Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Chris_K

Bewertungen

Insgesamt 100 Bewertungen
Bewertung vom 22.04.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


sehr gut

Anspruchsvolle Familiensaga

Die norwegische Familiensaga handelte von der Familie Falck. Der Reeder Thor Falck, der bei einem Schiffsunglück starb, hinterließ zwei Familienlinien - die eine aus seiner ersten Ehe ist verarmt, die andere hat dank des Überlebens seiner Frau Vera und seinem Sohn Olav das Vermögen geerbt. Als Vera 75 Jahre ebenfalls stirbt, geht die Suche nach ihrem Testament los, denn es wird befürchtet, dass Vera dem verarmten Zweig der Familie etwas hinterlassen hat.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, wobei die Vergangenheit über ein Manuskript von Vera dargestellt wird. Nach und nach wird so Veras Geschichte aufgedeckt.

Die Mitglieder der Familie Falck wie auch weitere Charaktere sind tatsächlich durchweg unsympathisch. Vater Olav ist manipulativ und auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Sohn Sverre leidet unter seinem Vater, vertritt aber keine eigene Meinung. Sasha, anfangs auf der Suche nach der Wahrheit, entpuppt sich als ebenso machtsüchtig. Die Charaktere wirken jedoch auf mich umso authentischer, geht es hier doch um viel Macht, Geld und einen anspruchsvollen Lebensstil.

„Meeresfriedhof“ ist eine anspruchsvolle Familiensaga, die sich langsam aufbaut und Konzentration erfordert, aber die Anstrengung wert ist. Macht, Intrigen und Geheimnisse sorgen für Spannung und tolle Lesestunden.

Bewertung vom 21.03.2024
Gestehe
Faber, Henri

Gestehe


sehr gut

Überraschend anders

Jacket, ein berühmter Ermittler der Wiener Polizei, wird zu einem Tatort gerufen, der ihm bekannt vorkommt - aus seinem bisher unveröffentlichten Roman. Und der Tatort soll nicht der Einzige bleiben.

Dies war mein erstes Buch des Autors. Ich hatte aufgrund des Covers und des Klappentextes etwas anderes erwartet, war aber dennoch nicht enttäuscht. Der Autor überzeugt zum einen mit seinem erfrischenden Schreibstil. Zudem sind die Charaktere, insbesondere Jacket und Mo, sehr interessant gezeichnet. Beide sind keineswegs sympathisch, weisen Ecken und Kanten auf, wirken vielschichtig und daher umso authentischer. Darüber hinaus greift der Autor ganz offensichtlich gesellschaftskritische Themen auf, was mir zusätzlich gefallen hat.

Insgesamt ein spannendes, unterhaltsames und interessantes Buch, wenn auch kein klassischer Thriller.

Bewertung vom 20.02.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


sehr gut

Spannung vor faszinierender Kulisse

Anna, ihr Verlobter Henrik und deren langjährige Freundin Melina fahren jedes Jahr gemeinsam auf eine Wanderung im tiefen Nordschweden. Doch dieses Jahr ist alles anders, denn Melina möchte ihren neuen Freund Jacob mitbringen. Diesen kennt sie allerdings selbst erst seit einem Monat. Jacob bringt einige Unruhe in die Gruppe und sorgt für Misstrauen bei Anna und Henrik.

Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Anna erzählt. Dazu kommen Protokolle eines Verhörs und Rückblenden in die Vergangenheit von Anna, Melina und Henrik. Dadurch und mithilfe der knappen Kapitel bleibt der Lesefluss flüssig und interessant. Die Beschreibung der Landschaft und der Geschehnisse ist sehr detailreich und erzeugt eine düstere und authentische Stimmung.

Die Spannung ist von Beginn an hoch und steigert sich dann noch an einigen Stellen. Die Ereignisse sind unvorhersehbar. Das Ende konnte mich leider nicht komplett überzeugen, so dass ich hierfür einen Stern abziehe.

