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Karo adores... [http://karoadores.blogspot.com]
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 99 Bewertungen
Bewertung vom 23.02.2012
Daughter of Smoke and Bone / Zwischen den Welten Bd.1
Taylor, Laini

Daughter of Smoke and Bone / Zwischen den Welten Bd.1


ausgezeichnet

Endlich mal wieder ein richtig guter High Fantasy-Roman im Young Adult-Sektor! Ich muss sagen, dass mich bei diesem Buch der Titel zuerst angesprochen hat, Daughter of Smoke and Bone klingt sehr geheimnisvoll und mysteriös und zudem wunderbar fantastisch. All diese Assoziationen haben sich für mich voll bewahrheitet.

Was besonders fantastisch ist (im vielfältigen Sinne des Wortes), sind die Schauplätze des Buches. Taylor beweist hier ein gutes Gespür für atmosphärische Settings, seien es die Gassen des altertümlichen Prags, die duftenden Märkte im Orient oder natürlich die mittelalterlich angehauchte Szenerie in Elsewhere selbst. Sie beschreibt alles mit schillernden Farben und lässt so die Orte vorm geistigen Auge des Lesers auferstehen. Man fühlt sich, als ob man selbst mit Karou an diese Orte reist und ihr dabei hilft, die verschiedensten Arten Zähne für Brimstone heranzuschaffen.

Die Handlung ist von Anfang an sehr mysteriös. Man fragt sich zusammen mit Karou nicht nur einmal, was denn Brimstone nur mit den ganzen Zähnen will und warum er ihr nichts über ihre Herkunft erzählt. Nur sehr langsam erfährt man das ganze Ausmaß dieser Geheimnisse, bis sich die Ereignisse dann überschlagen und Karou plötzlich auf sich allein gestellt scheint. Für mich war der Plot eine wunderbare Mischung aus Urban und High Fantasy, denn das Setting ändert sich mehr als einmal im Buch, und zum Schluss erfahren wir durch sehr umfangreiche Rückblenden mehr über Karous Vergangenheit, die sehr bewegt und interessant war. Darüber möchte ich allerdings nicht zu viel verraten, denn das würde dann doch arg spoilern.

Natürlich kommt auch dieser Roman nicht ohne eine Liebesgeschichte aus, und diese hat mich wie ein Märchen verzaubert. Akiva ist der perfekte Gegenspieler für Karou, und ist derjenige, der ihr ihre Vergangenheit zurückgibt, ohne vorher zu wissen, dass er es kann. Man merkt als Leser gleich, dass die beiden das Schicksal verbindet, auch wenn man das erst nicht vermuten würde. Mir hat das sehr gefallen, denn obwohl manch andere epische Liebesgeschichte ähnlich dieser konstruiert und aufgesetzt wirkt, hat Laini Taylors Plot mir das Gefühl vermittelt, dass sie wirklich zusammengehören, dass es so sein muss und nicht anders sein kann. Ich habe mitgefiebert und mitgetrauert und mitgeschmachtet. Taylors Schreibstil ist in vielen Momenten nicht nur märchenhaft, sondern sehr poetisch und bringt einen immer wieder schnell zurück in die Traumwelt von Elsewhere, aus der man ungern wieder auftaucht.

Fazit
Ich kann nur sagen, dass mir das Buch rundum sehr gut gefallen hat, und der Plot genauso ist, wie der Titel vermuten lässt: ungewöhnlich, fantastisch, mysteriös, geheimnisvoll. Und wer jetzt wissen möchte, warum das Buch so heißt, wie es heißt, oder warum zum Teufel jemand mit Zähnen handelt (was übrigens sehr nachvollziehbar erklärt wird, ob man es glaubt oder nicht), der sollte schnell zu diesem Buch greifen!

105 von 206 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2011
Dornenkuss / Ellie & Colin Trilogie Bd.3
Belitz, Bettina

Dornenkuss / Ellie & Colin Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Vor ein paar Minuten habe ich die letzte Seite von Dornenkuss zugeschlagen und bin immer noch ganz entrückt, wenn man das so sagen kann. Meine Güte, was für ein Buch!!
Meiner Meinung nach ist Bettina Belitz mit diesem Buch ein wirklich würdiges Finale für eine tolle, ungewöhnliche Reihe gelungen. Es passiert so unglaublich viel, so dass man erst einmal etwas Zeit zum Verarbeiten braucht.

Wieder einmal erleben wir mit Ellie und ihren Freunden einen Settingwechsel, es geht ins heiße Italien, fernab von Touristenhochburgen und Städtetrips. Ellie reist zusammen mit den anderen in die Einöde von Kalabrien, und hat erst einmal Eingewöhnungsprobleme und einen kräftigen Kulturschock. Zusammen mit ihr können wir als Leser abtauchen in diesen glühend heißen Sommer, und man wird wirklich und wahrhaftig gedanklich mitgenommen. Ich weiß nicht, wie Bettina Belitz es macht, aber ich hatte wirklich das Gefühl, trotz der eher niedrigen Temperaturen draußen, dass ich mit Ellie zusammen dort im Ferienhaus verharre und mir der Schweiß in Strömen den Rücken runterläuft. Sie beschreibt das Setting so lebhaft wie es keine andere kann.

