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Der Blog von Medizinstudenten für Medizinstudenten - eine bunte Mischung aus Lerntipps, Rezensionen und Erfahrungsberichten, die einem das Medizinstudium erleichtern.

Bewertungen

Insgesamt 172 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2020
Kurzlehrbuch Neuroanatomie
Schmeißer, Michael;Schumann, Sven

Kurzlehrbuch Neuroanatomie


ausgezeichnet

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich an alle Vorkliniker der Human- und Zahnmedizin, kann aber sicher auch in medizinverwandten Fächern, wie etwa der Psychologie, nützlich sein.

Aufbau / Didaktik:

Auf rund 250 Seiten wird die gesamte Neuroanatomie inklusive der Sinnesorgane besprochen. Wie von Thieme gewohnt, ist das Layout sehr gelungen: Ein Daumenregister vereinfacht das Zurechtfinden im Buch, und neben vielen sehr guten Abbildungen (meist aus dem Prometheus) finden sich zahlreiche nützliche Tabellen und farblich hervorgehobene „Merke“- Kästchen. Klinische Bezüge und Lerntipps sind ebenfalls farblich codiert, was das ganze Layout nochmal ansprechender macht und abrundet. Kleine „Check-up“-Impulse am Ende jedes einzelnen Kapitels regen dazu an, das bereits Gelernte zu rekapitulieren und zu verinnerlichen.

Inhalt:

Das Buch ist in 14 große Kapitel aufgeteilt. Während zu Beginn die Grundlagen und Embryologie des Nervensystems besprochen werden, widmet sich nach und nach je ein Kapitel den einzelnen anatomischen Anteilen des Gehirns. Die Themen Rückenmark, Blutgefäße, peripheres Nervensystem sowie die Sinnesorgane und Funktionssysteme werden ebenfalls in eigenständigen Teilen behandelt. Jedes Kapitel wird mit einem Fallbeispiel und einem anschließenden kurzen Abstract über die folgenden Themen eingeleitet. Die darauf nachfolgenden Erklärungen sind wirklich gut verständlich und strukturiert aufbereitet, was ein effizientes und frustfreies Lernen ermöglicht. Thematisch haben sich die Autoren am nationalen Lernzielkatalog orientiert und aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass das Buch schon sehr den behandelten Themen an der Universität (zumindest in meinem Fall) entspricht. Einzelne Thematiken, etwa das Kleinhirn, kommen in meinen Augen etwas zu kurz – aber da lässt sich ja unkompliziert mit weiterführender Literatur nachhelfen. Wie von Thieme gewohnt, lässt sich der Inhalt des Buches als Online-Version in via Medici abrufen.

Fazit:

Im Großen und Ganzen kann ich Thiemes Kurzlehrbuch wirklich weiterempfehlen! Wie beworben, führt es wirklich strukturiert und sicher durch den „Neuronen-Dschungel“. Teils sehr komplexe Inhalte werden verständlich und in einem optisch sehr ansprechenden Layout aufbereitet. Übersichtlich, an aktuelle Prüfungsfragen angepasst und mit vielen klinischen Bezügen – was will man da mehr? Auch im Vergleich zur ersten Auflage hat sich das Kurzlehrbuch sehr – besonders was den Umfang des behandelten Wissens und das farbenfrohe Layout betrifft – enorm verbessert.

Bewertung vom 22.06.2020
Facharztprüfung Anästhesiologie

Facharztprüfung Anästhesiologie


gut

Zielgruppe:

Eigentlich sagt der Titel „Facharztprüfung Anästhesiologie“ schon alles – das Buch richtet sich an fortgeschrittene Weiterbildungsassistenten der Anästhesie. Sicherlich kann man dank der ausführlichen Erklärungen allerdings auch als Assistenzarzt jeden Ausbildungsstandes das Buch zur Hand nehmen.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch ist in sieben große Kapitel aufgeteilt: „Grundlagen“, „Prä-“/„Intra-“ und „Postoperative Anästhesie“, „Kinderanästhesie“, „Ambulante Eingriffe“ und „Notfall- und Intensivtherapie“. Innerhalb der Kapitel gibt es zu ausgewählten Themenblöcken jeweils einen Fall, anhand dessen Fragen gestellt und besprochen werden. Das ganze ähnelt von der Struktur her also einem Prüfungsgespräch. Das Layout ist sehr ansprechend gestaltet und die vielen farbigen Abbildungen, Merkkästen und Zusammenfassungen lockern das Schriftbild auf. Die einzelnen Unterkapitel sind von angenehmer Länge und eignen sich auch für eine knappe Vorbereitung, wenn man nicht viel Lernzeit am Stück erübrigen kann.

