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Sommer
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Nordhorn
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Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 439 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2023
Meine Männer
Kielland, Victoria

Meine Männer


gut

Harte Kost

" Meine Männer" erzählt dem Leser die Geschichte einer der ersten der Serienmörderinnen, Brynhild Størset. Sie wandert bereits mit 17 Jahren in die Staaten aus, sie war schwanger, verlor das Kind, will nun einen Neuanfang bei der Schwester starten. Fortan nennt sie sich Belle, sucht sich eine vernünftige Arbeit und engagiert sich in der Kirche. Dann lernt sie Mads kennen und bekommt 3 Kinder mit ihm, die zwei Heiraten, obwohl Belle da schon an Wahnvorstellungen leidet. Als Mads dann früh stirbt, ist sie geistig nicht gefestigt, eher im Gegenteil……

Das Buch hat mich sehr interessiert, ich wollte etwas über die Beweggründe einer Serienmörderin erfahren. Anhand ihres Leben nach Gründen suchen, warum sie so geworden ist. Beides wird aber im Buch eher angerissen, denn es ist zum einen nur Episodenhaft, es weist Lücken auf, und wird zu dem aus Belles Sicht erklärt, die durch ihren Wahn nicht immer ernst zu nehmen ist. Ich hätte mir da einen fundierten Eindruck erwünscht, außerdem ist die Art des Schreibens eher der Prosa angelehnt, was zwar gut Belles inneren Kampf darstellt, es ist auch düster, passend zum Inhalt, doch es fühlt sich einfach nicht gut an beim lesen.

Mich konnte es daher nicht ganz überzeugen

Bewertung vom 25.09.2023
60 Kilo Kinnhaken
Helgason, Hallgrímur

60 Kilo Kinnhaken


ausgezeichnet

Wunderbar

Nach "60 Kilo Sonnenschein" war ich sehr erfreut, nun endlich eine Fortsetzung lesen zu können. Der Autor hat es seinerzeit geschafft mir oft ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, auch wenn es natürlich auch mal Missgeschicke gab im Leben des Waisen Gestur, dessen Leben wir auch hier wieder begleiten. Bestechend an allem ist in beiden Teilen aber die Beschreibung Islands, ich habe mich diesem Land, speziell dem kleinen Städtchen Segulfjörður, noch nie so nah gefühlt. Vieles ist anders, und das meiste war mir vorher gar nicht bewusst.
Hier geht es hauptsächlich um die Fischerei, und Gestur ist begeistert sich dem anschließen zu können, doch es kommt natürlich zu einem Tiefpunkt, den der Leser begleiten darf.

Ich wiederhole mich, aber dieser Roman bietet einen ganz besonderen Flair. Der Autor Hallgrímur Helgason hat einen sehr einnehmenden Erzählstil, ereilt mit der Beschreibung der Landschaft und der Kultur, ist es wirklich ein großes Highlight, was definitiv aus der breiten Massen heraussticht. Es ist zwar ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen gefragt, denn der Umfang ist gewaltig, doch ich habe mich nicht gelangweilt, zu keinem Zeitpunkt. Lediglich bei der Überlegung ob es sich ohne Kenntnis des Vorgängers gut lesen lässt, bin ich mir etwas unsicher. Vieles kannte ich aus dem ersten Teil, ich konnte direkt wieder einsteigen, ob dies ohne die Vorkenntnisse auch so gut gelungen wäre, weiß ich nicht genau.

Bewertung vom 21.09.2023
Die Lügnerin
Karig, Friedemann

Die Lügnerin


sehr gut

Die Lügnerin?

Der Leser kann sich bezüglich des Charakter Clara Konrad nicht sicher sein, ob sie tatsächlich so heißt. Die Geschichte, die sie der Therapeutin erzählt, wirft ebenso viel Fragen. Clara behauptet, das ihre Lügen Wahrheit werden, einfach ausgedrückt. Dabei geht sie sogar soweit zu erzählen, dass sie dabei sogar Einfluss auf physikalische Gesetze hat. Sie könne durch ihre Lügen eine Roulettekugel dazu bewegen dorthin zu fallen, wo sie sie für einen Gewinn benötigt. Natürlich ist die Therapeuten skeptisch, glaubt ihr nicht, doch als es zu einem unerwarteten Schneesturm kommt, hegt sie erste Zweifel an ihrer ersten Einschätzung.

Clara Konrad ist ein eigenwilliger und nicht zu durchschauender Charakter, was sie auch sein muss, denn ansonsten würde die Handlung sicher nicht funktionieren. Man muss sich daran gewöhnen, dass nichts was sie sagt wirklich der Wahrheit entsprechen muss. Oder doch? Dieser Zwiespalt ist sehr irrwitzig, und zieht sich durch die gesamte Handlung.

Dieser Roman hat mich als Leserin aber dennoch etwas ratlos zurückgelassen. Natürlich ist es eine sehr interessante Handlung, zumal die Idee ja obendrein sehr originell ist. Die Art des Autors die Geschichte näher zu bringen konnte mich ebenso vollends fesseln, doch am Ende blieb leider ein großes Fragezeichen zurück. Was genau war der Sinn dieses Romans? Wenn es dem Autor nur darum ging eine fantastische Geschichte zu verfassen, die den Leser in ihren Bann schlägt, so ist im dies jedenfalls gelungen. Für diejenigen, die auf der Suche nach dem Sinn hinter dem Ganzen sind, bleibt der Roman mehr als undurchsichtig.

