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Shanna
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W.

Bewertungen

Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2021
Abstieg in die Tiefe / Catacombia Bd.1
Ferguson, R. L.

Abstieg in die Tiefe / Catacombia Bd.1


gut

Eine Welt zwischen Magie und Technologie
Der Waisenjunge Sam sieht in den Nachrichten, dass bei Bohrungen für eine U-Bahn ein antikes Bauwerk entdeckt wurde. Unter den Symbolen, die auf einer Mauer zu sehen sind, gleicht eines dem Muttermal auf seiner Haut. Um sich das genauer anzusehen, schleicht er sich nachts auf die Baustelle und stürzt zusammen mit dem Streunerhund Einstein in einen tiefen Schacht. Die beiden finden sich dort unten in einer neuartigen und unglaublichen Welt wieder, die auf den ersten Blick einfach nur traumhaft zu sein scheint. Doch bald schon sind sie mittendrin in einem gefährlichen Abenteuer...

Dies ist der Auftaktband einer Trilogie über die von Magie und hochmoderner Technik geprägte Stadt Catacombia. Genau dieser Gegensatz hat mich gereizt, dieses Buch zu lesen. Der Autor hat eine sehr interessante und faszinierende Szenerie entworfen, in der zum Beispiel antike Bauten der Vergangenheit neben science-fictionartigen Flugobjekten existieren. Ich mochte die Verbindung der futuristischen und fantastischen Elemente mit einem Hauch von Steampunk sehr und hätte gerne noch ein wenig ausführlicher über die Gesellschaftsstruktur und das alltägliche Leben der Bewohner gelesen. Ebenso knapp sind die Beschreibungen der Charaktere und bleiben deshalb leider zu blass. Doch das wäre für die Zielgruppe von Kindern ab 10 Jahren wahrscheinlich zu langweilig gewesen, deshalb kann ich verstehen, dass diese Informationen nur gestreift wurden.

Was mir aber absolut unverständlich war, ist die Tatsache, dass sich in dieser hochentwickelten Welt niemand eingehend darum gekümmert hat, Sams Fragen zu beantworten und ihm alles verständlich zu erklären. Er wurde einfach einer Familie zugeteilt und zur Akademie geschickt, wo er schon mit den selbstverständlichsten Dingen große Probleme hatte, da alles so anders war, als in seiner Welt. Unterstützung und Rücksichtnahme bekam er weder von den Lehrern noch von seinen Mitschülern und musste mit wenigen, kurzen Erklärungen zurechtkommen.

Doch insgesamt hat mir die Idee und der Weltenentwurf gut gefallen, so dass ich auch den nächsten Band lesen werde.

Bewertung vom 10.01.2021
Mopsa - Eine Maus kommt ganz groß raus
Habersack, Charlotte

Mopsa - Eine Maus kommt ganz groß raus


sehr gut

Ein entzückendes Mäuseabenteuer!
Mopsa, die weiße Maus liebt das Schauspielern und sie ist wirklich gut darin. Mit ihrer überzeugenden Darstellung jagt sie sogar den anderen Mäusen Angst ein, die mit ihr im Rathaus leben. Leider schätzt das Oberhaupt, Mäusekönig Tartar, ihre Kunst ganz und gar nicht. Sie soll ihm lieber Essen beschaffen, genau wie alle anderen. Er ist ein richtiger Mausbeuter (ein herrliches Wortspiel!). Doch zu allem Ärger über ihn, macht den Mäusen in ihrem Zuhause auch noch ein Hund das Leben schwer. Mopsa kann ihn mit ihrer schauspielerischen Gabe austricksen, doch viel lieber würde sie auf einer großen Bühne ihr Können zeigen. Ob ihr das wohl gelingt?

Der anschaulich geschriebene Text kreiert sofort eine heimelige und stimmungsvolle Atmosphäre, mit der man sich die frühere Zeit, in der die Handlung spielt, sehr gut vorstellen kann. Die ganze liebenswerte Mäusegesellschaft (bis auf Tartar natürlich), finde ich entzückend beschrieben und wunderbar detailreich illustriert. Dazu gehört die kleine Eichelhandtasche von Mopsa genauso wie die Pfotenspuren, die sich immer wieder über die Seiten ziehen. Ich fand auch die vielen verschiedenen Tiere und Menschen mit ihren jeweiligen Eigenarten, denen Mopsa bei ihrem Abenteuer begegnet, sehr unterhaltsam. Sie sorgen für ausreichend Abwechslung und Spannung, was auch mir beim Vorlesen großen Spaß gemacht hat.