Inhalt:

Man sollte das Buch eher als eine Zusammenstellung ausgewählter Fallbesprechungen denn als umfassendes Lehrbuch sehen. Während z.B. die Atemphysiologie sehr ausführlich dargestellt ist, fehlt es an Detailreichtum vor allem im Bereich der Intensiv- und Notfallmedizin. Positiv fallen vor allem die vielen guten Zusammenfassungen und GRC-Algorithmen auf. Inhaltlich eignet sich das Buch gut zur gezielten Vorbereitung auf die Anforderungen einer mündlichen Prüfungssituation, zum Ausbau des eigenen Grundlagenwissens sollte man sich bereits davor ein Standardwerk erarbeitet haben.

Fazit:

Facharztprüfung Anästhesie ist ein recht gelungenes, praxisnahes Buch zum Trainieren der mündlichen Prüfung. Die Kasuistiken sind meist gut ausgearbeitet, allerdings bleiben die wenigen Fälle der Intensivmedizin zu sehr an der Oberfläche. Leider ist das Preis-Leistungs-Verhältnis mit 69,00 Euro sowohl für die gedruckte, als auch für die E-book-Version (!) nicht ganz angemessen. Wir würden uns wünschen, dass der Elsevier-Verlag sein Augenmerk vermehrt auf das digitale Angebot richten würde, um so ein zeitgemäßes Lernen angenehmer zu gestalten.

Bewertung vom 01.05.2020
MedAT Humanmedizin/Zahnmedizin
Windisch, Paul Y.;Yu, Jiyang

MedAT Humanmedizin/Zahnmedizin


ausgezeichnet

Zielgruppe:

Das Buch eignet sich für potentielle Studienanfänger der Studiengänge Humanmedizin, Zahnmedizin und Molekulare Medizin, die gerne in Wien, Innsbruck, Graz oder Linz studieren möchten. Aber auch, wenn man sich bereits in der Vorklinik befindet, kann man mit „MedAT – Das Prüfungstraining für den BMS“ das Gelernte in den Fächern Biologie, Chemie und Physik festigen.

Aufbau / Didaktik:

Das Übungsbuch teilt sich in 4 Teile auf, die sich der Biologie, Chemie, Physik und Mathematik widmen und jeweils durch verschiedene Themengebiete in Unterkapitel unterteilt werden. Jedes Kapitel teilt sich in Aufgaben auf, deren Lösungen danach folgen. Als Einführung in das Thema beginnt jedes Unterkapitel mit einem Lückentext, der wichtige Inhalte abfragt. Auch in Tabellen werden durch bestimmte Lücken Lerninhalte in strukturierter Form abgefragt. Freitext-Aufgaben sowie zu zeichnende Abbildungen fordern den Leser etwas mehr heraus, sodass man das Gelernte hier selbst reproduzieren muss und nicht nur das pure Erkennen ausreicht. Zu guter Letzt gibt es natürlich auch Multiple-Choice-Fragen wie sie im BMS vorkommen. Die Lösungen werden anschließend zur Kontrolle präsentiert.

Inhalt:

Die Inhalte orientieren sich an den Anforderungen des MedAT und insbesondere natürlich am BMS. Mehr als in einer klassischen Prüfungssimulation werden in diesem Übungsbuch verschiedene andere Aufgabenformen gestellt, die man sicher noch aus der Schule kennt. Die Lösungen werden meistens ohne große Erklärungen dargestellt, um diese schnell vergleichen zu können. Als kleinen Zusatz gibt es einen Rabatt zum passenden Online-Videokurs der beiden Autoren auf der Lernplattform udemy.com.

Fazit:

„MedAT – Das Prüfungstraining für den BMS“ ist nicht als klassische Prüfungssimulation zu verstehen, sondern eher als Trainer, um das Gelernte zu festigen. In diesem Kontext gibt es auch im Lösungsteil keine ausführlichen Erklärungen, die man in Kombination mit dem „MedAT Humanmedizin/Zahnmedizin 2020/2021- Band 1“ aber auch nicht vermisst. Die erweiterte Wissensabfrage, die mal über die MC-Fragen hinausgeht, dürfte sich nach Durcharbeiten des Übungsbuches auch dadurch bemerkbar machen, dass man die Inhalte so sicher besser auch noch in den kommenden Jahren des vorklinischen Studienabschnitts im Gedächtnis behält.

