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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
scouter
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Unna

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2025
Nimms nicht persönlich
Hofland, Tom

Nimms nicht persönlich


sehr gut

Die Pharmafirma Aletta will verkaufen und es ist auch schon ein Käufer gefunden. Nun soll Lute der Personalchef, die Menschen, die im Vertrieb arbeiten entlassen. Das ist für ihn nicht einfach und so holt er sich Hilfe bei einem Personalentwickler. Doch er gibt damit die Kontrolle über den Prozess aus der Hand. Die Mitarbeiter wissen natürlich, dass es keinen Grund gibt sie zu entlassen, aber das stört die Eigentümerin nicht. Lombard, der Entwickler hat sich gleich noch einen Handlanger mitgebracht und eine Neueinstellung erweist sich auch als Volltreffer. Lute und die Mitarbeiter des Vertriebs der Aletta wissen noch nicht, was ihnen alles bevorsteht.
Der Roman „Nimms nicht persönlich“ von Tom Hofland ist wie auf dem Cover beschrieben, eine Mischung aus Absurdität und Spannung. Ich würde sogar noch eine sehr große Prise schwarzem Humors hinzufügen. Schon das Cover ist ein Hinweis, was in dem Roman vor sich geht. Da ist ein große Menge von Schafen, die in dem Unternehmen arbeiten, aber auch ein Wolf. Umrahmt ist die Story durch einen Mord, der den Roman eröffnet und auch wieder schließt, wie eine Klammer. Eigentlich ist es eine normale Situation, die beschrieben wird, der Verkauf eine Firma zieht die Schließung einer Abteilung nach sich. Das es keinen Grund für die Kündigungen gibt ist auch nicht selten, wie aber in diesem Roman umgegangen wird, ist es schon. Das ist eine sehr kreative Lösung, die aber irgendwann umschlägt in die Absurdität. Auch die Sprache des Autors unterstützt diesen Eindruck. Es ist manchmal nur möglich mit dem Kopf zu schütteln, um den Inhalt nachvollziehen zu können.
Ich finde die Art und Weise, wie der Autor diesen Inhalt aufgreift, schon sehr spannend, da man auch nie weiß, was im nächsten Augenblick geschieht. Sein Humor ist auf jeden Fall tiefschwarz, also eine, in meinen Augen, gelungene Mischung, die schon sehr interessant ist.

