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Isis55
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Die Geschichte der drei Freundinnen beginnt wenige Jahre vor den Mauerbau in Ost-Berlin und endet kurz danach. Die drei Freundinnen haben sehr unterschiedliche Familiengeschichten und Zukunftspläne und doch auch Vieles, was sie verbindet. Besonders Claras Schicksal hat mich berührt, Schikanen durch die Staatssicherheit habe ich selbst erlebt.

Julie Heilands Schreibstil ist sehr lebendig. Es ist ihr gelungen, ein Gespür für die damalige Zeit zu entwickeln und diese sehr anschaulich zu schildern. Vieles kam mir bekannt vor, auch manche Erinnerung kam zurück.

Schade nur, dass das Buch ein paar grobe Fehler enthält. Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, sollten die historischen Fakten korrekt sein. Nur um ein paar Bespiele zu nennen: Marthas Lebensgeschichte kann zeitlich nicht stimmen. Ohne zu viel zu verraten, in ihrer frühen Kindheit gab es weder DDR noch MfS. Auch eine andere Biographie ist falsch, ein "Besatzerkind" kann 1961 noch nicht volljährig sein. Die erwähnten Schulformen Polytechnische und Erweiterte Oberschule gab es erst ab Ende 1959. Vor dem 13. August 1961 hat niemand die Ausreise aus der DDR beantragt, sondern ist einfach gegangen. Das mag nicht jedem Leser auffallen, sollte vom Lektorat aber bemerkt werden. Wirklich schade, aber meine Lesefreude wurde dadurch sehr getrübt.

Bewertung vom 28.04.2022
Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


ausgezeichnet

Kultig und amüsant

Im neuen Fall geht es unter anderem um eine paläontologische Ausgrabung, eine Sekte, die dafür wenig Verständnis hat und diverse Fettnäpfchen, in die Kluftinger mal wieder tritt. Ich habe mich bei der Lektüre köstlich amüsiert, sei es Kluftingers Pizzabestellung, die Einrichtung und "Pflege" seines Facebook-Accounts oder sein Einsatz für den Flohmarkt zugunsten des Flüchtlingsheims. Nachdem ich von den letzten beiden Bänden etwas enttäuscht war, hat mich "Affenhitze" wirklich begeistert. Hier stimmt einfach alles - sei es die Situationskomik der Interaktionen Kluftingers mit Kollegen, Familie und natürlich Dr. Langhammer oder die immer neuen Verdächtigen im Mordfall, die dafür sorgen, dass die Spannung aufrecht erhalten wird. "Affenhitze" ist ein sehr gelungener Regionalkrimi, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Bewertung vom 18.04.2022
Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Schon der erste Band der neuen Reihe hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich über die Fortsetzung gefreut, auch weil mich das alte Ägypten schon immer fasziniert hat. "Das Mädchen und der Totengräber" hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen. Ein angesehener Ägyptologe taucht plötzlich als Mumie im Kunsthistorischen Museum auf und mehrere junge Männer werden ermordet und verstümmelt. Leopold von Herzfeld und seine Kollegen suchen fieberhaft nach den Tätern.

Die Handlung hat mich absolut gefesselt. Der Schreibstil ist so lebendig und plastisch, dass man sich gut in die Protagonisten und die Zeit, in der die Handlung spielt, hineinversetzen kann. Auch ist das historische Umfeld wieder sehr sorgfältig recherchiert, wie ich es von Oliver Pötzsch auch nicht anders erwartet habe. Wer historische Kriminalromane liebt, sollte dieses Buch unbedingt lesen!

Bewertung vom 10.03.2022
DIE LÜGEN
Kara, Lesley

DIE LÜGEN


ausgezeichnet

Lizzie leidet seit ihrer Kindheit an Epilepsie. Während eines schweren Anfalls kommt ihre beste Freundin Alice ums Leben. Seitdem fragt sich Lizzie, ob es ein Unfall war oder ihre Schuld. Doch sie kann sich nicht erinnern.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Perspektive wechselt zwischen Lizzie als 13-Jähriger und der Gegenwart, in der sie eine junge Frau ist. Zwischendrin gibt es kursiv geschriebene Texte, die den Leser anfangs geschickt auf eine falsche Fährte führen. Nichts ist so wie es scheint, was ist Wahrheit, was Lüge? Es bleibt spannend bis zum Schluss und auch das Ende war für mich nicht vorhersehbar. Ein wirklich fesselnder Psychothriller, den ich nur schwer zwischendurch aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 15.02.2022
Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Schon nach den ersten Seiten der Leseprobe stand für mich fest, dass ich auf jeden Fall auch den ersten Band der Reihe lesen muss. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Im zweiten Band geht es dann auch gleich spannend los. Während Joyce sich noch über Langeweile beklagt, trifft Elisabeth ihren Ex-Mann nach vielen Jahren wieder. Er wird beschuldigt, Diamanten im Wert von 20 Millionen Pfund gestohlen zu haben und musste untertauchen, ausgerechnet in Coopers Chase.
Mich hat das Buch begeistert. Die vier rüstigen Rentner sind ein unschlagbares Team. Die Geschichte ist spannend und amüsant zugleich. Mir gefällt Richard Osmans Schreibstil außerordentlich gut, herrliche Dialoge, der unverwechselbare britische Humor. Die Tagebucheintragungen von Joyce haben mich immer wieder schmunzeln lassen.
Ich mochte das Buch zwischendurch nicht aus der Hand legen und hoffe sehr, dass es eine weitere Fortsetzung gibt.