Bewertung vom 26.02.2020
BASICS Dermatologie
Terhorst-Molawi, Dorothea

BASICS Dermatologie


ausgezeichnet

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich an Medizinstudenten zwischen Physikum und 2. Staatsexamen, die einen Überblick über das Spektrum der Dermatologie erhalten möchten. Gerade vor Famulaturen oder dem entsprechenden Wahltertial im PJ kann das sinnvoll sein. Aber auch Zahnmedizinstudenten werden bekanntlich im Examen in diesem Fach geprüft und können das Buch dafür brauchen.

Aufbau / Didaktik:

Gemäß dem BASICS-Konzept beginnt das Buch mit einem allgemeinen Teil, in dem dermatologische Grundlagen wie die Effloreszenzen und Grundgedanken der Diagnostik und Therapie beschrieben werden. Im anschließenden speziellen Teil wird auf Infektionen, entzündliche erythematosquamöse Dermatosen, Intoleranzreaktionen, Autoimmunkrankheiten, physikalisch und chemisch bedingte Hautveränderungen, hereditäre Hautkrankheiten, Tumoren, gewebs- und regionspezifische Krankheiten der Haut, Hautbeteiligung bei anderen Krankheiten, Gefäßerkrankungen und Andrologie näher eingegangen. Natürlich kommt dabei wieder das bewährte 2-Seiten-Konzept zum Einsatz, bei dem die meisten der insgesamt 46 Kapitel auf einer Doppelseite abgehandelt und am Ende in einem kleinen Kasten zusammengefasst werden. Am Ende des Buchs wird in 5 Fallbeispielen auf Teile des Lernstoffs erneut eingegangen. Insgesamt ist das Konzept also gewohnt gut umgesetzt worden in der 5. Auflage dieses BASICS.

Inhalt:

Auch inhaltlich ist das BASICS Dermatologie ausgereift: Die Texte sind eingängig geschrieben, lassen sich leicht lesen und die Kapitel kann man sowohl einzeln als auch im Verbund durchgehen. Für die Semesterabschlussklausur und die meisten Fragen im schriftlichen Staatsexamen (M2) dürfte das Wissen dieses Kurzlehrbuchs locker reichen. Und auch bei den ersten Schritten auf einer dermatologischen Station oder in der Ambulanz kann man mit den Inhalten schnell punkten. Wenn man dann noch mehr über verschiedene dermatologische Krankheitsbilder wissen möchte, kann man auf ein ausführlicheres Buch zurückgreifen.

Fazit:

Mit dem BASICS Dermatologie kann man im klinischen Studienabschnitt und vor einer Famulatur oder dem PJ-Wahltertial nichts falsch machen: Das grundlegende Wissen (und teils noch etwas mehr) wird anschaulich und gut strukturiert vermittelt und reicht in den allermeisten Situationen sicher aus. Nachteile könnten allerhöchstens das unhandliche BASICS-Format sein und / oder der fehlende Preisnachlass für die eBook-Version.

Bewertung vom 05.02.2020
Die medizinische Doktorarbeit ¿ Schreiben mit System
Lang, Stefan

Die medizinische Doktorarbeit ¿ Schreiben mit System


ausgezeichnet

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich an Medizin- und Zahnmedizinstudenten oder Ärzte, die eine medizinische Doktorarbeit schreiben möchten.

Aufbau / Didaktik:

Gegliedert ist das Buch in insgesamt acht Kapitel (Das Projekt Doktorarbeit; Die Vorbereitung; Das Konzept der Doktorarbeit; Die Gliederung; Wissenschaftliches Schreiben; Die Überarbeitung; Layout; Am Ziel), die sich jeweils in mehrere Unterkapitel einteilen. Im anschließenden Anhang erfährt man kurz und prägnant, welche Details in "Material und Methoden" vorkommen sollten und es werden Formulierungshilfen für die vier Teile einer Promotionsschrift (Einleitung, Material und Methoden, Ergebnisse, Diskussion) gegeben. Das Glossar am Ende des Buches enthält wichtige Begriffe aus dem Wissenschafts- und Promotionsjargon. Immer wieder finden sich sinnvolle Praxis-Tipps, die einem den Ablauf und die Systematik des Schreibens verdeutlichen. Die 26 Abbildungen sind wie der Rest des Buches in Schwarz-Weiß gehalten und setzen sich aus passenden Tabellen, Diagrammen oder Grafiken zusammen.