Dieses Buch ist düsterer als die anderen beiden Bände. Schon immer war die Splitterherz-Trilogie keine leichte Unterhaltungslektüre, wer das also sucht, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Dornenkuss treibt das ganze noch einmal auf die Spitze, denn hier zweifelt Ellie noch mehr an sich selbst, Colin wird immer gefährlicher und die Geschehnisse schockieren und jagen einem noch mehr Schauer über den Rücken. Doch das alles passt genau zur Geschichte, weshalb es für mich definitiv Pluspunkte sind.
Aber Bettina Belitz' Roman ist keinesfalls vorhersehbar: Wer glaubt, er wüsste nach Scherbenmond, wie es ausgeht und wieso, weshalb, warum irgendetwas passiert ist, der wird hier sein blaues Wunder erleben! Frau Belitz hat sich für den letzten Band einige unglaubliche Wendungen aufgehoben, die sie so klammheimlich einfließen lässt, dass es einem bis zuletzt nicht ganz klar wird. Bis dann die Bombe platzt und alles anders ist als man dachte. Ich kann hier leider nicht ins Detail gehen, ohne Euch böse zu spoilern für den dritten Band; nur so viel kann ich sagen: Sie hat mich so überzeugt von ihren Manipulationen, dass ich irgendwann glaubte, das Böse sei gut, und das Gute böse, so wie einige Personen aus dem Buch auch. Kann man es denn noch irgendwie besser machen?? Ich wüsste nicht, wie. Zwischendurch hab ich Bettina Belitz verflucht, weil ich so verwirrt war, aber genauso sollte es sein! Oh Mann... ich weiß, das ist alles wenig sinnhaft, was ich hier schreibe, aber genauso fühlte ich mich während des Lesens.

Ich verlasse nur ungern die Welt von Ellie und Colin, obwohl das Ende mich zufriedenstellt, in vielerlei Hinsicht. Ob das nun ein Happy End bedeutet oder eher nicht, sei jetzt dahingestellt, darüber macht meine Zufriedenheit überhaupt keine Aussage, weil ich ja nichts vorwegnehmen will. Aber ich kann mir kein besseres Ende für diese vollkommen andersartige Geschichte vorstellen, Bettina Belitz hat da alles richtig gemacht. Ach, was soll ich noch viel sagen? Jedes Wort mehr würde hier viel zu viel verraten, daher formuliere ich jetzt lieber mein Fazit und belasse es dann dabei. :)

Düster, geheimnisvoll, atemberaubend - so kann man Dornenkuss wohl zusammenfassen. Ich konnte beim Lesen wieder in die Welt von Ellie und Colin abtauchen und wurde mehr als einmal von der Autorin an der Nase herumgeführt. Ein Ende einer Reihe, was sich wirklich sehen lassen kann. Chapeau, Frau Belitz!
Ich vergebe finstere 5 von 5 Sternen!

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.10.2011
In den Abgrund / Magierdämmerung Bd.3
Perplies, Bernd

In den Abgrund / Magierdämmerung Bd.3


gut

Auf den letzten Teil der Steampunk-Trilogie von Bernd Perplies hatte ich mich sehr gefreut. Die Reihe rund um den Reporter Jonathan, der ohne Vorwarnung durch einen Zufall in die Welt der Magie gestürzt wird, hat mich von Anfang an total begeistert. Bernd Perplies hat in den ersten beiden Teilen eine Welt aufgebaut, die so real scheint, dass man sich gut vorstellen kann, dass sie genau so existiert. Die Magie kommt hier nicht von irgendwo, nein, sie wird aus den Dingen und Lebewesen selbst gezogen. Durch Fäden sind diese miteinander verbunden und können auch dementsprechend manipuliert werden. Eine tolle Sichtweise auf Magie, die ich sehr innovativ und authentisch finde. Auch die Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen: der Autor hat ein unglaubliches Gespür für leicht schrullige Figuren und schafft es besonders gut, uns selbst die unwichtigsten Nebenpersonen nahezubringen.

Auch in diesem letzten Teil bin ich schnell wieder mit den Figuren warm geworden. Als ich Jonathan, Kendra, Holmes und Randolph wieder traf, war es wie ein Ankommen bei alten Freunden, mit großer Wiedersehensfreude. Auch in der Handlung ist man sehr schnell wieder drin, denn Perplies streut kleine Hinweise ein, was in den Bänden vor diesem passiert ist, ohne jedoch stupide einfach Geschehnisse zu berichten. Das hat er wirklich perfekt gemacht.

