Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Normanfips
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 227 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2024
Todeskalt / Löwenstein & Berger Bd.2
Stoltz, Nikolas

Todeskalt / Löwenstein & Berger Bd.2


gut

Weniger wäre mehr gewesen

Die Kriminalpsychologin Caro Löwenstein wird telefonisch von ihrer Freundin Melanie kontaktiert. Sie befindet sich augenscheinlich in Gefahr, aber bevor sie sich genauer erklären kann, bricht das Gespräch abrupt ab. Caro begibt sich sofort in das Dorf im Taunus, denn von dort kam Melanies Hilferuf. Anstatt Melanie findet Caro die Leiche einer jungen Frau. War es tatsächlich Selbstmord, wie die dortige Bürgerwehr und die örtliche Polizei vermuten? Caro kommen immer mehr Zweifel und sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, wobei sie bei den Dorfbewohnern auf Granit beißt. Alle mauern und niemand will ihr helfen. Ganz im Gegenteil, sie wird bedroht und gedrängt, das Dorf zu verlassen. Zur selben Zeit kämpft Kommissar Simon Berger mit seiner schmerzhaften Vergangenheit und einer Depression. Dennoch hilft er Caro bei ihren Nachforschungen.
Der Krimi wartet mit kurzen und knackigen Kapiteln auf. Schauplätze und die Erzählperspektive wechseln laufend. Dadurch bekommt die Geschichte richtig Tempo und lässt sich flüssig lesen. Die Spannung kommt definitiv auch nicht zur kurz und dem Leser werden viele Verdächtige präsentiert.
So weit, so gut. Was mich allerdings immer mehr an dem Krimi störte, waren die vielen Alleingänge der Protagonisten und die Zunahme der psychischen Störungen. Es wurde mit jeder Seite unrealistischer. Manche Figuren erschienen mir zudem wenig authentisch. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor zu viel in die Geschichte hingepackt hat. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen.
Wer es mit der Realitätsnähe nicht so genau nimmt und mehr auf Action steht, der kann getrost zu diesem Buch greifen. Für mich bleibt es am Ende ein solider Krimi, der mich aber nicht vollends überzeugen konnte.

Bewertung vom 01.09.2024
It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte
Andeck, Mara

It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte


ausgezeichnet

Zauberhaft

Gwinny lebt mit ihrer süßen kleinen Schwester und ihrer Mutter zusammen. Den Vater sieht sie nur ab und an, da die Eltern getrennt leben. Dann gibt es da noch ihre beste Freundin Leo, die männliche Fee Noam und ein wundervolles Café mit dem Namen Blueberry. Gwinny hat das Gefühl, dass ihr Leben wie ein Test sei, für den sie nicht gelernt hat. Da kommen die drei Wünsche, die Noam ihr gewährt, genau richtig. Zuerst bekommt sie sieben Wochen lang verschiedene Aufgaben gestellt. Die Erfüllung dieser Aufgaben verändert Gwinnys Leben enorm und bringt ihre Welt zum Glitzern.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Der Stil ist humorvoll und die Tagebucheinträge, die durch verschiedene Schriftarten und Zeichnungen aufgelockert werden, sind leicht und flüssig zu lesen. Obwohl doch einige schwierige Themen zur Sprache kommen, hält die Autorin einen stets positiven Grundton bei. Vielleicht ist es am Ende schon einen Hauch kitschig, aber was soll’s, denn es ist auch herzerwärmend. Neben witzigen Begebenheiten und sympathischen Charakteren fungiert das Buch zudem als Ratgeber. Es werden Themen wie Ängste und Selbstwert angesprochen. Ich hatte viel Spaß dabei in Gwinnys Welt abzutauchen und hätte mich gerne zu ihr gesetzt, um einen Bubble Tee im Blueberry zu trinken. Ein wundervolles Buch, das zum Nachdenken anregt und einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Bewertung vom 15.08.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


ausgezeichnet

Beeindruckendes Debüt

Ava ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Vor den Kindern arbeitete sie als Lektorin. Inzwischen ist sie eine funktionierende Hausfrau und Mutter. Ihr Mann ist ein viel beschäftigter Anwalt und die Ehe der beiden hat schon bessere Zeiten erlebt. Bei einem Einkauf im Supermarkt fällt ihr ein attraktiver junger Mann auf. In diesem Moment spürt Ava wieder Leben in sich. Sie schmachtet ihn bei ihren Einkäufen an und erträumt sich ein imaginäres Leben mit ihm. Kieran ist fast zwanzig Jahre jünger als Ava, und schon aus diesem Grund ist für sie eine Affäre unrealistisch. Aber es kommt anders.
Ich habe dieses Buch fast in einem Rutsch durchgelesen und es hat mich sehr beschäftigt. Ich war überrascht, dass es über einen so langen Zeitraum spielt. Die wechselnden Perspektiven haben mir richtig gut gefallen, denn so konnte man sowohl Avas als auch Kierans Innenleben besser nachvollziehen. Die Autorin hat meines Erachtens einen scharfen Blick für das Zwischenmenschliche und vor allem für die Gefühlswelt von Müttern, die ihre Identität irgendwann verloren haben. Es ist eher ein Buch der leisen Töne, die aber deutlich nachhallen. „Ich könnte weinen über das Mädchen, das in mir verschollen ist. Ich könnte um die Frau in mir weinen, die verschwunden ist, und mit ihr all ihr Wissen.“
Eine prägnante Aussage war für mich auch folgende: „Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Ich weiß nur, dass man Kinder lieben und Mutterschaft trotzdem hassen kann.“
In der Geschichte habe ich viele Beobachtungen und Aussagen gefunden, die mich berührt und nachdenklich gestimmt haben. Mich hat dieses Debüt von Vera Zischke definitiv beeindruckt und ich werde die Autorin auf jeden Fall im Blick behalten.