Inhalt:

Wie schon Stefan Langs Buch "Das Paper-Protokoll" ist auch seine Anleitung für medizinische Doktorarbeiten ansprechend geschrieben (kurze Sätze, sinnvolle Absätze), sodass sich die 180 Seiten angenehm leicht lesen lassen. Auch das Nachschlagen bestimmter Inhalte ist kein Problem, auch wenn wir uns hier der besseren Übersicht halber eine Nummerierung der Kapitel und Unterkapitel und ein farbiges / moderneres Layout wünschen würden. Ansonsten strotzt das Buch nur so vor Struktur und Systematik, eben genau das, was die Grundlage einer guten Dissertation ausmacht.

Fazit:

Leider fällt es vielen Medizinstudenten (oftmals vor allem wegen der schlechten Betreuungssituation) schwer das genaue Ziel einer Doktorarbeit im Blick zu haben. Stefan Langs Buch kann hierbei Abhilfe schaffen und bietet dabei eine strukturierte Anleitung für den letzten und trotzdem meistens schwersten Teil der Dissertation, dem Schreibeprozess. Gespickt mit vielen hilfreichen Tipps lohnt sich das Lesen schon während man noch mit der Datenakquise oder den Laborarbeiten beschäftigt ist. Verbesserungspotential gibt es beim Layout, aber dafür ist der Preis unschlagbar. Wir sind uns einig: Wir wären froh gewesen, wenn wir dieses Buch vor der Erstellung unserer Promotion gelesen hätten.

Bewertung vom 05.02.2020
Facharztprüfung Radiologie
Albes, Guido

Facharztprüfung Radiologie


gut

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich vornehmlich an Assistenzärzte im 5. Ausbildungsjahr, ist jedoch natürlich auch vorher schon zu nutzen, um berufsbegleitend am Ball zu bleiben.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch enthält 1450 Fragen aus Facharztprüfungen, die jeweils beantwortet und danach zusätzlich noch kommentiert werden. Diese Fragen werden nach Themen und Fächern geordnet dargestellt. Die Einführung des Buches behandelt vor allem die Vorbereitungsphase und den Ablauf der Facharztprüfung. Ein Selbsttest versucht herauszustellen, zu welchem Lerntyp man gehört und es werden Tipps zur Vorbereitungszeit und dem entsprechenden Aufbau eines Lernplans gegeben. Danach geht es im ersten Teil des Buches um die Technischen Grundlagen und Strahlenschutz: Die entsprechenden Kapitel befassen sich dann mit Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT). Der zweite Teil befasst sich mit der speziellen diagnostischen Radiologie und teilt sich in insgesamt 6 Kapitel auf (Gehirn, Wirbelsäule, Gesichtsschädel und Hals, Thorax, Bauch- und Beckenorgane, Bewegungsapparat). Dabei fällt auf, dass die Seitenanzahl, die für die einzelnen Themen verwendet wird, sehr ungleich verteilt ist: Auf die Neuroradiologie entfallen 185 Seiten voll Fragen, während die Thorax (56 Seiten), Abdomen (70 Seiten) und Bewegungsapparat (82 Seiten) deutlich weniger ausführlich repräsentiert sind. Auf die kardiale Bildgebung und Mammadiagnostik entfallen gar nur ein paar wenige Seiten.

Inhalt:

Der Inhalt ist der große Knackpunkt des Buches. Das Konzept ist ja altbewährt, wird aber in anderen Fächern und somit in den entsprechenden Lehrbüchern besser umgesetzt: Die Kapitel unterscheiden sich nicht nur in ihrer Länge stark voneinander, sondern auch in ihrer Qualität. So gibt es gut und umfassend behandelte Themen, aber auch einige, stark in die Jahre und teilweise sogar mittlerweile falsche Inhalte. Informationen zur Verwendung zu Kontrastmitteln sind genauso überholt wie das Empfehlungsalter zum Mammographiescreening (im Buch 40 statt 50) oder die technische Reife von CTs und MRTs. Die Ausführlichkeit der Kommentare weicht ebenfalls teilweise stark ab und erscheint uneinheitlich.