Bewertung vom 11.10.2021
Die Frau aus der Nordsee
Johannsen, Anna

Die Frau aus der Nordsee


sehr gut

Die Handlung beginnt ohne Einleitung, doch auch wer den vorherigen Band dieser Reihe nicht gelesen hat, dürfte sich schnell zurechtfinden.

Eine junge Frau, die vor kurzem entbunden hat, wird tot aus der Nordsee geborgen. Da es Hinweise auf ein Tötungsdelikt gibt, wird Lena Lorenzen mit dem Fall betraut. Sie ermittelt auf Pellworm, wo die Tote aufgewachsen ist, aber auch in Husum und Kiel, wo sie später gelebt hat.

Die Handlung entwickelt sich langsam, aber von Anfang an spannend. Stück für Stück wird das Leben der Toten aufgerollt und dabei treten erschütternde Kindheitserlebnisse zutage. Lena Lorenzen und ihren Kollegen gelingt es, den Todesfall zu klären und darüber hinaus der Staatsanwaltschaft wertvolle Hinweise zu einer landesweiten Fahndung zu liefern.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, die Spannung wird bis zum Ende aufrecht erhalten. Einen Punkt Abzug gibt es für die in meinen Augen unrealistische Überwältigung des mutmaßlichen Täters und die direkt damit verbundenen Zusammenhänge. Die Handlung besitzt auch ohne diesen Part genug Dramatik. Mir hat das Buch insgesamt aber gut gefallen.

Bewertung vom 02.08.2021
Bonuskind
Noort, Saskia

Bonuskind


sehr gut

Als die 15-Jährige Lies eines Morgens aufwacht, ist ihre Mutter Jet verschwunden. Die Eltern sind geschieden, der Vater lebt mit einer neuen Partnerin zusammen. Lies und ihr Bruder leiden unter der Trennung. Schließlich wird Jet tot aufgefunden. Lies ist überzeugt, dass ihre Mutter ermordet wurde. Sie findet Tagebucheinträge ihrer Mutter und Hinweise, die diese These stützen. Doch niemand nimmt sie ernst. Da ein Abschiedsbrief gefunden wurde, gehen Polizei und Lies' Vater von Suizid aus.
Die Geschichte wird auf der einen Seite aus der Sicht von Lies erzählt. Es ist der Autorin gelungen, die Gefühlswelt einer Heranwachsenden erlebbar zu machen.
Auf der anderen Seite gibt es die Tagebucheinträge von Jet, die mich nicht wirklich überzeugen konnten. Ich halte es für wenig glaubhaft, dass eine ausgebildete Psychologin sich in eine derart toxische Beziehung versticken lässt, wie Jet dies tat.
Dennoch ist die Handlung spannend bis zum Schluss und das Ende war für mich nicht vorhersehbar.

Bewertung vom 15.07.2021
Dreieinhalb Stunden
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


ausgezeichnet

Es ist der 13. August 1961. Der Interzonenzug D-151 fährt von München nach Ost-Berlin. Während der Fahrt durch die Bundesrepublik erfahren die Passagiere, die Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik wird dauerhaft geschlossen, um West-Berlin wird eine Mauer errichtet. Es bleiben 3 ½ Stunden, um eine Entscheidung zu treffen – vor der Grenze aussteigen oder weiter fahren.

Das Buch hat mich unheimlich gefesselt. Kurze Kapitel schildern jeweils aus der Sicht einiger Fahrgäste den Verlauf dieser Zugfahrt. Man lernt als Leser ganz unterschiedliche Menschen kennen, ihre familiären oder beruflichen Situationen, die Konflikte, in die sie geraten oder auch Ereignisse in ihrer Vergangenheit, die ihre Entscheidungen beeinflussen. Alles gipfelt treffend formuliert in dem Satz: "Alle die gingen, verloren ihr Zuhause. Alle, die weiterfuhren, Ihre Freiheit." Die Szenen sind so plastisch und lebendig beschrieben, dass ich mit den Protagonisten richtig mitgefiebert habe. Es ist dem Autor Robert Krause gelungen, ein Stück Zeitgeschichte spannend und glaubwürdig zu erzählen. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 01.06.2021
Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

Mit Begeisterung habe ich die Henkerstochter-Reihe von Oliver Pötzsch gelesen. Um so gespannter war ich auf den ersten Teil der neuen Serie.

Der Krimi ist im Wien des späten 19. Jahrhunderts angesiedelt, es gibt mehrere ungewöhnliche Todesfälle. Der aus Graz stammende Inspektor Leopold von Herzfeldt nimmt mit damals neuen kriminalistischen Methoden die Suche nach dem Täter auf. Unterstützt wird er vom Wiener Totengräber Augustin Rothmayer. Dieser schreibt an seinem "Almanach für Totengräber", aus dem Passagen am Anfang jedes Kapitels zitiert werden.

Mich hat das Buch begeistert. Der Schreibstil ist flüssig und packend, der Spannungsbogen wird bis zum Schluss aufrecht erhalten. Die Charaktere sind glaubwürdig und der historische und fachliche Bezug sind gewohnt sauber recherchiert. Auch das Cover passt hervorragend zum Buch. Ein wirklich gelungener Serienauftakt, ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band.