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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
britta70
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2016
Die Nacht schreibt uns neu
Atkins, Dani

Die Nacht schreibt uns neu


weniger gut

Vorhersehbare Lovestory mit Hang zum Kitsch

Emma und Richard stehen kurz vor ihrer Hochzeit. Doch dann passiert etwas, was ihr Leben aus den Fugen bringt. Auf der gemeinsamen Rückfahrt mit ihren besten Freundinnen Amy und Caroline von ihrem Junggesellinnenabschied hat Emma einen Autounfall. Ein Schutzengel namens Jack eilt ihr zu Hilfe und rettet ihr Leben, doch für Amy kommt jede Hilfe zu spät. Und möglicherweise auch für ihre Ehe, denn fortan geht ihr Jack nicht mehr aus dem Kopf….

Nach den Lobeshymnen auf den Vorgängerroman „Die Achse meiner Welt“ war ich sehr gespannt auf diesen Roman. Erwartet habe ich eine Liebesgeschichte mit Tiefgang. Leider wurde ich enttäuscht. Der Auftakt des Buches hat mich durch die Dramatik des Autounfalls und der last minute Rettung noch packen können. Danach flachte das Buch jedoch immer mehr ab. Dies liegt jedoch nicht am Schreibstil der Autorin, der recht angenehm ist. Es liegt vielmehr an der Vorhersehbarkeit und einer stark ausgeprägten schwarz-weiß Malerei von Daniel Atkins. Sehr schnell steht fest, für wen das Herz des Lesers schlagen soll. Diese versuchte „Manipulation“ hat mich massiv gestört. Emma erschien mir zudem recht unreif in ihrem Verhalten und Urteilen. Statt einer ergreifenden Liebesgeschichte mit Tiefgang liefert die Autorin eine meiner Meinung nach durch und durch vorhersehbare und zudem kitschige Lovestory ab. Mein Fall war es nicht, auch wenn ich gerne mal eine leichtere Zwischendurch-Lektüre genieße. Nichtsdestotrotz würde ich der Autorin noch einmal eine Chance geben, um zu prüfen ob zum Beispiel „Die Achse meiner Welt“ eher meinen Geschmack trifft.

Bewertung vom 11.11.2015
Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich (Restexemplar)
Jaud, Tommy

Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich (Restexemplar)


gut

Gib' den Mussmonstern keine Chance!

Jeder kennt sie: die lästigen Pflichten, die überall lauern: solche des Alltags wie bügeln, putzen, einkaufen etc., aber auch solche sozialer Erwünschtheit, wie beispielsweise sich vegan zu ernähren, Sport zu treiben und sich politisch korrekt zu verhalten. So unterschiedlich, wie diese lästigen Pflichten sind, so verschieden sind auch die Mussmonster, die uns täglich attackieren und ins Gewissen reden. Sie machen uns nur das Leben schwer und entfernen uns von den schönen Dingen des Lebens. 

Sean Brummel hat dies erkannt und ist damit vom Durschnittsbürger Kaliforniens zum gefragtesten und best gelauntesten Persönlichkeitstrainer avanciert. Seine Lösungsformel ist so einfach, wie bestechend: ESMI, was so viel heißt wie: einen Scheiß muss ich!!! Unerschrocken präsentiert er uns Forschungsergebnisse, die seine diversen Thesen stützen, man muss die Statistik nur zu drehen wissen. Das Ergebnis seiner Forschungen ist ein Manifest gegen das schlechte Gewissen.

Hand auf's Herz: ESMI- das klingt doch reivoll, oder etwa nicht? Wer von uns wird nicht ständig von diesen und jenen lästigen Alltags Pflichten bombardiert und wünscht sich nicht insgeheim, mitunter mal zu sagen: "Nach mir die Sindflut!" oder eben: ESMI!!!

Die Grundidee des Buches, die Tommy Jaud mittels seines Protagonisten Sean Brummel präsentiert, ist durchaus verlockend. Interessant auch die Vorgehensweise, Studienergebnisse derart zu drehen, dass sie das Kernargument stets unterstützen. Über lange Strecken hat mich dies amüsiert. Andererseits wiederholt sich die Argzmentationsweise in jedem Kapitel. Das ist auf die Dauer doch recht langatmig und ermüdend. 

Gar nicht erschlossen haben sich mir satirische Hitler-Passagen, außer dass es vielleicht ein Plädoyer wider politische Korrektheit sein soll? Ich fand diese wiederholten Anspielungen weder wirklich für den Inhalt des Buches relevant, noch komisch. 

