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hasewue

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Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 11.09.2009
Senyoria
Cabré, Jaume

Senyoria


sehr gut

Der Präsident des Königlichen Gerichts von Barcelona Don Rafel Massó i Pujades, auch „Senyoria“ genannt versucht eine schnelle Verurteilung des Dichters Andreu Perramon, der einer Gewalttat verdächtigt wird und deswegen im Gefängnis landet, zu erreichen. Der Einzige, der Andreu vor dem Galgen retten kann, ist sein Freund und Musiker Nando Sorts, der sich aber zu dieser Zeit auf einer Reise mit dem Militär befindet.
Jaume Cabré erzählt in drei Teilen die Geschichte von verschiedenen Personen, die in irgendeinem Bezug zu „Sa Senyoria“ stehen.
Zunächst ist unklar, welchen Grund Rafel Massó hätte, dass er Andreu Perramon tot sehen will, oder was die parallel erzählte Geschichte des alten Mannes Ciset mit dem allen zu tun hat. Erst später lichtet sich das Ganze und man ist als Leser sehr über die Zusammenhänge und Hintergründe überrascht.
Durch Komik und Ernsthaftigkeit im Wechsel schafft Cabré es, dass man von der Geschichte völlig gefangen genommen wird und er schafft es mit zusätzlicher Spannung, vor allem zum Ende hin, dass man ganz von der Handlung gefesselt ist.
Cabré gelingt es auch durch detaillierte Beschreibungen Barcelonas eine unglaublich dichte und packende Atmosphäre zu schaffen.
Leider war „Senyoria“ von Jaume Cabré stellenweise etwas zäh durch dessen ausschweifende Schilderungen astrologischer Begebenheiten und Fakten, da Rafel Massó nicht nur Gerichtspräsident, sondern auch Hobbyastrolog ist und des Öfteren seine Angebetete Baronin Donya Gaietana durch sein Teleskop beobachtet – natürlich ganz ohne dem Wissen seiner Ehefrau Donya Marianna!
Nichtsdestotrotz gefiel mir „Senyoria“ sehr gut und ich freue mich schon sehr auf weitere Werke dieses großartigen Autors!

4 von 5 Sternen!

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2009
Unser letzter Sommer
Brashares, Ann

Unser letzter Sommer


ausgezeichnet

Nach Pauls Rückkehr auf die Insel Fire Island merkt die 21 – jährige Alice wie sehr sie ihn nach allen Jahren noch immer liebt. Dennoch kann sie nach wie vor nicht zu ihren Gefühlen stehen, denn ihre ältere Schwester Riley, die zeitgleich Pauls beste Freundin ist, hat ebenfalls Gefühle für ihn. Es käme Alice einem Verrat gleich.
Aber erst ein schreckliches und folgenschweres Ereignis ändert alles und verändert das Verhältnis von Alice und Paul grundlegend.
Ann Brashares erzählt aus drei Perspektiven die Geschichten drei junger Menschen, die durch ihre gemeinsame Vergangenheit miteinander verbunden sind und schafft es durch eine bildhafte Sprache glaubwürdig und sehr lebendig zu erzählen.
In „Unser letzter Sommer“ schildert sie auf atemberaubend bewegende Weise, die Probleme und Sehnsüchte der einzelnen Protagonisten. Die einzelnen Personen werden durch Brashares unnachahmlichen Schreibstil richtig greifbar, vor allem Paul. Seine Handlungsweisen werden durch die Schilderungen seiner Vergangenheit, den Problemen mit seiner Mutter und durch die Beschreibungen über den Tod seines Vaters, der an einer Überdosis starb, erst richtig nachvollziehbar.
„Unser letzter Sommer“ ist ein atemberaubendes, fesselndes, farbenprächtiges, trauriges, emotionales und mitreißendes Buch, das einen packenden Sog und einen unglaublichen Tiefgang besitzt, durch die Ann Brashares ihre Leser fasziniert und berührt zurücklässt.

5 von 5 Sternen!