Ich muss jedoch leider sagen, dass mich die Handlung des letzten Teils nicht wirklich gepackt hat. Für mich waren es zu viele einzelne Handlungsstränge, die erst seeeehr spät und auch nur sehr dürftig zum Schluss wieder zusammenlaufen. Bernd Perplies hatte schon in den anderen Büchern ein Faible dafür, mehrere Plotfäden (um mal bei der Fadenmetapher zu bleiben) zu schaffen und diese erst zum Finale hin zusammenzuführen. Doch da störte mich das noch nicht so wie in diesem Teil. Ich hatte das Gefühl, dass jede Partei auf sich allein gestellt ist und sein eigenes Süppchen kocht, obwohl doch alle das gleiche Ziel verfolgen. Zudem fand ich die ein oder andere Handlung überflüssig, vor allem die rund um Cutler und eine neue Person, nämlich die Prinzessin Feodora. Mir erschließt sich überhaupt nicht, was deren Entdecken ihrer eigenen magischen Fähigkeiten für das Vorankommen der Geschichte beigetragen hat. Leider ging es mir mit einigen anderen Handlungssträngen auch so. Durch diese Konzentration auf meiner Meinung nach Überflüssiges gehen die wirklich wichtigen Ereignisse auch sehr unter. Von Jonathan und Kendra lesen wir kaum noch, im Prinzip werden sie für den letzten Teil fast auf die Nebenschauplätze verbannt. Die Liebesgeschichte zwischen ihnen wird wieder angedeutet, aber verläuft total im Sande. Klar, Holmes und Randolph tauchen ziemlich oft auf, auch Wellington ist im Mittelpunkt der Geschehnisse (was fast noch am spannendsten zu lesen war!), aber für mich war es zwischendurch gähnend langweilig.

Das Ende war wieder spannend, aber leider musste ich viel zu lange darauf warten. Das meiste wird gut aufgelöst, auch wenn es mir dann irgendwann schon fast zu einfach war. Aber insgesamt bin ich zufrieden mit dem Ausgang der Geschichte, zumindest was die Quelle der Magie angeht. Wenn ich an die Personen denke, bin ich weiterhin der Meinung, dass das etwas zu oberflächlich abgeschlossen wurde. Es ist nicht wirklich offen, aber zufriedengestellt bin ich nicht. Ach, schade!

Dieser dritte Band der Trilogie hat meiner Meinung nach deutlich gegenüber den Vorgängern nachgelassen, dennoch habe ich die Trilogie sehr gern gelesen und kann sie jedem Fantasy und Steampunk-Fan getrost empfehlen. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2011
The Power of Six
Lore, Pittacus

The Power of Six


ausgezeichnet

Ich glaube, meine letzte Rezension zu dieser Reihe habe ich auch so ziemlich mit diesem Wort angefangen: Wow. Ja, und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: WOW! Nie hätte ich gedacht, dass sich die Reihe noch steigern kann, denn schließlich habe ich schon I am Number Four die volle Punktzahl gegeben und ziemlich begeistert rezensiert. Doch ich habe mich eines besseren belehren lassen: The Power of Six ist schneller, spannender, actionreicher als der erste Teil.

Stellte der erste Teil im Vergleich mit diesem noch fast einen Einführungsband dar, sind wir nun mitten im Geschehen. Auf der Flucht mit Sam, Six und John geht so ziemlich alles schief, was schief gehen kann: Die Mogs spüren sie auf, sie werden vom FBI festgenommen, sind mehrmals in eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei verstrickt und können selten aufatmen. Ihr seht, das Buch ist spannungsgeladen und lässt einem kaum Zeit zum Luft holen. Doch auch das Zwischenmenschliche fehlt hier nicht. Wir lernen Six besser kennen, und diese Frau ist wirklich der Wahnsinn: Ihre Geschichte, wie sie ihren Cêpan verloren hat, geht unter die Haut, und man kann nur staunen, wie tough sie trotz allem ist (Die Geschichte über sie und Katarina gibt es übrigens als E-Book zu kaufen.). Aber auch mit Sam und John kann sich der Leser weiter anfreunden, und diese beiden machen einfach Spaß. John ist natürlich der typische Held: Er hat flotte Sprüche auf den Lippen, er kämpft mit dem Mut der Verzweifelten und hat diesen besonderen Reiz, den ein Held einer Geschichte auch haben muss. Selbst die toughe Six kann sich dem nicht erwehren. Aber auch Sam ist weiterhin ein absoluter Sympathieträger, denn mit seinem leicht nerdigen Auftreten hat er einen unfreiwilligen Witz und ist trotzdem der verlässlichste Freund, den John haben könnte.

Im zweiten Erzählstrang lernen wir endlich auch weitere ehemalige Bewohner des Planeten Lorien kennen. Marina ist Nummer Sieben, ihr Leben scheint anfangs langweilig und eintönig. Doch auch sie merkt, wie die Gefahr näher kommt, obwohl sie noch längst nicht an der Reihe ist. Und dann plötzlich kommt in diesen Erzählstrang soviel Action, dass es einem den Atem verschlägt. Langsam bringt das Autorenduo, welches unter dem Pseudonym Pittacus Lore schreibt, die beiden Handlungen zusammen und alles endet in einem furiosen Finale, leider auch mit einigen Verlusten. Die letzten etwa 150 Seiten habe ich in einem Rutsch lesen müssen, weil ich sonst die Spannung einfach nicht mehr ausgehalten hätte. Das Ende lässt mich verzweifelt zurück, denn zum dritten Teil gibt es noch kaum Hinweise zu finden, was für mich die quälende Frage aufwirft, wann zum Teufel ich erfahre, wie es mit John und Co. weitergeht.

Dieses Buch hat alles, was mein Herz begehrt: Eine ausgefallene Geschichte, einen verdammt tollen Helden, Spannung bis zur letzten Seite und das gewisse Etwas, was einen des Nachts an den Seiten kleben lässt, auch wenn man wieder früh aus den Federn muss. Pittacus Lore hat mit diesem Buch einen grandiosen zweiten Teil zu einer Reihe geschaffen, die mich gefangen nimmt und erst wieder auf der letzten Seite vollkommen erschöpft und glücklich und atemlos freigibt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen, die nicht von dieser Welt sind (im doppelten Sinne... ^^).

