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Benutzername: 
ech
Wohnort: 
Bochum

Bewertungen

Insgesamt 686 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2024
Eric Holler: Blau und Weiß
Just, Roman

Eric Holler: Blau und Weiß


gut

Spannender Kriminalroman aus dem Ruhrgebiet

Mit diesem Kriminalroman legt der Autor Roman Just den zweiten Band der 2. Staffel und damit den insgesamt achten Band seiner Gelsenkrimi-Reihe um den Ermittler Eric Holler vor, einen ehemaligen CIA-Agenten, der sich nun als Privatdetektiv in Gelsenkirchen niedergelassen hat. Dabei konnte er mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Für mich war es die zweite Begegnung mit dem unkonventionellen Ermittler und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den weiteren Bänden der Reihe fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Grundsätzlich werden aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Zudem beginnt das Buch mit einer kleinen Rückblende auf den letzten Fall, bevor dann die neue Ermittlung in den Vordergrund rückt.

Diesmal lässt sich Eric Holler von Georg Himmelreich, dem neuen Kommissariatsleiter in Gelsenkirchen-Buer, zu einem riskanten Undercover-Einsatz überreden. Er soll sich in den Fanclub „Blau-Weiß-Schützenfest“ einschleusen, der im Verdacht steht, in allerlei kriminelle Aktivitäten verwickelt zu sein. Verbindungsbeamter soll sein alter Bekannter, der derzeit noch vom Dienst freigestellte Kriminalhauptkommissar Manfred Werthofen sein. Als bekennender Fan des FC Schalke 04 stellt die Aufgabe für Eric eigentlich kein großes Problem dar. Wenn er allerdings geahnt hätte, dass Himmelreich durchaus eigene Interesse mit dem Auftrag verbindet, hätte er vielleicht doch die Finger davongelassen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Während es ihm dabei schnell gelingt, Spannung aufzubauen, bleibt die Figurenzeichnung auf den 146 Seiten des Buches etwas auf der Strecke. Nur bei den wesentlichen Hauptfiguren gelingt es ihm, ihnen Kontur zu verleihen, die übrigen Protagonisten bleiben dagegen ziemlich schablonenhaft und es fehlt auch deutlich an Tiefe. Ein gelungenes Gimmick stellt der Aufbau des Buches dar, dass in vier Akte eingeteilt ist und in den jeweiligen Kapitelüberschriften Begriffe aus der Welt des Fußballs und der von klassischen Vereinen im Allgemeinen verwendet.

Trotz der angesprochenen Kritikpunkte bleibt unter dem Strich aber ein kurzweiliger Kriminalroman, der mit seinem doch vergleichsweise eher geringen Umfang eine ordentliche Portion Spannung für Zwischendurch liefert und sich gut an ein oder zwei Abenden weglesen lässt.

Bewertung vom 10.10.2024
MORD UND MEER Tödliche Falle
Jansen, Lea

MORD UND MEER Tödliche Falle


ausgezeichnet

Packender Kriminalroman aus dem hohen Norden

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Lea Jansen den zweiten Band ihrer Reihe um das Ermittler-Duo Anna Larsson und Max Humboldt von der Kriminalpolizei Kiel vor, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. Hinter dem Pseudonym der Autorin verbirgt sich Jona Sheffield, die bislang eher im Bereich Science-Fiction unterwegs war, hier aber beweist, dass sie auch das Genre Krimi sehr gut beherrscht.