3 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2009
Strahlend schöner Morgen
Frey, James

Strahlend schöner Morgen


ausgezeichnet

Im neuen Roman von James Frey „Strahlend schöner Morgen“ trifft man auf verschiedene Personen mit gänzlich verschiedenen Charakteren, die alle in Los Angeles leben.
Man begegnet zum Beispiel dem obdachlosen Alkoholiker Old Man Joe, den Ausreißern Dylan und Maddie, dem homosexuellen Filmstar Amberton und der Einwanderertochter Esperanza. Frey erzählt deren Geschichten sehr lebendig und glaubhaft und durch die Fakten über L.A., die Frey immer wieder zwischen die Geschichten streut, bekommt der Leser auch einen ganz guten Überblick, was den Schauplatz L.A. betrifft.
Durch Freys phänomenalen Erzählstil werden die Hoffnungen, Sehnsüchte und Wünsche der einzelnen Protagonisten gut zum Ausdruck gebracht und durch seine facettenreichen Schilderungen gewinnt dieses Buch auch eine ganz besondere Atmosphäre, so dass man ganz in der Handlung gefangen genommen wird und hofft, dass diese wunderbare Geschichte von den Schicksalen der einzelnen Personen nie endet. Auch schafft es Frey perfekt die einzelnen Gefühle dem Leser emotional sehr gut zu vermitteln, wo durch man selbst mit den einzelnen Charakteren mitfühlt und ein Teil der Geschichte wird.
James Frey hat mit „Strahlend schöner Morgen“ ein grandioses Buch über bewegende, aber leider alltägliche Schicksale einzelner Personen geschrieben, welches ein Lesegenuss ist und gelesen werden muss!

5 von 5 Sternen!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2009
Belladonna
Slaughter, Karin

Belladonna


sehr gut

In ihrem ersten Fall muss die Kinderärztin und Gerichtspathologin von Grant County Sara Linton zusammen mit ihrem Exmann Polizeichef Jeffrey Tolliver in einer Mordserie ermitteln, bei der junge Frauen auf sadistische und brutale Weise gefoltert werden anschließend sterben.
Während den Ermittlungen erfährt der Leser mehr über Saras Vergangenheit und ihren Bezug zur Gegenwart.
Karin Slaughter schreibt teilweise sehr realistisch und brutal und verleiht dieser Brutalität durch detaillierte Beschreibungen eine zusätzliche Note.
Dennoch schildert sie nicht wirklich Neues und man hat als geschulter Krimi- und Thrillerleser des Öfteren das Gefühl, dass man doch alles in ähnlicher oder etwas anderer Form schon gelesen hat. Deswegen war ich nach der Aufklärung auch nicht weiter überrascht, dass ich von Anfang an den richtigen Täter in Verdacht hatte, was durch etwas logisches Denken auch schnell herauszufinden war.
Auch hat mir etwas die Spannung und der Nervenkitzel gefehlt, die erst im letzten Drittel des Buches aufkamen.
Karin Slaughter schafft es aber trotzdem glaubwürdige und sympathische Protagonisten zu schaffen, deren Handlungsweisen größtenteils nachvollziehbar sind.
Aufgrund dieser Sympathie und der einnehmenden Atmosphäre, die Karin Slaughter mit ihrem Debüt „Belladonna“ schafft werde ich die Reihe um die Pathologin Sara Linton weiterverfolgen und freue mich, trotz einiger Störfaktoren in diesem Buch – die Katastrophale Übersetzung ins deutsche will ich gar nicht erst erwähnen – auf weitere Bücher von Karin Slaughter!

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2009
Das Zeichen des Widders
Vargas, Fred

Das Zeichen des Widders


sehr gut

Grégoire und Vincent, zwei junge Kleinkriminelle, stehlen einem älteren Herren seine Tasche, ohne zu ahnen was für einen gefährlichen Inhalt sie vorfinden.
Nachdem Vincent am Tag darauf getötet mit dem blutigen Mal eines Widderkopfs versehen aufgefunden wird, wird der Kommissar Adamsberg hinzugezogen, der aktuell eine Mordserie bearbeitet. Alle Opfer waren mit einem Widderkopf versehen.
Fred Vargas hat zusammen mit Edmond Baudoin ein BD ( = bande dessinée) geschaffen. Vargas’ Geschichte um den „Widder“ ist sehr spannend und fesselnd geschrieben. Die von ihr geschaffene Atmosphäre passt auch gut zu den von Baudoin gezeichneten düsteren Bildern. Dennoch sind Baudoins Bilder manchmal so dunkel geworden, dass sie Stellenweise unkenntlich sind.
Trotzdem fand ich „Das Zeichen des Widders“ als Einstieg in die Welt von Fred Vargas sehr gut und durch Vargas’ tolle Art zu schreiben hat man sofort Lust bekommen, nicht nur dieses „Buch“ in einem Rutsch, sondern auch so schnell wie möglich ihre anderen Krimis zu lesen.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2009
Verdammnis / Millennium Bd.2
Larsson, Stieg