Bewertung vom 18.09.2011
Der dunkle Thron / Waringham Saga Bd.4
Gablé, Rebecca

Der dunkle Thron / Waringham Saga Bd.4


ausgezeichnet

Hier ist er nun also: der lang erwartete und heiß ersehnte vierte Teil der Waringham-Saga von Rebecca Gablé!! Die Fans haben schon lange gehofft, dass die erfolgreiche Geschichte um die Earls des fiktiven Geschlechts Waringham weitergeht, und endlich können wir aufatmen! Ich konnte mal wieder die Zeit nicht abwarten und habe mich sofort auf das Buch gestürzt, als ich es in Händen hielt und war vollkommen hingerissen.

Dieses Mal entführt uns Frau Gablé in die Epoche der Renaissance, nachdem die ersten drei Teile noch im Mittelalter angesiedelt waren. Gerade hat England das "dunkle Zeitalter" hinter sich gelassen und ein König ist an der Macht, der genauso berühmt wie berüchtigt ist - Henry VIII. Wir lesen über eine Zeit, die schon viele Autoren und Drehbuchautoren als Stoff für ihre Bücher und Filme entdeckt haben. Und doch schafft es Rebecca Gablé trotzdem, dieser Epoche, der schon so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, einen neuen Blickwinkel zu geben. Natürlich ist König Henry ein wichtiger Bestandteil des Buches, aber den Großteil der Geschichte macht doch eine andere interessante Persönlichkeit dieser Zeit aus, nämlich dessen Tochter Mary. Da Nick durch ein Versprechen, sein Pflichtgefühl und nicht zuletzt Freundschaft an Mary gebunden ist, verfolgen wir hauptsächlich die Geschicke dieser ehrgeizigen und starken Prinzessin. Nicht Anne Boleyn oder eine andere Königin Henrys sind Mittelpunkt der Geschichte, was ich sehr erfrischend fand. Außerdem beschönigt Frau Gablé nichts: So ist Henry mitnichten der gutaussehende Mann, den wir aus Die Tudors oder Die Schwester der Königin kennen, sondern zum Schluss eine herrschsüchtige Kröte mit einer ausgeprägten Fettleibigkeit. Auch an Henrys Königinnen wird meist kein gutes Haar gelassen. Geschickt flicht die Autorin wieder kleine Schmankerl ein, kleine Details über die Persönlichkeiten von damals, so zum Beispiel, dass Anne Boleyn anscheinend einen sechsten Finger an einer Hand hatte. Auch anderen wichtigen Personen dieser Zeit begegnen wir, darunter Thomas More, Kardinal Wolsey und dem grausamen Thomas Cromwell.

Aber nicht nur die historischen Tatsachen sind wieder hervorragend recherchiert und mit der Fiktion verbunden. Die Handlung, die Rebecca Gablé drumherum aufbaut, hat es wie immer in sich. Wir können Nick of Waringham von seiner Jugend an begleiten, und verfolgen seinen Aufstieg und Abstieg in der damaligen Gesellschaft. Es ist mir immer noch ein Rätsel, wie Rebecca Gablé es immer wieder schafft, dass man glaubt, es könnte ganz genau so alles passiert sein. In meiner Vorstellung jedenfalls ist das Geschlecht der Waringham mindestens genauso historische Tatsache wie die Tudor, Lancaster oder Plantagenet. :) Nick ist ein wunderbarer Charakter: treu, mutig und ehrenhaft hat er alle Charakterzüge, die einen Edelmann ausmachen, aber genauso ist er stur, waghalsig und vorlaut, was ihm manches Mal fast den Kopf kostet. So machen ihn seine Stärken wie seine Schwächen gleichermaßen authentisch, und man begleitet ihn gern auf seinem Weg. Auch alle weiteren Personen werden schnell zu guten Freunden, und wie immer empfindet man Wehmut, wenn man sie wieder gehen lassen muss. Was ich besonders toll fand: Rebecca Gablé streut immer mal wieder zwischendurch kleine Querverweise auf ihre vorherigen Bücher ein, so treffen wir die Nachkommen des Herrn der Diebe und von Jonah Durham, die Gablé-Fans schon aus Der König der purpurnen Stadt kennen, oder Nick findet in einer abgelegenen Ecke der Burg ein paar Gedichte eines gewissen Mortimer, der Fans auch ein Begriff sein sollte. Dieses Erkennen hat das Buch für mich - als eingefleischten Gablé-Fan - zu etwas ganz Besonderem gemacht.

Tja, was kann ich noch sagen, außer, dass ich jedem - ausdrücklich JEDEM - ans Herz lege, dieses Buch zu lesen?! Rebecca Gablé ist wieder ein Geniestreich gelungen und überzeugt mit einem fantastischen Roman, der einen lange nicht mehr loslässt!

