nicht leicht, ihren Weg zu gehen, Bildung zu erlangen und eventuell zu studieren. Und auch Jacob hat mit den Problemen zu kämpfen, die seine Neigungen mit sich bringen. Trotzdem versuchen alle drei, ihren Weg trotz diverser Widrigkeiten zu meistern. Zwischendurch erfährt man durch die Tagebucheinträge von Friedricke, welche Entwicklungen es zur damaligen Zeit gab. Alles in allem ein sehr gelungener Roman.

Bewertung vom 02.08.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Der Roman spielt in Halle zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Man erfährt viel über das Leben in der damaligen Zeit. Die Hauptcharaktere entstammen den verschiedensten Gesellschaftsschichten. Julius und Cici gehören der Oberschicht an und sollen auf Wunsch ihrer Familien heiraten. Dann ist da noch Ida, die aus einer Salzwirker-Familie,den sogenannten Halloren, stammt. Ida und Julius verbindet ihre Liebe, die aber keine wirkliche Chance zu haben scheint. Auch die Arbeiterklasse spielt eine Rolle, der es zur damaligen Zeit wirklich schlecht ging.

Eines verbindet die jungen Menschen der damaligen Zeit, ganz egal aus welcher Gesellschaftsschicht sie stammen: sie wollen etwas verändern, ihr Leben zum besseren wenden. Durch die häufig wechselnde Perspektive bekommt man ein wirklich gutes Bild davon, wie das Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewesen ist, welche Ungerechtigkeiten gerade die ärmeren Menschen ertragen mussten und wie die Reichen teilweise willkürlich mit ihren "Untergebenen" umgesprungen sind. Ein wirklich gelungener Roman!

Bewertung vom 22.07.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


sehr gut

Anna lebt mit ihrer kleinen Schwester Franzi in München. Sie arbeitet in der Gerichtsmedizin und kommt so mit allen möglichen Todesfällen in Berührung. Als eines Tages ein totes Neugeborenes gefunden wird, beginnt Anna mit ihrem Freund Fritz von Weynand, der unter dem Pseudonym Fritz Nachtwey für eine Klatschzeitung schreibt, in dem Fall zu ermitteln. Bald kommt es zu noch mehr Todesfällen und die ganze Sache wird ziemlich verwirrend...

Die Idee zu dem Roman gefällt mir sehr gut. Eine Frau arbeitet zur Zeit des ersten Weltkrieges in einem Beruf, der ziemlich ungewöhnlich für das weibliche Geschlecht ist. Man erfährt auch einiges über die damalige Zeit und das Leid, dass der Krieg über die Menschen bringt. Junge Männer versuchen mehr oder weniger erfolgreich der Einberufung zu entgehen. Auch das Schicksal von Homosexuellen und die Schwierigkeiten, die sie in dieser Zeit hatten, wird kurz angerissen.
Nachdem die Handlung sich zunächst sehr langsam entwickelt, nimmt sie in der zweiten Hälfte des Romans an Fahrt auf und man möchte unbedingt hinter das Geheimnis kommen, das hinter diesen Morden steckt.

Bewertung vom 28.06.2023
April & May. Der Skandal / Secrets of the Campbell Sisters Bd.1
Payne, Lyla

April & May. Der Skandal / Secrets of the Campbell Sisters Bd.1


ausgezeichnet

Die Schwestern April und May sind zwei von vier Töchtern einer Familie, die nach dem Tod der Mutter in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Ihr Onkel, der für die Mitgift der Mädchen verantwortlich ist, hat festgelegt, dass sie in der Reihenfolge ihres Alters heiraten müssen, um diese Mitgift auch zu erhalten. Deshalb ist es nun an April, sich einen Ehemann zu suchen. Doch nach einem Skandal in der Saison im Vorjahr gestaltet sich das äußerst schwierig...

Ich fand den Roman recht angenehm zu lesen. Anfangs war es etwas schwierig, sich auf die Handlung einzulassen, da alles so vor sich hin plätscherte, aber mit der Zeit wurde es besser.
Die Charaktere sind gut dargestellt, man empfindet direkt Sympathien oder Antipathien und liebt und leidet mit den Campbell Schwestern mit.
Alles in allem ist es ein recht typischer Regency Roman, der daraus besteht, dass junge Damen an der Saison in London teilnehmen, um einen Ehemann zu finden. Das Ende des Romans gibt schon einen Ausblick auf den zweiten Teil, in dem es um die anderen beiden Campbell Schwestern June und July gehen wird.

Bewertung vom 11.06.2023
Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1
Perbandt, Anna

Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1


ausgezeichnet

Als Nora von ihrem Bruder Henry erfährt, dass sie bald in ein Pensionat gehen soll, ist das freiheitsliebende Mädchen zunächst alles andere als begeistert. Doch schon auf dem Weg in besagte Einrichtung gerät Nora in eine missliche Situation, aus der sie durch einer ihrer zukünftigen Lehrerinnen befreit wird. Als sie dann auch noch ihre zukünftigen Klassenkameradinnen kennelernt, sieht alles gar nicht mehr so schlimm aus...

