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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rebekka
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2016
sweet & salty
Kirchherr, Jo;Martens, Andrea

sweet & salty


sehr gut

Auf 143 Seiten gibt es einiges zu entdecken. Bekanntes leicht bis voll schräg abgewandelt! Ich muss ehrlich sagen, das.s einige Rezepte Überwindung kosten, einiges hat mich überrascht und einiges war durchaus gruselig - wie gut, dass Geschmäcker verschieden sind!

Cover: perfekt auf den Innenteil abgestimmt, alleine die Waffel mit den Kirschen und dem Mozarella/Schinken... Die Fotos im Innenteil machen Appetit, zumindest regen sie die Geschmacksknospen an.

Schreibstil: die Rezepte haben eine ausreichende Länge, die Einleitung ist knapp gehalten.

"Frühstück für den ganzen Tag" finde ich nicht so zutreffend, Snacks hätte besser gepasst - denn Frühstück ist für mich früh und das kann ich auch nicht den ganzen Tag essen. ;-)
"Brinner": dieses Wort hat mich dagegen schon eher neugierig gemacht und die Abwandlung finde ich auch passender.
Einige Rezepte wie "Chili con carne und Schokolade", "French-Toast mit Schoko-Bacon-Streifen" oder "Kokossuppe mit Bananen und Spinat" muss man erstmal ausprobieren und sich "überwinden" - wenn das geklappt hat, kann man es gar nicht fassen, das so noch nie gegessen zu haben.
Also Augen zu und durch, es wird sich lohnen!

Bewertung vom 23.07.2016
Boy in the Park - Wem kannst du trauen?
Grayson, A. J.

Boy in the Park - Wem kannst du trauen?


sehr gut

"Boy in the Park" von A. J. Grayson ist ein Psycho-Puzzle der nicht ganz alltäglichen Art. Natürlich wird auch hier das Rad nicht neu erfunden; und der Klappentext ist beim Probe-Exemplar hoffentlich nur eine vorläufige Version, aber es handelt sich doch um ein kleines Kunstwerk.

Cover: Eine schwarz-weiße Großaufnahme eines Blatts vor schwarzem Hintergrund, der Autor in weißer Schrift, der Buchtitel in gelb - und der ziemlich unpassende Untertitel "Wem kannst du trauen?" zum Glück beinahe unsichtbar in grau.

Schreibstil: Ich weiß nicht, ob Übersetzer Karl-Heinz Ebnet selbst erst mit Graysons Stil warm werden musste oder ob das alles so gewollt ist, aber ich hatte erst nach knapp der Hälfte der 365 Seiten das Gefühl, richtig im Lesefluss angekommen zu sein. Dies ist definitiv kein Buch, das den Leser gleich auf der ersten Seite packt und mit sich fortreißt.

Wir lernen einige zentrale Charaktere in zwei Haupt-Erzählsträngen kennen, müssen uns auf Zeitebenen und Reihenfolgen einlassen und dürfen stets zweifeln, auch wenn sich manch frühe Vermutung bereitwillig bestätigt. Einige zentrale Elemente sind aus bekannten Romanen und Filmen vertraut, aber sehr gut neu kombiniert, sodass es an keiner Stelle wie ein Abklatsch wirkt.

Bewertung vom 23.07.2016
Du hättest es wissen können
Korelitz, Jean Hanff

Du hättest es wissen können


gut

"Du hättest es wissen können" von Jean Hanff Korelitz nähert sich meinem Lieblingsthema, einer schrecklichen Bluttat, aus einer eher ungewöhnlichen Perspektive: weder das unmittelbare Opfer noch der Täter bzw. die Tat stehen hier im Vordergrund, sondern all das, was seine Frau und sein Sohn nach dem Mord durchmachen.

Schreibstil: der Aufbau von Spannungsbögen gelingt im Ansatz immer wieder vielverprechend, leider fehlen aber die ersehnten Höhepunkte wieder und wieder wird es seicht, während die Handlung fortschreitet.

