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ech
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Bochum

Bewertungen

Insgesamt 717 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2025
Der Engelschlitzer (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Der Engelschlitzer (Thriller)


ausgezeichnet

Abgründiger Thriller aus Bielefeld mit gut aufeinander abgestimmten Ermittlern

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz sein Ermittlerduo Emma Bajetzky und Alex Kuper in ihren vierten gemeinsamen Fall, der mich erneut überzeugen und begeistern konnte. Auch diesmal wird der Handlungsort Bielefeld incl. des Umlandes gut in die Handlung eingebunden.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Diesmal bekommen es Emma und Alex mit einem Serienmörder zu tun, der seine Opfer auf verlassenen Konzertbühnen auf makabere Art und Weise zur Schau stellt. Er inszeniert sie als Engelsfiguren mit Flügeln, die auf ihren Rücken befestigt werden, und entfernt ihnen das Herz. Das verbindende Element zwischen den Opfern ist ihre Liebe zum Ballett. Kommt auch der Täter aus diesem Umfeld, in dem ein gnadenloser Konkurrenzkampf herrscht ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, legt geschickt einige falsche Fährten und bietet am Ende einen fulminanten Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird fast ausschließlich aus den wechselnden Perspektiven der beiden Ermittler erzählt, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über dessen Identität zu verraten. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der Akteure lockern das eher düstere Geschehen immer wieder ein wenig auf, die Ermittlungen steht dabei aber immer im Mittelpunkt des Geschehens.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 31.01.2025
Und immer wieder Blut
Flemming, Heiko

Und immer wieder Blut


sehr gut

Packender Polit-Thriller, der mich trotz leichter Schwächen gut unterhalten konnte

Bei seinem Debüt gelingt dem Autoren Heiko Flemming gleich ein packender Polit-Thriller, der mich trotz leichter Schwächen unter dem Strich doch gut und spannend unterhalten konnte.

David Thomsen, ein ehemaliger Hauptmann der NVA, übernimmt seit dem Ende der DDR immer wieder Spezialaufträge für UNO-General Moro, die abseits der normalen Blauhelmeinsätze und der Öffentlichkeit ablaufen. Nun hat der General eine eher ungewöhnliche Bitte. David soll eine Politikerin aus Peru zum UNO-Hauptquartier in Genf bringen, ohne dabei großes Aufsehen zu erregen. In Lima angekommen, merkt David aber schnell, dass an diesem Auftrag einiges faul ist. Doch da ist es bereits zu spät, die gnadenlose Jagd auf ihn und seinen Schützling ist längst eröffnet.

Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und recht komplex angelegte Geschichte voran. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Neben den aktuellen Ereignissen um David, die im Jahr 2012 angesiedelt sind, gibt es zwei weitere Erzählstränge, die in der Vergangenheit spielen und die politische Entwicklung in Peru und seinen Nachbarländern an zwei Beispielen beschreiben. Die beiden Hauptprotagonisten aus diesen Strängen werden dann auch in den Hauptstrang eingegliedert. Hier verschenkt die Geschichte meiner Meinung nach aber doch einiges an Potential, auf die ich aber nicht näher eingehen möchte, da dies zu sehr spoilern würde. Man merkt dem Buch aber jederzeit an, wie intensiv der Autor zu den Hintergründen seiner Geschichte recherchiert hat. Dies verleiht dem Ganzen eine gewisse Authentizität, die die Wirkung der perfiden Hintergründe, die hier nach und nach aufgedeckt werden, noch einmal deutlich verstärkt.

Wer auf spannende Thriller mit politischen Bezügen steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten. Nach Angaben des Autors soll dieses Buch der Start einer Reihe sein. Entsprechendes Potential ist durchaus vorhanden, zugleich bleibt für die nachfolgenden Bände aber auch noch deutlich Luft nach oben.