Bewertung vom 16.04.2025
Lautlose Feinde / Leander Lost Bd.7
Ribeiro, Gil

Lautlose Feinde / Leander Lost Bd.7


ausgezeichnet

Ein entführtes Mädchen ist immer ein sehr schlimmer Fall, aber dazu noch der Tod des Großvaters, lässt den Fall noch komplizierter erscheinen. So sieht das auch die Polizei von Fuseta, die hier ermittelt. Eine Abgesandte des Innenministeriums ändert allerdings die Zuständigkeiten im Team, so dass Miguel Duarte den Job seiner Chefin übernehmen sollte. Leander Lost und sein Kolleg Carlos Esteves ermittelten weiter, wie bisher und auch ihre Chefin unterstützte sie in dem Fall und das war auch nötig. Die Entführung von Maria und die Lösegeldforderung erstaunte Leander schon sehr, denn für ihn passte das nicht zusammen. Nachdem das Kind unversehrt aufgefunden wurde, blieben allerdings noch Fragen offen und die Geschichte wurde für die Beamten in Fuseta immer undurchsichtiger.
Ein wunderschönes Cover ziert diesen Portugal Krimi aus der Reihe Lost in Fuseta „Lautlose Feinde“ von Gil Ribeiro. So stelle ich mir einige Bereiche in dem Landstrich um Fuseta vor und das ist eine gute Einführung in diese Krimi. Auch das mir bekannte Team ermittelt wieder und der Hauptcharakter Leander Lost, ein Deutscher in Fuseta, der auch noch ein Mensch mit dem Asperger-Syndrom ist, nimmt wieder seine sehr spezielle Rolle ein. Er ist der alles sehr genau überdenkt und auch die Besonderheit, dass er nicht lügen kann, hilft immer mal wieder weiter, ist aber auch ein Risiko, wenn es um den Kontakt mit der Presse geht. Doch genau dieses zeichnet das Team aus, verschieden Charaktere ermitteln, um Täter zu ermitteln. Ich finde die bevorstehende Heirat von Soraia und Leander schon äußerst interessant und auch die Beschreibungen der Gefühle, die Leander entwickelt und wie sie sich ausdrücken schon sehr gut recherchiert. Dieses Mal ist der erste Fall nur der augenscheinliche Einstieg in diese Story und durch geschickte Wendungen und Verknüpfungen wird die Ebene, die darunter liegt und immer wieder die Story begleitet, deutlicher, um was es sich in diesem Krimi wirklich dreht. Es wird im Prolog schon dargestellt, aber im Laufe des Krimis mehr und mehr vertieft. Genauso ist auch die Spannung aufgebaut, die erste Welle mit der Entführung der kleinen Maria, ist beendet und eine weitere Welle baut sich auf, die sich dann im spannenden Finish entlädt.
Ich mag diese Reihe, in der er ich schon den zweiten Band gelesen habe, und vor allem mag ich den Hauptcharakter Leander, wie er mit seiner Besonderheit umgeht. Außerdem kann man sich eigentlich nur in die Region verlieben, auch wenn der Ort Fuseta nun nicht der Bekannteste ist, aber wie die Hochzeit beschrieben wurde, lässt mich träumen. Da auch die Spannung hoch ist, kann ich den Krimi nur empfehlen.

Bewertung vom 14.04.2025
Die Mündung
Pieper, Tim

Die Mündung


ausgezeichnet

Als Lena Funks Schwester vom Gezeitenmörder getötet wurde, nimmt sie bei der Polizei eine Auszeit, um mit sich ins Reine zu kommen und den Täter zu suchen. Sie geht auf die Insel Scharhörn und verfolgt dort Spuren und beobachtet Vögel. Als sie eines Nachts einen toten Segler findet, der Trophäen des Gezeitenmörders bei sich hat, kommen die Erlebnisse wieder hoch, aber sie hat einige Gedächtnislücken. Als sie sich bei der Polizei mit ihren Fundstücken meldet, sind diese nicht begeistert. Auch meint Lena Ungereimtheiten in den Ermittlungen zum Gezeitenmörder gefunden zu haben. Doch alle halten sie zu emotional beteiligt, um weiter zu ermitteln. Nur ihr alter Freund Mikel steht zu ihr. Es ist noch ein langer Weg, der mit vielen Überraschungen gepflastert ist, den sie gehen muss.
„Die Mündung“ von Tim Pieper ist ein außergewöhnlicher Thriller. Die Story ist nicht geradlinig, sondern biegt öfter mal überraschend ab, um dann wieder auf die alte Spur zurückzukehren. Das erhöht natürlich die Spannung, denn eigentlich weiß man nie, was im nächsten Moment geschieht. Die Hauptcharaktere sind sehr interessant. Da ist einmal die Kommissarin Lena Funke, die ein Belastungsstörungen durch den Tod ihrer Schwester davongetragen haben soll und sie wird auch daraufhin behandelt. Nichtsdestotrotz brennt in ihr das Herz der Polizistin, die unbedingt den Tod der Schwester aufklären möchte. Dann ist da noch ihr alter Schulfreund Mikel, aus dem von Anfang an nicht schlau geworden bin, aber bisher immer an ihrer Seite zu finden war. Und Hauptkommissar Bruns, ihr Chef, der eine nicht ganz klare Rolle spielt. In dieser Gemengelage entwickelt sich die Story mit interessanten Themen, wie natürlich die Suche nach dem Mörder, aber er auch das Thema Hypnose, um dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Das Cover zeigt wohl eine Küstenszene, aber die Verbindung ist nur hintergründig und dient wohl zum Stimmungsaufbau. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und entwickelt die Spannung unter Umwegen zum Überraschenden Ende.
Ich finde diesen Thriller sehr gut gemacht und er gefällt mir außerordentlich gut, wegen seiner vielfältigen Thematik, seinen überraschenden Wendungen und seiner großen Spannung. Für mich schon mal ein Highlight in diesem Jahr.