Cover: die Stadt, in der weite Teile der Handlung spielen. Nicht unpassend, nett, aber auch nichts besonderes.

Eigentlich halte ich es für eine ganz nette Idee, ein Verbrechen als Rahmen- statt als Haupthandlung zu wählen - leider ist dieses Konzept in diesem Fall aber auch nicht mehr als lediglich "nett" verwirklicht.

Bewertung vom 20.06.2016
I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7
Carter, Chris

I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7


ausgezeichnet

ENDLICH ist er da, der 7. Fall von Robert Hunter und Carlos Garcia - und zack! - hatte ich das Buch an einem Tag durch, quasi eingesogen. Und dann, als mir endlich klar wurde, wer der Mörder ist, bekam ich am ganzen Körper eine Gänsehaut.
Chris Carter versteht es wie kein anderer, mich in den dunklen Bann zu ziehen und völlig überwältigt zurück zu lassen, auch wenn ich am Anfang enttäuscht war, dass dieser Band wirklich vergleichweise arm an Seiten ist.
Es werden Frauen entführt und wirklich bestialisch ermordet zurück gelassen, jemand will endlich, dass es aufhört. Ein 11-jähriger Junge muss das alles mit ansehen, wird misshandelt, vergewaltigt, wie ein Sklave, fast noch schlimmer gehalten. Verschiedene Wege bringen Hunter dann auf eine Spur, an der er sich festbeißt...
Man muss mitdenken und gut aufpassen - und trotzdem brauchte ich Carters Hilfe bei der ganzen Aufklärung, das Ende war überraschend, umwerfend und einfach genial.

Cover: passend zu Reihe, macht sich unglaublich gut im Chris-Carter-Regal.

Schreibstil: Brilliant wie immer, ein Wechsel zwischen Vergangeheit und Gegenwart von Ermittler, Täter und Opfern, ohne Fragen oder nicht erklärbare Umstände zurück zu lassen.

Ich hoffe weiter, ganz viel von Chris Carter zu lesen zu bekommen, der Mann ist der Wahnsinn. Nicht nur seine Erscheinung, vor allem sein Wissen um das Böse im Menschen fesselt mich immer wieder.

Bewertung vom 03.05.2016
Anatomie einer Absicht
Bilic, Ana

Anatomie einer Absicht


ausgezeichnet

Lidia und Helmut, 14 Jahre Ehe, viele Heimlichkeiten, 20 Jahre Altersunterschied, verschiedene Nationalitäten ... und dann beschließt Lidia, Helmuts Leben zu beenden.
Das Buch beschreibt erst Lidias Absicht, sich Helmuts zu entledigen. Ich bin voll auf ihrer Seite, hat er es doch in meinen Augen "verdient".
Dann ist Helmut dran und ich stelle fest, dass die beiden einfach nur miteinander hätten reden müssen. Jeder hat Fehler gemacht, wie in jeder Beziehung.

Cover: Es zieht mich an, rosa, warum? Um was geht es? Das Herz und der Titel können auch auf einen Roman hindeuten, die Eingangssätze auf einen Thriller. Genauso der Buchtrailer, der ist schön gemacht, erinnert mich aber an einen Thriller aus der Sicht der Mörderin.

Schreibstil: Durch verschiedene Personen und eine interessante Ausdrucksweise liest sich das Buch an einem Tag weg! Man muss zwischen den Zeilen lesen und nicht gleich an das scheinbar Offensichtliche denken oder daran festhalten. Jemandem die "Schuld" gleich zu zuschieben, wäre verkehrt.