Fazit:

Das Konzept des Lehrbuchs „Facharztprüfung Radiologie“ ist ohne Zweifel sinnvoll und dürfte in Verbindung mit weiterer Primärliteratur und Prüfungsprotokollen sicherlich viele Facharztanwärter interessieren. Leider ist aber sowohl die Ausführlichkeit der einzelnen Themen stark unterschiedlich als auch die Aktualität der Informationen. 15 Jahre alte Quellen haben gerade in einem Lehrbuch für ein sich so schnell veränderndes Fach wie die Radiologie verständlicherweise einen schweren Stand. Deshalb: Gutes Konzept, leider unbefriedigend umgesetzt. Bleibt zu hoffen, dass die nächste Auflage Besserung bringt.

Bewertung vom 05.02.2020
Physiologie
Bartels, Rut;Jürgens, Klaus D.

Physiologie


sehr gut

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich vorwiegend an Medizinstudenten des vorklinischen Studienabschnitts, denen vor allem zusammenhängendes Wissen wichtig ist und die gerne den Überblick behalten.

Aufbau / Didaktik:

Auf den ersten Seiten werden Einheiten der Messgrößen, SI-Einheiten, Umrechnungsfaktoren, chemische Elemente und bestimmte Normalwert in Tabellen kurz rekapituliert. Das Buch teilt sich dann auf in 5 große Kapitel: Grundlagen der physiologischen Vorgänge; Stoffaufnahme, Transport und Ausscheidung; Verarbeitung von Umwelteinflüssen; Koordinierende System; Fortpflanzung. Damit sind alle wichtigen Themen der menschlichen Physiologie abgedeckt. Kleine Hinweise mit der Überschrift „Path“ beschreiben pathophysiologische Zusammenhänge, unter „Präv“ zeigen die Autoren auf, welche vorbeugenden Maßnahmen die Pathologien verhindern können. Immer wieder werden sinnvolle Zusammenfassungen angebracht. Insgesamt fällt vor allem die gute und schnörkellose Struktur sowie das unaufgeregte, klare Design auf.

Inhalt:

Die Texte sind durchweg eingängig geschrieben und lassen sich leicht lesen und verstehen. Schemazeichnungen, Bilder, Tabellen und Zusammenfassungen sind ausgewogen verteilt und fügen sich nahtlos in das gute Gesamtkonzept ein. Natürlich hat der Bartels nicht die Detailtiefe von Pape oder auch der Dualen Reihe, aber dafür fällt einem das Lesen überhaupt nicht schwer und regt das Interesse an.

Fazit:

Das Lehrbuch „Physiologie – Lehrbuch der Funktionen des menschlichen Körpers“ von Rut und Heinz Bartels sowie Klaus D. Jürgens ist ein ausgewogenes Physiobuch, das vor allem durch seine leicht zu lesenden Texte und das abgerundete Design überzeugt. Man versteht die Zusammenhänge sicher leichter, wenn man sich nicht in Details verliert, wie es leider in manchen Physiobüchern vorkommt. Außerdem sind die ca. 400 Seiten relativ schnell gelesen und man hat dadurch eine wirklich starke Grundlage, auf der man das Detailwissen durch die Vorlesungen, Kurse und weiterführende Literatur aufbauen kann. Schade, dass das Buch seit 2004 nicht mehr neu aufgelegt wurde. Der physiologische Stoff hat sich zwar nicht extrem geändert und auch das Design ist mehr als zeitgemäß, aber rein aus marketingtechnischen Gründen würde eine aktuellere Auflage sicher Sinn machen, um das Buch wieder in das Bewusstsein der aktuellen Medizinstudenten zu bringen.

Bewertung vom 05.02.2020
Fallbuch Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin
Genzwürker, Harald;Hinkelbein, Jochen

Fallbuch Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin


sehr gut

Zielgruppe:

Das Fallbuch AINS richtet sich hauptsächlich an Studenten, die sich auf eine Anästhesie-Famulatur, eher aber noch auf ein Anästhesie-Tertial im PJ vorbereiten. Anästhesiologisches und intensivmedizinisches Vorwissen ist sinnvoll, ansonsten werden sich die Fallbesprechungen sehr zäh gestalten. Das Fallbuch eignet sich ebenfalls bestens zur M3-Vorbereitung in der Prüfungsgruppe.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt: Zuerst werden 100 Fallbeispiele mit je fünf Fragestellungen aufgelistet und in zweiten Teil finden sich die Lösungen mit ausführlichen Erläuterungen und anschaulichen farbigen Abbildungen. Während die Fallbeispiele übersichtlich auf je einer Seite präsentiert werden, sehen die Lösungen etwas unstrukturiert aus. Es wäre sicherlich angenehmer, wenn der Wechsel zur nächsten Lösung nicht unmittelbar auf derselben Seite der Vor-Lösung stattfände.

