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berlin

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Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2015
Verflucht seist du / Kommissar Dühnfort Bd.5
Löhnig, Inge

Verflucht seist du / Kommissar Dühnfort Bd.5


weniger gut

Die Inhaltsangabe klang spannend und von der Autorin hatte ich auch schon viel gehört. Eigentlich hätte das Buch genau das Richtige für mich sein müssen, von den vorhandenen Rezensionen her. Leider ist mir der Einstieg aber nicht gelungen, obwohl ich mich sehr bemüht habe. Da war der Tod des Jungen auf der Baustelle und der mysteriöse Selbstmord, die Beziehungen unter den Jugendlichen, sicher alles realistisch dargestellt. Aber es konnte mich nicht mitreißen, so dass ich in der Mitte des Buches leider aufgegeben habe. Ich weiß nicht, ob es am Schreibstil lag, der seine Längen hatte, oder einfach Geschmackssache ist.

Bewertung vom 17.05.2015
Schmerz / Detective Sergeant Warren Bd.7
Gardner, Lisa

Schmerz / Detective Sergeant Warren Bd.7


gut

„Schmerz“ handelt von zwei Schwestern, die ihre frühe Zeit mit einem Serienmörder-Vater auf tragische Weise verbindet. Shana sitzt selbst lebenslänglich im Gefängnis, während Adeline das Thema Schmerz zu ihrem Beruf gemacht hat. Dabei kann sie durch einen Gendefekt keine Schmerzen empfinden, die auf unterschiedliche Weise einen Platz im Buch einnehmen. Viel dreht sich auch um die Frage, ob den Menschen die Genetik oder äußere Einflüsse ausmachen. Außerdem geht es natürlich noch um den „Rosen-Killer“, der auf unappetitliche Weise mordet und bestimmte Gegenstände hinterlässt. Aber ich möchte nicht zu viel vom Inhalt verraten.

Lisa Gardner schreibt sehr gekonnt, die Worte sitzen einfach, was mir gefallen hat. Es war mein erstes Buch dieser Autorin, so dass ich die Personen noch nicht kannte. Die Ermittler fand ich hier recht knapp und nüchtern dargestellt. D.D. hat kaum ein Privatleben, vom Kind, das nur hin und wieder weggebracht und abgeholt wird, ganz zu schweigen. Trotzdem habe ich die erste Buchhälfte (auch aufgrund des mir bis dahin unbekannten Themas Schmerzunempfindlichkeit) sehr spannend gefunden. Das ungewöhnliche Schwestergespann trug außerdem dazu bei. Danach wurde es erst einmal undurchsichtig und danach an mehreren Stellen unglaubwürdig bzw. widersprüchlich. Als Leser fühlt man sich ein wenig getäuscht, weil es so schön bzw. spannend hätte werden können. Das Ende war zwar passend, aber nicht sehr überraschend. So hat das Buch für mich schließlich doch nicht gehalten, was es bis etwa zur Hälfte versprach. Aufgrund dieser Enttäuschung gebe ich trotz sehr gutem Schreibstil nur 3 Sterne.

Bewertung vom 03.04.2015
Drew / Changers Bd.1
Cooper, T.;Glock, Allison

Drew / Changers Bd.1


gut

Mich hat "Changers" aufgrund des Themas sehr interessiert. Wie wäre es wohl, eines Tages jemand anders im Spiegel zu sehen, der/die sich nun tatsächlich als ein neues Ich entpuppt? Genau so ergeht es nämlich Ethan, der genau vor seinem als aufregend erlebten Schulwechsel plötzlich zu Drew wird - auch noch einem Mädchen, das sich fortan mit typisch weiblichen Problemen der Teenagerzeit herumschlagen muss.