Bewertung vom 13.04.2025
Mainsturm
Mäderer, Anja

Mainsturm


ausgezeichnet

Nadja Gontscharova und Peter Steiner stehen vor einem Rätsel, als sie zu der Leiche der Geschichtsdoktorandin gerufen wurden. Die junge Frau wurde erschossen vor dem Haus von Tilmann Riemenschneider aufgefunden. Das Team der Würzburger Kripo setzt all ihre Kraft ein, um diesen Mord zu enträtseln. Überall wo sie nachfragen, ist die junge Frau sehr beliebt gewesen, doch die Fassade kann täuschen. Ein Motiv könnte auch mit dem Bildhauer Riemenschneider zusammenhängen, um den sich ihre Doktorarbeit drehte. Auch die Familie konnte sich keinen Reim auf ihren Tod machen, ebenso wenig, wie ihr Verlobter. Doch irgendwo musste ein Ansatz zu finden sein, der sich auch nach einigen Tagen auftat.
Der Franken-Krimi „Mainsturm“ von Anja Mäderer beschäftigt sich mit dem Wirken des berühmten Bildhauers der Stadt Würzburg, Tilmann Riemenschneider. Die Autorin hat um sein Wirken einen spannenden Krimi zusammengebaut. Die Sprache ist sehr bildhaft, so dass auch Würzburg, auch im Winter, in einem schönen Bild gezeichnet wird. In diesen Bilder sind die Kommissare Nadja und Peter unterwegs, um den Fall aufzuklären. Das Team um die beiden ist mir schon aus einem vorherigen Krimi bekannt und ich mag die Zusammensetzung der Charaktere, die im Team für die Aufklärung zuständig sind. Vor allem mag ich den Rechtsmediziner Professor Nauke, der als ein sehr intelligenter bunter Vogel beschrieben wird, aber immer wieder die Stimmung ins positive drehen kann. Der Fall der toten Historikerin ist sehr gut recherchiert und auch sehr authentisch erzählt, aber natürlich bleibt es nicht nur bei diesem einen Geschehen, sondern die Geschichte ist gut zusammengewebt mit einigen Nebenschauplätzen oder sind es vielleicht doch wichtige Bestandteile. Das wird durch die verschiedenen Wendungen immer wieder aufgeworfen und wieder in Frage gestellt. Der Spannungsbogen ist auf jeden Fall gut aufgebaut und hat einiges zu bieten.
Ich mag diese Art von regionalen Krimis, die schon auf dem Cover auch Wert auf die Kulisse legen, wie hier Würzburg. Nicht nur der Fall ist spannend, sondern auch die Story sehr informativ. So bin ich auch von diesem Krimi wieder gut überzeugt worden. Eine Empfehlung nicht nur für Fans des regionalen Krimis.

Bewertung vom 08.04.2025
Zornige Brandung / Kommissar John Benthien Bd.11
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Zornige Brandung / Kommissar John Benthien Bd.11