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Man lernt die 4 Freundinnen Nora, Fanny, Agnes und Lotte und die Lehrerin Fräulein Petersen kennen und erlebt mit, wie die "Frühlingstöchter" zusammenwachsen und für einander da sind. Die Mädchen sind sehr unterschiedlich und ergänzen sich gegenseitig, was sehr schön zu lesen ist.
Nebenbei gibt es auch noch die ein oder andere Liebesgeschichte, die alle zunächst ein wenig hoffnungslos zu sein scheinen, was vor allem daran liegt, dass die Betroffenen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen. Aber vieleicht wagt es ja jemand, die Standesgrenzen zu überschreiten...

Bewertung vom 02.05.2023
Das Mädchen im Zitronenhain
Brauer, Antonia

Das Mädchen im Zitronenhain


sehr gut

Als die Kunststudentin Vicky bei einem Kostümwettbewerb eine Reise in das Grandhotel Fasano am Gardasee gewinnt, weiß sie noch nicht, dass der Besuch dort ihr Schicksal bestimmen wird...
Mir hat der Roman recht gut gefallen. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und man kann sie sich gut vostellen.
Die gesamte Geschichte ist angenehm zu lesen. Sie plätschert irgendwie vor sich hin, ohne dass es wirklich eine große Dramatik gibt. Selbst Katastrophen, die über das Grandhotel hereinbrechen, erschüttern den Leser nicht wirklich, denn kurze Zeit später kommt alles immer wieder mehr oder weniger in Ordnung.
Trotzdem ist das Buch interessant und man möchte immer weiter lesen. Die Stimmung, die durch die Autorin geschaffen wird, ist außergewöhnlich. Gerade auch die Beschreibung der Gardasee-Region, der Landschaft und des besonderen Lichts dort machen den Roman zu etwas Besonderem. Man bekommt einfach nur Lust darauf, selbst am den Gardasee zu reisen und dort einmal Urlaub zu machen. Dazu trägt nicht zuletzt das Cover des Buches bei, das genau zum Thema passt.

Bewertung vom 14.01.2020
Die Frauen vom Alexanderplatz
Schneefuß, Elke

Die Frauen vom Alexanderplatz


ausgezeichnet

Berlin, kurz nach Ende des 1. Weltkrieges: in der Hauptstadt rumort es immer noch. Es gibt Unruhen und Schießereien. Genau zu dieser Zeit versuchen 3 Frauen in Berlin ihrem Schicksal eine neue Wendung zu geben.
Fritzi aus Rieseby ist angereist, um den Vater ihrer Tochter zu finden. Sie möchte wissen, warum er sich nicht meldet und nach Kriegsende nicht nach Hause zurückgekehrt ist.
Hanna, die nach Jahren als Hilfsschwester an der Front nach Berlin zurückkehrt möchte eine Ausbildung als Krankenschwester absolvieren, um sich eine Zukunft mit ihrer Freundin Cora aufzubauen.
Und Vera, deren verstorbender Vater ein Schneider war, träumt davon, wieder wie vor dem Krieg, in der Schneiderwerkstatt zu arbeiten und ihrer Familie ein Einkommen zu verschaffen.
Wird es den drei Frauen gelingen, ihre Ziele umzusetzen und ihre Träume zu verwirklichen? Oder hat das Schicksal etwas ganz anderes mit ihnen vor?

Der Roman ist sehr fesselnd geschrieben. Man ist schnell mittendrin in der Handlung und hofft und bangt mit den drei Protagonistinnen. Durch den Wechsel der Perspektive wird immer wieder zwischen den Geschichten der drei Damen hin und hergeschwenkt, so dass an keiner Stelle Langeweile aufkommt. Man erfährt viele Details über das Leben in Berlin nach dem Ende des 1. Weltkrieges, was ebenfalls sehr interessant ist.
Alles in allem ein sehr gelungener Roman, den man immer weiter lesen möchte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2019
Aufbruch in ein neues Leben / Hebammen-Saga Bd.1
Winterberg, Linda

Aufbruch in ein neues Leben / Hebammen-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Luise, Margot und Edith haben eins gemeinsam: sie wollen Hebammen werden. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft werden sie schnell zu Freundinnen, die sich gegenseitig helfen und sich beistehen. Das alles geschieht in Neukölln zur Zeit des ersten Weltkrieges. Es ist für alle Menschen eine sehr schwere Zeit, voller Entbehrungen, Leid und Verlust. Trotzdem verlieren die drei jungen Frauen nie den Mut und rappeln sich immer wieder auf, wenn sie im Alltag straucheln.

Linda Winterberg ist ein fesselnder Roman gelungen, der den Leser eintauchen lässt in die schwere Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Alles wird sehr anschaulich beschrieben, so dass man keinerlei Probleme hat, sich das Leben damals bildlich vorzustellen. Man hofft und leidet mit den Menschen der damaligen Zeit.