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Benutzername: 
Teer25
Wohnort: 
Ebelsbach
Über mich: 
Bin eine echte Leseratte, liebe spannende Thriller, die einen bis zur letzten Seite fesseln.

Bewertungen

Insgesamt 50 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2020
Das wirkliche Leben
Dieudonné, Adeline

Das wirkliche Leben


ausgezeichnet

Am Ende des Buches musste ich erst mal kräftig durchatmen und schlucken: „Das wirkliche Leben“ gibt einen schonungslosen und sehr persönlichen Einblick in das Leben einer Familie, das alles andere als normal ist. Aus Sicht eines 10-jährigen Mädchens erzählt Adeline Dieudonn‘e von einem gewalttätigen Vater, der nicht nur begeisterter Jäger ist, sondern der sich auch am Leid ergötzt, das er seien „menschlichen Beuten“ zufügt - mit Blicken, mit Worten oder auch mit handgreiflicher Gewalt.

Es ist unglaublich, was die junge Hauptprotagonistin alles mitmacht und mit welcher Willenskraft und Stärke sie versucht, ihren kleinen Bruder zu schützen und ihm wenigstens einen Hauch von Normalität spüren und erleben zu lassen. Aber nicht nur das - auch sie selbst erbaut sich ein Schutzschild, damit sie nicht zur Beute wird.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut - sie hat die Gabe wunderschön in Bildern zu erzählen. So entsteht eine ganz persönliche Nähe zu den Hauptpersonen und zu der Geschichte. Für mich ist das Buch ein sprachliches Feuerwerk, das einen mitreißt und bewegt. Ich kann nur sagen: Hut ab vor der Autorin!

Auch das Buchcover finde ich perfekt gelungen, es ist nicht null acht fünfzehn, sondern ist von hoher Qualität. So ein Buch macht doppelt Freude. Der Hase auf dem Cover springt den Leser förmlich an und weckt die Neugierde auf das Buch. Gefreut habe ich mich auch über das Lesebändchen - ein kleines Extra, das mir bei vielen Büchern fehlt.

Von mir bekommt das Buch volle Punktzahl - inhaltlich zwar keine leichte Kost, aber eine bewegende Geschichte, die emotional berührt.

Bewertung vom 05.04.2020
Das kann uns keiner nehmen
Politycki, Matthias

Das kann uns keiner nehmen


ausgezeichnet

Das Buch " Das kann uns keiner nehmen" reiht sich ab sofort in das Regal meiner Lieblingsbücher ein. Der Autor Matthias Politycki beschreibt auf eindrucksvolle Weise und mit bildhafter Sprache, wie zwei Männer, die unterschiedlicher nicht sein können, durch ihr gemeinsames Abenteuer, den Kilimandscharo zu besteigen, zu echten Freunden werden und zusammen halten. Einfach köstlich, wie der Autor die erste Begegnung von Hans aus Hamburg mit dem Urbayern Tscharly am Kraterrand des Kilimandscharos schildert. Beide Charaktere sind wunderbar skizziert, als Leser wünscht man sich, den Tscharly und das Hornbrillenwürschtel mit all ihren Eigenheiten in Wirklichkeit persönlich kennenzulernen. Obwohl das eigentlich gar nicht nötig ist, denn das Buch gibt einen sehr tiefen Einblick in das Leben der beiden Menschen, die man einfach mögen muss.

Der Autor nimmt den Leser mit auf eine sehr emotionale Reise durch Afrika - ein Land voller Lebensfreude, aber auch voller Gefahren. Sehr gut gefällt mir, wie humorvoll und dennoch authentisch Politycki die Erlebnisse und Erfahrungen der beiden Reisenden erzählt. Man sieht Hans und Tscharly bildlich vor sich - wie sie gemeinsam feiern, oder wie sie sich im Schneesturm und in der Eiseskälte abquälen oder im Krankenhaus auf der Intensivstation gemeinsam hoffen und bangen. Der Leser ist mittendrin im Geschehen, fiebert mit, lacht und weint mit den Protagonisten. Berührt haben mich insbesondere auch die Seiten, auf denen sich der Tscharly und Hans die Geschichten ihrer großen Liebe anvertrauen.