Vorkenntnisse aus dem ersten Band der Reihe braucht man für das Verständnis der Geschichte nicht, alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

In einer Villa am Schönberger Strand wird die Leiche einer jungen Hausangestellten gefunden. Musste sie sterben, weil sie einen Einbrecher überrascht hat oder wurde sie gezielt ermordet ? Anna und Max übernehmen die Ermittlungen und merken schnell, dass das Opfer mehrere Gesichter hatte und sich dadurch einige Motive für die Tat ergeben. Um den Täter zu ermitteln, müssen Anna und Max aber ein dichtes Netz aus Lügen und Verrat durchdringen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran, garniert sie dabei mit jeder Menge Lokalkolorit aus dem hohen Norden und bietet am Ende eine gelungene Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dass die Autorin selbst an der Ostseeküste aufgewachsen ist und ein großes Faible für die Region hat, merkt man der Geschichte dabei jederzeit an. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders das gelungene Zusammenspiel von Anna und dem nicht immer einfachen Max bietet neben reichlich Konfliktpotential auch Momente, die zeigen, dass hier ein ziemlich schlagkräftiges Duo zusammenwächst. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der beiden Ermittler lockern das Geschehen zudem immer wieder ein wenig auf, die Krimihandlung steht dabei aber immer im Mittelpunkt der Geschichte

Wer auf spannende Kriminalromane aus dem hohen Nordens steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Band der Reihe bin ich nun schon sehr gespannt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2024
Captain Nelson - Unter der Flagge des Königs / Lord Nelson - Über alle Meere Bd.1
Lorne, Mac P.

Captain Nelson - Unter der Flagge des Königs / Lord Nelson - Über alle Meere Bd.1


ausgezeichnet

Packender Auftakt einer Dilogie über den englischen Seehelden Horatio Nelson

In diesem packenden historischen Roman erzählt der Autor Mac P. Lorne die Geschichte des englischen Seehelden Horatio Nelson und zeichnet zunächst seinen Weg vom Captain zum Konteradmiral nach. Der weitere Karriereweg wird dann in einem zweiten Band behandelt, der 2025 erscheinen soll.

Im Jahr 1784 erhält der junge Captain Nelson den Auftrag das Handelsverbot zwischen den englischen Kolonien in Westindien und den abtrünnigen USA zu überwachen. Mit seinem forschen Auftreten macht er sich dabei aber einige Feinde, die sein Vorankommen in der Royal Navy zunächst erschweren. Doch als in Europa der Konflikt mit Frankreich wieder aufbricht, bekommt er eine neue Bewährungschance, bei der er auch erstmals auf seinen späteren Erzfeind Napoleon Bonaparte trifft. Zudem macht er in Neapel die Bekanntschaft von Emma Hamilton, die mit dem britischen Botschafter vor Ort verheiratet ist. Dennoch wird sie zur Liebe seines Lebens, obwohl auch er bereits verheiratet ist.

Mac P. Lorne legt hier wieder eine atmosphärisch dichte und ausgesprochen gut recherchierte Geschichte vor, die er mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo vorantreibt. Mit einer ausgefeilten Mischung aus fiktiven und historisch verbürgten Protagonisten, die durchgehend sehr vielschichtig angelegt sind, hält er sich dabei zwar eng an die tatsächlichen Begebenheiten der damaligen Zeit, nutzt die durchaus vorhandenen Zwischenräume aber auch geschickt aus, füllt sie mit zahlreichen Spannungsmomenten und lässt dabei seiner schriftstellerischen Freiheit ziemlich freien Lauf, ohne dabei das Gesamtbild zu verfälschen.

Ein Personenregister, eine Karte der Kleinen Antillen im 18. Jahrhundert sowie die historischen Anmerkungen incl. einer Zeittafel und einem Glossar am Ende des Buches runden das Ganze überzeugend ab und sind auch äußerst hilfreich, um sich im ab und an doch etwas unübersichtlichen Geschehen und dem doch recht großen Personenaufgebot zurechtzufinden.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte historische Romane mit einer satten Portion Seeabenteuer steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den zweiten Band der Dilogie bin ich nun schon sehr gespannt, der Auftakt hängt die Messlatte gleich ziemlich hoch.