Bewertung vom 07.08.2024
Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2
Engels, Lars

Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2


sehr gut

Solider Krimi

Kommissar Janosch Janssen und seine Schwiegermutter, Kriminaldirektorin Diana Quester, ermitteln in einem brutalen Fall. Eine ganze Familie wurde ausgelöscht. Die Großeltern, der Sohn und das Enkelkind wurden gnadenlos erschossen. Allein die Tochter konnte überleben, da sie zur Tatzeit nicht im Haus war. Zur selben Zeit kommt es zu Vandalismus in einer nahegelegenen Grenzstätte. Das Kreuz eines Grenztoten wird beschädigt und beschmiert. Gibt es zwischen den beiden Verbrechen einen Zusammenhang? Im Lauf der Ermittlung tauchen viele Verdächtige auf und so begleitet man als Leser die verschiedenen Spuren. Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, die sich mit dem aktuellen Geschehen abwechseln. Die Ermittler sind soweit sympathisch und auch das Privatleben spielt in der Geschichte keine unbedeutende Rolle. Der Krimi liest sich flüssig. Allerdings verlor er in meinen Augen an Qualität je weiter ich im Buch vorangeschritten war. Mir gab es zu wenig Spannungselemente, auch wenn am Ende noch ein Showdown eingebaut wurde. Irgendwie konnte mich der Fall nicht so richtig packen. Insgesamt ein solider Krimi, der auch gut ohne den Vorgängerband gelesen werden kann.

Bewertung vom 07.08.2024
Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!
Ofner, Agi

Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!


ausgezeichnet

Zauberhaft

Der kleine Siebenschläfer ist müde, aber er braucht noch ein wenig Hilfe beim Zubettgehen. Die Kleinsten sind sicher mehr als bereit ihm dabei zu helfen. So können sie ihn dabei unterstützen seinen Schlafanzug zu finden, die Zähne zu putzen und ihn sanft in den Schlaf zu wiegen. Das Buch rund ums Schlafengehen ist wirklich zauberhaft illustriert. Der kleine Siebenschläfer sieht zum Knuddeln aus, aber auch alle Gegenstände sind liebevoll und detailreich dargestellt. Die eher gedeckten Farben vermitteln Ruhe und unterstreichen somit das Thema. Der Text ist angemessen kurz gehalten und der Fokus liegt auf den süßen Bildern. Dazu werden die Kids animiert, aktiv an der Geschichte teilzunehmen. Ein rundum gelungenes Buch, das in allen Belangen überzeugen kann.

Bewertung vom 23.07.2024
When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


gut

Etwas langatmig

Die fantasievolle Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Hauptsächlich erfahren wir aus dem Leben von Raeve. Sie steht in Diensten einer Untergrundbewegung und ist eine Auftragsmörderin. Als sie im Gefängnis landet, trifft sie unerwartet auf Kaan, einen König, der genau für das steht, was Raeve bekämpft. Überraschenderweise rettet er sie und die beiden kommen sich unweigerlich näher. Das Worldbuilding ist umfangreich und man erarbeitet sich diese Welt Stück für Stück. Am Anfang mag dies etwas verwirrend sein, aber bald findet man sich immer mehr zurecht. Der Beginn des Buches hat Tempo, ist ereignisreich und spannend. Dann flaut die Erzählung immer mehr ab und mir fiel es zunehmend schwer wieder zum Buch zu greifen. Zudem hat sich mir vieles einfach nicht erschlossen. Die Protagonistin fand ich anfangs recht durchsetzungsstark und kämpferisch, aber später ging sie mir immer mehr auf die Nerven. Kaan mochte ich als Figur lieber, aber er wird schon sehr auf sein tolles Äußeres reduziert. Wer hinter den Tagebucheinträgen steht ist ziemlich vorhersehbar und bot auch da keine Überraschung. Der Schreibstil konnte mich auch nicht überzeugen. Letztendlich hätte es die Hälfte an Seiten auch getan. Leider konnte mich das Buch bis auf den Beginn so gar nicht einfangen. Schade, da hatte ich mir mehr versprochen.

Bewertung vom 15.07.2024
Relight My Fire / The Stranger Times Bd.4
McDonnell, C. K.