Allerdings sind an einigen Stellen, die Tiere für meinen Geschmack zu vermenschlicht dargestellt. Es vermittelt Kindern ein falsches Bild, was z.B. echte Mäuse brauchen, um sich wohlzufühlen. Dazu gehört natürlich kein duftendes Bad und kein Puppenhausbett! Außerdem kamen von meinen jungen Zuhörern sofort Fragen zu komischen Begriffen die sie nicht verstanden, wie Paradeiser, Liwanzen und Tatschkerln, die auch ich erst nach Befragung des Internets beantworten konnte. Da wäre eine Vokabelerklärung im Anhang hilfreich gewesen.

Insgesamt ist es aber eine lustige, spannende und herzerwärmende Geschichte, die sich hervorragend zum Lesen, Vorlesen und Bestaunen eignet.

Bewertung vom 15.11.2020
Asterix - Der Goldene Hinkelstein
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Asterix - Der Goldene Hinkelstein


gut

Nett für Kinder, aber für Fans eine Enttäuschung.
Ein wieder neu aufgelegtes Begleitheft zu einem sehr alten Hörspiel wurde hier als kleine Sensation angekündigt. Troubadix möchte bei einem Bardenwettstreit antreten, doch wie wir wissen, ist es mit seinem Talent nicht sehr weit her. Asterix und Obelix begleiten ihn zu dem Event, da sie ahnen, dass es dabei Ärger mit den Römern geben könnte...

In Zeiten von Casting Shows auf beinahe allen Fernsehkanälen, birgt die Idee der Geschichte sehr großes Potential in sich und man hätte durchaus ein Highlight mit vielen Anspielungen auf dieses Phänomen machen können, wenn man es mit modernen Texten überarbeitet hätte. So bleibt es leider nur bei einer unspektakulären und üblichen Handlung. Außerdem irritiert mich die in holperigen Dialogen geschriebene Form, was sich sehr hölzern lesen lässt. Das finde ich sehr schade und lässt den Charme und die Spritzigkeit der Comic-Vorgänger vermissen. Auch wenn es eine restaurierte Geschichte von früher ist, hätte man sie als Comic herausbringen können. Die jetzigen Künstler sind durchaus dazu in der Lage, wie sie schon bewiesen haben.

Die großformatigen Zeichnungen versöhnen etwas, da sie sehr detailreich und ansprechend den Text illustrieren. Insgesamt ist es eine nette Geschichte für Kinder, da sie ja auch als illustriertes Bilderbuch beschrieben wird, aber für eingefleischte, erwachsene Fans ist sie eher eine Enttäuschung. Ich hoffe auf den nächsten Band, der wieder in gewohnter Manier geschrieben und gezeichnet wird.

Bewertung vom 25.10.2020
Die große Pause
Bielendorfer, Bastian

Die große Pause


ausgezeichnet

Und täglich grüßt die Pandemie...
Das Thema ist leider gerade wieder sehr aktuell und man fühlt sich unsicher und hilflos angesichts der beängstigenden, steigenden Zahlen zur Ausbreitung von Covid-19. Schon bei der ersten Welle mit anschließendem Lockdown gab es für uns nicht viel zu lachen. Was liegt für einen Komiker da näher, als ein witziges Tagebuch darüber zu schreiben? Bastian Bielendorfer hat es getan und das Ergebnis ist gelungen. In gewohnt lässiger Manier und mit viel Selbstironie beschreibt er, wie sich die neue Situation mit ihren Beschränkungen auf seinem Beruf auswirkt. 'Amüsant statt Kopf in den Sand' könnte dabei sein Motto sein, womit er mir beim Lesen seines Tagebuchs ein paar Mal ein Grinsen entlockt hat. Die Sendung, auf die er sich am Anfang bezieht, habe ich sogar gesehen und kann mich noch gut an die Szene mit der Flasche Desinfektionsmittel erinnern.

Mir gefällt sein frecher Schreibstil mit den witzigen Vergleichen und wie er sich über seine eigenen Fehler lustig macht. Ich freue mich, dass auch seine Familie samt Mops wieder eine große Rolle spielt und man launige Anekdoten aus ihrem Alltag während der Krise serviert bekommt. Er beleuchtet unser aller Verhalten und man erkennt sich in der einen oder anderen Situation direkt wieder. Übrigens finde ich, dass der Titel 'Die große Pause' sich mit seiner doppelten Bedeutung sehr passend und genial in die Reihe seiner Schulbücher einordnet. Dieses besondere Tagebuch kann ich zur Aufheiterung gegen den Corona-Blues sehr empfehlen, auch wenn es ein paar nachdenkliche und ernste Gedanken enthält, die mir den Künstler nur noch sympathischer machen.