10 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2011
Das Blut der Ketzer / Sephira - Ritter der Zeit Bd.2
Bomann, Corina

Das Blut der Ketzer / Sephira - Ritter der Zeit Bd.2


sehr gut

Hundert Jahre sind vergangen, seitdem Laurina von Gabriel am Strand aufgelesen und zur neuen Lamie ausgebildet wurde. Nachdem sich die Bruderschaft von Malkuth, ihrem Anführer, abgewendet und die Sephira gegründet hat, haben sie viel Gutes unter den Menschen bewirken können. Überall dort, wo wichtige Menschen bedroht, oder Glaubensanhänger wegen ihrer Religion verfolgt werden, sind die Sephira da, um einzugreifen. Diesmal hat Sayd eine Vision von einem Mädchen aus Frankreich, das dem Glauben der Katharer angehört. Sofort reisen die Sephira in das ferne Land, um alles über diesen Glauben und das Mädchen aus der Vision herauszufinden. Doch auch Malkuth hat in den hundert Jahren nicht geschlafen und versucht immer noch, an Laurina und damit das Elixir, das ihm ermöglicht, weitere Unsterbliche zu schaffen, heranzukommen. Er lässt nichts unversucht, und schreckt nicht einmal vor Erpressung, Morden und zuletzt sogar einem Bündnis mit den gefährlichen Dschinn, die in der Wüste herrschen, zurück. Laurina und ihre Gefährten geraten in große Gefahr und müssen mehr als je zuvor zusammenhalten.

Nachdem mich Teil 1 dieser Reihe vollkommen begeistert und atemlos zurückließ, konnte ich es kaum erwarten, den zweiten Teil in meine Hände zu bekommen und hatte dementsprechend hohe Erwartungen. Wie nett war es da doch von der Autorin selbst, mir ein Belegexemplar des Buches zukommen zu lassen (Danke nochmal dafür, liebe Corina!). :)

Meine Erwartungen wurden zum größten Teil auch erfüllt. Wieder einmal entführt uns Corina Bomann in eine exotische Welt, die nur so von ihren rasanten Erzählungen lebt. Ein großes Talent der Autorin ist es, die Umgebung ihrer Figuren so zu zeichnen, dass der Leser sich fühlt, als würde er selbst gerade dort sein, mit Sayd, Laurina und den anderen. Auch mehrere Settingwechsel trüben dieses Talent nicht, ihre Beschreibungen der arabischen Burgen, der Straßen vom Pest-geplagten Rom und des kargen Frankenlandes haben alle eine Lebhaftigkeit, die überzeugt.

Auch unsere liebgewonnen Charaktere, die wir schon im ersten Teil kennenlernen durften, sind ein großes Plus dieses Buches. Wir lernen mehr über die Bruderschaft, darunter natürlich über Laurina, Gabriel und Sayd; aber auch David und Jared spielen im zweiten Teil eine tragende Rolle, was mir sehr gefallen hat. Einzig Gabriel kam mir manchmal etwas zu langweilig daher, aber so empfand ich schon im ersten Teil; er ist einfach nicht meine Lieblingsfigur, ich bleibe weiterhin bei Sayd! Auch die neu eingeführten Charaktere sind unheimlich interessant und ich bin sehr sicher, dass wir von einigen noch mehr hören werden. Den Bösewichten wird in diesem Buch auch ein großer Teil gewidmet, was mein einziger großer Kritikpunkt ist. Ich verstehe, dass deren Beweggründe und Entwicklungen wichtig sind für die weitere Geschichte, schließlich soll die Reihe sehr lang werden und die Bösewichte unseren Helden noch viel ins Handwerk pfuschen, aber trotzdem waren diese Passagen für mich leider etwas eintönig. Einige Entwicklungen fand ich sehr interessant, andere eher weniger. Meinetwegen hätte dieser Teil etwas kürzer ausfallen können und dafür hätten wir mehr von Sayd mitbekommen. ;)

Trotz dieser Kritik bin ich doch mehr als gespannt auf die weiteren Teile, denn Corina hat mir schon den Mund wässrig gemacht, wenn man das so sagen kann, und plant eine ganze Menge für die Sephira. Ich kann nur sagen, dass ich auf jeden Fall dabei sein werde, und niemand kann mich abhalten. Eine Entwicklung im Buch lässt mich auf jeden Fall hoffen, dass sich zwei Charaktere noch finden werden. Ich sage mal: Da geht noch was! ;)

Der zweite Teil der Sephira schließt nahtlos an den Erfolg des ersten an, auch wenn ich kleine Abzüge habe. Eine innovative Story und absolut liebenswerte Charaktere machen dieses Buch zu einem Must-Read! Ich vergebe ketzerische 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 23.08.2011
Meeresblau
Strauß, Britta