Wunderbar finde ich außerdem, wie Hans mit den wortgewaltigen, aber oft auch hintersinnigen Sprüchen und Bemerkungen umgeht, die Tscharly grad heraus von sich gibt. So manchen Spruch habe ich mir, wie der Hans, notiert. Wer weiß, wo man diese schönen Redewendungen mal anbringen kann :-). Auch wenn der Tscharly immer wieder angibt, ein harter "Beißer" zu sein, wird im Laufe der Geschichte klar, wie dünnhäutig ist er in Wirklichkeit ist.

Auch die Nebenrollen sind perfekt besetzte Figuren. Während ihrer Reise treffen die beiden Deutschen in Afrika auf viele Freunde, die trotz unterschiedlichster Kulturen, füreinander da sind und sich gegenseitig helfen.

Das Buchcover passt sehr gut zu der fesselnden Geschichte - der Blick auf den höchsten Berg Afrikas, ein atemberaubender Schauplatz, der auch Gefahren mit sich bringt.

Mir hat das Buch, vor allem die sehr lebendige Erzählweise, sehr gut gefallen. Deswegen vergebe ich volle Punktzahl und ich freue mich schon jetzt auf ein neues Werk von Matthias Politycki!

Bewertung vom 22.03.2020
Ein wenig Glaube
Butler, Nickolas

Ein wenig Glaube


ausgezeichnet

Nicolas Butler greift in dem Buch „Ein wenig Glaube“ ein sehr sensibles, persönliches Thema auf: wie schnell ein Mensch in die Fänge einer Sekte geraten kann und wie schwer es ist da wieder herauszukommen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Lyle und Peg, die ein inniges Verhältnis zu ihrem fünfjährigen Enkel Isaac haben.
Schon nach den ersten Seiten wird deutlich, wie sehr Lyle seinen Enkel liebt. Der Autor beschreibt auf wundervolle Art und Weise die enge Beziehung der beiden zueinander.

Lyle, Peg und Isaac sind mir nach kurzer Zeit ans Herz gewachsen, ich mag den Großvater, die Großmutter und den Enkel sehr.

Nicolaus Butler beschreibt die Charaktere und Schauplätze sehr gut, so dass man sich das alles richtig gut vorstellen kann.
Durch die bildhafte Sprache wird ein Kopfkino in Gang gesetzt, das einen in den Bann nimmt -
ich fühle mich mittendrin im Geschehen.

Ich mag, wie die Familie miteinander umgeht. Nicht nur Lyle, sondern auch der Leser beobachtet die Entwicklung Shilohs, der Adoptivtochter, skeptisch. Sie gehört einer radikalen Glaubensgemeinschaft an und verschließt die Augen vor der Realität. Damit entfernt sie sich mehr und mehr von ihrer Familie.

Nickolas Butler zeigt auf, was Glaube anrichten kann. Das geht sogar soweit, dass Shiloh ihr eigenes Kind in Gefahr bringt.

Ein sehr emotionales Werk, das noch lange nach hallt und zum Nachdenken anregt.

Der Autor überzeugt mich durch seine berührende und lebendige Schreibweise.

Das Buchcover ist ansprechend und vermittelt eine ländliche Idylle; in der große Wolken aufziehen. Das passt sehr gut zum Inhalt.

Das Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung! Daumen hoch!

Bewertung vom 26.02.2020
Nach Mattias
Zantingh, Peter

Nach Mattias


ausgezeichnet

"Nach Mattias" ist ein außergewöhnliches Buch, ein Roman, der mich berührt und nachdenklich stimmt. Peter Zantingh schreibt unglaublich gefühlvoll und in bildreicher Sprache, beim Lesen wird Kopfkino in Gang gesetzt - einfach wunderschön. Man taucht gleich schon zu Beginn tief in die Geschichte ein, und erfährt von Seite zu Seite mehr von Mattias und dem, was passiert ist.

Jedes Kapitel erzählt die Geschichte eines Menschen, der Mattias kannte, der eine mehr, der andere weniger. Sein plötzlicher Tod hinterlässt überall Spuren und Lücken, jeder Protagonist geht anders mit der Trauer um und jeder hatte seine ganz eigenen Erlebnisse und Begegnungen mit dem Verstorbenen. Der Autor hat die unterschiedlichen Charaktere sehr gut skizziert und authentisch dargestellt. Vor allem Amber ist mir sehr ans Herz gewachsen, aber ich mag auch die Mutter, den blinden Chris oder Issam, der Mattias nur vom Computerspielen kannte. Mir gefällt sehr gut, dass man durch jede einzelne Geschichte den Menschen Mattias näher kennen lernt - er war fröhlich, liebte Musik und konnte andere Menschen begeistern. Und vieles davon bleibt - auch nach seinem Tod.

