Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Maza_e_Keqe

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2023
Gaukeley
Disney

Gaukeley


sehr gut

Für alle LTB-Fans und natürlich Fans von Gundel ein Muss!

Gundel Gaukeley war schon immer mein absoluter Liebling in Entenhausen. Um so schöner ist es diese Geschichte aus ihrer Jugend als 14-jährige Großhexe in spe zu lesen.
Gundel wird von klein auf dazu erzogen in die Fußstapfen ihrer Tante Gloria, der gegenwärtigen Großhexe, zu treten. Dass sie außerdem noch ein „ganz normaler“ Teenager mit entsprechenden Sorgen ist, scheint niemand zu sehen. Nur Poe ist für sie so etwas wie ein Freund. Dann soll Gundel als jüngste Teilnehmerin darf (muss?) sie an einer großen Magier-Gala teilnehmen und dafür braucht sie einen besonderen, einen alles überragenden Zauber..
Das Buch ist sehr hochwertig als Hardcover mit einem tollen leuchtenden Bild, das bereits zeigt, was inhaltlich bevorsteht. Leider umfängt der vollständig farbige Comic „nur“ 88 Seiten, in denen aber wirklich viel Handlung untergebracht ist. Meiner Meinung nach wäre da deutlich mehr möglich gewesen. Vermutlich wurde viel gekürzt. Ich hätte mich über ausführlichere Hintergrundinformationen und Handlung gefreut.
Mir gefällt die Geschichte aber wirklich sehr gut. Die Zeichnungen und Panels sind sauber und übersichtlich, aber auch abwechslungsreich gestaltet. Auf den relativ wenigen Seiten passiert einfach eine ganze Menge!

Bewertung vom 13.10.2023
Die Schwarze Königin
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin


gut

Spannende Geschichte, für mich zu langatmig erzählt

In zwei Zeitebenen wird eine grausame, unheilvolle und grundsätzlich spannende Geschichte erzählt:
Anfang des 15. Jahrhunderts: Die historische Persönlichkeit Barbara von Cilli, Königin Ungarns und des Heiligen Römischen Reiches, die mit ihrem Freund Vlad II. den Kampf gegen Vampire und andere untote Wesen aufnimmt.
In der Gegenwart wird der junge Len, mutmaßlich blutsverwandter Nachfahre von „Vlad dem Pfähler“, auf einer Reise nach Prag ebenfalls mit Vampiren konfrontiert.
Dieses fiktionalisiert-historische Buch ist für mich der erste Roman, in dem es explizit um Vampire (verschiedenster Art) und den Kampf gegen diese Wesen geht. Barbara von Cilli hat tatsächlich gelebt, wie ich erstaunt erfuhr. Ich fand es recht spannend, die Geschichte mit Vampiren zu „würzen“.
Tatsächlich liest sich die Erzählung relativ glaubwürdig. Die Sprache in den historischen Kapiteln erinnert stark ans Mittelalter. Auch die Beschreibungen der Ereignisse und Kleidung wirkt authentisch, letztere jedoch unnötig häufig und ausführlich. In der Gegenwart ist mir Protagonist Len nicht gerade sympathisch. Er erscheint verträumt und angesichts der drohenden Gefahr eher teilnahmslos, hat nur seine Verliebtheit im Kopf. Abgesehen von Barbara, der schwarzen Königin, kommen mir alle anderen Figuren relativ blass gezeichnet vor. Sie ist eindeutig die Hauptperson.
Die Geschichte hat mir recht gut gefallen. Allerdings liest sie sich für mich extrem langatmig. Es treten zahlreiche Figuren auf, deren Namen ich mir nicht alle gut merken bzw. zuordnen konnte. Obwohl es ein Personenverzeichnis und ein Glossar zu Beginn des Buches gibt, musste ich einige Begriffe erst recherchieren und hätte es mir ausführlicher gewünscht für eine ununterbrochene Lektüre. Die vielen ausufernden Beschreibungen konnten mich leider nicht vollständig ans Buch fesseln. Las sich der Anfang noch abwechslungsreich und spannend, so nahm mein Lesevergnügen leider stetig ab.
Das Ende des Buches ist für mich extrem unbefriedigend. Es bleiben am Schluss einige offene Fragen und die Andeutung einer Romanfortsetzung.
Ich hatte eine aufregende und spannende, sogar unheimliche und gruselige Geschichte erwartet. Leider wurde meine Erwartung enttäuscht. Inhaltlich interessant und auch stellenweise sehr überraschend, fand ich leider keinen Gefallen am Erzählstil des Autors.
Fazit: Die Protagonisten abgesehen von Barbara wirken unnahbar und blass, einige sogar unsympathisch. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, aber langatmig erzählt.

