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Maza_e_Keqe

Bewertungen

Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2023
Ella Spionella
Hein, Florentine

Ella Spionella


ausgezeichnet

Eine niedliche Geschichte mit Krimi-Flair über Freundschaft und Mut.

Ellas Eltern arbeiten ausgerechnet an der Schule, in die sie geht: als Rektorin und Hausmeister. Das hat nicht nur Vorteile. Glücklicherweise sind ihre Katze Elvine und ihr Hamster Einstein in der Schule willkommen und gern gesehene Gäste. Doch eines Tages werden die Frühstücksbrote in der Klasse und auch des Lehrpersonals angeknabbert bzw. vollständig weg-gefuttert. Und der Verdacht fällt ausgerechnet auf Kätzchen Elvine! Ella, die sonst eher still ist und kaum ihre Meinung kundtut, muss ihre flauschige Freundin beschützen. Und dabei wächst sie über sich hinaus.
Ella war mir sofort sympathisch. Sie erzählt ihre Geschichte in dem Buch, als würde sie mit mir wie mit einer Freundin sprechen. Sie liebt Käse, Nusseis und ihre Tiere. Da ich selbst ein großer Katzenfan bin, fühlte ich mich ihr auch direkt verbunden.
Bei den Auftritten von Elvine und Einstein mischen sich Realität und Fantasie ein bisschen durcheinander. Für Erwachsene mag das möglicherweise etwas befremdlich wirken. Für Kinder stelle ich es mir einfach niedlich und nachvollziehbar vor.
Besonders gefiel mir, wie Ellas Wesen sich verändert, als es um ihr Kätzchen und deren Unschuldsbeweis ging. Es ist absolut nachvollziehbar für mich, dass die schüchterne Ella, die sich eher zurückhält und nicht laut spricht oder ihre Meinung sagt, sich für ihre Freundin Elvine einsetzt! Das fand ich einfach toll und richtig und wichtig! Für sich selbst einzustehen ist oftmals schwierig. Aber den Unschuldsbeweis für eine Freundin zu erbringen, die sich wie in diesem Fall, nicht einmal (wirkungsvoll) selbst verteidigen kann, lässt Ella über sich hinauswachsen!
Das Büchlein ist vollständig in Farbe illustriert. Die amüsanten Szenen passend zur Handlung lockern den Fließtext auf. Besonders die Mimik der Figuren gefällt mir dabei sehr gut.
Leseempfehlung für: einfach alle! Angenehm ausreichend große Schrift für Leseanfänger sowie reichlich Bilder neben den Textpassagen. Vorlesende können durch Stimmeverstellen die wörtliche Rede gestalten. Erwachsene (ohne Vorlesezwang) erhalten eine niedliche Geschichte über Freundschaft und besonders für alle, die Tiere lieben.
Das Bonus-Sahnetüpfelchen auf dem Nusseisbecher ist ein kinderleichtes Rezept für leckere Erdbeermuffins! Die Kirsche auf dem Bonus-Sahnetüpfelchen bildet eine kleine Mini-Geschichte, die aus der Sicht von Katze Elvine erzählt ist.

Bewertung vom 23.11.2023
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


ausgezeichnet

"Spuren suchen kann jeder, auf das Finden kommt es an."

Elos von Bergen ist der berühmteste Spurenfinder in den verlorenen Provinzen. Mit seinen Kindern Ada und Naru lebt er in Friedhofen, dem wohl kuhdorfigsten Kuhdorf, das man sich vorstellen kann. Doch ein unerwartet grausamer Mord erschüttert den kleinen Ort und Elos, der seinen Beruf als Spurenfinder aufgegeben hatte, ist vermutlich die einzige Person, die ihn aufklären kann. Nachwuchs-Spurensucher Ada und Naru (Spuren muss man eben erst suchen, bevor man sie findet) begleiten ihn bei seinen Ermittlungen.

Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen. Sie hat Witz und Spannung und spielt in einer fantastischen Welt, die an Europa vor ca. 150 Jahren (oder noch früher) erinnert und mit einigen Fantasiewesen und einer eigenen Mythologie gewürzt wurde.