Meeresblau


gut

Als ich dieses Buch angefangen habe, hatte ich hohe Erwartungen. Da ich seit meiner Kindheit das Meer und alles, was darin lebt, liebe, hatte ich mich wirklich darauf gefreut, solch ein Thema einmal in einem Buch umgesetzt zu sehen. Ich wollte damals sogar Meeresbiologin werden (well, close enough! ^^). Und eins vermittelt dieses Buch wirklich ohne Frage: die Liebe zum Meer. Man merkt, dass die Autorin ein unglaublich großes Wissen über das Meer und seine Bewohner hat und dass es ihr ein großes Anliegen ist, ihren Lesern Respekt und Ehrfurcht dem Meer gegenüber zu vermitteln. Größtenteils schafft sie das auch, allerdings hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, eine Abhandlung über diese Themen zu lesen, besonders, wenn ein Protagonist leicht belehrend einen längeren Monolog über ein Meereslebewesen oder ähnliches hielt. Das störte mich jedoch nicht ganz so.
Was mich viel mehr störte, waren einige Ungereimtheiten und stolprige Formulierungen, die die Autorin benutzte. Für manch einen mögen das nur Kleinigkeiten sein, aber mich hat es immer wieder ein bisschen genervt beim Lesen. Einige Beispiele: In einer Szene sprechen Maya und Christopher über seine Haut (diese schimmert wie bei Tiefseefischen). Maya möchte einen Vergleich mit Tintenfischen ziehen und fragt Christopher (wohlgemerkt: er ist Meeresbiologe!) in diesem Zusammenhang: "Kennst du Sepien?" (S. 111). Ich meine, diese Frage ist so überflüssig wie sie nur sein kann, wenn ein Meeresbiologe den anderen Meeresbiologen fragt. Dann sind da Formulierungen wie "Zum guten Glück..." (statt "zum Glück") oder ein Wort wie "Schicksalsgefühl" (Was zum Teufel soll das sein?!), die mir immer wieder aufstoßen. Auch einigen Geschehnissen fehlt die Logik, besonders unlogisch fand ich die Erklärungen zu Christophers Verwandlungen: Manchmal kann er es steuern, ob er sich in einen Meermann (also mit Fischschwanz und so weiter) verwandelt, und manchmal eben nicht. Wie, wann, warum das so ist, wird nie wirklich erklärt.
Leider wurde ich auch mit den Figuren nicht warm, sie blieben mir alle fern, warum auch immer. Christopher war mir suspekt, Maya zu chaotisch und egoistisch und auch die Nebenfiguren konnte ich leider nicht ins Herz schließen. Dass Christopher und Maya sich Hals über Kopf verlieben, versteht sich von selbst, auch das war leicht unglaubwürdig, wenn auch nicht ganz so schlimm, wie in manch anderen Büchern.

Und das alles, obwohl Britta Strauss ein paar wirklich gute Ansätze hat. Die Story an sich ist ausgefallen und noch nicht so oft dagewesen. Ihr Schreibstil ist in einigen Passagen geradezu poetisch, besonders, wenn sie das Meer und seine Bewohner beschreibt, was mir sehr gefallen hat. Man konnte sich dann manchmal nur wünschen, selbst einmal neben einem riesigen Wal zu schwimmen oder die Wunder der Tiefsee zu bewundern.

Britta Strauss' Botschaft, dass man das Meer schützen und bewahren muss, die Umwelt nicht für selbstverständlich nehmen darf und man manchmal einfach innehalten und die Natur bewundern soll, ist jedoch eine Botschaft, die ich unterstützen kann. Die Schwächen des Buches bleiben dennoch bestehen, deswegen kann ich dem Buch nur 3 von 5 Sternen geben.

Bewertung vom 11.08.2011
Dragon Touch / Dragon Bd.3
Aiken, G. A.

Dragon Touch / Dragon Bd.3


sehr gut

Ein weiteres Mal beweist G.A. Aiken hier ein Gespür für eine spannende und witzige Geschichte mit einen Teil Erotik. Dagmar ist eine sehr interessante Persönlichkeit, so passiert es dem Leser am Anfang genauso wie Gwenvael, dass man diese kleine, unscheinbare Frau vollkommen unterschätzt. Nur langsam merkt man, dass hinter den Augengläsern (wie eine Brille in dieser mittelalterlichen Szenerie umschrieben wird) und den schmucklosen Kleidern ein brilliantes Politikerhirn und eine unterdrückte Leidenschaft für Wissen und Macht liegen. Im Heim ihres Vaters kann sie diese Persönlichkeit allerdings nicht ausleben, denn in ihrer Kultur zählen Frauen nicht viel, Krieg und Politik ist ausschließlich Männersache. Trotzdem hat es Dagmar geschafft, mit subtilen Hinweisen und gespielter Unterwürfigkeit die Männer ihrer Familie immer in die Richtung zu manipulieren, die sie für richtig hält. Als Gwenvael sie jedoch mit an den Hof seiner Familie nimmt, blüht sie auf und kann offen ihren Intellekt für die Verteidigung Garbháns einsetzen. Man merkt, dass sie sich innerhalb der verrückten Drachensippe schnell heimisch fühlt und hofft für Gwenvael, dass sie bleiben wird.

Von dieser verrückten Drachensippe gibt es natürlich auch wieder in diesem Buch sehr viel zu sehen. Nicht nur verfolgen wir weiterhin die Geschicke von Annwyl und ihrem Drachen-Gefährten Fearghus, die wir aus dem ersten Band kennen, sondern auch Morfyd, Talaith, Briec und alle anderen, die wir in den Vorgängern von Dragon Touch kennenlernen durften, haben einige Auftritte. Interessant fand ich die Entwicklung von Izzy, die Tochter von Talaith und Briec. War sie in Dragon Dream noch ein naives Mädchen mit einem besonderen Sinn für Fröhlichkeit, wird sie in diesem Band zu einer tödlichen Kämpferin, die aber ihre Fröhlichkeiten mitnichten verliert. Das, und die Tatsache, dass Éibhear immer noch nicht einsieht, dass Izzy und er zusammengehören, lässt mich auf eine schöne Weiterführung dieses Erzählstrangs hoffen. :)