Bewertung vom 27.01.2025
Der Zuschauer
Hebesberger, Roland

Der Zuschauer


ausgezeichnet

Von wegen Zuschauer, hier fiebert man von der ersten bis zur letzten Seite kräftig mit

Mit diesem Buch legt der Autor Roland Hebesberger den zweiten Band seiner Thriller-Reihe um die Fallanalysten Lisa Seifert und Jan Theurer vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Grundsätzlich sind hier keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band erforderlich, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf vergangene Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als der Frankfurter Hauptkommissar Arthur Köhler und sein Team zu einem schaurigen Tatort gerufen werden, kommt ihm das grausame Szenario seltsam bekannt vor. Hat der Zuschauer nach 10 Jahren sein blutiges Handwerk wieder aufgenommen, bei dem er vier Menschen entführt und in ein perfides Spiel zwingt, dass kaum Überlebenschancen bietet. Er bittet die Fallanalysten Lisa Seifert und Jan Theurer um Hilfe, ihm ein Profil des Zuschauers zu erstellen. Doch schon bald stecken die beiden viel tiefer in diesem Fall, wie ihnen lieb sein kann.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, die er zunächst abwechselnd aus der Perspektive seiner beiden Ermittler erzählt. Im weiteren Verlauf kommen dann weitere Perspektiven hinzu. Die Geschichte ist erneut im Jahr 2000 angesiedelt, so dass den Ermittlern noch nicht die technischen Hilfsmittel von heute zur Verfügung stehen. Dieser Umstand lässt beim Lesen ab und an sogar etwas Nostalgie aufkommen. Viel Zeit lässt uns der Autor dafür aber nicht, denn er treibt seine Geschichte konsequent auf einen fulminanten Showdown zu, der eine verblüffende, aber doch schlüssige Auflösung liefert und dabei keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Nachdem der für einen Auftaktband übliche Spagat, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, bereits erfolgreich absolviert wurde, bekommen die Figuren diesmal wesentlich mehr Raum zur Entfaltung, den sie auch überzeugend nutzen. Dies gilt insbesondere für die Polizistin Tanja Schäfer, deren Rolle diesmal deutlich größer ausfällt, und die im Showdown dann auch eine tragende Rolle einnimmt.

Wer auf packende und atmosphärisch dichte Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Die Messlatte für die nachfolgenden Bände liegt noch einmal ein ordentliches Stückchen höher.

Bewertung vom 23.01.2025
Die Innere Führung
Sommer, Lars

Die Innere Führung


ausgezeichnet

Packender Kriminalroman, der durchaus auch Thrillerqualität aufweist

Mit diesem Buch legt der Autor Lars Sommer aka Lucas Fassnacht einen spannenden Kriminalroman vor, der vor allem im Showdown durchaus auch Thriller-Qualitäten aufweist und mich so gut und spannend unterhalten konnte.

Als der KSK-Soldat Hossam Said und seine Frau Clarissa Werker auf ihrer Hochzeitsfeier einer Autobombe zum Opfer fallen, übernehmen der erfahrene Hauptkommissar Kleinrädl und seine junge Kollegin Schlanghain die Ermittlungen. Dabei gerät vor allem Inka Minden, die Ex-Freundin von Hossam, in ihr Visier. Doch ist der Täter wirklich im privaten Umfeld der Opfer zu finden oder war die Bundeswehr das eigentliche Ziel des Anschlags ? Und welche Rolle spielt der zwielichtige und scheinbar unantastbare BKA-Beamte Jonathan von Holt, ein ehemaliger Scharfschütze und Kamerad von Hossam ?

Mit einem packenden, aber zunächst etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und steuert sie konsequent auf einen krachenden Showdown zu. Dort präsentiert er dann auch eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erleben wir das Geschehen aus den wechselnden Perspektiven von Inka, Jonathan und Erich Kleinrädl, die allesamt etwas sperrige Charaktere sind und es einem auch nicht unbedingt leicht zu machen, sie zu mögen. Während es Inka und Erich im Laufe der Geschichte durchaus gelingt, bei mir zu punkten, bleibt Jonathan bis zum Ende ziemlich undurchsichtig.