ausgezeichnet

John Benthien macht Urlaub auf Sylt mit seinem Vater seiner Tochter und Stieftochter. Er ist noch Kommissar der Flensburger Kripo, doch wegen seiner Vergangenheit auf Eis gelegt. Zur selben Zeit wird ein Film auf Sylt gedreht in den die Staatsanwältin Sanna Harmstorf zufällig hineingerät, da sie ihre Schwester Jaane besuchen möchte. Auch Lilly Velasco, ehemalige Frau von Benthien und Hauptkommissarin in Flensburg bekommt einen Cold Case auf den Tisch, wo es neue Spuren geben soll. Alles läuft auf Sylt zusammen und als dann der Nachbar von John mit einem Pfeil ermordet wird, stellt sich die Frage, wo die Zusammenhänge sind.
Der Nordsee-Krimi „Zornige Brandung“ von Nina Ohlandt/Jan F. Wielpütz ist eine Fortsetzung der Begebenheiten um die Kripo Flensburg und ihre Fälle. Das Cover zeigt ein sehr idyllisches Bild von der Nordsee Küste, ob es gerade Sylt ist, mag ich nicht sagen, aber es passt auf jeden Fall zu den Beschreibungen im Buch. Die Hauptpersonen dieses Krimis sind die bekannten Personen aus der Reihe und sie werden mit ihrer jetzigen Situation sehr gut beschrieben. Auch die Story passt sehr genau. Es ist ein Cold Case und ein Mord, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, doch der Schein kann ja auch trügen. Es ist spannend zu sehen, wie die Ermittlungen immer mitten in einen Filmdreh hineinspielen und wir die handelnden Personen damit umgehen. Der Mord wirft dann noch eine Mengen Frage auf und auf einmal ist der ehemalige Kripokommissar John Benthien wieder mitten im Geschehen. Schritt für Schritt baut der Autor die Spannung auf und es sind auch immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, die diesen Krimi auf Spannung halten. Es sind auf dem Spannungsbogen einige Absätze, die für sich schon spannend sind und dann zu einem passenden Ende zusammengeführt werden.
Ich mag diese Art von Krimis, die die Region und die Fälle sehr geschickt kombinieren. Auch die verschiedenen parallelen Stränge finde ich sehr interessant und deshalb ist das auch für mich wieder ein sehr guter Krimi, der in diese Reihe hineinpasst und auch wieder Hoffnung auf mehr gibt.

Bewertung vom 07.04.2025
Die Kurve
Schmidt, Dirk

Die Kurve


sehr gut

Es ist eine Team das für spezielle Aufgaben zur Verfügung steht. Ein Auftrag ist die Nachfolgeregelung für einen kranken Mafioso. Elisa seine Tochter bittet um eine Lösung des Problems und wendet sich an Carl, der dafür bekannt ist, dass er solche Probleme löst. Dann ist da noch der Amerikaner, der unbedingt wissen will, wo seine verschwundene Tochter ist und was mit ihr geschehen ist. Auch hier hat Carl jemanden, den er beauftragt, dieses Untersuchungen auszuführen. Denn Carl war einmal Leiter eines Jugendzentrums in Herne und hat sich dann selbstständig gemacht. Daher ist er in der Szene bekannt durch seine Zuverlässigkeit.
Der Thriller „Die Kurve“ von Dirk Schmidt wartet schon mit einem sehr eindrucksvollen Cover auf. Ein sehr bekanntes Gebäude eingebaut in eine Ruhrgebietsszene, wie sie z.B. in Herne zu finden sein könnte. Herne ist auch eine sehr wichtige Stadt für diesen Thriller, da alle Charaktere, die für Carl arbeiten aus dieser Stadt kommen. Es sind alles ehemalige Besucher der Kurve und sind untereinander befreundet. Es gibt schon ein paar Unglücksfälle, die die Gruppe reduziert hat, wie z.B. Max, der Freund von Betty, dessen Mörder Betty und Ole suchen. Ansonsten nehmen sie die Aufträge von Carl an und stehen mit ihm in Verbindung. Carl lebt zurzeit an der Cote D´Azur und betreut die Aufträge, die Ridley und Schneider, aber auch Betty ausführen. Die Sprache des Thrillers ist sehr bildhaft und interessant, die Spannung liegt wohl eher in der Ausführung der Aufträge und der Geschichte, der einzelnen Charaktere. Am Ende gibt es auf jeden Fall eine Aufklärung, wie die Aufträge ausgeführt werden.
Dieser Thriller ist kein Thriller von der Stange und ich habe einige Zeit gebraucht mich in den Szenen zurecht zu finden. Der Handlungsstrang war für mich sehr verwirrend. Interessant waren die Charaktere und wie sie zusammengehörten. Das war für mich nachvollziehbar und die Spannung blitzte immer wieder

