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Page-Turner
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HH

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Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2013
Chill mal, Frau Freitag
Frau Freitag

Chill mal, Frau Freitag


sehr gut

Inhalt:
Frau Freitag, Lehrerin an einer Gesamtschule in einer deutschen Großstadt, unterrichtet eine 10. Klasse mit Migrationshintergrund. Ihr Alltag besteht aus Schimpfworttiraden, nebenbei lernt sie mal eben Türkisch und Arabisch. Diese neu erlernten Worte kann sie wunderbar in den Elterngesprächen anwenden und erproben. Und ganz nebenbei versucht sie doch den Schülern noch wirklich wichtiges Wissen zu vermitteln. Das verlangt doch schon die Berufsehre. Und trotzdem halten Ihre Schüler München für ein Bundesland und zur Elternsprechstunde wird schnell mal ein minderjähriger Dolmetscher mitgebracht. Ganz zu schweigen von der unendlichen Vielzahl an Entschuldigungs- und Versäumnisausreden. Doch Frau Freitag bleibt gelassen und bringt immer wieder Verständnis für ihre Schüler auf.

Meinung:
Das Buch hat mich sehr amüsiert, und ich denke, dass die Autorin einen realistischen Querschnitt heutiger gemischter Klassen innerhalb der Großstädte darstellt. Der Schreibstil, der mit vielen Beispielen und Zitaten angereichert ist, wirkt zu Anfang etwas ungewöhnlich, doch unterstreicht er meiner Meinung nach hervorragend den schulischen Ablauf, den Fr. Freitag erlebt. Die Seiten bieten viel Humoristisches. Man muss sich unweigerlich die Frage stellen, ob dieses Buch nicht sogar eher untertreibt, als anders herum. Ich will nicht behaupten, dass generell früher alles besser war, aber wenn man die Jugend von heute sieht, die oftmals einfach keinen Respekt mehr vor einem Erwachsenen zeigt, kann man sich in etwa ausmalen, was eine heutige Lehrkraft so alles auszustehen hat. Ein Hoffnungsschimmer in Richtung Pension ist dabei oftmals sicherlich nur eine kleine Aufmunterung. Ein Hoch auf die Lehrer der heutigen Zeit.

Cover und Titel:
Die Covergestaltung wirkt frisch und ein wenig schrill, passt aber hervorragend zum beschriebenen Milieu. Der kleine Vogel scheint im Buch immer mal wieder aufzutauchen, was das Buch sicher zusätzlich freundlich auflockert.

Fazit:
Gefüllt mit Satire und viel Humor ist dieses Buch auf jeden Fall ein Angriff auf die Lachmuskeln im eigenen normalen Alltagsstress. Es ist kurzweilig, die Kapitel knapp gehalten, ich würde sagen, die perfekte Feierabend- oder Wochenendlektüre. Empfehlenswert.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2013
Daemon
Suarez, Daniel

Daemon


ausgezeichnet

Ein absolut geniales und beunruhigendes Buch zugleich. Sehr aktuell und realitätsnah. Man denkt die ganze Zeit, es ist nur eine Frage derselben, wann sich die Inhalte bewahrheiten werden. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und mitreißend. Es gibt ein hervorragendes Ende und trotz bereits angekündigter Fortsetzung ist die Story in sich stimmig und plausibel. Die Charaktere sind detailliert beschrieben und die psychologischen Wirkmechanismen sehr gut nachvollziehbar. Anzumerken sind vielleicht die vielen technischen Begrifflichkeiten, die sicherlich nicht jeder verstehen wird. Aber selbst wenn nicht, bleibt das Buch spannend und macht das Gesagte noch realistischer.

Bewertung vom 24.02.2013
DAEMON
Suarez, Daniel

DAEMON


ausgezeichnet

Ein absolut geniales und beunruhigendes Buch zugleich. Sehr aktuell und realitätsnah. Man denkt die ganze Zeit, es ist nur eine Frage derselben, wann sich die Inhalte bewahrheiten werden. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und mitreißend. Es gibt ein hervorragendes Ende und trotz bereits angekündigter Fortsetzung ist die Story in sich stimmig und plausibel. Die Charaktere sind detailliert beschrieben und die psychologischen Wirkmechanismen sehr gut nachvollziehbar. Anzumerken sind vielleicht die vielen technischen Begrifflichkeiten, die sicherlich nicht jeder verstehen wird. Aber selbst wenn nicht, bleibt das Buch spannend und macht das Gesagte noch realistischer.

Bewertung vom 22.02.2013
Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1


ausgezeichnet

Für alle Freunde des politischen Kabaretts.