Insgesamt fand ich das Buch bei den bereits erwähnten Längen dennoch unterhaltsam. Wem gerade die Mussmonster zu sehr zusetzen, wer sich erdrückt fühlt von Alltagspflichten, dem sind hier unterhaltsame Schmökerstunden gewiss. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.10.2015
Big Magic
Gilbert, Elizabeth

Big Magic


gut

Die Magie hat sich nicht entfaltet

Ich habe "Big Magic" von Elizabeth Gilbert in der Erwartung gelesen, Ratschläge zu erhalten, wie man kreativer wird bzw. das eigene Leben kreativer gestalten kann. Leider war dies eine falsche Erwartungshaltung. Das Buch liest sich mehr als Selbsterfahrungsbericht, wie die Autorin selbst zur erfolgreichen Autorin wurde. 

Das Buch liest sich vom Schreibstil her gut, allerdings habe ich die permanenten Wiederholungen als recht mühsam und die Ideen als doch recht esoterisch empfunden. Die Magie ist einfach nicht auf mich übergeschwappt. Ich bin aber auch der Meinung, dass Kreativität für mich nicht das non plus ultra ist, an dem all mein Glück und meine Zufriedenheit hängen. Gilberts zum Teil steiniger Weg zum Erfolg war widerum interessant, aber würde mich das näher interessieren, würde ich zu einer Autobiografie greifen. 

Letztlich bleibe ich sehr enttäuscht zurück. Das Buch ist weder ein gehaltvoller und anregender Ratgeber zum Thema Kreativität, noch ein Selbstbericht über den Weg zur erfolgreichen Schriftstellerei. Vielleicht wäre Gilbert besser bei der Belletristik geblieben. 

Bewertung vom 07.09.2015
Totenhaus / Totenfrau-Trilogie Bd.2
Aichner, Bernhard

Totenhaus / Totenfrau-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Unkonventioneller Thriller mit Sogwirkung

„Totenhaus“ ist der zweite Band der Trilogie rund um die Bestatterin Blum. Es empfiehlt sich, den Vorgänger „Totenfrau“ zuvor zu lesen, da der 2. Band an das Geschehen dort anknüpft. Wesentliches wird zwar zusammengefasst, aber es fällt sicher leichter, sich in Blum hineinzudenken, wenn man die Vorgeschichte kennt. Ohne Kenntnis derselben könnte die Protagonistin etwas blass, der Plot vielleicht etwas dünn erscheinen.
Nachdem ich schon von „Totenfrau“ begeistert war, hat mich auch der zweite Band aus Aichners Feder wieder fasziniert. Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, doch genau dies gefällt mir ausgesprochen gut. Ich war gleich in der Geschichte drin. Der Prolog beschreibt eine scheinbar aussichtslose Situation Blums und ich hatte gleich richtig vermutet, dass die Geister der Vergangenheit dahinter stecken. Blum hat nämlich 5 Menschen auf dem Gewissen, deren sterbliche Überreste sie Särgen Verstorbener beigelegt hat. Bei einer Exhuminierung auf dem Innsbrucker Friedhof werden in einem Sarg 2 Köpfe und 4 Beine gefunden. Nach Blum wird gefahndet und sie sucht Unterschlupf in einem Hotel, das seine ganz eigene Geschichte hat.
Mehr möchte ich hier gar nicht verraten, da die Gefahr besteht, zu viel preiszugeben – gerade auch wenn der 1. Band nicht bekannt ist. Ich kann nur sagen, dass mich Aichners Thriller wieder einmal restlos begeistert hat und ich nun dem Erscheinen des dritten Bandes ungeduldig entgegen hibbel. Die Spannung baut sich etwas langsamer auf als gewohnt, dennoch konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Das Geschehen hat mich ganz in seinen Bann gezogen. Mit der Bestatterin Blum hat Aichner einen eigenwilligen und recht schrägen Charakter geschaffen, der gleichzeitig fasziniert und abstößt.
Gerne empfehle ich das Buch weiter, an dem Thrillerfans mit einer gewissen Offenheit für Unkonventionelle sicher ihre wahre Freude haben werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2015
Nachtland / Die Seiten der Welt Bd.2
Meyer, Kai

Nachtland / Die Seiten der Welt Bd.2


weniger gut

Leider nicht mein Buch

„Die Seiten der Welt- Nachtland“ ist der zweite Band von Kai Meyers Trilogie rund um die magische Welt der Bücher. Im Mittelpunkt des zweiten Bandes steht der Widerstand: Es geht um die Befreiung der Bibliotheken von der Tyrannei der Adamitischen Akademie. Bei ihrer abenteuerlichen Reise stößt Furie aber auf eine noch weit größere Gefahr: das Geheimnis der Bibliomantie.
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Leider konnte mich bereits der erste Band der Trilogie nicht überzeugen, so dass ich mir eine deutliche Steigerung erhofft habe. Diese Erwartung wurde enttäuscht. Am Schreibstil und mangelnder Spannung scheitert es nicht. Es ist halt nur nicht mein Buch. Mit den Charakteren und der Geschichte wurde ich überhaupt nicht warm. Dies ist sicher in erster Linie der Tatsache geschuldet, dass ich kein Fan des Fantasy-Genres bin. Dem 3. Band werde ich dennoch eine Chance geben.