Bewertung vom 05.10.2020
Nalas Welt
Nicholson, Dean

Nalas Welt


ausgezeichnet

Eine lebensverändernde Begegnung.
Der Schotte Dean kam mit seinem guten Kumpel Ricky auf die Idee, rund um die Welt zu radeln. Doch was zuerst als Abenteuer zweier Freunde geplant war, wandelte sich schnell zu einer lebensverändernden Tour mit vierbeiniger Begleitung. Dean fuhr nach kurzer Zeit ohne Ricky weiter und traf unterwegs ein kleines Kätzchen, das Hilfe brauchte. Diese schicksalhafte Begegnung war der Beginn von einer bis heute andauernden gegenseitigen Liebe und Seelenverwandtschaft, die man sich auf den gängigen Social-Media-Seiten anschauen kann.

Dieses Buch vereint interessante Einblicke in die unkonventionelle Art, Länder per Fahrrad zu erkunden und die ungewöhnlich enge Freundschaft von Mensch und Katze. Dean war am Anfang seiner Reise noch sehr unreif und unzuverlässig. Als er mit Nala plötzlich die Verantwortung für ein schutzloses Wesen übernahm, wurde er immer vernünftiger. Seine Persönlichkeit entwickelte sich zum Positiven und Nala brachte ihn auch dazu, besser auf sich selbst zu achten. Die Beschreibungen der Landschaften und der Menschen, auf die sie trafen, beschränkten sich auf wenige Details, was dem Lesefluss zugute kam und keine Langeweile aufkommen ließ. Auch die offene und ehrliche Art, wie er den Leser an seinen Gedanken teilhaben lässt, macht den Charme dieses Buchs aus.

Mir hat besonders gut gefallen, wie Dean seine wachsende Popularität dazu nutzt, Spenden für Tier- und Naturschutzorganisationen zu sammeln und auch selbst mit anpackt, wenn Hilfe benötigt wird oder ein Strand zu säubern ist. Sein Engagement und sein Umweltbewusstsein ist bewundernswert. Dabei bleibt er ganz bescheiden und gibt auch offen seine Fehler zu. Dafür hat er sich die Anerkennung, die ihm überall zuteil wird, wirklich verdient!

Nala liebt Dean und ihre Freiheit, aber ich finde es doch erstaunlich, wie gelassen sie sich auf immer neue Umgebungen und Bedingungen einstellt, da Katzen im allgemeinen eher ihre Ruhe und ein gewohntes Umfeld mögen. Durch die Reise in verschiedene Länder sind viele Tierarztbesuche und Impfungen notwendig, die ich für Nala zeitweise als zu strapaziös empfand. Als Dean sogar einen Flug mit ihr nach Indien plante, kam er zum Glück noch rechtzeitig zur Einsicht und fand einen schonenderen Reiseweg, den er dann aus aktuellem Anlass doch nicht antreten konnte. Wie so vielen anderen, machte ihm Corona einen Strich durch seine Pläne.

Im Mittelteil des Buches befinden sich einige Fotos, auf denen man Nala, Dean und weitere Tiere und Menschen, die ihnen unterwegs begegnet sind, bewundern kann. Das rundet diese schöne, wahre Geschichte bestens ab und ich werde die nächsten Erlebnisse der beiden gerne im Netz weiter verfolgen.

Bewertung vom 19.09.2020
Einstein / Mäuseabenteuer Bd.4
Kuhlmann, Torben

Einstein / Mäuseabenteuer Bd.4


ausgezeichnet

Daran erfreuen sich nicht nur die Kleinen

Die kleine Maus freut sich auf ein Käsefest und reißt gewissenhaft jeden Tag ein Kalenderblatt ab, um sich nicht zu verzählen. Doch dann verschläft sie einen Tag und kommt zu spät. Traurig überlegt sie, ob sie die Zeit zurückstellen oder gleich in die Vergangenheit reisen kann. Auf ihrer Suche nach einer Möglichkeit, stößt sie auf einen uns wohlbekannten und berühmten Mann, der sich am besten mit der Zeit auskennt. Das Abenteuer Zeitreise kann beginnen!