Bewertung vom 03.04.2025
Die Kammer
Dean, Will

Die Kammer


sehr gut

Sechs Sättigungstaucher sind zusammen in einer Kammer, um einen Job zu erledigen an einer Pipeline. Sie wohnen vier Wochen in dieser kleinen Kammer und verbringen die ganze Zeit auf engstem Raum. Die Kammer steht unter Unterdruck und es braucht mehrere Tage, um wieder die normale Drucksituation zu erreichen. Das Team besteht aus 5 Männern und einer Frau, die den ganzen Aufenthalt mit einer Kamera filmt, um diese Form des Tauchens auch für Frauen attraktiv zu machen. Es sind alle sehr erfahrene Sättigungstaucher. Schon beim ersten Tauchgang hat Brooke bei ihrem Einsatz ein paar Probleme, die sich aber beheben lassen. Verbunden sind die sechs Taucher über einen Versorgungskanal mit dem Hauptschiff. Am Morgen nach dem Tauchzwischenfall bei Brooke finden sie ein Mitglied der Crew tot auf. Das verändert das Zusammenleben auf der Stelle.
Der Thriller „Die Kammer“ von Will Dean weist schon im Cover eine bedrohliche Situation auf, eine einzelne Hand an der Ausstiegsluke. Doch das ist längst nicht alles, was der Autor zu bieten hat. Es sind Gedankengänge der einzigen Frau in der Crew und aus deren Sicht wird das ganze wie eine Filmaufnahme geschildert. Bezeichnend ist, dass sie wirklich alles aufzeichnen will. Natürlich geschieht das Unvorstellbare, der sogenannte Worst Case, ein toter Taucher. Sehr akribisch werden die Rettungsmaßnahmen beschrieben und auch die Obduktion, die wegen der Druckverhältnisse durch die Crew vorgenommen werden müssen. Sie führen diese mit Hilfe eines Sanis durch, der auf dem Schiff mitfährt. Aber es ist schon eine bedrückende Situation, die im Roman beschrieben wird, denn jeder weiß, wenn das kein Unfall war, wird das Zusammenleben noch komplizierter. Als der zweite Taucher verstirbt, wird die Situation in der Kammer nicht besser. Die Vorgänge in diesem Behälter werden sehr detailliert beschrieben und das ist auch die Stärke dieses Thrillers, man fühlt sich in der Kammer sitzend. Die Situation ist sehr authentisch und alleine schon die Vorstellung mit anderen Menschen auf eine so kleinen Raum zusammen zu sitzen, bringt mich ins Schwitzen. Der Spannungsbogen ist sehr gut auf das Ende ausgerichtet, da es ja ein Wettlauf mit der Zeit ist.
Mein Fazit fällt sehr gespalten aus, da dieses Art von Thrillern so gar nicht mein Metier ist, es bedrückt mich beim Lesen. Geschrieben ist das Buch sehr gut und auch die Spannung in der Kammer ist spürbar. Deshalb ist meine Bewertung nur aus meiner Sicht zu verstehen und ich bin sicher, dass dieses Buch eine Menge Freunde findet.