Relight My Fire / The Stranger Times Bd.4


ausgezeichnet

Völlig abgefahren

Ein Mann fällt vom Himmel und das quasi vor Stellas Füße. Dies ist der Einstieg zu einer weiteren aberwitzigen und skurrilen Geschichte aus der Feder von C.K. McDonnell. Stella ist sowieso schon genug mit sich selbst, ihren unkontrollierbaren Kräften und ihrer unbekannten Herkunft beschäftigt. Die restlichen Mitglieder der Stranger Times versuchen sie im Auge zu behalten und zu schützen. Nicht nur Stella hat Probleme, sondern auch Banecroft, dem ein knallhartes Ultimatum von einem mehr als seltsamen Wesen gestellt wird. In diesem Band sind wieder finstere Mächte am Werk und die Crew bekommt es unter anderem mit einem Ghul und Zombies zu tun.
Die Ideen des Autors sind einfach nur haarsträubend und völlig schräg. Er spart nicht mit Seitenhieben, dieses Mal trifft es vor allem einige Promis. Wie gewohnt werden anfangs viele Handlungsstränge begonnen und dann nach und nach aufgelöst, wobei doch so einiges in diesem Band unbeantwortet bleibt. Das Gute daran: wir können uns auf eine Fortsetzung freuen.
Ich habe mich bestens bei der Lektüre amüsiert, ich mag alle Charaktere und ich stehe auf die absurden Einfälle des Autors. Daher gibt es hier von mir alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 28.06.2024
Ein sanfter Mann
Appelbe, Uwe

Ein sanfter Mann


gut

Weniger wäre mehr gewesen

René Sander wird viel zu früh Witwer und kämpft mit seiner Trauer. Er möchte Antworten auf den plötzlichen Tod seiner Frau Ruth. Er lebt alleine in seinem für ihn nun zu großen und leeren Haus. Nach einer Annonce melden sich eine junge Frau mit ihrer kleiner Schwester zur Untermiete. So kommt wieder Leben in das Haus und auch in René. Es entsteht fast so etwas wie eine Idylle, die dann allerdings schnell getrübt wird.
Uwe Appelbe stellt die Trauer und die Gedanken Renés sehr gut dar. Mir gefällt sein schöner Schreibstil. Leider hat mich die Geschichte nach einem gelungenen Anfang mit jedem weiteren Kapitel verloren. Es tauchen immer mehr schräge Figuren auf, die alle schwere Schicksale erdulden mussten. Sie verhalten sich bizarr und für mein Empfinden unglaubwürdig. Die Geschichte zerfasert immer mehr und ich habe mich mehrmals gefragt, was der Autor damit bezwecken wollte. Mich konnte das Buch leider nicht fesseln, ganz im Gegenteil hat es mich eher frustriert und deprimiert. Auch der Schluss konnte mich nicht versöhnen.

Bewertung vom 28.06.2024
Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen
Yellowhorn, Eldon;Lowinger, Kathy

Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen


ausgezeichnet

Beeindruckendes Sachbuch

Das Sachbuch aus dem Carlsen Verlag liefert einen interessanten Einblick in die Kultur indigener Menschen aus Nordamerika. Gleich auf der ersten Seite findet man eine Karte von Nordamerika, welche einen guten Überblick verschafft. Es werden Themen wie Wasser, Feuer und Rauch, nachhaltige Ernährung, Heilung und den Himmel aus indigener Sichtweise vermittelt. Ein Glossar rundet das Buch ab. Neben wirklich schönen Fotografien finden sich Zeichnungen, Zitate und Kartenmaterial. Das Buch ist sehr übersichtlich aufgebaut und die Textlängen empfinde ich als sehr angenehm. Es werden auch einige Personen vorgestellt, wie z.B. eine Medizinfrau. Ein Aspekt liegt auch auf dem Bewahren dieses Wissens und wie es an die nächsten Generationen weitergegeben wird. Für mich ist dies ein äußerst informatives und wirklich hervorragend gestaltetes Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 20.06.2024
Richter sterben besser / Siggi Buckmann Bd.3
Schleif, Thorsten

Richter sterben besser / Siggi Buckmann Bd.3


ausgezeichnet

Humorvoll und sehr unterhaltsam

Auch der dritte Fall für Richter Siggi Buckmann konnte mich überzeugen. Ich mag diesen schlitzohrigen und schlauen Richter ganz einfach. Wenn er so unschuldig daherkommt und es doch faustdick hinter den Ohren hat. Ich mag auch seine Gespräche mit Grisu, seinem Kater. Genauso wie seine Freunde, die Siggi stets zur Seite stehen. Dieses Mal steckt er wirklich in der Klemme, denn es werden Mordanschläge auf ihn verübt. Naja, der Richter hat ja auch so einige zwielichtige Gestalten aufs Kreuz gelegt und mächtig verärgert. Aber Siggi wäre nicht Siggi, wenn er nicht einen Plan entwerfen würde, um all das wieder gerade zu biegen.
Ich hatte die ersten beiden Bände als Hörspiel gehört, was ich übrigens nur empfehlen kann. Aber den dritten Band zu lesen hat mir ebenso viel Freude bereitet. ‚Richter sterben besser‘ ist eine spannende und humorvolle Geschichte zum Schmunzeln mit einem absolut sympathischen Protagonisten. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!