Bewertung vom 10.10.2023
Shitmoves
Gavric, Iris;Renger, Matthias

Shitmoves


sehr gut

Wie wir (nicht mehr) manipulieren und uns (nicht mehr) manipulieren lassen

Als Shitmoves werden hier manipulative Techniken bezeichnet, die in einer Diskussion oder einem Streit an Stelle von sachlichen Argumenten benutzt werden, um selbige zu „gewinnen“ ohne faktisch zu überzeugen.

In diesem Buch werden verschiedene „Shitmove-Stile“ beschrieben, wobei deren Bezeichnungen kaum Allgemeingültigkeit besitzen dürften.

Das Autoren-Duo beschreibt anhand von reichlich Beispielen aus ihrem persönlichen Erleben und auch nach öffentlichen Ereignissen (wie politischen Diskussionen oder Fernsehübertragungen), wie die vielfältigen zum Einsatz kommen.

Vor allem aber- und das ist natürlich besonders wichtig- auf welche Art und mit welchen Techniken sich dagegen zur Wehr setzen lässt. Deren Umsetzung gelingt jedoch vermutlich nie auf Anhieb, sondern muss geübt werden.

Es geht in dem Buch um Sprache und Kommunikation. Daher lebt es von der Sprache. Meiner Meinung nach konsumiert man es daher auch am besten gesprochen. Dass die Autorin und der Autor gemeinsam einen Podcast betreiben, erfuhr ich erst im Klappentext. Um so geeigneter wäre es ein Hörbuch zu verfassen. Ich habe für mich die Gelegenheit genutzt es mir selbst laut vorzulesen. Dadurch konnte ich vieles besser verstehen (insbesondere teils sehr lange Schachtelsätze). Entsprechend kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das Hörbuch für mich deutlich besser geeignet wäre als die geschriebene Version.

Bewertung vom 25.09.2023
Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden
Konrad, Maja

Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden


ausgezeichnet

Vom Finden ohne etwas zu suchen

Henry Kolonko findet Dinge und bringt sie ihren Besitzern zurück, die sie verloren haben: einen Gehstock, Plüschtiere und sogar ein echtes Gebiss! Die Personen herauszufinden, die die Sachen verloren haben, ist oft mit reichlich Recherche- und Detektivarbeit verbunden. Für ihn ist das nicht nur ein Hobby. Das Gute daran ist, dass er es für sich tun kann. Henry ist gern allein und geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach.
Aber manchmal findet er auch etwas, das niemand verloren hat. Eine Freundin zum Beispiel. Seine neue Nachbarin Pippa unterstützt ihn spontan und bietet schnell unschätzbar hilfreiche Tipps. Und gemeinsam finden sie den Grund für Henrys Leidenschaft.
Hinter dieser liebevoll erzählten Geschichte steckt viel mehr, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Es geht um Verlust und wie unterschiedlich Menschen damit umgehen. Es geht um Freundschaft, um Verständnis füreinander. Um sehr verschiedene Persönlichkeiten und wie man trotzdem miteinander eine Art Gemeinschaft bildet. Und es geht um eine Katze!
Die Erzählung im Buch ist vollständig abgeschlossen, bietet aber auch Potential für eine Fortsetzung.
Vor allem aber bietet sie hinter der Geschichte die Möglichkeit miteinander ins Gespräch zu kommen: Was treibt uns an? Warum tun wir, was wir tun? Wie können wir unsere Leidenschaften mit denen anderer in Einklang bringen?
Was mich gewundert hat: Welches Kind (und welche Erwachsenen) benutzen oder kennen überhaupt noch den Begriff "Konsum" als Bezeichnung für einen Einkaufsladen?
Meiner Meinung nach wird erst spät im Handlungsverlauf geklärt, wie alt Henry überhaupt ist.
Das Buch ist von Stefanie Jeschke mit liebevollen schwarz-weiß- Illustrationen bebildert.
Fazit: Sehr niedliche Geschichte mit ernstem Hintergrund.

Bewertung vom 25.09.2023
Achtung, Handyfalle! / Die Hochhaus-Detektive Bd.2
Lindemann, Johanna

Achtung, Handyfalle! / Die Hochhaus-Detektive Bd.2


sehr gut

Böse Handyfalle!