Das Cover passt ideal zur Geschichte, es zeigt Amber, die aufs weite Meer hinausblickt - alleine mit ihrer Trauer und doch vermittelt das Bild Hoffnung und Lebensfreude.

Dieses Buch ist nach der letzten Seite noch nicht zu Ende, es wirkt lange nach. Ich kann "Nach Mattias" nur weiterempfehlen. Daumen hoch. Und ich freue mich schon auf das nächste Buch von Peter Zantingh.

Bewertung vom 09.02.2020
Eine kurze Geschichte vom Fallen
Hammond, Joe

Eine kurze Geschichte vom Fallen


ausgezeichnet

Die kurze Geschichte vom Fallen hat mich sehr berührt. Joe Hammond - schade, dass der Autor nicht mehr erleben kann, was die Leser über sein Buch denken - erzählt auf ehrliche und gefühlvolle Weise von seiner Krankheit, die nicht nur sein Leben, sondern das seiner ganzen Familie verändert.

Aber nicht nur das, Joe Hammond blickt in dem Buch auch in die Vergangenheit, auf sein bisheriges Leben, auf all die Höhen und Tiefen, und auf die Menschen zurück, die ihn auf gewisse Art und Weise geprägt haben. Der Autor berichtet von seiner schlimmen Diagnose und gibt obendrein sehr intime Einblicke, wie man sich fühlt, wenn man die Kontrolle über seinen eigenen Körper verliert und selbst bei den kleinsten Dingen auf fremde Hilfe angewiesen ist. Das Schicksal schlägt brutal zu, während die Träume von einer gemeinsamen Zukunft mit Gill und den beiden Söhnen Tom und Jimmy nach und nach wie Seifenblasen zerplatzen. Seite für Seite ist die traurige Geschichte vom langsamen Sterben gleichzeitig eine Liebeserklärung an das Leben, mit einer klaren Botschaft, vor allem die kleinen Augenblicke des Lebens bewusst zu genießen und dafür dankbar zu sein.

Ich ziehe meinen Hut vor Joe Hammond, der mich mit seiner Geschichte zum Lachen und Weinen gebracht hat und vor allem auch zum Nachdenken. Auch wenn das Buch teilweise schwere Kost ist, kann ich es nur weiter empfehlen. Absolut lesenswert! Und für die lebendige bildhafte Sprache vergebe ich noch einen Stern extra! Ich verneige mich vor dem Autor, in einer solchen Situation, noch so humorvoll, hintersinnig und lebensbejahend schreiben zu können.

Das Cover ist gut gewählt, denn das Buch kommt ohne auffälliges Cover aus - der Titel und die Geschichte sprechen für sich. Joe Hammond hat sich mit der Geschichte ein literarisches Denkmal gesetzt!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.10.2019
Laufen
Bogdan, Isabel

Laufen


ausgezeichnet

„Laufen“ ist ein sehr gefühlvoller Roman, der mich sehr berührt hat. Im Mittelpunkt steht eine 40-jährige Frau, die einen Schicksalsschlag - den Tod ihres Freundes - verarbeiten muss. Dazu fängt sie zum Laufen an.

Isabel Bogdan‘s Erzählweise aus der Ich-Perspektive gefällt mir sehr gut. Dadurch erfährt der Leser hautnah, wie die Hauptprotagonistin fühlt und was sie denkt. Während sie ihre Runden dreht, bekommt der Leser hautnah mit, wie weh ihr der Verlust tut und wie schwer es für sie ist, sich ins Leben zurück zu kämpfen. Sie spricht viel mit sich selbst oder führt in Gedanken Dialoge mit ihrem toten Freund. Von Kapitel zu Kapitel, oder besser von Runde zu Runde, die sie um die Alster läuft, erfährt man mehr davon, was genau passiert ist und was die Frau aus der Bahn geworfen hat.

Isabel Bogdan verwendet lange Schachtelsätze, die passen, wie ich finde, genial zum Lauftempo, man fühlt förmlich mit, was die Hauptprotagonistin durchmacht, und man spürt auch wie beschwerlich das Laufen - zumindest am Anfang der Geschichte fällt. Man leidet richtig mit. Einatmen, ausatmen, ausatmen.... Schritt für Schritt hilft ihr das Laufen und sie findet langsam ins Leben zurück.