Einerseits geht es im Buch um die Themen Identität und Geschlechterproblematik, was aufgrund des Ich-Wechsels detailreich, einfühlsam und auch kritisch beschrieben wird. Drew hat an der Highschool nicht nur mit "Alpha-Mädchen" zu kämpfen, sondern auch mit Jungs, die sich ihr unangemessen nähern. Diese Seite hat mir sehr gut gefallen, dazu auch der sehr jugendliche (dabei aber natürliche, nicht aufgesetzte) und leicht lesbare, humorvolle Schreibstil. Das Buch ist jedoch ein Misch-Masch, da der Inhalt noch über die Identitätsveränderung hinausgeht. Denn mehr und mehr wird deutlich, dass für die "Changers", die ihr Schicksal nicht ändern können, strenge Regeln gelten, die befolgt werden müssen (was ansonsten passiert, blieb ein Rätsel). Es ist praktisch eine geheime Untergruppe. Inwieweit sie Macht hat oder bereits von den "Normalmenschen" erkannt worden ist oder bekämpft wird, kommt leider (zumindest in diesem Teil) nicht zur Sprache. Aber es gibt bereits kritische Gegner unter den "Changers" selbst. Drew gerät zunehmend häufig in Zwickmühlen, weiß nicht, ob sie die Regeln befolgen soll oder nicht. Somit gehört auch zur Thematik des Buches "Anpassen oder Rebellieren?".

Was mich letztendlich doch gestört hat, waren die Lücken zwischen den einzelnen beschriebenen Tagen. Es wird vieles angesprochen, aber dann nicht weiter ausgeführt. So bleiben leider viele Fragen offen (Beispiele: Stehen sie unter Dauerkontrolle? Wer hat nun welches Zeichen bzw. Tattoo?). Zum Schluss fand ich die Entwicklung außerdem wenig konsequent. Erst wird zu strengen Maßnahmen gegriffen, dann ist plötzlich doch vieles egal und Fehler erlaubt. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich schon länger aus dem Teenageralter raus bin und nicht weiß, ob mir das Buch damals vielleicht besser gefallen hätte, weil ich (möglicherweise?) nicht ganz so kritisch gewesen wäre. Ich gebe 3,5 Sterne.

Bewertung vom 27.03.2015
Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1
Adler-Olsen, Jussi

Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1


weniger gut

Ich hatte "Erbarmen" bereits vor einiger Zeit gelesen und es ist mir noch immer schleierhaft, warum das Buch ein Bestseller ist und nun auch noch verfilmt wurde. Der Schreibstil ist sehr mittelmäßig und die Geschichte wirkt zusammengeschustert. Mir kam es vor, als wolle man um jeden Preis Spannung erzeugen, aber leider auf niedrigem Niveau. Wenn eine Politikerin, eigentlich ganz sympathisch rüberkommt, über Jahre unter schlimmen Umständen in Dunkelheit gefangen ist, möchte man schon wissen, was dahintersteckt. Aber ich fand die Schilderungen oberflächlich und klischeehaft, die Beweggründe des Täters auch nicht überzeugend. Es gab auch keine Überraschungen, außer dass Merete noch ganz gut aus der Sache herauskommt (nach den vielen Jahren seltsam). Am Kommissar hatte ich nicht ganz so viel auszusetzen, Assad finde ich dagegen überzeichnet und unrealistisch. Welcher Putzmann würde sich denn so in die Ermittlung hineinknien? Mit Mankell oder Nesbo ist der Autor für mich keinesfalls zu vergleichen, da ist ein riesiger Unterschied.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2015
Voran, voran, immer weiter voran
Bartelmay, Ryan

Voran, voran, immer weiter voran


sehr gut

"Voran, voran, immer weiter voran" ist sicher keine spannungsgeladene Geschichte, aber so sind Familiengeschichten nun einmal oft. Laut Klappentext wird die Tradition großer amerikanischer Epiker weitergeführt, und dem muss ich beipflichten, auch wenn ich mich selten an so einen Roman herantraue. Anfangs hatte ich Probleme in das Buch zu kommen, denn durch die zeitlichen Wechsel der Kapitel kommt schon Verwirrung auf. Habe es mir dann leicht gemacht und einfach chronologisch gelesen (weiß nicht, ob das im Sinne des Autors ist).