Dieser Band 2 lässt sich problemlos ohne Vorkenntnis des Vorgängers lesen.
Inhalt:
Der 14-jährige Maxim ist fies und ärgert die drei Hochhausdetektive, wann immer er die Gelegenheit dazu bekommt. Aber ist er so fies, dass er Erstklässlern ihre Handys klaut um sie dann zu verkaufen? Isha, Mesut und Anton ermitteln sofort in diesem neuen Fall und sind kurz darauf selbst betroffen.

Da ich den drei Kinder-Dektektiven schon in Band 1 bei ihren Ermittlungen gefolgt bin, habe ich mich um so mehr über die Fortsetzung gefreut. Neben dem Kriminalfall gibt es auch eine Menge über die familiären und kulturellen Hintergründe der Kinder zu erfahren. Es gibt ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern aus dem Vorgängerband, aber auch interessante neue Figuren.
Passend zum Fließtext finden sich wieder schwarz-weiße Illustrationen, welche die Geschichte optisch unterstützen.
Besonderes Augenmerk wird in diesem Buch, passend zum Titel, auf die Sicherheit im Umgang mit Handys bzw. Smartphones gelegt. Denn dieser ist nicht nur bei den Jung-Detektiven extrem leichtsinnig. Da viele Kinder heutzutage ein solches Gerät besitzen, sollten sie unbedingt einige einfachste Grundregeln kennen und umsetzen können.
Auch die meisten erwachsenen Handynutzer sollten da einige Hinweise dringend beherzigen!

Bewertung vom 20.09.2023
Mitternachtskatzen: Mr Mallorys magisches Weihnachtsgeheimnis.
Laban, Barbara

Mitternachtskatzen: Mr Mallorys magisches Weihnachtsgeheimnis.


ausgezeichnet

Ein weihnachtliches Rätsel-Abenteuer mit den Katzen durch London

Dieser besondere Buch-Adventskalender hat auftrennbare Seiten, so dass es (zumindest beim erstmaligen Lesen) keine Chance zum Schummeln gibt. Denn erst, nachdem die Seiten (mit einem Brieföffner oder vorsichtig mit einem Messer) getrennt wurden, lässt sich der Inhalt problemlos lesen.
Inhalt: Horatio erinnert sich an frühere Weihnachtsfeste im Internat der Felidix in London. Sein ehemaliger Lehrer Mr Mallory hatte dann aus den „Magischen Seiten“ vorgelesen. Doch die Seiten sind verschwunden! Um Horatio eine Freude zu bereiten, begeben sich die Katzen von London auf die Suche.
An jedem Dezembertag bis zum Weihnachtsfest kann man in dem Buch jetzt ein Erlebnis der Katzen auf der Suche nach den „Magischen Seiten“ verfolgen. Diese sind wie eine Rätsel-Exkursion durchs (vor-)weihnachtliche London. Eine Kombination aus Geschichte und Stadtführung mit ungewöhnlichen, interessanten und spannenden Informationen über die Stadt und natürlich die Katzen.
Aber schon das Cover ist einfach wunderschön: die (für alle Fans bereits) bekannten Zeichnungen berühmter Katzen aus der Serie umrahmt von weihnachtlichem Grün und Rot, Titel und Umrandungen glänzen und glitzern in Gold.
Die Geschichte lässt sich problemlos auch ohne Vorkenntnis der Hauptreihe (mit bis Dezember 4 erschienenen Bänden) lesen und verstehen. Doch natürlich empfehle ich allen Katzenfans vorher die Lektüre.
Für alle Fans der Mitternachtskatzen-Buchreihe ist dieses Büchlein eine besondere Empfehlung, denn es finden sich jede Menge ergänzende Informationen über die Helden und Heldinnen (zwei- und vierbeinig) darin.
Frohe Weihnachten mit den Felidix und den Mitternachtskatzen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2023
Schneekinder
Langer, Andreas

Schneekinder


gut

Dramatische und furchteinflößende Geschichte

Die 14jährigen Zwillinge Elin und Kjell leben in einem Land, das sich im Krieg befindet. Ihre Eltern wurden zum Kriegsdienst herangezogen. Alle Jungen über 11 Jahre müssen zur Kohleförderung in die Bergstollen. Elin blieb als ältestes Mädchen mit den Kindern und zwei alten Menschen im Dorf Kyrfjall zurück. Doch plötzlich öffnet sich ein Spalt im Berg, aus dem giftiger schwarzer Dampf entweicht. Von einem Moment zum nächsten befinden sich 17 Personen auf der Flucht vor dem schwarzen Nebel, aber auch vor riesigen Monstern, die ebenfalls aus den Tiefen des Berges entkommen sind.