Bewertung vom 29.07.2015
Das Meer in deinem Namen / Ostsee-Trilogie Bd.1
Koelle, Patricia

Das Meer in deinem Namen / Ostsee-Trilogie Bd.1


gut

Sommerleichte Lektüre

„Das Meer in Deinem Namen“ erzählt die Geschichte zweier Frauen, die zumindest auf den ersten Blick nichts gemein haben: Carly und Henny. Carly fühlt sich zum verheirateten Professor vielleicht mehr hingezogen, als ihr gut tut und so kann sie ihm nicht den Wunsch abschlagen, sich um den Nachlass von Henny zu kümmern – einer ihr unbekannten Frau. Überraschenderweise entdeckt Carly während ihrer Arbeit aber immer mehr Gemeinsamkeiten mit Henny. Während sie sich um deren Nachlass kümmert, stößt sie auf immer mehr Geheimnisse. Ihre Reise in Hennys Vergangenheit ist aber gleichzeitig die Auseinandersetzung mit eigenen, in der Vergangenheit verwurzelten Ängsten und mit der eigenen, noch ungewissen Zukunft.
Patricia Koelle hat einen stimmungsvollen Roman geschrieben, der die Sehnsucht nach dem Meer weckt und sich perfekt als Sommerlektüre eignet. Die Geschichte wird zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, die am Ende zusammenlaufen. Das hat mir gut gefallen. Die Charaktere sind sehr lebendig und vielschichtig, Landschaftsbeschreibungen sehr detailliert. Der Schreibstil ist sehr angenehm. Dennoch konnte mich die Geschichte leider nicht hundertprozentig packen. Die beiden Nachfolger werde ich mir dennoch ansehen, denn ich bin neugierig, wie der Faden weiter gesponnen wird.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.11.2013
Seelen im Eis
Yrsa Sigurdardóttir

Seelen im Eis


gut

Erwartungshaltung enttäuscht

"Seelen im Eis" ist der erste Thriller aus der Feder der isländischen Starautorin, den ich gelesen habe. Wegen des vielfachen hohen Lobs u.a. zum Vorgängerbuch "Geisterfjord" war ich auf die Autorin neugierig geworden.

"Seelen im Eis" hat zwei, miteinander verwobene Erzählstränge, von denen einer im Jahr 1974 und einer in der Gegenwart angesiedelt ist. Aktuell erfahren wir, dass Ódinn seine Tochter Rún zu sich genommen hat, da Lára - seine Exfrau und Mutter des Kindes - bei einem Sturz aus dem Fenster ums Leben kam. Hatte jemand anders möglicherweise die Finger mit im Spiel? Hat Rún vielleicht sogar mit anschauen müssen, wie jemand beim tödlichen Sturz der Mutter nachhalf? Ausgeschlossen scheint das nicht. Ódinn ist auf der Suche nach der Wahrheit; um ihn herum passieren einige seltsame Dinge.
Parallel dazu werden Ereignisse in einem Erziehungsheim in Krókur erzählt, die ungefähr vier Jahrzehnte zurückliegen. Auch dort gehen seltsame Dinge vor sich, wie Aldis, eine junge Angestellte dort, zu berichten weiß.
Wie hängen die beiden Erzählstränge zusammen? Nach dem Tod von Roberta übernimmt Ódinn das Projekt rund um den Tod zweier Jungen in ebendiesem Erziehungsheim und muss erkennen, dass die Vergangenheit noch nicht vergangen ist...

Mit der Erwartung, einen spannenden und atmosphärisch dichten Thriller in den Händen zu halten, startete ich die Lektüre. In sprachlicher Hinsicht lässt sich das Buch sehr gut lesen; die isländischen Namen erschweren die Lektüre keineswegs. Jedoch hätten die atmosphärischen Beschreibungen beider Erzählebenen gerne noch etwas düsterer und beklemmender ausfallen können, der Gruseleffekt hielt sich in Grenzen. Bei der Zeichnung der Charaktere hätte ich mir hier und da noch etwas mehr Plastizität und Liebe zum Detail gewünscht. Während ich mir von Aldis und Ódinn beispielsweise ein gutes Bild machen konnte, hätte ich mir insbesondere bei der Großmutter, Rún, den Heimleitern wie auch -bewohnern mehr Details gewünscht. Leider fand ich die Geschichte zum Ende hin recht verwirrend; die Auflösung konnte mich nicht überzeugen und den Titel finde ich nur eingeschränkt passend.
Insgesamt konnte mich das Buch zwar nicht ganz überzeugen. Gerne werde ich jedoch noch mal ein anderes Buch der Autorin lesen, das möglicherweise eher meiner Erwartungshaltung an einen düsteren und spannenden Thriller entspricht.