Die schönen und detailreichen Illustrationen sowie die Lagepläne/Karten im Einband unterstützen das Eintauchen in die Geschichte.

Tatsächlich bleibt die Erzählung bis zur allerletzten Seite spannend und diese schürt gleichzeitig Hoffnung auf eine Fortsetzung.

Für gewöhnlich nerven mich Erzählungen von (seltsamen) Träumen in Büchern, weil sie nie zur Geschichte zu passen scheinen. In diesem Buch stellen sie einen Spannungsfaktor dar.

Auf Grund der großen Anzahl an Personen und Namen wäre ein Personenregister bzw. -Übersicht am Schluss des Buches hilfreich gewesen. Auch ein paar flüchtige Fehler (Zeitabfolge, Tippfehler) tun doch der fantastischen und abwechslungsreichen Handlung keinen Abbruch. Daher vergebe ich verdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 21.11.2023
Das Buch der Phobien und Manien
Summerscale, Kate

Das Buch der Phobien und Manien


sehr gut

Eine Geschichte der Welt aus einem besonderen Blickwinkel

Es findet sich gleich am Anfang ein Inhaltsverzeichnis sortiert aufsteigend nach den Seitenzahlen sowie am Buchschluss eine Übersicht der beschriebenen Phobien und Manien mit entsprechenden Seitenzahlen zur übersichtlichen Suche.
Das Buch beginnt mit einer Einleitung mit Definitionen, voller Statistiken (USA/GB), Theorien über evolutionäre Ursachen und ersten Beispielen (die sich häufig wiederholen).
„Phobie definiert als die Angst vor einem eingebildeten Übel beziehungsweise als die unverhältnismäßige Angst vor einem tatsächlichen.“ (Seite 9)
Manien, „diese heimlichen Obsessionen sind die Verrücktheiten der geistig Gesunden, möglicherweise die Verrücktheiten, die uns bei Verstand halten“. (Seite11)
99 Phobien und Manien werden im Buch alphabetisch aufgelistet mit unterschiedlich langen Erklärungen, Beschreibungen, Hintergründen, Beispielen. Auch psychologische und/oder psychiatrische Einschätzungen ergänzen den Inhalt. Die Kapitel/Abschnitte bieten vielseitige, äußerst Interessante Informationen über Ängste und Zwänge im Allgemeinen und Besonderen.
Anlesetipp: Das Kapitel Ophidiophobie (Seite 228-232) beschreibt die Angst vor Schlangen und geht auch auf evolutionäre Ursprünge von Phobien im Allgemeinen ein.
Viele davon sind mit kleinen thematisch passenden Illustrationen versehen.
Dieses Buch ist optisch sehr hochwertig mit Prägedruck in Goldoptik auf dem gebundenen Hardcover.
Inhaltlich bietet es mehr oder weniger amüsante Ängste und Vorlieben, über die ich beim Lesen mal gestaunt oder geschmunzelt habe, mich auch ein paar Mal ertappt fühlte. Es ist wie der Untertitel sagt „eine Geschichte der Welt“ aus einem besonderen Blickwinkel erzählt und beschrieben. Für Betroffene und Nicht-Betroffene können die konkreten Beispiele (aus aller Welt und durch alle Zeitalter) und Erklärungen den Horizont erweitern. Es hilft auch mal die eigene Perspektive und Meinung zu überdenken.
Die Textpassagen lasen sich für mich meist eher trocken. Selbst die kurzen Geschichten konnten die Zahlen, Daten und Fakten nur mäßig auflockern.
Da die Abschnitte/Kapitel voneinander unabhängig lesbar sind, kann sich aber jede Person die für ihn oder sie interessantesten Phobien/Manien aussuchen um sich genauer darüber zu informieren.
Leider sind die Statistiken und Beispiele größtenteils außerhalb des europäischen Festlandes verankert. Sehr interessiert hätte mich, wie die Verteilung in Deutschland oder allgemein Zentraleuropa aussieht. Immerhin finden sich Beispiele für Phobien und Manien über die gesamte Welt verteilt.
Ich vergebe 3,5 Sterne, die ich auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 03.11.2023
Kocht mit Checker Tobi - Meine Lieblingsgerichte, Mitmach-Checks und Checker-Fragen rund ums Essen
Krell, Tobias;Eisenbeiß, Gregor

Kocht mit Checker Tobi - Meine Lieblingsgerichte, Mitmach-Checks und Checker-Fragen rund ums Essen


ausgezeichnet

Ein Buch rund ums Essen für die ganze Familie

Vermutlich kennen alle Eltern und Kinder die „Checker“-Sendungen im KiKa. Für mich war Checker Tobi gänzlich unbekannt, bevor ich dieses tolle Buch in Händen halten durfte.

