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woolbooksandcoffee

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 30.12.2022
Anatomy
Schwartz, Dana

Anatomy


gut

Das Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen - wundervoll gestaltet und wirklich mal etwas anderes. Das Detail der Frau ist mir erst bei wiederholtem Anschauen aufgefallen! Auch die Haptik des Buchs ist toll und macht Freude aufs Lesen. Ebenso ging es mir mit dem Klappentext, auch dieser sorgte für hohe Erwartungen. Das Setting in London, die Geschichte einer außergewöhnlichen und starken jungen Frau, eine Liebesgeschichte, dazu eine Prise Spannung... Für mich eigentlich die Bauanleitung für einen perfekten Roman!

Leider blieb das Buch selbst dann doch deutlich hinter den Erwartungen zurück: Hazel Sinnett ist eine starke Persönlichkeit, die den Mut findet, ihre Leidenschaft zu verfolgen - den Erwartungen der Gesellschaft zu trotz. Sie ist eine starke Protagonistin, wie sie gerade Jugendromane brauchen. Für mich war Hazel allerdings auch die einzige Protagonistin des Buchs, welches bei den Nebencharakteren leider stark hinterherhinkt. Diese bleiben flach und unausgereift, eine wirkliche Vorstellung der Personen kann man sich hier nicht machen. Und genau so ging es mir auch mit der Geschichte: diese wird für mich nur sehr oberflächlich erzählt und fühlt sich wie eine Einleitung an, die ganze Zeit habe ich darauf gewartet, dass es irgendwann endlich los geht. "Los" ging es dann auf den letzten ca. 40 Seiten mit einem Ende, was leider den ganzen Roman noch einmal nach unten gezogen hat für mich.

Darüber hinaus finde ich den Untertitel "Eine Liebesgeschichte" sehr unpassend, da dieser falsche Erwartungen wecken dürfte. Was ist damit gemeint, die Liebe Hazels zur Chirurgie und Anatomie? Oder die Liebesgeschichte im Sinne der nur ganz am Rande erwähnten Romanze? Für mich war es völlig in Ordnung, dass die Liebesgeschichte hier nicht viel Raum bekommt, von Titel und Klappentext her hätte ich hier jedoch mit etwas komplett anderem gerechnet.

Insgesamt haben mir gerade das Setting und Hazel als Protagonistin gut gefallen, die oberflächliche Geschichte und vor allem die Wendung am Ende sorgen jedoch dafür, dass das Buch insgesamt eine Enttäuschung war. Schade, dabei hätte in der kreativen Geschichte so viel Potential gesteckt! Den angekündigten Teil 2 werde ich wohl nicht mehr lesen und es bei diesem Ausflug in Hazels Welt belassen.

Bewertung vom 14.12.2022
All I (don't) want for Christmas / Love Songs in London Bd.1
Krüger, Tonia

All I (don't) want for Christmas / Love Songs in London Bd.1


sehr gut

Eine klassische Liebesgeschichte in weihnachtlichem Setting: die Protagonistin braucht Geld für den Skiurlaub, der männliche Protagonist eine Fake-Freundin für die Weihnachtstage mit seiner Familie.

Die Geschichte ist inhaltlich sicher nichts neues, lebt aber vom zauberhaften Setting im winterlichen London und den Weihnachtsmomenten, welche toll immer mal wieder eingestreut werden.

Die Protagonistin Febe, eine etwas schrullige Shakespeare-Liebhaberin mit eigenem Hund und ohne Familie, war mir von Anfang an sympathisch. Nett, bodenständig und belesen. So sehr ich Febe (und ihren Hund Hamlet) direkt ins Herz geschlossen habe, so schwer habe ich mir mit ihrem Herzblatt Liam getan. Seine ersten Auftritte gefallen mir nicht und passen meines Erachtens auch nicht dazu, wie er später beschrieben wird. Toll finde ich, dass er zwar als attraktiv, reich und selbstbewusst auftritt, gleichzeitig aber ein ziemlich Nerd ist. Trotzdem habe ich mir mit ihm zunächst schwer getan, in später aber ebenfalls in Herz geschlossen. Das hat auch dazu geführt, dass ich ein wenig gebraucht habe, um richtig ins Buch reinzukommen. Die Nebencharaktere fand ich leider sehr gemischt: Liams Familie ist toll - hier hätte man gerne noch etwas mehr erfahren von den (doch sehr stereotypen) Familienmitgliedern. Überhaupt nicht gefallen haben mir die engsten Vertrauten der beiden Protagonisten: ein für mich extrem unsympathisches Paar, was nicht so ganz in die Geschichte passt. Schade fand ich auch, dass die Antagonistin von Febe am Ende doch extrem unsympathisch dargestellt wird, wobei ich mich anfangs gefreut hatte, dass gerade das nicht der Fall war.

So schön langsam die Geschichte sich entwickelt, so abrupt endet sie. Das Ende, welches mir sehr gut gefallen hat, kam irgendwie dann doch recht abrupt, das fand ich schade. Genau so ein perfektes Ende will man aber ja auch irgendwie in einem Weihnachtsbuch, weswegen das kein großer Kritikpunkt ist.

Fazit: Im Großen und Ganzen hat mich das Buch sehr gut unterhalten, hatte jedoch aber auch seine Schwächen. Die Liebesgeschichte hätte man noch etwas intensiver herausarbeiten und die Nebencharaktere stärker einbinden können. Trotzdem: ein tolles Buch für Zwischendurch und zur Einstimmung auf Weihnachten!

Bewertung vom 09.11.2022
Das letzte Versprechen
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


sehr gut

Ein fantastisches Gemenge aus wahren Begebenheiten und Fiktion, bei dem sich nicht immer erkennen lässt, was tatsächlich auf einer wahren Begebenheit beruht und was der wundervollen Fantasie von Hera Lind entsprungen ist. Eine emotionales, bedrückendes und mitreißende Geschichte, in der man schon nach wenigen Seiten "mittendrin" ist.

Hera Lind erzählt in einfacher, obgleich packender Sprache und transportiert Emotionen auf tolle Art und Weise. Das Cover weckte bei mir die Assoziationen eines sehr kitschigen Romans, der eher leichte Kost ist, das ist hier nicht der Fall: ein unter die Haut gehender Roman mit Tiefgang! Die Thematik der Banater Schwaben zum Ende des 2. Weltkriegs war mir bisher wenig bekannt und wird in dem Roman auf schonungslose Art und Weise aufbereitet. Leidende Kinder, Trennungen und unendliches Leid - sicher kein "Feel Good Roman". Insgesamt eine wundervolle historische Erzählung und sicherlich nicht mein letzter Roman von Hera Lind!

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