Verdammnis / Millennium Bd.2


ausgezeichnet

In seinem neuen Fall versucht der Journalist Mikael Blomkvist Informationen über die Hintermänner eines besonders schweren Fall an Mädchenhandel zu bekommen.
Nachdem sein Kollege und Informant Dag Svensson zusammen mit seiner Lebensgefährtin Mia Bergmann getötet wird, steht Lisbeth Salander, Mikaels ehemalige Partnerin aus dem Vorgänger „Verblendung“ unter dringendem Tatverdacht.
Wie auch schon in seinen Vorgänger „Verblendung“ schafft es Stieg Larsson auch in „Verdammnis“ einen hohen Bogen an Spannung aufzubauen.
Dennoch dauerte es in „Verdammnis“ fast 550 Seiten bis die Geschichte richtig ins Rollen kam, was aber durch die restlichen 200 Seiten mehr als entschädigt worden ist.
Die Figuren Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander – ganz besonders Lisbeth Salander – sind einem nach dem ersten Teil „Verblendung“ schon sehr ans Herz gewachsen und in „Verdammnis“ fühlt man richtig mit den Zweien, vor allem, wenn es um Salanders Vergangenheit geht.
Larssons Sprache und seine außergewöhnliche Art zu schreiben schaffen eine besondere Atmosphäre und ziehen den Leser trotz einiger Langatmigkeit tief in ihren Bann.
Durch viel Unvorhersehbares überrascht Larsson den Leser immer wieder und schafft es gekonnt die Neugier und Spannung weiter aufrecht zu erhalten.
Die Millennium – Trilogie rund um Blomkvist und Salander ist ein einzigartiges Erlebnis, das jeder einmal genießen sollte! Ich freue mich auf das Finale, den dritten Teil „Vergebung“!

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2009
Kalter Süden
Marklund, Liza

Kalter Süden


sehr gut

In ihrem achten Fall wird die Journalistin Annika Bengtzon an die Costa del Sol nach Marbella geschickt um dort über den Tod des ehemaligen Eishockey – Stars Sebastian Söderström zu berichten.
Dieser wurde mit seiner Familie in ihrer Villa in Marbella getötet. Obwohl der Fall von der Polizei sehr schnell zu den Akten gelegt wird, gibt es für Bengtzon weiterhin Unklarheiten und Ungereimtheiten in diesem Fall. Deswegen führt sie ihre Recherchen auf eigene Faust weiter.
„Kalter Süden“ von Liza Marklund war mein erster Krimi dieser Autorin und ich bereue es nicht, das Buch gelesen zu haben.
Marklund schreibt sehr spannend und zieht den Leser sofort in ihren Bann. Dennoch gab es einige Unklarheiten und Andeutungen, bei denen es besser gewesen wäre, die Vorgänger gelesen zu haben. So kannte ich viele der Figuren nicht und war des Öfteren verwirrt über die vielen Protagonisten, die vor allem zu Beginn von „Kalter Süden“ auftraten.
Die Protagonisten fand ich wiederum sehr sympathisch und greifbar. Das Privatleben von Annika Bengtzon steht dabei sehr im Vordergrund, was mich nicht weiter gestört hat – im Gegenteil. Ich fand diesen Aspekt sehr gut, denn erst solche Geschichten rund ums Privatleben machen die einzelnen Personen erst richtig menschlich und einige ihrer Handlungen erst nachvollziehbar.
Ich freue mich jetzt erstmal auf die anderen Bücher von Liza Marklund und kann „Kalter Süden“ bedenkenlos weiterempfehlen!