Checker Tobi checkt für uns, Leute!

Tobias Krell hat in diesem Buch mehr als nur seine Lieblingsrezepte aufgelistet. Er erzählt auch viel Persönliches von sich.

Außerdem gibt es reichlich „Checks“ rund um das Thema Essen und dessen Zubereitung; Lebensmittelproduktion und deren richtige Aufbewahrung; den menschlichen Körper und reichlich Wissenswertes um (Ess-) Kultur rund um die Welt und durch verschiedene Religionen! Im Anhang findet sich auch die Übersicht der verwendeten "Checker Tobi"-TV-Folgen.

Dabei sind die Kapitel grundsätzlich voneinander unabhängig lesbar.

Ich war zugegebenermaßen zu Anfang eher skeptisch: Kinderkochbücher gibt es ja schon einige. Doch Checker Tobi scheint direkt aus dem Buch zu sprechen, vermittelt die Infos in seiner ganz persönlichen Art und Weise. Mein persönlicher Geschmack ist dieses „check“-Ding nicht. Aber es stört auch nicht genug um in der Bewertung Punkte abzuziehen.

Die Rezepte sind sehr abwechslungsreich und angenehm häufig vegetarisch, sollten genau wie die Zutatenlisten gründlich gelesen werden.

Mir ist aufgefallen, dass die Schrift im Buch relativ klein ist. Für Leseanfänger ist es daher nicht geeignet.

Fazit: ein Buch für die ganze Familie, rund ums Essen. Leckere Rezepte sind wie nebenbei zwischen das Wissen gestreut. Große Empfehlung nicht nur für Checker, Leute!

Bewertung vom 01.11.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


ausgezeichnet

Eine Familie voller Klugscheißer(chen)

Tina und Theo Theufel haben es nicht leicht mit ihren Eltern, die immer alles besser wissen wollen. Auf dem Dachboden ihres neu bezogenen Zuhauses entdecken sie beim Spielen ein waschechtes „Klugscheißerchen“. Doch nur Gleichgesinnte können es tatsächlich sehen. Sind Mama und Papa Theufel Klugscheißer oder nicht? Das gilt es herauszufinden.
Für alle, die bereits Kinderbücher des Autors kennen, ist „Das Klugscheißerchen“ Pflichtliteratur!
Die niedlichen und inhaltlich perfekt passenden vollfarbigen Bilder von Astrid Henn unterstützen eine amüsante, kurzweilige und herrlich kuriose Geschichte von (nicht nur einem) Klugscheißerchen, das immer alles besser weiß.
Dabei ist Besserwissen nur Klugscheißen, wenn es der Wahrheit entspricht. Und so lernen wir beim Lesen (oder Zuhören) auch immer etwas dazu. Für meinen Geschmack hätte es gern ausführlicher sein und genauere Informationen beinhalten können.
Das Klugscheißen zieht sich übrigens durch das gesamte Buch. Damit lohnt es sich definitiv sogar Klappentext, Vor- und Nachsatzseiten, Anhang und Impressum genau zu lesen.
Auf Grund des hohen Unterhaltungsfaktors runde ich 4,5 auf 5 Sterne in der Bewertung auf. Absolute Empfehlung nicht nur für Klugscheißer, sondern einfach für alle Personen jeden Alters.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2023
Gaukeley
Disney

Gaukeley


sehr gut

Für alle LTB-Fans und natürlich Fans von Gundel ein Muss!