Inhalt:

Inhaltlich finden sich Fallbeispiele aus allen Unterdisziplinen der Anästhesie. Die Lösungen werden von vielen farbigen Abbildungen und Fotos begleitet und am Ende jeder Lösung werden noch Zusatzthemen für Lerngruppen zur Wissensvertiefung genannt. Das Buch eignet sich hervorragend zur Prüfungsvorbereitung in einer Lerngruppe, die ihr theoretisches Wissen mit praktischen Beispielen festigen möchte. Teilweise gehen die Inhalte gewiss etwas über das notwendige Prüfungswissen eines M3-Prüflings hinaus, schadet aber sicherlich nicht, sollte man ohnehin Anästhesie-interessiert sein.

Fazit:

Ein wirklich ansprechendes, leicht zu lesendes und gut strukturiertes Buch, das Famulatur- oder PJ-begleitend gelesen werden oder zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden kann. Wer lieber auf seinem iPad lernt, kann das Buch per Zugangscode auch zu seiner Via-medici-Bibliothek hinzufügen. Der Preis von 39,99 Euro erscheint gerechtfertigt, mag allerdings den ein oder anderen Studenten vom Kauf des nicht unbedingt für die Prüfungen essentiellen Buches abhalten. Sinnvoll wäre es sicherlich, eine kostengünstigere E-Book-Version anzubieten, denn hier liegt der Preis im Moment ebenfalls bei 39,99 Euro.

Bewertung vom 04.12.2019
Kurzlehrbuch Pathologie

Kurzlehrbuch Pathologie


ausgezeichnet

Zielgruppe:

Das Kurzlehrbuch Pathologie eignet sich für Medizinstudenten nach dem 1. Staatsexamen (Physikum), die im Patho-Kurs und in möglichen interdisziplinären Fallbesprechungen, wie sie an vielen Unis für Studenten angeboten werden, nicht planlos umhersitzen, sondern ein bisschen davon verstehen möchten, worauf der Pathologe seine Diagnosen stützt.

Aufbau / Didaktik:

Typischerweise beginnt das Buch mit einem allgemeinen Kapitel, in dem die grundlegenden Arbeitsweisen und Methoden der Pathologie erläutert werden. Man bekommt also einen Eindruck davon, welche Bereiche zu diesem Fach gehören und womit sich der Pathologe beschäftigt. Anschließend werden die Besonderheiten der einzelnen Organsysteme behandelt. Merke-Kästen, Key-Points, Fallbeispiele und Praxistipps kommen immer wieder zwischen in den Texten vor. Der Aufbau des Buches unterstützt die themenorientierte Vorbereitung auf bestimmte Kurse oder Vorlesungen, aber natürlich entspricht er auch dem prüfungsorientierten Studenten, der sich auf die wichtigsten Punkte beschränken möchte, um das Grundverständnis für die Prüfung und das Examen parat zu haben.

Inhalt:

Die Texte sind aufgrund der vielen Absätze und des modernen Designs übersichtlich gestaltet und sind eingängig und prägnant geschrieben. Wichtige histologische Bilder gibt es immer wieder, auch wenn das Buch natürlich kein Patho-Atlas ist. Die Detailtiefe ist für ein Kurzlehrbuch genau richtig gewählt und gerade in Verbindung mit einem Patho-Skript, das an vielen Unis angeboten wird, ist das Buch ein adäquater Begleiter für die entsprechenden Kurse und Vorlesungen.

Fazit:

Die Pathologie ist zwar ein oftmals ungeliebtes, aber enorm wichtiges Fach im klinischen Studienabschnitt und sollte nicht stiefmütterlich behandelt werden. Das Kurzlehrbuch Pathologie schafft einen angenehmen, nicht zu detailversessenen Rahmen, um das Wichtigste des Faches zu lernen und im Pflichtkurs oder in der Vorlesung und/oder interdisziplinären Fallkonferenz entsprechend folgen zu können. Wer das Buch nach dem Kauf dann doch lieber digital haben möchte, kann es sich entsprechend per App auf das Smartphone oder Tablet laden.