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Karl-Heinz List
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Prezelle
Über mich: 
Ich habe viele Jahre als Personalleiter gearbeitet und mich danach als Personal- und Outplacementberater selbständig gemacht. Ich habe Bücher geschrieben über Themen, die ich von meiner beruflichen Arbeit her kenne: Personalauswahl, Beurteilung, Outplacement, Arbeitszeugnise, Sprache im Beruf. Jetzt arbeite ich als Seminarleiter und freier Autor. www.list-freierautor.de

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2009
Heraus mit der Sprache
Thalmayr, Andreas

Heraus mit der Sprache


ausgezeichnet

"Der Mensch ist aus krummem Holz geschnitzt" heißt es bei Immanuel Kant. Das gelte auch für die Sprache, der mit keiner Logik beizukommen sei, schreibt der Autor. Da stürzt sich jemand mit Lust auf die Sprache. Der Jemand ist kein Niemand. Es ist der bekannte Schriftsteller, Lyriker und Essayist Hans-Magnus Enzensberger, der bei diesem Buch ein Pseudonym benutzt. Wo kommen die Wörter her? Zum Beispiel Tasse, Kiosk, Gitarre, Spinat oder Kaffee? Aus dem Arabischen.
Enzensberger ist kein Schulmeister. Er geht spielerisch und schöpferisch mit der Sprache um und hat nichts mit der Reinheit der Sprache im Sinn. Auch wegen des Englischen macht er sich keine großen Sorgen. Was Telekom und Bahn an Sprechblasen verbreiten, ist für Enzensberger eine Art Pidgin. Mit der Sprache, die in England und USA gesprochen wird, habe das nicht viel zu tun. Nur eine winzige Minderheit bediene sich der "Deppensprache". Enzensberger hält das Englische für eine Mode, die vorübergeht. Er verweist darauf, dass das Französische im 18. Jahrhundert die führendende Fremdsprache gewesen und eines natürlichen Todes gestorben sei. Übrig blieb ein enormer Reichtum an Begriffen, die der deutschen Zivisilation zu gute kamen, wie etwa die Wörter Toilette, Service, Roman, Galerie, Garage, Cafe, Chef oder Charme.

Ein Buch für Sprachliebhaber!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2009
Das Frustjobkillerbuch
Kitz, Volker; Tusch, Manuel

Das Frustjobkillerbuch


schlecht

Seit Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden, muss „Arbeit“ als Fluch angesehen werden.
Die beiden Autoren beschreiben diesen Fluch im ersten Teil ihres Buches. Angeblich sind 85% mit ihrer Arbeit unzufrieden. Lehrer, Ärzte, Wissenschaftler und sogar ein deutscher Botschafter in Asien haben den Autoren dieses Buches erzählt, dass ihr Gehalt zu niedrig sei, der Chef ihre Arbeit nicht genügend schätze und sie zu wenig Einfluss und zu wenig Gestaltungsmöglichkeiten hätten.

Die große Frage ist deshalb: Was tun? Spätestens jetzt erinnern die Leser sich an das große Versprechen, das ihnen die Autoren schon auf der ersten Seite des Buches gegeben haben, dass sie sich keinen neuen Job suchen, sondern nur ein „paar Tricks kennen müssten, um ihr Leben zu retten vor „endloser Enttäuschung, Traurigkeit und Leere.“

Naht die Rettung? Die Autoren gestehen eher beiläufig, dass sie geschummelt haben. Sie geben zu, dass es schon Gründe geben könne, um den Job zu wechseln. Gleichwohl halten sie an der These fest, dass ein Jobwechsel überflüssig sei und sagen warum: Unsere Einstellung zu den Dingen sei falsch, die Erwartungen zu hoch. Man müsse aus der Not eine Tugend machen. Der Schlüssel liege im Unterbewusstsein; der große Gegenspieler sei die Angst. Man könne aber dem Unterbewussten ein Schnippchen schlagen, und zwar mit Affirmationen, also mit Selbstsuggestion wie man es im Gebet oder bei Mantras macht:

- Ich bin frei von Sorge und Angst.
- Ich liebe das Leben.
- Ich bin stark
- Ich bin wertvoll
- Ich liebe mich selbst, ich werde geliebt.

Die Autoren empfehlen „Psychohygiene“: Sie besteht darin, unsere Gefühle nicht zu verdrängen und die Verantwortung für sie an den Himmel oder an das Schicksal abzugeben. Wie soll das funktionieren? Beispiel Neid: Sagen Sie bewusst „Ich bin neidisch, ich habe ein Recht dazu. Ich gebe die Verantwortung für mein Neidischsein ab und bin frei von unangenehmen Gedanken und Gefühlen.“

Die Autoren wollen uns weismachen, wie man am Arbeitplatz zufrieden und glücklich werden kann.

Das Glück am Arbeitsplatz ist eine Chimäre. Wir sollten es halten wie Anton Tschechow:
„Sei deiner Unzufriedenheit froh. Sie beweist, dass du mehr bist als die Selbstzufriedenen, - vielleicht sogar groß.“

25 von 30 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.