Dieses wirklich großartig geschriebene Buch enthält die Geschichte von Kindern auf einer dramatischen Flucht durch den nordischen Winter. (Die Bezeichnungen und Beschreibungen lassen eine fantastische Welt entstehen, die sehr an Island erinnert.)
Im Einband findet sich eine Übersichtskarte, auf der sich der Weg der kleinen Reisegruppe verfolgen lässt.
Die Geschichte ist geprägt von Angst, Trauer, Hunger, Kälte, Schmerz und Sorge und der Tod ist allgegenwärtig. Doch auch von Hoffnung, Freundschaft, Verbundenheit und Fürsorge.

Sie hat mir sehr gefallen, sie ist wirklich gut. Aber eben auch grausam, dramatisch und furchteinflößend und das in einem Maß, in dem ich es 11jährigen Kindern niemals zumuten würde! Daher kann ich die Altersempfehlung nicht unterstützen, würde es eher ab 14 Jahren empfehlen.
Für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene empfehle ich das Buch sehr gern mit 4-5 Sternen. Aber für die jüngere Leserschaft halte ich es ungeeignet und senke daher meine Bewertung.

Bewertung vom 14.09.2023
Vega 2 - Der Sturm in meinem Herzen
Perko, Marion

Vega 2 - Der Sturm in meinem Herzen


gut

Die Ruhe vor dem Sturm- und der Sturm!

Dieser Band 2 sollte nur mit Vorkenntnis des ersten Bandes gelesen werden.
Leo hat Vega verraten und so ihre Entführung ermöglicht. Die Wettermacherin befindet sich in der Gewalt von Nathalie Cyprian, der Chefin des Wetterkonzerns Bioverse. Diese will Vegas „Gabe“ erforschen und ausnutzen um weltweit das Wetter beherrschen und kontrollieren zu können. Doch Vega erfährt auch mehr über ihre einzigartigen Kräfte, mit denen sie den Wind rufen kann, und Unglaubliches über ihre Vergangenheit. Wird es ihr und ihren Freunden gelingen Nathalie aufzuhalten? Und welche Rolle spielt Leo in der Verschwörung- und in ihrem Herzen?

Ich habe vor kurzem erst Band 1 gelesen und trotzdem bei dieser Fortsetzung das Gefühl, viel zu viel schon wieder vergessen zu haben. Leider sind für mich nicht genug Hinweise eingestreut um mir alle Personennamen und Ereignisse wieder ins Gedächtnis zu rufen. Daher empfehle ich dringend, den ersten Teil nochmals wenigstens zu überfliegen oder beide Bücher direkt hintereinander zu lesen.

Bereits im ersten Buch hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Stil der Ich-Erzählerin Vega, über deren Formulierungen ich an einigen Stellen immer wieder stolperte. Ich hatte sehr gehofft, dass sich der Erzählstil in der Fortsetzung verbessern würde. Leider war dem nicht so. Ich wurde mit der Protagonistin einfach nicht richtig „warm“ und sie ging mir zunehmend auf die Nerven. Insbesondere ihre Unentschlossenheit und die inneren Monologe störten meinen Lesefluss. Außerdem nahm ich an, dass Vega nach allem, was sie so erlebt und durchgemacht hat, in einer gewissen Art „vernünftiger“, besonnener geworden wäre. Doch sie kommt mir immer noch vor wie eine bockige 13-Jährige, die ab und zu erwachsene Gedanken hat.

Doch die Geschichte mit ihren Irrungen, Wirrungen und Wendungen bleibt sehr spannend. Wenn es auch für meinen persönlichen Geschmack ein paar Wirrungen weniger hätten sein dürfen.

Auf welche Weise Nathalie die Wetterkontrolle zu bewerkstelligen gedenkt, hat mich doch mehr überrascht, als ich zugeben würde. Wie sie tatsächlich funktioniert, habe ich dagegen überhaupt nicht verstanden. Vermutlich waren einige für mich unerwartete Entwicklungen für geneigte Lesende wahrscheinlich deutlich vorhersehbarer.

Mich stören außerdem einige Logikfehler, die größtenteils unvollständigen oder ungenauen Beschreibungen geschuldet sind (z.B. wie kann jemand schwimmen mit gefesselten Händen/Armen?).

Fazit: Ich hätte mir deutliche Verbesserungen im Vergleich zu Band 1 gewünscht, bin daher leider eher ziemlich enttäuscht.