Anatomie ist ein langwieriges, oft auch langweiliges, bis ins kleinste Detail gehende Fach. Anatomie einer Absicht ist definitiv nicht langweilig. Es beschreibt auch zwischen den Zeilen die unterschiedlichen Vorwürfe und unterschiedlichen Einstellungen zur Ehe. Ich lese, wie eine Ehe aus Sicht von Lidia gescheitert ist und aus Sicht von Hemut zu erhalten ist. Dass Helmut keine Chance hat, etwas klar zu stellen und dass die ehemalige Reinigungsfee von Lidia, Ljuba, deren Ehe wiederum auch ein Desaster ist, am Ende auch wahrscheinlich leiden wird, macht das Buch einfach interessant, ich wollte zu jeder Zeit wissen: wie geht es aus? Was passiert jetzt? Und ab und an schlich sich der Gedanke ein, wie es um meine Ehe steht...

Bewertung vom 27.04.2016
Tödlicher Tanz (eBook, ePUB)
Richmond, Sophie

Tödlicher Tanz (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Buch, erzählt von Ida, handelt von Ida und ihrer Zwillingsschwester Mara, für die Ballett das wichtigste im Leben ist. Sie werden an der berühmten BASE, der Ballet Academy of Southern England, angenommen. Schon bald ist Idas Talent nicht mehr zu übersehen und sie steigt immer weiter auf.
Und dann sind sie da: die Neider, die Zicken und, noch viel schlimmer, Ida findet die Leiche von Cynthia, der besten Schülerin.
Ida wirft es zurück in die Vergangenheit, zu Andrew, zum Tod. Plötzlich steht sie unter Verdacht...

Cover: Ich mag es, die blutigen Ballettschuhe passen zum beherrschenden Thema Ballett und zur Überschrift

Schreibstil: An einigen Stellen ging es sehr schleppend voran, auch war ab und an ein Spannungsabfall da, aber wenn ich dann an das junge Alter der Autorin dachte, an die komplizierten Zusammenhänge und an die Liebe zum Thema Thriller/Blut und Grusel, las ich das Buch gleich wieder ganz anders.

Einen Extrastern gibt es für die Autorin, die in ihrem jungen Alter (16 Jahre) hiermit bereits ihr zweites Buch in die harte Welt der Krimi-/Thriller-Autoren geworfen hat. Für ihre Vorstellungskraft und für ihr Weiterschreiben - wer so jung schon solch tolle Ansätze zeigt, wird einmal ganz groß raus kommen, ich bin wirklich beeindruckt!

Bewertung vom 27.04.2016
Uebel unterwegs
Uebel, Tina

Uebel unterwegs


sehr gut

Einmal Hamburg-Shanghai, aber nicht mit dem Flugzeug, sondern über den Landweg: dieses Ziel verfolgt Tina Uebel im Jahr 2010. Sie hat ein Stipendium bekommen, dann kam der Vorschlag, mit der Transsibirischen Eisenbahn zu fahren und zu bloggen - nein, das ist Frau Uebel zu langweilig! Wenn schon Landweg, dann interessant, und so startet sie im Sommer 2010 in Hamburg und wird in sieben Wochen durch acht Länder reisen.

"...ich bin eigentlich wenig gefahren, meistens bin ich irgendwo gewesen. Es ist nämlich gar nicht weit. Es ist eigentlich gleich um die Ecke. In der Nachbarschaft. Hier, auf unserem großen kleinen Planeten, der sich in siebenundvierzig gemächlichen Tagen schon fast halb umrunden lässt." S.238

Cover: Bild von einem grünen Zug. Nun ja, es gibt aussagekräftigere Bilder, aber es passt. Im Inneren gibt es mehr Bilder, aber auch da finde ich die Bilder nicht ganz so überzeugend.

Schreibstil: In Tagebuchform. Man muss den Schreibstil von Tina Uebel schon mögen, sie ist sehr direkt, oft frech, dann wortgewaltig, alles durcheinander und von vorne. Manchmal hatte ich wirklich Spaß, um dann kurz darauf kopfschüttelnd nichts zu verstehen.

Schön ist die Weltkarte, auf welcher der genaue Weg eingezeichnet ist, so kann man sich die Strecke immer wieder ansehen und sieht gleich, wie umfangreich das ganze Unternehmen ist.

