Tödliche Spiele / Die Tribute von Panem Bd.1

sehr gut

„Möge das Glück stets mit euch sein!“ – Unter diesem Motto betreten 24 Kinder und Jugendliche die Arena. Nur einer wird sie lebend verlassen. Und die ganze Welt schaut zu.

In Panem, der Welt von Suzanne Collins Roman, ist dieses Gladiatorenspiel grausame Realität. Jedes Jahr werden 2 Kinder als Tribute aus den armen Distrikten aussucht, um die Bewohner des herrschenden Kapitols am Fernsehbildschirm zu unterhalten. Als die kleine Schwester von Katniss Everdeen für die sogenannten „Hungerspiele“ ausgelost wird, meldet sich die 16-Jährige freiwillig, um ihren Platz einzunehmen. Ab sofort darf sie sich nicht nur mit ihrer eigenen Todesangst herumschlagen, sondern bekommt neben einem alkoholabhängigen Mentor auch einen männlichen Partner an die Seite gestellt, der ihr beim Überleben keine große Hilfe ist, und sie in ein emotionales Chaos stürzt.

Die Erzählung zieht den Leser mit jedem Satz gekonnt immer mehr in die Gefühlswelt von Katniss hinein. Von Beginn an erleben wir die Geschichte aus ihrer Sicht und wissen daher genauso wenig wie sie, was perfides Spiel und was Realität ist. „Die Tribute von Panem“ hat die unterschiedlichsten Facetten: Nervenzerreißende Spannung, starke Gefühle und harsche Gesellschaftskritik. Und genau diese Mischung sorgt dafür, dass man das Buch schon nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Katniss ist ein sehr starkes und selbstbestimmtes Mädchen, das handelt, statt ängstlich in der Ecke zu stehen. Auch wenn Liebe in Panem ein wichtiger Teil der Erzählung ist, ist sie nie alleiniges Hauptthema, und auch Katniss macht sich nicht davon abhängig. Alle, denen Bella aus Twilight nicht mutig und selbstständig genug war, haben hier einen passenden Charakter gefunden.

Zwar sind die Hauptfiguren des Romans Teenager, aber die Härte und der Tiefgang der Geschichte lassen auch erwachsene Leser mitzittern. Ein Kinderbuch ist „Die Tribute von Panem“ nämlich auf keinen Fall – zwar bleibt die Darstellung von Tod, Schmerz und Grausamkeit immer respektvoll und wird reflektiert, jedoch dürften die Bilder für ein jüngeres Publikum nur schwer zu verdauen sein.

Das Jugendbuch um die „Hungerspiele“ (im englischen Original mit dem Titel „The Hunger Games“) ist der Auftakt einer inzwischen bereits beendeten Trilogie. Suzanne Collins schafft es, die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht zu erhalten, ohne den Band zu offen oder abrupt enden zu lassen.

„Möge genug Zeit zum Lesen stets mit euch sein!“ – wer Katniss auf dem Beginn ihrer Reise begleitet, wird es kaum abwarten können und sich gleich Band 2 und 3 bestellen wollen.