Bewertung vom 14.02.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


sehr gut

Trickreich

Lana Farrar, ein ehemaliger Hollywoodstar, verbringt einige Tage mit sechs weiteren Personen - ihrem Mann Jason, ihrem Sohn Leo, den Freunden Kate und Elliott sowie den Angestellten Agathi und Nikos - auf ihrer eigenen griechischen Insel. Die Atmosphäre ist angespannt und am Ende ist eine Person tot. Wer ist der Täter und wieso?

Das besondere an diesem Buch sind der Schreibstil und die Erzählperspektive. Die gesamte Handlung wird aus Sicht von Elliott erzählt, so dass die Sicht zutiefst subjektiv ist. Immer wieder ändert Elliott seine Erzählung, fügt nachträglich Details hinzu und bringt seine eigenen Kommentare ein. Es gibt viele trickreiche Wendungen bis ganz zum Schluss. Das Ende war in dieser Form für mich nicht vorhersehbar.

Der Schwerpunkt des Buches liegt auf den einzelnen Charakteren und deren Beziehungen zueinander, nicht auf dem Mord an sich. Als typischen Thriller würde ich das Buch daher nicht bezeichnen. Dennoch fand ich das Buch durchweg spannend und originell.

Bewertung vom 07.02.2024
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnd

Mit „Stille Falle“ ist dem Autor Anders de la Motte ein absolut fesselnder Krimi gelungen, der durch viele Details besticht. Das Thema Urban Exploration ist interessant und bringt einen richtigen Gänsehautfaktor in das Geschehen. Die gruselige Atmosphäre ist stets greifbar. Leo Asker als Protagonistin hat eine extrem spannende Vergangenheit und ist zudem eine interessante Person mit eigenwilligem, aber sympathischen Charakter.

Die kurzen Kapitel haben mich richtig in den Bann gezogen. Die Abteilung für hoffnungslose Fälle finde ich skurril und unterhaltsam und ist definitiv mal etwas Neues, zumal die Mitarbeiter der Abteilung wirklich sehr speziell und mehr als gewöhnungsbedürftig sind. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und bin schon neugierig mehr über Attila und die anderen Kollegen aus dieser Abteilung zu erfahren. Außerdem verspricht das Ende direkt eine packende, neue Geschichte.

Bewertung vom 30.01.2024
Mit Bike und Boot zur Beringsee
Löwenherz, Richard

Mit Bike und Boot zur Beringsee


ausgezeichnet

Beeindruckender Reisebericht abseits von Touristenpfaden

Ein Blick auf die bisherigen Reisen des Autors Richard Löwenherz lässt erahnen, dass dieses Buch keine nette Reiselektüre, die von Jedermann nachgefahren werden kann, sein wird. Der Autor beschreibt in diesem Buch seine aufregende Reise per Fahrrad und Schlauchboot zu dem nordöstlichsten Zipfel Russlands, Tschukotka.

Für den interessierten Leser bedeutet dies, machen Sie es sich gemütlich, lehnen Sie sich zurück und tauchen Sie in eine fremde Welt mit einer beeindruckenden Natur, anderen Kulturen und interessanten Begegnungen ein. Der Autor schafft es den Leser von Anfang an zu fesseln und für seine Reise zu begeistern. Der Reisebericht wird hierbei mit beeindruckenden Bildern untermauert.

Während des Lesens habe ich mich mir das ein oder andere mal vorgestellt wie es wäre, solch eine abenteuerliche Reise selber durchzuführen. Wahrscheinlich wird es dann doch eher eine Nummer kleiner werden, das Interesse ist auf jeden Fall geweckt.

Bewertung vom 16.01.2024
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


gut

Skurrile Story

Anhand des Klappentextes war ich sehr gespannt auf einen neuen Krimi von Jo Nesbø. Allerdings wird schon auf den ersten Seiten deutlich, dass es sich hier weniger um einen Krimi als um einen Mix aus Horrorgeschichte und Mystery handelt, was leider gar nicht meinem Genre entspricht.

Zwei Jugendliche verschwinden, nachdem sie zuletzt mit Richard gesehen wurden. Dieser gerät schnell in Verdacht, etwas mit den Verschwinden zu tun zu haben, insbesondere da ihm niemand seine Geschichten abnimmt.