Bewertung vom 10.10.2024
Der tiefste Punkt
Gridl, Judith

Der tiefste Punkt


sehr gut

Packender Thriller, der an der deutschen Ostseeküste und in Kenia angesiedelt ist

Bei ihrem Thriller-Debüt gelingt der Autorin Judith Gridl gleich ein spannender Roman um eine internationale Verschwörung, der hauptsächlich an der deutschen Ostseeküste und in Kenia angesiedelt ist. Aber auch die internationale Raumstation ISS ist ein wichtiger Handlungsort der Geschichte.

Als während eines Sturmes vor der Küste der kleinen Ostseegemeinde Reetna ein Schiff mit einer Hochzeitsgesellschaft an Bord sinkt, ist die Bestürzung groß. Auch der beste Freund und Mitbewohner der Informatikerin Nina gehört offiziell zu den Opfern. Doch Nina glaubt, ihn nach dem Unglück noch am Strand gesehen zu haben. Da ihr die Polizei keinen Glauben schenkt, versucht sie mit Hilfe des Piloten Matthew, der für die Seenotrettung vor Ort war, dem Rätsel auf den Grund zu kommen. Dabei stoßen sie auf eine großangelegte Verschwörung und bekommen es schnell mit skrupellosen Gegnern zu tun.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran. Dabei entwirft sie geschickt einige Nebenstränge, die nach und nach mit dem Hauptstrang verknüpft werden, bis schlussendlich das erschreckende Gesamtbild enthüllt wird. Kurze Abschnitte mit ständigen Orts- und Perspektivwechseln sorgen für ein hohes Erzähltempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren Nina und Matthew, die jeweils noch das eine oder andere Geheimnis mit sich herumschleppen, funktioniert sehr gut und bietet Potential für weitere Auftritte.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Thriller mit aktuellen Bezügen und hohem Technikanteil steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten.

Bewertung vom 09.10.2024
Perfekte Freunde - Jeder hat Geheimnisse
Winkler, André

Perfekte Freunde - Jeder hat Geheimnisse


ausgezeichnet

Überaus lauinger, aber dennoch spannender Krimi aus dem Ruhrgebiet

In diesem überaus launigen, aber dennoch spannenden Kriminalroman schickt der Autor Andre Winkler seinen Ermittler Karl Daske von der Kriminalpolizei Recklinghausen in seinen zweiten Fall.

Man kann dieses Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen und nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Nach seinem turbulenten ersten Fall ist Karl Daske so ein wenig zur Ruhe gekommen. Es gibt mit Dagmar eine neue Frau in seinem Leben und mit seiner Tochter Isabell hat er sich inzwischen auch wieder versöhnt. Inzwischen ist er sogar unter die Schrebergärtner gegangen und feiert mit seinen neuen Nachbarn eine rauschende Einweihungsparty in seiner Parzelle. Doch als er am nächsten Morgen einen dieser Nachbarn tot auffindet und dieser sein Steakmesser im Körper hat, ist es mit der Ruhe auch schon wieder vorbei. Seine Chefin schließt ihn zwar von den Ermittlungen aus, davon lässt sich ein Karl Daske aber nicht ausbremsen. Dumm nur, dass er so gut wie keine Erinnerung mehr an die letzte Nacht hat.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die jede Menge Ruhrgebietsflair verströmen und so eine ordentliche Portion Humor in die Geschichte mit einbringen. Dabei erzählt er die Geschichte fast ausschließlich aus der Perspektive seiner Hauptfigur. So ist man als Leser die ganze Zeit auf Augenhöhe mit Karl, besitzt keinen Wissensvorsprung und kann aus den Ermittlungsergebnissen eigene Schlüsse ziehen und Theorien aufstellen, um am Ende doch von der absolut verblüffenden Auflösung überrascht zu werden. War die Geschichte im ersten Band meiner Meinung noch so ein wenig überkonstruiert, gibt es in dieser Hinsicht hier nun deutlich weniger zu meckern. Daher kann ich diesmal auch voller Überzeugung die Bestnote vergeben.