Im Mittelpunkt stehen die zwei ungleichen Brüder, der eine begehrt die Ehefrau des anderen. Durch eine Lüge, die ich eigentlich nicht ganz verstanden habe, da irgendwie unlogisch, wird das eigentlich nicht ganz so Schlimme nur noch schlimmer. Schon die Hochzeitsreise, mit der das Buch beginnt, ist mit Problemen behaftet. Den frühen Selbstmord des Vaters haben beide Brüder nicht gut überstanden, was immer wieder zu Trübsal führt. Die 50er-Jahre-Ära ist gut dargestellt, über die Personen bekommt der Leser immer Häppchen geliefert. Sie sind nicht wirklich fassbar und zu verstehen.

Es geschieht nicht wirklich viel über die 430 Seiten, aber zwischen den Zeilen geht es um das Leben, wie es eben nicht. In vielen Lebensläufen passiert nun einmal nicht ganz so viel wie eigentlich gewünscht oder als Kind mal angenommen. Es ist ein ruhiger Strom mit einigen Wirrungen, vielen Problemen, die aber eigentlich doch alltäglich sind, etwas Liebe, Geheimnissen, Lügen und Wieder-Zueinanderfinden - egal ob in den USA oder anderswo.

Bewertung vom 18.03.2015
Tilla, Zwieback und der verrückte Eisenbahnwaggon / Tilla und Zwieback Bd.1
Schröder, Patricia

Tilla, Zwieback und der verrückte Eisenbahnwaggon / Tilla und Zwieback Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch, das ich vorablesen durfte, hat meine Erwartungen noch übertroffen. Es ist einfach so, wie ein Kinderbuch meiner Meinung nach sein sollte. Das Cover macht bereits Spaß und gleich danach die Kapitelüberschriften. Die einzelnen Teile haben genau die richtige Länge für Kinder ab 8 Jahren und auch am Schreibstil habe ich nichts auszusetzen, was ansonsten öfter der Fall ist. Die Sprache ist nicht irgendwie gekünstelt, um sich bei Kindern beliebt zu machen, sondern klar und gut gewählt.

Am besten ist natürlich das Mädchen Tilla, das mutig und selbstbewusst ist - eine Ähnlichkeit mit Pippi Langstrumpf ist schon vorhanden, auf eine angenehme, moderne Weise. Somit hebt sich das Buch von den vielen Prinzessinnen-Geschichten ab und ist für Mädchen wie Jungen interessant. Die Details und Ideen in der Geschichte sind einfach überschäumend, das fängt bereits beim Vater an, der zufällig Erfinder ist. Auf das, was er so erfindet - und womit er Tilla auf ihrer Reise, die ausgelöst wurde durch die vielen Streitereien der Eltern, oft weiterhilft - muss man auch erst einmal kommen. Nicht zu vergessen ist auch der übergroße "Zwieback", usw. usw. Gut fand ich auch die neugierig machende Erwähnung am Anfang, dass es sich um eine Lügengeschichte handelt. Damit werden sicher viele Kinder zum Lesen motiviert. Auf weitere Tilla-Geschichten darf man gespannt sein!

Bewertung vom 09.03.2015
Sündenbock / Schöffin Ruth Holländer Bd.2
Arendt, Judith

Sündenbock / Schöffin Ruth Holländer Bd.2


sehr gut

Mich hatte bereits die Inhaltsangabe neugierig gemacht, weil es sich um einen durchaus realistischen Fall zu handeln schien. Das Buch hat mich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Die ein wenig, aber nicht zu sehr verwinkelte Geschichte und sämtliche Personen sind angenehm realistisch, sie könnten praktisch Nachbarn sein. Als Berlinerin hatte ich außerdem ein ziemlich genaues Bild der Schauplätze im Kopf. Die Ehe von Jürgen und Margit ist gut beschrieben, durch die Rückblenden wird sie noch deutlicher. Die Person, die plötzlich auftaucht und eine Rolle zu spielen scheint, ist ebenso gut vorstellbar. Die Schöffin und ihr Privatleben fand ich dagegen etwas oberflächlicher. Der relativ einfache Schreibstil und die unkonventionellen Kapiteleinteilungen tragen dazu bei, dass sich das Buch leicht liest. Auch wenn keine ganz große Spannung aufkam, hat mich das Buch gut unterhalten und in seinen Bann gezogen. Auf weitere Fälle der Reihe bin ich gespannt.