4 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2009
Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3
Stark, Richard

Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3


gut

Nach einem Banküberfall versuchen Parker und sein Komplize McWhitney zusammen mit der Kopfgeldjägerin Sandra Loscalzo mit allen Mitteln das erbeutete Geld aus dem Land zu schaffen.
Dabei werden sie nicht nur von der Polizei verfolgt und gejagt, sondern auch von diversen anderen Verbrechern, die etwas von der Beute abhaben wollen.
Richard Stark schreibt sehr nüchtern und gefasst, teilweise auch sarkastisch und humorvoll. Parker wirkt trotz seiner Kälte und Skrupellosigkeit sympathisch auf den Leser.
Dennoch schafft Stark es nicht richtige Spannung in seinem Buch „Das Geld war schmutzig“ aufkommen zu lassen. Man ist nicht wirklich gelangweilt oder genervt, aber auch nicht gefesselt oder begeistert.
Verwirrend war auch oft für mich die verschiedenen Personen, die in der Geschichte mitspielten. Man verlor leicht den Überblick.
Letztendlich ist die „Parker – Reihe“ ganz nett und sicherlich auch lesenswert, wenn sie mich vom Spannungspotential bisher noch nicht überzeugen konnte!

3 von 5 Sternen!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2009
Louise im blauweiß gestreiften Leibchen
Nolte, Mathias

Louise im blauweiß gestreiften Leibchen


ausgezeichnet

Als Charlotte Pacou, genannt „Charly“, auf den Bankier Daniel Baum trifft, verändert diese Begegnung alles.
Daniel Baum erteilt ihr, im Glauben eine Privatdetektivin vor sich zu haben, den Auftrag das Gemälde „Louise im blauweiß gestreiften Leibchen“ des 1959 verstorbenen Malers Jonas Jabal zu finden.
Charly begibt sich daraufhin auf eine Reise in die Vergangenheit des ehemaligen Ostberlins und ist immer mehr von Jabals Freundin Louise fasziniert.
Mathias Nolte schreibt in seinem Buch „Louise im blauweiß gestreiften Leibchen“ über die Konflikte im ehemaligen Ostberlin, die heutigen Vorurteile und eine Liebe, die über dem allen steht.
In gewohnt wunderschöner und authentischer Sprache erzählt er von der Liebesgeschichte zwischen Louise und Jonas Jabal und deren Auswirkungen auf die Gegenwart und das Leben von Charlotte Pacou.
Die Atmosphäre, die Nolte in seinem Buch schafft ist sehr ruhig, aber auch mitreißend zugleich – wie auch die ganze Handlung.
Wer „Roula Rouge“ von ihm gelesen hat, wird in seinem neuen Roman einige Schauplätze und Protagonisten wiedererkennen. Das ist aber nicht weiter wichtig oder notwendig für den Verlauf und für das Verständnis der Handlung.
Mit „Louise im blauweiß gestreiften Leibchen“ hat Mathias Nolte wieder einen wunderschönen Roman mit einem unerwarteten Ende zu einem sehr interessanten Thema geschaffen, der sich hinter seinem Vorgänger „Roula Rouge“ nicht zu verstecken braucht!

5 von 5 Sternen!

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2009
Rückflug zu verschenken
Hauptmann, Gaby

Rückflug zu verschenken


weniger gut

Bisher habe ich noch nie ein Buch von Gaby Hauptmann gelesen und wollte es mit „Rückflug zu verschenken“ einfach mal ausprobieren wie mir diese Autorin und vor allem dieses Genre liegen.
Nachdem Clara ihren Freund Paul mit einer anderen erwischt ist sie so geschockt, dass sie einfach nur noch weg will und daraufhin nach Mallorca flieht.
Um ehrlich zu sein, viel von diesem Buch habe ich nicht erwartet und wurde in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht.
Das Buch ist nett zu lesen und auch nicht wirklich anspruchsvoll. Das einzige was mich wirklich gestört hat, war die Absurdität der Geschichte und manche Begebenheiten, die so dermaßen an den Haaren herbeigezogen waren, dass ich mich des Öfteren über Gaby Hauptmanns Fantasie gewundert habe.
Das Ende war dann wie alles andere nur noch übertrieben und total lächerlich! Kein Buch, das ich empfehlen könnte trotz einiger amüsanter und witziger Stellen.

2 von 5 Sternen!

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.