Wer auf spannende Kriminalromane aus dem Ruhrgebiet steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 08.10.2024
10 kleine Prominente gingen in den Dschungel
Mattzick, Markus

10 kleine Prominente gingen in den Dschungel


ausgezeichnet

Gelungene Mischung aus bissiger Medien-Satire und spannendem Survival-Thriller

In diesem Buch liefert der Autor Markus Mattzick eine gelungene Mischung aus einem actionreichen Survival-Thriller und einer bissigen Medien-Satire, bei der einem das Lachen oftmals im Halse stecken bleibt. Konnte er mich bereits mit seiner Dystopie-Reihe „Ohne Strom“ überzeugen, beweist er hier nun auch auf etwas anderem Terrain sein Können.

10 Prominente der B- und C-Kategorie wagen sich in einem neuen TV-Format in ein großes Abenteuer. Bei einer Wanderung durch den afrikanischen Dschungel sollen sie sich jeden Tag bei einer neuen Herausforderung messen, bei der jeweils einer von ihnen ausscheiden muss. Doch noch vor der ersten Live-Show entpuppen sich die Mitglieder der Security als Mitglieder einer örtlichen Rebellengruppe, die die Gruppe entführen und dafür sorgen, dass aus dem vermeintlichen Spiel blutiger Ernst wird, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Während man im Sendezentrum in Köln verzweifelt nach einem Weg sucht, die Kandidaten zu befreien, beginnt für diese ein gnadenloser Überlebenskampf mit ungewissem Ausgang.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie aus wechselnden Perspektiven der Beteiligten. Dabei pendelt das Geschehen permanent zwischen dem Dschungel und dem Sendezentrum hin und her. So wirkt die Geschichte wie eine Zapping-Show mit zahlreichen Cliffhangern und einem hohen Erzähltempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt. Besonders die 10 Prominenten bilden einen guten Querschnitt durch den üblichen Kreis der Verdächtigen für diese und ähnliche Formate. Das man an der einen oder anderen Stellen meint, die realen Vorbilder hinter den Figuren zu entdecken, ist vielleicht nicht immer gewollt, unter dem Strich aber wohl doch unvermeidlich.

Wer auf spannende und actionreiche Survival-Thriller mit bisweilen doch recht schwarzem Humor steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 08.10.2024
Das Smartphone
Meller, Marc

Das Smartphone


ausgezeichnet

Packender Thriller um eine junge Frau, deren Leben sich urplötzlich in einen Alptraum verwandelt

In diesem Thriller schickt der Autor Marc Meller seine Hauptfigur in eine eigentlich völlig harmlose Situation, die sich aber urplötzlich in einen Alptraum verwandelt, aus dem es scheinbar kein Entrinnen mehr gibt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Studentin Paula, die sich in einem Handyshop ein gebrauchtes Smartphone kauft. Am Abend bekommt sie einen mysteriösen Anruf des Verkäufers, in dem er sie bittet, noch einmal den Laden aufzusuchen. Als sie dieser Bitte am nächsten Morgen nachkommt, stolpert sie mitten in ein Polizeiaufgebot, da der Mann in der Nacht ermordet wurde. Und plötzlich gerät sie selber unter Verdacht und wird zudem von zwielichtigen Gestalten verfolgt. Als dann auch noch der Zwillingsbruder des Toten auftaucht und ihr eine wirre Geschichte erzählt, nach er das eigentliche Opfer gewesen wäre, weiß Paula endgültig nicht mehr, wem sie noch trauen kann.