Bewertung vom 10.09.2023
Verlogen / Mörderisches Island Bd.2
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2


ausgezeichnet

Mag diese Reihe sehr gern

Als ich vor einigen Monaten den ersten Teil um die isländische Polizistin Elma las, war ich gefesselt von der Handlung. Auch hier in "Verlogen" baut sich schnell wieder diese düstere, unterschwellig leicht unheimliche Atmosphäre auf. Diese Stimmung wird von vielen Krimis und Thrillern aus dem isländischen Raum erzeugt, generell spiegelt sich die Mentalität dieses Landes sehr gut wieder, es ist schon anders als wir es hier gewohnt sind, auch der Umgang untereinander.

Worum geht es?
Als die Leiche der lange vermissten Alleinerziehenden Marianna gefunden wird, denkt man erstmal an Suizid. Doch die Frau wurde gewaltsam getötet, und nun müssen Elma und die Kollegen weiter ermitteln, sehr emotional, da sie damals als sie verschwand bereits nach ihr gesucht haben.
Rückblenden zeigen das Leben einer Mutter mit ihrer Tochter, lassen natürlich für den Leser viele Rückschlüsse zu, doch man bleibt sehr lange im unklaren.
Dieses Schema fand auch im ersten Teil der Reihe statt, mir gefällt es, es hält die Spannung konstant oben.
Aber auch die Ermittler kommen mit ihrem Privatleben ins Spiel, was mir ebenfalls sehr gut gefällt. Hier ist die Gewichtung etwas anders verteilt, weil der Chef des Teams diesmal eher am Rande fungiert.

Alles in allem wieder ein Teil dieser vielversprechenden Reihe, die ich sicher weiterverfolgen werde!

Bewertung vom 24.08.2023
Der Vorweiner
Bjerg, Bov

Der Vorweiner


gut

Zwiegespalten


" Der Vorweiner"ist ein Roman der von der Idee her grandios hätte werden können. Die Vorstellung wie ein Deutschland der Zukunft aussehen könnte ist sehr spannend und wurde zu Beginn auch sehr überzeugend und vielversprechend umgesetzt. Allerdings ist es auch eine erschreckende Vorstellung, dass ein Teil der Bevölkerung nicht mehr in der Lage ist Gefühle auszudrücken. So erklärt sich dann auch schnell der Titel, der die Menschen beschreibt, die dies für diese Menschen ausgleichen sollen.
Geführt wird die Handlung von drei Personen, wobei eine ein Vorweiner ist. Das als solches fand ich an sich sehr interessant, doch die Handlung driftete irgendwann in eine sehr abstruse Richtung, die mir dann leider gar nicht mehr gefallen hat. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass der Roman konstant weitergeführt wird.
Viele Themen ähneln unserer jetzigen Zeit, schon spannend sich zu überlegen, ob es tatsächlich so laufen könnte. Abwegig ist es natürlich nicht, dass auch in ferner Zukunft Flüchtlinge Thema sein könnten.

Mein Fazit: Eine Dystopie, die stark beginnt, sich dann aber leider verliert.

Bewertung vom 12.08.2023
Sekunden der Gnade
Lehane, Dennis

Sekunden der Gnade


ausgezeichnet

Spannung pur

Dennis Lehane verfolge ich seit einigen Jahren, nicht nur seine Bücher sind genial, auch die Verfilmung non Shutter Island ist brillant. Im Spannungssektor gehört er mittlerweile definitiv zu meinen Favoriten, deshalb habe ich mich sehr gefreut wieder etwas Neues von ihm in Händen zu halten.

Auch in Sekunden der Gnade läuft Lehane wieder zur Höchstform auf.

Mary Pat Fennessy stammt aus Irland, lebt nun aber in Boston. Das Leben meinte es bisher nicht gut mit ihr, sie verlor ihren ältesten Sohn an Drogen, und muss nun um ihre Tochter bangen. Jules ist nicht nach Hause gekommen und Mary Pat weiß, dass in ihrem Viertel einiges los ist, so dass ihre Sorgen definitiv gerechtfertigt sind. Sie macht sich also daran ihre Tochter zu finden, muss sich fragen, ob ihr verschwinden etwas mit dem Tod eines schwarzen Mädchens zu tun hat. Niemand will das sie ihre Nase überall hineinsteckt, auch die Polizei nicht. Doch was bleibt einer Mutter, die bereits ein Kind verloren hat denn anders übrig?

Mary Pat ist eine bewundernswerte Frau, die Handlung dafür umso erschreckender, denn die Schrecken die diese Mutter durchmacht, sind gar nicht mal aus der Luft gegriffen. Es gibt solche Skrupellosigkeit, sowohl bei den Bossen, als auch bei der Polizei.

Wieder ein wahnsinnig spannendes Werk des Autors.