Doch ein bisschen muss ich mich hier auch beschweren: So interessant ich den Plot auch in diesem Teil finde, war ich doch etwas enttäuscht von der vergleichsweise wenigen Erotik-Anteile. Da ich Band 2 gerade erst gelesen habe, kann ich den direkten Vergleich ziehen: In Dragon Dream ist diese Ausgewogenheit von Plot und Erotik perfekt, in Dragon Touch allerdings kommt meines Erachtens die Erotik leider etwas zu kurz. Und das, obwohl es um Gwenvael den Schönen, den Verderber, den Schänder, die Schlampe (wie seine Familie ihn manchmal sehr liebevoll nennt ^^), geht. Dieser hatte anscheinend in den vorherigen Bänden deutlich mehr Spaß als hier. Schade, schade, schade!

Dennoch hat mich der dritte Teil der Dragon Kin-Reihe wieder einmal sehr gut unterhalten, und ich freue mich auf die Weiterführung im November, denn dann erscheint Dragon Fire, in welchem Keita, die jüngste Tochter der Drachenkönigin Rhiannon die Hauptrolle spielen wird. Von ihr wissen wir noch sehr wenig, da sie in den ersten zwei Bänden sehr selten auftrat, in Dragon Touch bekommen wir jedoch einen Vorgeschmack von ihr und auch von Ragnar, der der männliche Gegenpart in Dragon Fire sein wird. Ich glaube, das könnte sehr interessant werden, denn das erste Mal sind beide Hauptpersonen Drachen (wenn man von der kurzen Geschichte mit Bercelak und Rhiannon im ersten Band absieht), was eine feurige Begegnung verspricht. :)

Ich vergebe für eine solide Fortsetzung mit leichten Schwächen an der Erotik-Front ^^ 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 08.08.2011
Dragon Dream / Dragon Bd.2
Aiken, G. A.

Dragon Dream / Dragon Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem wir im ersten Teil der Dragon-Reihe von G.A. Aiken Fearghus dem Zerstörer und Annwyl der Blutrünstigen beim Kennenlernen zuschauen durften, sind nun Briec der Mächtige (oder Arrogante? ^^), Fearghus' Bruder, und Talaith dran. Und diese beiden sind ein brisantes Paar, im wahrsten Sinne des Wortes: Sie streiten, wann und wo es nur geht, gehen sich gegenseitig mehrmals fast an die Gurgel und können sich anfangs überhaupt nicht leiden. Doch da ist trotzdem auch von Anfang an dieses Prickeln, das die beiden zueinander hinzieht. Daraus entwickelt sich im Laufe des Buches eine langsam voranschreitende und dadurch glaubwürdige Liebesgeschichte zwischen den beiden. Man merkt, dass die Anziehung zu Beginn rein körperlich besteht, doch nach und nach entdecken sie Gefühle füreinander, die sie zwar zuerst nicht wahrhaben wollen, welche sie aber auch schlecht verleugnen können.

Abgesehen vom romantischen Part ist diese Geschichte natürlich auch zuvorderst ein Erotikroman, und das nicht zu knapp. Briec und Talaith fallen, nachdem sie die anfängliche Abneigung überwinden, immer und überall übereinander her - natürlich erst, nachdem sie eine Weile gestritten und sich damit angemacht haben. ;) Die Sexszenen sind unglaublich gut geschrieben, nie geschmacklos, aber immer sehr lebhaft und anregend. G.A. Aiken beweist auch ein besonderes Geschick, die Sexszenen sehr abwechslungsreich zu gestalten, nie wiederholt sich irgendetwas, so dass es auch nach der zehnten Szene, in der Briec und Talaith es tun, nicht langweilig wird. Ich glaube, besser kann ein Erotikroman wirklich kaum mehr sein.

Zudem schafft es die Autorin trotz aller Erotik trotzdem noch eine Storyline aufrechtzuhalten, die spannend, interessant, actionreich und vor allem unglaublich witzig ist! Die Dialoge sind einfach nur köstlich, anders kann man es nicht ausdrücken, und ich, die ich sehr selten wirklich bei einem Buch lache - meist grinse ich eher innerlich -, musste teilweise laut losprusten, wenn Talaith einen besonders schlagfertigen Spruch oder Briecs Familie mal wieder die allseits beliebte Phrase "War ein Versehen!" losließ. Einfach zum Schießen! Auch muss ich sagen, dass mir der zweite Teil dieser Reihe vom Plot her sehr viel besser gefallen hat als Dragon Kiss. Hier merkt man von Anfang an, dass die Geschichte besser durchdacht ist als der erste Teil, in dem mir die Handlung neben der Erotik leider noch deutlich zu kurz kam. Auch sind mir Briec und Talaith sympathischer als Fearghus und vor allem Annwyl die Nervige, und daher auch schneller ans Herz gewachsen. Natürlich gibt es auch in diesem Teil ein Wiedersehen mit der ganzen Drachensippe (inklusive Annwyl und Fearghus natürlich), und diese kann man auch einfach nur ins Herz schließen. Besonders Éibhear und Gwenvael sind einfach nur zum Knutschen, deswegen freut es mich auch besonders, dass Gwenvael im nächsten Teil Dragon Touch die Hauptrolle spielen wird, worauf wir schon einen kleinen Blick im Epilog erhaschen dürfen.