Mit einem packenden Schreibstil und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und schlägt ein ziemlich hohes Tempo an, das einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Dabei erleben wir das Geschehen hauptsächlich aus der Perspektive von Paula, die uns dabei hautnah an seinen Ängsten und Zweifeln teilhaben lässt. Das der Autor seit vielen Jahren als Drehbuchautor für diverse Fernsehserien tätig ist, merkt man den bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, jederzeit an. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Am Ende präsentiert uns der Autor eine verblüffende Auflösung, die absolut schlüssig ist und keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Wer auf spannende und rasante Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 07.10.2024
Aurum: P.I.K.E.
Hebesberger, Roland

Aurum: P.I.K.E.


ausgezeichnet

Ein weiteres Action-Feuerwerk aus der Divinus-Saga

In diesem Science-Fiction-Thriller mit hohem Actionanteil entführt uns der Autor Roland Hebesberger zum zweiten Mal auf den Planeten Patriam, eine hochtechnisierte Welt, die sich das Volk der Patriamer geschaffen hat, nachdem ihr vorheriger Heimatplanet unbewohnbar geworden ist.

Innerhalb der Divinus-Saga handelt es sich dabei um den bereits 15. Band und die Handlung schließt auch unmittelbar an das Ende des letzten Bandes an. So sollte man hier zumindest den Vorgängerband und den ebenfalls auf Patriam angesiedelten Band „Social Project: P.I.K.E.“ kennen. Und wer die gesamte Saga und die Entwicklung der Figuren in Gänze genießen möchte, sollte die Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen, zumal diese auch durchgehend beste Thriller-Unterhaltung liefern.

Nachdem sich Peregrin Ignatius Kassian Eligius, genannt P.I.K.E., am Ende des letzten Bandes geopfert hat, um das Portal zwischen der Erde und seinem Heimatplaneten Patriam zu schließen, wacht er zu seinem eigenen Erstaunen in seiner alten Heimat wieder auf. Dort hat sein Bruder Balendin, der von seinen Anhängern Erlöser genannt wird, einen gnadenlosen Bürgerkrieg angezettelt und verfolgt dabei einen perfiden Plan, an dessen Ende das gesamte humanoide Leben im Universum ausgelöscht werden soll. Kann Peregrin den Plan noch vereiteln ?

Mit einem packenden Schreibstil, vielen überraschenden Wendungen und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, die er komplett aus der Perspektive seiner Hauptfigur Peregrin erzählt. In Sachen Action und Spannung lässt es der Autor dabei wieder so richtig krachen, so dass beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen bleibt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Am Ende liefert das Buch einen weiteren wichtigen Baustein auf dem Weg zum großen Finale der Saga, das im nächsten Jahr erscheinen wird und sich über drei Bände erstrecken soll.

Ein rundherum gelungener Science-Fiction-Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite hervorragend unterhalten konnte.

Bewertung vom 16.09.2024
Deine größte Angst (eBook, ePUB)
Bürgel, Matthias

Deine größte Angst (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Würdiger Abschluss der Reihe um Falk Hagedorn

In diesem Thriller schickt der Autor Matthias Bürgel den knorrigen Fallanalytiker Falk Hagedorn in seinen vierten und leider wohl auch vorläufig letzten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Man kann das Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden problemlos lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, zumal in diesem Band einige der Ereignisse aus den ersten Bänden wieder aufgegriffen werden.

Als auf dem Weihnachtsmarkt in Konstanz ein Anschlag mit vielen Toten und Verletzten verübt wird, wird auch Falk Hagedorn in die Ereignisse verwickelt und muss hilflos zuschauen, wie ein Junge in seinen Armen verblutet. So tut er sich auch zunächst schwer, als der Oberbürgermeister ihn bittet, eine Selbsthilfegruppe aus Überlebenden und Angehörigen der Opfer zu leiten, sagt aber schlussendlich doch zu. Währenddessen leitet sein Freund Marius Bannert die SOKO, die den Amokfahrer jagt. Die Ermittlungen werden zum Rennen gegen die Zeit, als klar wird, dass der Täter einen weiteren Anschlag plant.