Bewertung vom 04.08.2023
Skorpion / David Keller Bd.1
Basanisi, Matt;Schneider, Gerd

Skorpion / David Keller Bd.1


sehr gut

Toller Einstieg

Was ergeben ein paar Tonnen Kokain, 1 Toter Priester und ein Suizid? Eine spannende Ermittlung, die schneller in eine andere Richtung abdriftet als gedacht. Der Fall scheint schon fast gelöst, alles liegt glasklar auf der Hand, doch der Schweizer Ermittler David Keller entdeckt, dass der Banker Walter Baumann seine Finger in Drogengeschäften usw hat.
Er ist ihm bald auf den Fersen, doch das hat scheinbar seinen Preis, denn seine Frau, die ihm geholfen hat, verschwindet. Eine sehr spannende Odyssee entsteht, die den Leser nicht mehr loslässt.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mich zu orientieren und mir einen fundierten Überblick zu verschaffen, war ich gefesselt von der Handlung. Das Autorenduo hat mit Skorpion einen wahnsinnig tollen Einstieg in eine neue Reihe um den Ermittler David Keller geschaffen.
Das Cover gefällt mir sehr gut, ist ein echter Blickfang, dabei aber sehr schlicht gehalten. Für Krimi und Thriller- Liebhaber sicher eine passende Gelegenheit für ein paar fesselnde Stunden!

Bewertung vom 31.07.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


ausgezeichnet

Sehr einfühlsam erzählt

Vor einigen Monaten las ich " Ginsterhöhe" von Anna-Maria Caspari, deren Schauplatz ebenfalls Wollseifen,Monschau ist, allerdings spielt es einige Jahre nach den Ereignissen dieses Buches. Ich denke aber, dass die beiden Romane auch sehr gut unabhängig voneinander gelesen werden können. Für Fans wird dennoch trotzdem das altbekannte Flair eintreten, denn die Autorin schafft es hervorragend ihren Figuren Leben einzuhauchen, man fiebert mit und ist bald selbst mit Herz und Seele dabei, in Wollseifen. Denn dort begegnen sich Jacob, Luise und Wilhelm. Der Leser bekommt die Wünsche und Träume der drei Personen hautnah mit, erlebt, dass nicht immer alles so läuft wie erträumt.
Am besten gefällt mir, dass man sich in die Zeit, der Roman beginnt in den 60ern des 19. Jahrhunderts, zurückversetzt fühlt. Es wirkt alles sehr real, man hat viel Spaß daran dem Leben der drei Hauptprotagonisten zu folgen.
Gerne mehr davon!

Bewertung vom 08.07.2023
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


ausgezeichnet

Ich lese ja unheimlich gerne Krimis und Thriller aus dem skandinavischen Raum, kenne daher viele Autoren aus diesem Bereich. John Ajvide Lindquist kannte ich bisher nicht, was ich nach dieser Lektüre sehr bedauert habe, denn ich bin voll auf meine Kosten gekommen. Den Leser erwartet hier ein außerordentlich spannendes Werk, dass obendrein

Das Mittsommerfest ihrer Eltern wird für die junge Astrid Helander zu einem Desaster, weil 2 Vermummte dort ein Riesenblutbad abhalten, bei dem sie die einzige Überlebende ist. Julia Malmros und Kim Ribbing versuchen die Täter ausfindig zu machen. Die beiden bilden aber zusätzlich fast schon einen eigen Handlungsstrang, denn auch ihr Leben wird durchleuchtet, so dass dem Leser auch hier interessante Details erwarten.
Sehr gefreut habe ich außerdem über Verbindungen zur Millenium-Reihe, die ich vor etlichen Jahren bereits gelesen habe, man könnte auch sagen, dass sie mich überhaupt erst zum skandinavischen Krimi geführt haben.

So oder so ist dieses Buch auf jedenfalls klasse! Liebhaber dieses Genres sollten es definitiv nicht verpassen!

Bewertung vom 19.06.2023
Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1
Teichert, Fritzi

Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1


gut

Der Alltag einer Hebamme

Zu erst einmal möchte ich das wunderschöne Cover des Buches hervorheben.

Es geht um drei Hebammen, Helga, Monika und Madita, man erfährt viel aus dem Alltag ebendieser. Aber auch die Ängste und Sorgen der werdenenden Eltern spielen natürlich eine Rolle, und sind somit eng mit der Arbeit der Hebammen verbunden.
Erzählt wird nicht nur von der Arbeit der drei Frauen, auch ihr Privatleben nimmt Raum in der Handlung ein. Bei Helga ist es zum Beispiel die Trennung.Madita, der Neuling in der Hebammenpraxis und Helga verstehen sich ganz so gut, ein Reibungspunkt, der natürlich auch mit hinein spielt.
Ich fand es ganz Interessant einmal mitzuerleben wie es in diesem Beruf so abläuft. Obendrein bekommt man zusätzlich das Leben der beiden Frauen Helga und Madita näher gebracht. Ein eher zeitweiliges Buch, dass sich sehr gut nebenher lesen lässt, was aber keinen großen Anspruch bietet, eher in der Trivialliteratur angesiedelt ist.