Was ich noch kurz erwähnen muss, weil es mich überrascht hat: Die Teile der Dragon-Reihe bauen tatsächlich von der Handlung aufeinander auf, was ich anfangs nicht erwartet hatte. Da es jedes Mal um einen anderen Drachen geht, dachte ich auch, dass die Geschichte jedes Mal in sich abgeschlossen sein würde. Dem ist aber absolut nicht so, denn hier handelt es sich wirklich um eine fortgeführte Reihe, die man auch chronologisch lesen sollte. Für mich nur ein Argument mehr, diese Reihe weiter zu verfolgen.

Somit kann ich nur schlussfolgern: Diese Reihe hat sich deutlich vom ersten zum zweiten Teil gesteigert, und wenn ich meiner Freundin Eva Glauben schenken darf, steigert sich der dritte Teil noch einmal mehr; was für ein Glück, dass Dragon Touch schon im Regal bereit liegt. Für Freunde von Fantasy und Erotik also ein absolutes Muss! Ich vergebe anrüchige 5 von 5 Sternen!!!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2011
Die Bruderschaft der Schatten / Sephira - Ritter der Zeit Bd.1
Bomann, Corina

Die Bruderschaft der Schatten / Sephira - Ritter der Zeit Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem ich unglaubliche viele gute Rezensionen zu dieser neuen Fantasy-Reihe gelesen hatte, wollte ich mich selbst von dem Werk Corina Bomanns überzeugen und wurde nicht enttäuscht. Frau Bomann hat hier einen Roman geschaffen, der spannend, exotisch und mitreißend ist.
Schnell wird man von Laurinas Geschichte gepackt. Sie ist eine Person, mit der man sich schnell anfreundet und in die man sich gut hineinversetzen kann. Ihre kämpferische Natur bringt ihr große Sympathien ein und man fiebert mit ihr mit. Ab und zu hatte ich allerdings das Gefühl, dass sie für ihre achtzehn Jahre noch ein bisschen zu kindisch daherkommt, gerade im Vergleich zu Gabriel, der schon fast weise wirkt, obwohl er auch noch nicht so alt ist. Doch trotzdem ist sie eine tolle Hauptfigur und in keinem Moment nervig oder unglaubwürdig. Auch Gabriel mochte ich sehr, seine ernste Art hat mir imponiert, und er hatte genau die richtige Prise Geheimnis an sich. Doch muss ich zugeben, dass mir Sayd dann doch noch mehr ans Herz gewachsen ist: Als Anführer der Assassinen ist er ernst, hat aber zugleich eine kräftige Portion Schalk im Nacken und das gewisse Etwas, um ihn zum heimlichen Helden des Buches zu machen. Von Anfang an hatte ich dieses Gefühl, und die Geschehnisse im Buch haben mich nur darin bestätigt. Bei der Gestaltung ihrer Charaktere hat Corina Bomann also großartige Arbeit geleistet, denn auch alle anderen Personen im Buch sind wunderbar ausgearbeitet, ob sie zur guten oder zu bösen Seite gehören (was man manchmal auch nicht sofort ausmachen kann).

Auch das Setting des Buches gefiel mir sehr. Die Handlung spielt im Ägypten des 12. Jahrhunderts und beherbergt sogar einige reale Figuren dieser Zeit. Eine wichtige Person ist der Sultan, den Emir Malkuth versucht auszuschalten, welcher eine unglaublich interessante Persönlichkeit ist. Ich weiß nicht genau, ob seine Taten im Buch wahrheitsgetreu wiedergegeben werden, aber so oder so ist mein Interesse auf jeden Fall geweckt. Überhaupt hat historische Fantasy, wie es dieses Buch ist, für mich einen besonderen Reiz, da es zwei meiner absoluten Lieblingsgenre zusammenbringt. Ich mochte die Beschreibung der verschiedensten Religionen, die damals schon für diverse Konflikte in Ägypten und den angrenzenden Ländern führten, das und die lebhafte Schilderung der orientalischen Landschaft geben dem Buch den nötigen Touch an Exotik.

Die zarte Liebesgeschichte, die sich zwischen Gabriel und Laurina anbahnt, muss ich allerdings ein bisschen kritisieren: Für mich was das alles zu subtil für so ein Buch. Ein bisschen mehr Spannung, vielleicht ein bisschen Erotik oder zumindest etwas Knistern hätte ich mir gewünscht, da es gut in die Gesamthandlung gepasst hätte. Vielleicht mochte ich deswegen auch Sayd lieber, denn bei ihm merkte man, dass er nicht so sittsam wie Gabriel ist, und spürte einen Hauch Anzüglichkeit. Aber ich habe für den nächsten Band in dem Fall große Hoffnungen.

Zusammenfassend kann ich nur die restlichen begeisterten Meinungen anderer Leser bestätigen: Das Buch hat mir großen Spaß gemacht und ich kann den zweiten Teil der Ritter der Zeit Sephira. Das Blut der Ketzer, welcher schon erschienen ist, kaum erwarten. Historische Fantasy, die sich absolut sehen lassen kann und mit vielen Wendungen und Geheimnissen überrascht - ich vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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