Matthias Bürgel arbeitet selber als Kriminalbeamter und konnte so einiges an persönlichen Erfahrungen in die Geschichte einfließen lassen. Dies merkt man diesem Thriller auch jederzeit an, die Ermittlungen werden sehr realitätsnah beschrieben und auch die Abläufe innerhalb des Polizeiapparates kommen absolut glaubwürdig rüber. Dass er hier neben der Jagd nach dem Täter auch der Perspektive der Opfer eine große Rolle einräumt, verleiht dem Buch zudem eine ganz besondere Note.

Die Story selber besticht durch einen packenden Schreibstil und ein hohes Erzähltempo, die bildhaften Beschreibungen lassen zudem beim Lesen das Kopfkino auf Hochtouren laufen. Gekonnt treibt der Autor die gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie nach einigen überraschenden Wendungen schließlich in einem krachenden Showdown münden, der eine schlüssige Auflösung präsentiert, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders Falk Hagedorn macht es einem dabei mit seiner arroganten und zuweilen auch ziemlich abweisenden Art erneut nicht unbedingt leicht, ihn zu mögen. Doch immer wieder blitzt durch, dass sich unter der rauen Schale doch ein weicher Kern verbirgt. Die Mischung aus Krimispannung und Ausflügen in das Privatleben der Ermittler ist insgesamt gut aufeinander abgestimmt und sorgt für einen Spannungsbogen, der bis zum Schluss hält.

Wer auf packende und wendungsreiche Thriller steht, wird hier bestens bedient und vorzüglich unterhalten. Schade, dass es erst einmal keine weiteren Auftritte von Falk Hagedorn geben wird, vielleicht bleibt aber doch noch eine Hintertür für eine mögliche Rückkehr offen.

Bewertung vom 12.09.2024
Eulenschrei / Nils Trojan Bd.12
Bentow, Max

Eulenschrei / Nils Trojan Bd.12


ausgezeichnet

Packender Auftakt einer neuen Thriller-Reihe mit gut aufeinander abgestimmten Ermittlern

Mit diesem Psycho-Thriller schickt der Autor Max Bentow seinen altgedienten Ermittler Nils Trojan von der Berliner Kriminalpolizei in eine neue Reihe, in der er nun an der Seite der Kriminalpsychologin Carlotta Weiss ermittelt.

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit Nils Trojan und Carlotta Weiss, die im 11. Band der Reihe um Nils Trojan ihren ersten Auftritt hatte, und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

In ihrem ersten Fall bekommen es Carlotta und Nils mit einer mysteriösen Mordserie zu tun, bei der zunächst keine Verbindungen zwischen den Opfern zu entdecken sind. Erst als sie im Atelier des Malers und dritten Opfers Robert Lumen ein übermaltes Gemälde finden, dass eine unbekannte junge Frau zusammen mit einer Eule zeigt, ergeben sich erste Hinweise. Bei einem waghalsigen Undercover-Einsatz in einem zwielichtigen Etablissement kommt Carlotta dem Täter gefährlich nahe.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende eine überzeugende Auflösung, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Vor allem das Zusammenspiel von Carlotta und Nils funktioniert sehr gut, wobei sich nicht nur Nils zunächst noch so ein wenig an die unorthodoxen und doch recht eigenwilligen Ermittlungsmethoden von Carlotta gewöhnen muss.

Meine einzigen Kritikpunkte richten sich hier an den Klappentext, der nicht nur die Reihenfolge der Morde durcheinanderbringt und so für unnötige Verwirrung sorgt, hier wird auch ein Detail zu einem der Opfer zur Sprache gebracht, dass erst sehr spät im Buch enthüllt wird. Von einem Verlag wie Goldmann hätte ich an dieser Stelle doch etwas mehr Sorgfalt erwartet. Daher sollte man den Klappentext nach Möglichkeit ignorieren und einfach mit dem Lesen beginnen, denn das lohnt sich auf jeden Fall.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Thriller mit gut aufeinander abgestimmten Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mein erstes Buch von Max Bentow wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.