Positiv hervorzuheben ist der Schreibstil. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und ist auch recht kurzweilig. Einzig die äußerst skurrile Handlung, die in drei Teilen erzählt wird, führt zu meiner Enttäuschung. Das Ende konnte die Geschichte für mich noch halbwegs retten.

Nur zu empfehlen, wenn man dem Genre Horror und Mystery offen gegenübersteht.

Bewertung vom 22.12.2023
BOCK AUF HANDBALL. Krass und kurios, bewegend und berührend
Duhr, Daniel

BOCK AUF HANDBALL. Krass und kurios, bewegend und berührend


ausgezeichnet

Ein abwechslungsreiches Handballbuch mit interessanten Geschichten

Das Buch „Bock auf Handball“ bietet dem Leser auf knapp 270 Seiten spannende Einblicke in die Welt des Handballs. In zwanzig voneinander unabhängigen Kurzgeschichten stellen bekannte und weniger bekannte Personen des Handballsports sich und ihre persönliche Anekdoten vor. Darunter befinden sich aktive und nicht mehr aktive Handballer:innen, Trainer, Funktionäre, Moderatoren und ein Amateurspieler mit einem besonderen Torrekord. Einfach eine spannende Mischung. Eine absolute Empfehlung für jeden Handball bzw. Sportfan.

Bewertung vom 17.12.2023
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Amüsante RomCom

Mit Booklovers ist Emily Henry erneute eine amüsante und unterhaltsame RomCom gelungen.

Nora, eine Literaturagentin aus New York, fährt gemeinsam mit ihrer schwangeren Schwester Libby nach Sunshine Falls, dem Handlungsort eines populären Romans, den sie verlegt hat. Karrierefrau Nora passt so gar nicht in die Kleinstadt und ausgerechnet hier trifft sie auf Charlie Lastra, einen Lektor, den sie bereits aus New York kennt. Schon kurzer Zeit geraten die beiden aneinander und liefern sich witzige Schlagabtausche.

Der Humor und die witzigen Dialoge machen den Roman zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen. Die Charaktere sind authentisch, sympathisch und auch die vielen Nebencharaktere leisten einen schönen Beitrag zur Handlung. Die emotionale Seite darf natürlich nicht fehlen und kommt auch nicht zu kurz. Ein tolles Buch, sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 13.12.2023
Der Spion und der Verräter
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


sehr gut

Tiefer Einblick in die Welt der Spionage

Das Buch dokumentiert die interessante Geschichte des Doppelagenten Oleg Gordijewski.

Für Gordijewski, der als Kind und Bruder eines KGB-Agenten bereits in jungen Jahren die Vorzüge des Lebens eines KGB-Mitarbeiters in der Sowjetunion kennenlernen durfte, war es keine Frage, dass er selber ebenfalls eine Tätigkeit beim KGB anstreben würde. Folgerichtig ließ er sich als angehender KGB-Offizier anwerben. Die Erfahrungen seiner ersten Auslandseinsätze sowie die damit verbundenen Vorzüge in westlich orientierten Ländern brachten Gordijewski immer mehr zum Nachdenken und seine anfängliche Begeisterung für das kommunistische System begann zu bröckeln. Dies mündete in einer Tätigkeit als Doppelagent für den britischen Geheimdienst.

Der Autor Ben Macintyre beschreibt als Chronist die Ereignisse während dieser Spionagetätigkeit aus Sicht Gordijewskis sowie einzelner Weggefährten. Hierbei handelt es sich nicht um einen Spionagethriller, sondern um die Darstellung von tatsächlichen Gegebenheiten. Dies tut, dank des flüssigen Schreibstils des Autors, dem Lesevergnügen keinerlei Abbruch, im Gegenteil.

An der ein oder andere Stelle hätte ich mir ein stärkeres Hinterfragen von Entscheidungen Gordijewskis gewünscht. Gerade in der Anwerbungsphase wird Gordijewski als Held dargestellt, der nur Aufgrund seiner moralischen Bedenken zum MI6 überläuft. Hier hätte ich gerne mehr über die Beweggründe erfahren.

Insgesamt kann ich dieses Buch, gerade für politisch interessierte Menschen, sehr empfehlen.