Dieses qualitativ hochwertige Kinderbuch ist so schön mit detailreichen Zeichnungen gestaltet, dass nicht nur die Kleinen daran ihre Freude haben. Durch das große Format wirken die Illustrationen lebendig und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Man schlüpft in die Rolle der Maus und erlebt aus der Mäuseperspektive ihre Geschichte hautnah mit. Die kurzen Textpassagen lassen sich leicht vorlesen und ergänzen wunderbar die Erlebnisse der mutigen Maus. Die Handlung wird mit ihren Science-Fiction-Elementen dann sogar noch richtig spannend und man fiebert bis zum Schluss mit.

Im Anhang gibt es noch eine Erklärung der Relativitätstheorie und Wissenswertes über Albert Einstein zu lesen.
Ich kann dieses Buch, sowie die ganze Reihe des Autors uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 04.12.2019
Das Gedächtnis von Babel / Die Spiegelreisende Bd.3
Dabos, Christelle

Das Gedächtnis von Babel / Die Spiegelreisende Bd.3


ausgezeichnet

Eine atemberaubende Saga!
Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung der Spiegelreisenden-Saga und auch dieser dritte Teil hat mich nicht enttäuscht und konnte überzeugen. Man sollte die Bücher allerdings unbedingt der Reihe nach lesen, weil die sehr komplexe Handlung aufeinander aufbaut und man sonst vieles nicht versteht.

Ophelia reist dieses Mal zur Arche Babel, um sich auf die Suche nach ihrem Ehemann Thorn zu begeben. Aber auf Babel ist alles sehr fremdartig und ungewohnt, so dass sie zuerst große Schwierigkeiten hat, sich zurecht zu finden.
Mich hat dabei wieder diese unheimlich vielfältige Welt begeistert, die die Autorin mit faszinierenden und ungewöhnlichen Einfällen geschaffen hat. Jede Arche hat ihre Besonderheiten und ihre skurrilen Figuren, die sie interessant machen, auch wenn sie manchmal sehr seltsam wirken. Aber gerade das gefällt mir besonders gut an ihnen.

Der Schreibstil ist auch hier wieder anschaulich und fesselnd. Die Charaktere, allen voran Ophelia, werden authentisch und nachvollziehbar beschrieben, so dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Ophelia sieht sich wieder vor etliche Probleme gestellt. Ihre Suche nach Thorn und nach Antworten stürzen sie in ein Gefühlschaos, aus dem sie sich kaum befreien kann.

Man lernt einige neue Charaktere kennen, die frischen Wind in die Handlung bringen. Mir hat die kleine Viktoria sehr gut gefallen, die mit ihrer kindlichen Sichtweise zeitgleich Einblicke auf die Ereignisse am Pol gewährt. Es gibt zwar ein paar Stellen, die sich ein wenig in die Länge ziehen und kleine Schwächen in der Aufklärung am Schluss, aber insgesamt habe ich auch diesen Teil wieder sehr gerne gelesen.

Eine atemberaubende Saga, die mich in ihren Bann gezogen hat und deren letztem Band ich schon entgegen fiebere!

Bewertung vom 02.11.2019
Das Leben ist großartig - von einfach war nie die Rede
Köster , Gaby;Hoheneder, Till

Das Leben ist großartig - von einfach war nie die Rede


ausgezeichnet

Nachdem ich das erste Buch von Gaby Köster über ihren Schlaganfall gelesen hatte, war ich von ihrem ungebrochenen Lebensmut und ihrem unvergleichlichen Humor begeistert. Genau dieses Gefühl hat sie bei mir auch mit ihrem Nachfolgeband ausgelöst. Schon nach den ersten Seiten, konnte mich ihr schnodderiger Schreibstil, mit dem man ihre Stimme unmittelbar im Kopf hört, wieder in seinen Bann ziehen. Ihre kölsche und manchmal ungewöhnliche, aber sehr anschauliche Ausdrucksweise ist ihr Markenzeichen und so erkennt man ihre unverwechselbare Art auf jeder Seite wieder.

Sie packt die Herausforderungen, die das Leben ihr bieten an, ohne groß darüber nachzudenken oder zu jammern, beschreibt aber auch ehrlich die Probleme, die ihr Handicap mit sich bringen. Ich bewundere ihre positive Einstellung, die sie sich trotzdem bewahrt hat und allen Mut macht, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Natürlich kommen aber auch die lustigen Sprüche von ihr nicht zu kurz, über die ich mich herrlich amüsieren konnte.