Gundel Gaukeley war schon immer mein absoluter Liebling in Entenhausen. Um so schöner ist es diese Geschichte aus ihrer Jugend als 14-jährige Großhexe in spe zu lesen.
Gundel wird von klein auf dazu erzogen in die Fußstapfen ihrer Tante Gloria, der gegenwärtigen Großhexe, zu treten. Dass sie außerdem noch ein „ganz normaler“ Teenager mit entsprechenden Sorgen ist, scheint niemand zu sehen. Nur Poe ist für sie so etwas wie ein Freund. Dann soll Gundel als jüngste Teilnehmerin darf (muss?) sie an einer großen Magier-Gala teilnehmen und dafür braucht sie einen besonderen, einen alles überragenden Zauber..
Das Buch ist sehr hochwertig als Hardcover mit einem tollen leuchtenden Bild, das bereits zeigt, was inhaltlich bevorsteht. Leider umfängt der vollständig farbige Comic „nur“ 88 Seiten, in denen aber wirklich viel Handlung untergebracht ist. Meiner Meinung nach wäre da deutlich mehr möglich gewesen. Vermutlich wurde viel gekürzt. Ich hätte mich über ausführlichere Hintergrundinformationen und Handlung gefreut.
Mir gefällt die Geschichte aber wirklich sehr gut. Die Zeichnungen und Panels sind sauber und übersichtlich, aber auch abwechslungsreich gestaltet. Auf den relativ wenigen Seiten passiert einfach eine ganze Menge!

Bewertung vom 13.10.2023
Die Schwarze Königin
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin


gut

Spannende Geschichte, für mich zu langatmig erzählt

In zwei Zeitebenen wird eine grausame, unheilvolle und grundsätzlich spannende Geschichte erzählt:
Anfang des 15. Jahrhunderts: Die historische Persönlichkeit Barbara von Cilli, Königin Ungarns und des Heiligen Römischen Reiches, die mit ihrem Freund Vlad II. den Kampf gegen Vampire und andere untote Wesen aufnimmt.
In der Gegenwart wird der junge Len, mutmaßlich blutsverwandter Nachfahre von „Vlad dem Pfähler“, auf einer Reise nach Prag ebenfalls mit Vampiren konfrontiert.
Dieses fiktionalisiert-historische Buch ist für mich der erste Roman, in dem es explizit um Vampire (verschiedenster Art) und den Kampf gegen diese Wesen geht. Barbara von Cilli hat tatsächlich gelebt, wie ich erstaunt erfuhr. Ich fand es recht spannend, die Geschichte mit Vampiren zu „würzen“.
Tatsächlich liest sich die Erzählung relativ glaubwürdig. Die Sprache in den historischen Kapiteln erinnert stark ans Mittelalter. Auch die Beschreibungen der Ereignisse und Kleidung wirkt authentisch, letztere jedoch unnötig häufig und ausführlich. In der Gegenwart ist mir Protagonist Len nicht gerade sympathisch. Er erscheint verträumt und angesichts der drohenden Gefahr eher teilnahmslos, hat nur seine Verliebtheit im Kopf. Abgesehen von Barbara, der schwarzen Königin, kommen mir alle anderen Figuren relativ blass gezeichnet vor. Sie ist eindeutig die Hauptperson.
Die Geschichte hat mir recht gut gefallen. Allerdings liest sie sich für mich extrem langatmig. Es treten zahlreiche Figuren auf, deren Namen ich mir nicht alle gut merken bzw. zuordnen konnte. Obwohl es ein Personenverzeichnis und ein Glossar zu Beginn des Buches gibt, musste ich einige Begriffe erst recherchieren und hätte es mir ausführlicher gewünscht für eine ununterbrochene Lektüre. Die vielen ausufernden Beschreibungen konnten mich leider nicht vollständig ans Buch fesseln. Las sich der Anfang noch abwechslungsreich und spannend, so nahm mein Lesevergnügen leider stetig ab.
Das Ende des Buches ist für mich extrem unbefriedigend. Es bleiben am Schluss einige offene Fragen und die Andeutung einer Romanfortsetzung.
Ich hatte eine aufregende und spannende, sogar unheimliche und gruselige Geschichte erwartet. Leider wurde meine Erwartung enttäuscht. Inhaltlich interessant und auch stellenweise sehr überraschend, fand ich leider keinen Gefallen am Erzählstil des Autors.
Fazit: Die Protagonisten abgesehen von Barbara wirken unnahbar und blass, einige sogar unsympathisch. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, aber langatmig erzählt.