Bewertung vom 02.04.2025
Espresso mit Schuss
Troi, Heidi

Espresso mit Schuss


ausgezeichnet

Die Carabiniera Bianca Rossi aus Verona wird zu einem Tatort in Malcesine gerufen. Dort wurde Ramona Desideri ermordet aufgefunden. Sie war Juniorchefin der Kaffeerösterei Oro Nero. Ein sehr ungewöhnlicher Fall wie Bianca bei der Befragung ihrer Mitarbeiter*innen feststellen musste. Die Juniorchefin war sehr beliebt. Ihr Vater hatte nur ein paar Probleme mit ihrem Mann Omar Tel, denn der war Marokkaner und das passte ihm gar nicht. Doch der war gar nicht in Malcesine und viel als Verdächtiger aus. Als der Vater von Ramona plötzlich starb, bekam der Fall eine andere Gangart und für Bianca war auch der private Bereich noch sehr gefährlich, da ihr Ex auftauchte und sie behinderte. Schwierige Voraussetzungen, um diesen Fall zu klären.
Der Kriminalroman „Espresso mit Schuss“ von Heidi Troi spielt am schönen Gardasee, in Malcesine. Schon das Titelbild zieht mich komplett in die schöne Landschaft hinein. Eine Villa am See und im Vordergrund ein Café mit einem Törtchen. Welch eine idyllische Szene, wenn da nicht ein Mordfall wäre. Aber natürlich, wo spielt der Fall, in der Kaffeerösterei Oro Nero. Man mag den Duft des Kaffees schon in der Nase haben, aber es gibt eine Tote. Der Hauptcharakter Bianca Rossi ermittelt mit dem Team der Polizia de Malcesine und diese haben einiges zu tun, da sich doch irgendwie kein Verdächtiger ergibt. Die Story ist sehr gut entwickelt und man kann auch die Menschen dort verstehen und es ergibt sich auch kein Motiv. Aber natürlich ist eines vorhanden, das sehr geschickt von der Autorin ans Tageslicht befördert wird. Außerdem wird auch deutlich auf die Gefahren der modernen Technik hingewiesen. Doch nur eine Story wäre ja langweilig, so baut die Autorin noch eine zweite Story ein, Gewalt an Frauen und das betrifft Bianca. Als wenn sie sagen möchte, dass passiert nicht nur normalen Frauen, sondern auch Polizistinnen und welche Gedanken dort eine Rolle spielen werden immer wieder genannt. Schön zu sehen ist, dass Bianca viele Polizisten und andere zur Seite stehen, um sie zu unterstützen. So bleibt der Krimi spannend und auch der Gardasee rückt immer wieder wunderschön beschrieben in den Vordergrund. Die Sprache der Autorin ist sehr bildhaft, was sehr gut für das Kopfkino ist und auch der Spannungsbogen ist gut entwickelt.
Wieder eine Figur, die die Autorin sehr gut entwickelt und die sich durch ihre Art und Weise viele Freund*innen macht. Ich mag die Krimis der Autorin und ihre Figuren, in die ich mich gut hineinversetzen kann. Außerdem hat die Autorin immer ein Auge auf Schönheit der Region. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.04.2025
Ámbar
Ferraro, Nicolás

Ámbar


ausgezeichnet

Das Mädchen Ambar, oder wie man sie auch immer nennen will, ist mit ihrem Vater in Argentinien unterwegs. Die Namen, die sie und ihr Vater werden gebraucht, um unsichtbar zu bleiben, denn Ambars Vater ist ein Killer, der Menschen umbringt, weil sei anderen im Weg sind. Doch seine Tochter kann er nirgendwo lassen, da ihre Mutter sich abgesetzt hat. So dient Ambar als Begleitung und muss ihren Vater auch ab und zu zusammenflicken. Also wächst Ambar auf der Straße und mit viel Gewalt auf, keine besonders gute Situation, aber Ambar macht das Beste daraus.
„Ambar“ ist ein Thriller von Nicolas Ferraro schildert das Leben eines jungen Mädchens auf der Straße in den Weiten von Argentinien. Das Porträt dieses Mädchens ziert das Cover und gibt dem Leser einen Eindruck eines jungen, vielleicht unschuldigen Mädchens, das ihr Growing up auf den Straßen Argentiniens erlebt, die mit reichlich Gewalt gepflastert sind. Kein unbekümmertes Leben an der Seite eines Vaters, der gleichzeitig Auftragskiller ist, immer auf der Flucht vor Verfolgern. Der Autor hat den Hauptcharakter ausgewählt, um die Situation aus der Ich-Sicht zu beschreiben. Das ist schon sehr interessant die Gefühle und Gedanken dieses Mädchens hautnah mitzubekommen. Unterstützt wird das ganze noch von der sehr direkten und harten Sprache, wenn es um die Morde und Folterungen durch ihren Vater und andere Gangster geht. Das geht schon sehr nah und löst Emotionen aus, die auch gewollt sind, um den Thriller tiefer wirken zu lassen. Leicht verständlich ist der Thriller nicht, aber interessant und an manchen Stellen auch mit sehr poetischen Bildern bestückt. Spannung ist vorprogrammiert und auch der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und ist auch irgendwie befreiend.
Ich habe einige Seiten gebraucht, um mich in diesen Thriller hineinzulesen, da durch den fremden kulturellen Background ich doch einige Zeil alles sich setzen lassen musste. Doch alleine die Sprache ist teilweise so konträr zum Inhalt, dass es rein künstlerisch nichts an dem Thriller auszusetzen gilt. Kein einfaches Buch, aber interessant, spannend und ungewöhnlich. Wer neugierig ist, für den ist dieser Thriller empfehlenswert.