Mir hat besonders gut gefallen, wie sie das Verhältnis zu ihrem Sohn beschreibt und ihre Gefühle, als sie ihn ziehen lassen musste. Man spürt die tiefe Verbundenheit, den gegenseitigen Respekt und die Liebe zueinander. Auch wie offen sie über viele private Dinge berichtet hat mich überrascht und gefreut, denn man sieht hier den Menschen, mit dem man sich verbunden fühlt und nicht nur eine aus den Medien bekannte Persönlichkeit.

Ein sehr bewegendes, interessantes und humorvolles Buch, das nicht nur für Fans lesenswert ist.

Bewertung vom 14.06.2019
Sieben Arten Dunkelheit
Aster, Christian von

Sieben Arten Dunkelheit


sehr gut

Die Geschwister R'hee und Krigk befinden sich auf einer abgelegenen Insel in der Ausbildung zum Nachtzähmer und müssen dazu in sieben Höhlen die dort lebenden Schattenwesen studieren und als Prüfung auch besiegen. Doch in der dritten Höhle begegnet ihnen etwas, das es eigentlich gar nicht geben dürfte.

So spannend beginnt dieser Roman und man denkt zuerst, dass die Handlung in dieser Fantasy-Welt weitergehen wird. Aber bereits im zweiten Kapitel begegnen wir David, einem Jungen aus unserer heutigen Welt, der sich vor der Dunkelheit fürchtet und bald erfahren wird, dass er dazu auch allen Grund hat...

Dem Autor gelingt eine glaubwürdige Verknüpfung der beiden Realitäten, obwohl am Anfang so gut wie nichts von den faszinierenden Wesen oder der mysteriösen Schattenwelt erklärt wird. Das macht neugierig und man erfährt erst im weiteren Verlauf der Handlung mehr über die fantasievollen Geschöpfe der Dunkelheit, die die Szenerie bevölkern und für kurzweiliges Lesevergnügen sorgen.

Das macht für mich auch den hauptsächlichen Charme des Buches aus, denn ungefähr ab der Mitte wird die Geschichte doch sehr vorhersehbar und birgt kaum noch Überraschungen. Auch der Antagonist und sein Vorhaben wirkten auf mich eher kindisch und unausgereift, was mir die Spannung nahm. Jedenfalls empfand ich das als erwachsene Leserin so.

Insgesamt ist es ein solider Fantasy-Roman für Kinder und Jugendliche, für die die Handlung auch bis zum Ende ausreichend geheimnisvoll und interessant sein dürfte.

Bewertung vom 29.04.2019
Sommerfest im Veilchental / Kiesel, die Elfe Bd.1
Blazon, Nina

Sommerfest im Veilchental / Kiesel, die Elfe Bd.1


ausgezeichnet

Die kleine Jungelfe Kiesel lebt mit vielen anderen Elfen im lieblichen Veilchental. Dort sieht es so aus, wie man sich eine traumhafte, heile und kindgerechte Fantasiewelt vorstellt. Es gibt am Anfang eine wunderschön gezeichnete Übersichtskarte mit liebevollen Details, mit der man sich das Veilchental sehr gut vorstellen kann. Auch im weiteren Verlauf des Buches befinden sich auf fast jeder Seite diese tollen Illustrationen, die die Welt der Elfen anschaulich und mit erlebbar machen.

Mir haben die Beschreibungen der verschiedenen Elfenarten und ihrer jeweiligen Lebens- und Entstehungsweise besonders gut gefallen. Jede Art hat ihre eigenen Begabungen und Vorlieben, die nicht alle tolerieren, so dass es dabei leider zu Vorurteilen und Rivalitäten zwischen ihnen kommt. Auch die Beziehung der Elfen zu den Vögeln und anderen Wesen ist davon geprägt und Kiesel trägt mit ihrem unvoreingenommenen Charakter wesentlich dazu bei, diese zu verbessern.

Kiesel ist eine sympathische Figur, mit der Kinder sofort mitfühlen und sich identifizieren können, denn sie ist ein wenig aufmüpfig und doch unsicher, weil sie wegen ihrer kurzen Flügel nicht so gut fliegen kann, wie andere Elfen. Mit viel Empathie schafft sie es aber, neue Freundschaften zu knüpfen und sich gegen alte Vorurteile zu stellen. So rückt ihre vermeintliche Schwäche bald in den Hintergrund und sie räumt mutig und beherzt fast alle Probleme aus dem Weg.

Es bleiben aber noch einige mysteriöse Geheimnisse für eine spannende Fortsetzung dieser entzückenden Geschichte übrig!