Inhalt:
Ein neuer Nachbar zieht ins Haus ein, doch nicht nur nebenan, sondern auch gleich ins komplette Leben des Autors. Ein Känguru. Von Beruf ist es Kommunist. Die perfekte WG ist geboren. Tolle Alltagssituationen bieten jede Menge zum Schmunzeln. Warum nicht mit einem kommunistischen Känguru Monopoly spielen, philosophieren, eine Yuppie-Party besuchen, Blockbuster schauen, Schnapps-Pralinen futtern oder einen Flug von Schönefeld nach Tempelhof nehmen. Dieser ist ja immerhin 1 Euro billiger als die S-Bahn etc.

Meinung:
Marc-Uwe Kling hat einen ganz eigenen, lockeren Schreibstil. Es macht Spaß, seinen Schlagabtausch und die kurzen Dialoge zwischen ihm und seinem Untermieter zu lesen. Er zieht alle Register, um Oberwasser zu behalten. Für mich war es ein pures Lesevergnügen.

Cover und Titel:
Das Cover wirkt originell und zieht die Blicke auf sich. Was macht da ein Känguru auf den Automatenpolaroids? Ich hätte das Buch in der Buchhandlung sicherlich aufgegriffen. Der Titel weckt die Neugier – wieso Känguru?

Fazit:
Jedem, der sarkastische, aber auch sehr ironische Literatur verträgt, sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt. Ich habe mich glänzend unterhalten gefühlt.

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2013
Plötzlich Shakespeare
Safier, David

Plötzlich Shakespeare


ausgezeichnet

Inhalt:
Rosa, seit Jahren Single, deren biologische Uhr unaufhörlich tickt, zerfließt in Selbstmitleid. Die große Liebe ihres Lebens will jemand anderes heiraten. Dass sie und Jan nie wirklich zusammen gepasst haben, versucht Rosas schwuler Freund Holgi ihr immer wieder klarzumachen. Schließlich landet sie auf der Pritsche eines Zirkusmagiers der vorgibt, mittels Hypnose Rückführungen der Seelen durchführen zu können. Obwohl sie nicht wirklich daran glaubt, lässt Rosa sich auf diese Seelenwanderung ein und landet prompt im Körper eines Mannes. Jedoch nicht irgendeines. Sie ist fortan kein geringerer als William Shakespeare und somit in das Jahr 1594 zurückversetzt. Dieser kann sie auch noch hören. Shakespeare, nicht gerade begeistert davon, fortan einer Frau die Kontrolle über seinen Körper überlassen zu müssen, schliddert dank Rosa in so manche ungünstige Situation. Gemeinsam müssen sie nun herausfinden, was die wahre Liebe ist, damit sie sich nicht auf Ewigkeit einen Körper teilen müssen.

Meinung:
Nach „Mieses Karma“ und „Jesus liebt mich“ ein neues Werk von David Safier. Auch dieses Mal schafft er es wieder mit einer Leichtigkeit und Ironie, eine flotte Geschichte zu erzählen. Zwar ähneln sich die Grundideen des Autors etwas, trotzdem schafft er es auch hier überzogen lustig und klischeehaft einen etwas anderen Weg einzuschlagen. Beide Protagonisten sind nicht perfekt und das Buch hält so manchen Lacher parat. Aus der Ich-Perspektive erzählt, wird es dem Leser mit zwei verschiedenen Schriftbildern leichter gemacht, die Persönlichkeiten auseinander zu halten. Sehr interessant finde ich die Blickwinkel der Hauptfiguren. Denn sowohl Rosa findet sich in der Vergangenheit wieder, wie auch William die Gegenwart verdauen muss. Auch die Probleme, die Shakespeare in der Gegenwart hat, sind anschaulich und witzig beschrieben. Rosa besitzt immerhin Grundkenntnisse aus Shakespeares Zeit. William hat es da schon etwas schwerer. Für ihn ist alles neu. Man stelle sich aus seiner Sicht einmal das Nordic Walking vor.

Cover und Titel:
Einheitlich und zu den vorherigen Werken passend, ist auch dieses Buch in das unverwechselbare gelb-orangfarbene Cover gehüllt. Der Comic veranschaulicht das Hauptthema des Buches, blickt doch der Frau aus dem Spiegel Shakespeares Gesicht entgegen. Eine stringente CI und Lob an die Werber. Der Titel fasst alles zusammen.