Bewertung vom 10.10.2023
Shitmoves
Gavric, Iris;Renger, Matthias

Shitmoves


sehr gut

Wie wir (nicht mehr) manipulieren und uns (nicht mehr) manipulieren lassen

Als Shitmoves werden hier manipulative Techniken bezeichnet, die in einer Diskussion oder einem Streit an Stelle von sachlichen Argumenten benutzt werden, um selbige zu „gewinnen“ ohne faktisch zu überzeugen.

In diesem Buch werden verschiedene „Shitmove-Stile“ beschrieben, wobei deren Bezeichnungen kaum Allgemeingültigkeit besitzen dürften.

Das Autoren-Duo beschreibt anhand von reichlich Beispielen aus ihrem persönlichen Erleben und auch nach öffentlichen Ereignissen (wie politischen Diskussionen oder Fernsehübertragungen), wie die vielfältigen zum Einsatz kommen.

Vor allem aber- und das ist natürlich besonders wichtig- auf welche Art und mit welchen Techniken sich dagegen zur Wehr setzen lässt. Deren Umsetzung gelingt jedoch vermutlich nie auf Anhieb, sondern muss geübt werden.

Es geht in dem Buch um Sprache und Kommunikation. Daher lebt es von der Sprache. Meiner Meinung nach konsumiert man es daher auch am besten gesprochen. Dass die Autorin und der Autor gemeinsam einen Podcast betreiben, erfuhr ich erst im Klappentext. Um so geeigneter wäre es ein Hörbuch zu verfassen. Ich habe für mich die Gelegenheit genutzt es mir selbst laut vorzulesen. Dadurch konnte ich vieles besser verstehen (insbesondere teils sehr lange Schachtelsätze). Entsprechend kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das Hörbuch für mich deutlich besser geeignet wäre als die geschriebene Version.

Bewertung vom 25.09.2023
Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden
Konrad, Maja

Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden


ausgezeichnet

Vom Finden ohne etwas zu suchen

Henry Kolonko findet Dinge und bringt sie ihren Besitzern zurück, die sie verloren haben: einen Gehstock, Plüschtiere und sogar ein echtes Gebiss! Die Personen herauszufinden, die die Sachen verloren haben, ist oft mit reichlich Recherche- und Detektivarbeit verbunden. Für ihn ist das nicht nur ein Hobby. Das Gute daran ist, dass er es für sich tun kann. Henry ist gern allein und geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach.
Aber manchmal findet er auch etwas, das niemand verloren hat. Eine Freundin zum Beispiel. Seine neue Nachbarin Pippa unterstützt ihn spontan und bietet schnell unschätzbar hilfreiche Tipps. Und gemeinsam finden sie den Grund für Henrys Leidenschaft.
Hinter dieser liebevoll erzählten Geschichte steckt viel mehr, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Es geht um Verlust und wie unterschiedlich Menschen damit umgehen. Es geht um Freundschaft, um Verständnis füreinander. Um sehr verschiedene Persönlichkeiten und wie man trotzdem miteinander eine Art Gemeinschaft bildet. Und es geht um eine Katze!
Die Erzählung im Buch ist vollständig abgeschlossen, bietet aber auch Potential für eine Fortsetzung.
Vor allem aber bietet sie hinter der Geschichte die Möglichkeit miteinander ins Gespräch zu kommen: Was treibt uns an? Warum tun wir, was wir tun? Wie können wir unsere Leidenschaften mit denen anderer in Einklang bringen?
Was mich gewundert hat: Welches Kind (und welche Erwachsenen) benutzen oder kennen überhaupt noch den Begriff "Konsum" als Bezeichnung für einen Einkaufsladen?
Meiner Meinung nach wird erst spät im Handlungsverlauf geklärt, wie alt Henry überhaupt ist.
Das Buch ist von Stefanie Jeschke mit liebevollen schwarz-weiß- Illustrationen bebildert.
Fazit: Sehr niedliche Geschichte mit ernstem Hintergrund.