Bewertung vom 06.09.2023
Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
Farr, David

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)


ausgezeichnet

Ein besonderes Buch und sein magisches Geheimnis

Das Land Krasnia wurde von dem bösen Tyrannen Charles Malstain eingenommen, der seitdem als Diktator herrscht: Ausgangssperren und Verbote machen den Einwohnern von Krasnia, insbesondere der Stadt Brava, das Leben schwer. Vor allem auf Kinder hat Charles Malstain es abgesehen. Da er sie hasst, dürfen sie das Haus nur noch für den Schulweg verlassen.
Allgemein ist das Leben in Brava seit 12 Jahren sehr trostlos und traurig geworden.
Felix Klein ist Bibliothekar, liebt Bücher und Gedichte und seine Familie: Ehefrau Judith, Sohn Robert (13) und Tochter Rachel (12). Als Felix erfährt, dass der Tyrann nach einem besonderen Buch sucht, stiehlt er es aus der Bibliothek und weist seine Kinder an es zu verstecken und nur einer bestimmten Person zu übergeben. Doch es kommt alles anders und Rachel und Robert geraten in ein gefährliches Abenteuer, in dem sie sorgfältig abwägen lernen, wem sie ihr Vertrauen schenken können…



Mich hat das Buch von der ersten Seite an mitgerissen. Der Autor spricht die Lesenden teils direkt an, was ein noch intensiveres Leseerlebnis für mich bedeutete: direkt einbezogen zu werden in Rachels und Roberts Abenteuer.
Irritiert, aber auch fasziniert hat mich bis zum Schluss die Parallelwelt, in der sich das Land Krasnia befindet. Es gibt elektrischen Strom, Kopierer, Straßenbahnen, Telefon, elektrische Zahnbürsten, Pferde ebenso wie Autos auf den Straßen. Gleichzeitig gibt es Schiffe und Luftschiffe, fährt die Eisenbahn (noch=) mit Dampf, Handys scheinen nicht erfunden zu sein, ebensowenig wie das Internet.


Stellenweise erinnert das Szenario in Brava bzw. Krasnia an das geteilte Deutschland des vergangenen Jahrhunderts: Grenzschließung, Überwachung, (unsinnige) Verbote...

Es wird eine Fortsetzung geben (Der blutrote Schlüssel), die Geschichte im Buch kann aber als in sich abgeschlossen angesehen und gelesen werden.



Fazit: ein fantastisches und wunderbares Abenteuer voller Freundschaft, Mut, Vertrauen und ein wenig Magie.

Bewertung vom 25.07.2023
Treacle Walker
Garner, Alan

Treacle Walker


schlecht

Verwirrender Quatsch

Joseph Coppock erwirbt bei einem kutschefahrenden Lumpensammler einen Scheuerstein und ein Töpfchen mit einer unbekannten Paste. Der Lumpensammler Treacle Walker ist schon speziell, aber es folgen noch einige sehr absurde Begegnungen.
Anfangs dachte ich, die Handlung würde in England im 19. oder zu Anfang des 20. Jahrhunderts spielen. Der Schauplatz ist ein altes Fachwerkhaus an einem Wäldchen und der Lumpensammler mit der Pferdekutsche unterwegs. Doch dann wird moderne Technik erwähnt, die mich stutzig gemacht hat.
Die Geschichte jedenfalls ist extrem verwirrend. Sogar Protagonist Joe findet Treacle Walker seltsam; weitere seltsame Begegnungen. Das bleibt mir am Schluss ein Trost: dass Joe bei dem ganzen Quatsch ebenfalls den Überblick verliert. Und das, obwohl er selbst nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein scheint.
Da der Autor von Philip Pullman („His Dark Materials“) als „der wichtigste britische Fantasyautor seit Tolkien“ gelobt wurde, hatte ich große Erwartungen. Diese wurden leider enttäuscht.
Obwohl das Buch sehr klein und dünn ist sowie einige Füllseiten zwischen den kurzen Kapiteln aufweist, war es für mich noch zu viel für den anstrengenden Versuch der Geschichte zu folgen und vielleicht doch noch einen Sinn darin zu erkennen. Nach der Hälfte hatte ich das Interesse verloren.
Für dieses Büchlein 20€ zu verlangen (Hardcover mit Schutzumschlag, 160 nur teilweise bedruckte Seiten), empfinde ich als Dreistigkeit.
Fazit: Ich habe keinen Sinn in der Geschichte erkannt, außer reichlich verwirrendem Geplänkel und absurden Ereignissen.