Bewertung vom 29.03.2025
Die Yacht
Goodwin, Sarah

Die Yacht


sehr gut

Hannah und ihre Freundinnen Libby und Maggy treffen sich zur Sylvester Party auf einer Yacht in Südfrankreich. Dabei ist auch der Mann von Libby, Olly, die die Party auf ihrer Yacht ausrichten. Auch der Mann von Maggy, Leon, ist dabei und Harry ein Freund von Hannah. Hannah ist die, die noch arbeiten muss und so direkt mit ihrem Auto zur Party fährt. Um nicht zu deutlich zu machen, dass sie nicht so viel Geld hat, besorgt sie sich noch ein neues Cocktailkleid. Die Party fängt auch mit viel Alkohol an und auch Drogen sind im Spiel. Als dann Leon, zugedröhnt wie er ist, sich an Hannah heranmacht, hat diese genug und geht ins Bett. Am anderen morgen erleben sie und die anderen Teilnehmer eine böse Überraschung.
Der Thriller „Die Yacht“ von Sarah Goodwin ist wie ein Theaterstück aufgebaut, sechs Menschen, die sich eigentlich gut kennen und auch befreundet sind auf engstem Raum zusammen. Und feiern eine Party, die am Ende eskaliert. Der Roman ist sehr gut aufgebaut, denn es fängt alles ganz harmlos an. Es treffen sich drei Schulfreundinnen zu einer Party, zwei sind in die Upper Class gerutscht durch ihre Männer und dann ist da noch das Aschenputtel und ein Freund von ihr. Der Thriller wird aus der Sicht des Aschenputtels, Hannah, erzählt. Man erfährt ganz genau durch welches Wechselbad der Gefühle Hannah läuft. Eigentlich möchte sie gar nicht da sein, aber das geht ja nun mal nicht, da das Boot auf dem Meer treibt. Das ist eine ganz große Herausforderung für die sechs und die Gefühle zueinander schwappen über und es ist nichts mehr, wie es war. Die Autorin verarbeitet einige wirklich brisante Themen in diesem Buch, die Schichtzugehörigkeit, die scheinbaren Freundschaften, die eigentlich nur Fassade sind. Die Spannung leitet sich aus der Erzählperspektive ab und das, was die Hauptperson alles erlebt. Das alles hat sicherlich den Namen Thriller auch verdient und zum Ende steigt die Spannung noch uns hält überraschendes parat.
Ich habe ein wenig gebraucht, um mich in diesem Thriller zu Recht zu finden. Doch am Ende muss ich gestehen, er hat mich gefesselt von seiner Sprache und den Entwicklungen, die er nimmt. Ich finde es hat viel von einem Psychothriller, wenn man die Situation auf der Yacht zugrunde legt. Also am Ende kann ich eine Leseempfehlung aussprechen und auch mir hat es unter dem Strich sehr gut gefallen.