Gut gefällt mir, dass man am Ende des Buches auch den Namen des verstorbenen Freundes erfährt; dadurch wird die Geschichte noch ein Stück persönlicher. Die Story berührt und trifft genau ins Herz.

Die Autorin schreibt sehr gefühlvoll und mit klaren, ausdrucksstarken Worten. Schön ist, dass das doch sehr ernste Thema auch mit einer Prise Humor gewürzt ist. Die Protagonisten ist mir sehr sympathisch, man kann gut nachvollziehen, was sie durchlebt und man würde sie am liebsten in den Arm nehmen und ihr helfen - aber ohne kluge Ratschläge.

Das Cover passt ideal zum Titel, es skizziert die Wege, bzw. Laufbahnen, die nicht immer gerade, sondern eben auch zickzack verlaufen können.

Ein großartiger Roman, der nicht nur nahe geht, sondern bei mir auch die Lust geweckt hat, wieder mal die Laufschuhe anzuziehen und zu Laufen. Einatmen, ausatmen, ausatmen ... ich bin dank Isabel Bogdan schon in Übung...
Ein Buch, das ich voll Überzeugung weiter empfehlen kann!

Bewertung vom 03.10.2019
Über die Grenze
Lunde, Maja

Über die Grenze


ausgezeichnet

Mit dem Buch „Über die Grenze“ arbetet Maja Lunde ein wichtiges Kapitel der Geschichte auf. Die Autorin schafft das auf eine wundervolle Art, sie weiß genau, wie Kinder fühlen, denken, sprechen und was sie bewegt. Der Sprachstil der Autorin ist wortgewaltig, gefühlvoll und voller Bilder. Man fühlt sich gleich mittendrin und taucht tief ins Geschehen ein. Man fiebert und fühlt mit den vier Kindern förmlich mit, die sich auf den Weg von Norwegen über die Grenze nach Schweden machen.

Die 10-jährige Gerda wächst einem sofort ans Herz; sie ist mutig und abenteuerlustig wie die drei Musketiere, von denen sie sich inspirieren lässt. Zusammen mit ihrem Bruder Otto stolpert sie ungewollt in die Wirren des Krieges. In der Geschichte geht es Insbesondere auch um Zusammenhalt, Zuversicht, Menschlichkeit und Mut.

Sehr gut gefallen mir die Zeichnungen am Anfang jedes Kapitel, sie bereichern das spannende Leseabenteuer. Die Kapitel sind schön kurz, überfordern auch die jungen Leser nicht.

Das Buchcover ist düster und passt zum Titel; es vermittelt die Angst und Ungewissheit der Kinder.

Ich kann nur sagen: Daumen hoch für ein großartiges Buch, das voller Emotionen steckt und auf beeindruckende Weise einen hautnahen Einblick in die Geschichte gibt.
Absolut lesenswert - nicht nur für kleine Leseratten, sondern auch für alle Erwachsenen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2019
Drei
Mishani, Dror

Drei


ausgezeichnet

Mit „Drei“ ist Dror Mishani ein äußerst raffinierter Roman mit überraschenden Wendungen gelungen. Es fällt wirklich schwer, über den Inhalt etwas zu erzählen, weil die Gefahr groß ist, Vieles im Vorfeld zu verraten, was sehr schade wäre. „Drei“ ist ein Buch, das man selbst lesen und auf sich wirken lassen muss. Nur so viel:
Mit ganz viel Feingefühl gibt der Autor Einblick in die Lebensgeschichten von drei Frauen. Alle drei treffen aus ganz verschiedenen Gründen ein und denselben Mann.
Ein Mann, der recht sonderbar ist. Ich finde es einfach genial, wie Dror Mishani die Spannung von Seite zu Seite aufbaut. Die Geschichte steckt voller Emotionen, Sehnsüchten und Geheimnissen. Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, aber sehr packend. Man möchte immer weiter lesen, fiebert mit und wird tief hineingezogen in die Seelen- und Gefühlswelten der vier Hauptprotagonisten. Das Buchcover wirkt geheimnisvoll und versprüht einen Hauch von Erotik – also sehr passend zum Inhalt.
Ich kann „Drei“ nur wärmstens weiter empfehlen – ein großartiges Leseerlebnis mit viel Gefühl und Spannung.