Fazit:
Für mich reicht dieses Buch nicht ganz an „Mieses Karma“ heran, jedoch fühlte ich mich trotzdem köstlich unterhalten. Eine lustige Geschichte, die sich prima an einem Wochenende weglesen lässt. Ich würde das Buch weiterempfehlen, wie auch die Vorgänger des Autors.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2013
Mädchenfänger / Bobby Dees Bd.1
Hoffman, Jilliane

Mädchenfänger / Bobby Dees Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Die Protagonistin Lainey hat nach einem Wohnortwechsel auch die Schule wechseln müssen, für eine Dreizehnjährige alles andere als erbaulich. Es mangelt ihr an neuen Freunden, deshalb verbringt sie ihre Zeit auch gern im Internet. In einem Chat lernt sie Zach kennen, auch genannt „ElCapitan“, dessen Bild sie sooo süß findet und ihn schnell zum Sportstar seiner High-School stilisiert. Dass dieses Benutzerprofil jedoch in Wirklichkeit einem ganz anderen gehört, ahnt Lainey nicht. Auf ihre unschuldige Art und Weise beginnt sie einen heftigen Flirt mit ElCapitan, der in einer echten Verabredung endet. Sie steigt zu ihm in den Wagen und ist danach verschwunden. Als Experte für die Suche nach vermissten Kindern ermittelt FBI Agent Dees in diesem Fall. Er trägt dabei auch eine persönliche Last, denn von seiner eigenen Tochter Katy fehlt seit nunmehr einem Jahr jegliche Spur. Im Laufe der Geschichte sprechen immer mehr Indizien für einen Serienmörder, der gezielt das Internet nutzt, um im Chat das Vertrauen Minderjähriger zu gewinnen, die dann von ihm entführt werden. Je mehr Zeit verstreicht, desto unwahrscheinlicher wird es, die Verschleppten noch lebend zu finden.

Meinung:
Das Buch wirkt aus meiner Sicht deshalb so fesselnd, da es sich aktueller Probleme annimmt, die im Informationszeitalter leider zum täglichen online-Umgang dazugehören. Wie schnell ist so mancher bereit, in Foren, Chats und anderen Social Networks persönliche Informationen wie reale Namen, persönliche Details und Fotos preiszugeben? Die Anonymität der Teilnehmer wird schnell zur Gefahr, kann man doch selbst nie wissen, wer sich hinter irgendwelchen Pseudonymen verbirgt. Wie auch hier im Focus, sind sicherlich viele Jugendliche heute der Gefahr ausgeliefert, durch Naivität und Leichtsinn im Internet in Kontakt mit Verbrechern wie bspw. Pädophilen zu kommen. Die Anonymität bietet diesen Personenkreisen einen guten Schutz, sich unbehelligt das Vertrauen ihrer Zielgruppe zu erschleichen, oftmals ungestraft.
Das Buch würde ich selbst als gelungene Warnung an so manchen Elternteil von Jugendlichen und jungen Erwachsenen verstehen, den eigenen Kindern intensiv die möglichen Gefahren zu großen Vertrauens im Internet aufzuzeigen.
Die persönliche Verstrickung des Agenten Dees macht die Geschichte besonders glaubwürdig, räumt sie doch so mit entsprechenden Vorurteilen über andere Gesellschaftsschichten auf. Das Böse kann jeden treffen, ungeachtet von Herkunft und Hautfarbe.

Cover und Titel:
Der Titel des Buches umschreibt meiner Meinung nach perfekt, womit wir es hier zu tun haben. Denn man kann sicherlich durchaus von Jagd sprechen, wenn jemand im Internet durch gezielte falsche Benutzerprofile Böses im Schilde führt. Wer den Begriff einmal googlen möchte wird auch auf eine Extensionshülse stoßen, auch Mädchenfänger genannt, die es erlaubt, mit einer entsprechenden Verlängerung Gegenstände (oder auch Gliedmaßen) darin zu fixieren. Für mich eine perfekte Beschreibung des Buchthemas. Das Cover, wenn auch schlicht, gefällt mir. Es nimmt Bezug auf die im Buch geschilderten Kunstwerke, die der Täter von seinen Opfern malt.

Fazit:
Mit aktuellem Bezug liest sich das Werk spannend und leichtfüßig. Der Spannungsbogen wird mit den unterschiedlichen, mit einander verwobenen Handlungssträngen, stetig gehalten. Es bleibt der Phantasie des Lesers überlassen, was der Täter möglicherweise mit seinen Opfern anstellt. Das sorgt für echtes Gänsehautfeeling. Seit Cupido zählt Jilliane Hoffman zu meinen absoluten Favorites. Ich werde zukünftig sicherlich keines ihrer Werke auslassen.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.