Einen Extrapunkt gibt es für den Mut, solch eine Reise zu wagen, einfach alles hinter sich zu lassen und loszufahren. Alleine die Planung hätte mich geschafft - und das Auf und Ab mit dem Visum, insbesondere für den Iran. Mutig, die Züge zu verlassen und loszugehen, ohne Ziel, einfach zu sehen, wo man landet!

Bewertung vom 22.04.2016
Jane & Miss Tennyson
Mills, Emma

Jane & Miss Tennyson


ausgezeichnet

Devon, ihr Cousinbruder Foster, Cas, Ezra und Lindsay: Freunde, die gerade im Collagebewerbungsstress oder Adoptions-neues-Leben-Chaos stecken und mit Gefühlen umzugehen lernen müssen. Das Buch zeigt viel Highschool, ganz viel American Football und ist einfach beeindruckend schön geschrieben.

Das Hauptaugenmerk liegt auf den Beziehungen untereinander: den bestehenden zwischen Devon und Cas sowie den neu entstehenden mit all dem Chaos und Missverständen, die es im wahren Leben einfach auch wirklich mal geben kann. Die jungen Menschen lernen einander kennen, verlieben sich und entdecken die Wichtigkeit von Freundschaften.

Cover: Ich finde, es ist mal etwas anderes, ein Gesicht umrankt von Rosen. Die anderen Titel der "Augenblicke"-Bücher sehen ähnlich aus, daher hoher Wiedererkennungswert

Schreibstil: Frisch, neu und mit ganz viel American Football, was ich besonders toll fand. :-)

Man merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht, das Buch ist plötzlich, trotz seines Seitenumfangs, einfach zuende! Ich habe zu wenig Jane Austen gelesen, um da irgendwelche hochliterarischen Zusammenhänge zu deuten oder in das vor mir liegende Buch reinzuinterpretieren; wenn es mal um Jane Austen ging, war es jedenfalls schön und passend.

Bewertung vom 31.03.2016
Die Bildungsstätte (eBook, ePUB)
Dohle, Victoria

Die Bildungsstätte (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Bildungsstätte

Wenn SM-ler im richtigen Leben miteinander "spielen", ist Einvernehmlichkeit oberste Regel: "safe, sane, consensual", kurz "SSC", sind Begegnungen, bei denen gefesselt, geschlagen, unterworfen, gedemütigt wird - bis das Spiel vorbei ist und alle sich Beteiligten wieder auf Augenhöhe miteinander befinden.

In der Fantasie dürfen diese sonst über allem stehenden Grundsätze aber auch gerne mal nichtexistent sein; eine böse Geschichte darf, da nicht real, faszinieren, erregen, inspirieren - vielleicht sogar Einfluss aufs nächste eigene Rollenspiel nehmen?

Die Protagonistin wird von einem Moment auf den anderen aus ihrem Alltag herausgerissen, weiß nicht, wie ihr geschieht, ist hoffnungslos gefangen in einer Parallelwelt, von deren Existenz sie bislang nichts geahnt hatte. Und trotzdem wächst, nach und nach, aus Verzweiflung und Resignation das letzte, was sie erwartet hätte ...

Für den unbedarften Leser mag vieles verstörend wirken; wer sich noch nicht viel mit sexueller Selbstbestimmung beschäftigt hat, könnte Sexismus bis hin zur Misogynie wittern - tatsächlich ist diese Kurzgeschichte aber genau das Gegenteil; einer von vielen wertvollen Beiträgen dazu, dass Frauen sich nicht vorschreiben lassen, was sie erregt und wovon sie träumen.

Die Geschichte ist flüssig vorgetragen und sorgfältig um logisch bedenkliche Zusammenhänge bereinigt. Ich las sie in einem durch und hätte sie mir länger gewünscht; ich könnte mir auch eine Fortsetzung sehr gut vorstellen.