Wer auf spannende Kriminalromane zu aktuellen Themen steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Das gut aufeinander abgestimmte Ermittlerduo Kleinrädl und Schlanghain empfiehlt sich dabei durchaus für weitere Auftritte.

Bewertung vom 20.01.2025
Der Narbenschneider (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Der Narbenschneider (Thriller)


ausgezeichnet

Packender Thriller mit einem tollen Ermittlerteam, das auch beim zweiten Auftritt absolut überzeugen kann

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz das Ermittlerteam um Tabea Kurz und Frank Schünemann in ihren zweiten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. War der erste Fall noch in Lüneburg angesiedelt, verschlägt es die Ermittler diesmal nach Hamburg.

Man braucht hier aber grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als in den dunklen Gassen des Hamburger Hafens eine brutal zugerichtete Frauenleiche gefunden wird, zieht der Leiter der Kriminalpolizei Tabea Kurz zu den Ermittlungen hinzu, obwohl sich diese eigentlich noch in der Ausbildung befindet. Frank Schünemann ist darüber zunächst alles andere als begeistert, schließlich hat Tabea es vor einem Jahr noch abgelehnt, in sein Team zu kommen. Doch der neue Fall fordert schnell ihre ganze Aufmerksamkeit, denn der Mörder, der am Tatort eine Haarlocke hinterlassen hat, die nicht vom Opfer stammt, hat eine klare Mission und dafür längst weitere Frauen ins Visier genommen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, legt geschickt ein paar falsche Fährten und liefert am Ende einen fulminanten Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird fast ausschließlich aus den wechselnden Perspektiven der beiden Hauptermittler erzählt, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über dessen Identität zu verraten. Doch auch die übrigen Mitglieder des Ermittlerteams bekommen hier Raum zur Entfaltung, auch wenn die Geschichte im Wesentlichen auf Tabea und Frank zugeschnitten ist. Fein dosierte Ausflüge in das komplizierte Gefühlsleben der beiden ungleichen Ermittler lockern das eher düstere Geschehen zudem immer wieder ein wenig auf, die Ermittlungen steht dabei aber immer im Mittelpunkt des Geschehens.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Die Messlatte für die nachfolgenden Bände wird noch einmal ein Stück höher gehängt.

Bewertung vom 13.01.2025
Alstergrab
Hansen, Leo

Alstergrab


ausgezeichnet

Packender und komplexer Kriminalroman aus Hamburg

Mit diesem komplexen und ziemlich aktuellen Kriminalroman legt der Autor Leo Hansen den dritten Band seiner Reihe um den Privatdetektiv Dr. Elias Hopp, die Ex-Soldatin Janne Bakken und den LKA-Profiler Heiner „Zille“ Zillinski vor. Auch diesmal konnte mich das ungewöhnliche Ermittler-Trio wieder auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem wird hier neben den aktuellen Ermittlungen auch der Nebenstrang um den leiblichen Vater und den Adoptivvater von Elias Hopp weitergeführt und zu Ende gebracht.

Als es im Umfeld eines kurz bevorstehenden Zukunftskongresses zu einigen Entführungen und Todesfällen unter den Teilnehmern kommt, zieht die Hamburger Kriminalpolizei um Kriminalhauptkommissar Pöppelmann auf Vorschlag von Zille erneut den Privatdetektiv Elias und seine Mitarbeiterin Janne zu den Ermittlungen hinzu. Die Suche nach den Hintergründen zu diesen Verbrechen führt zu einer mysteriösen Gruppierung, die aus Angst vor einem apokalyptischen Zukunftsszenario zu drastischen Maßnahmen greift, um sich dagegen zu wappnen, und vor nichts zurückschreckt, um dieses Ziel auch zu erreichen.

Mit einem packenden Schreibstil und viel Lokalkolorit aus Hamburg treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die auch bis zum Schluss hält. Am Ende des Spannungsbogens wartet dann ein krachender Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das Personenaufgebot ist dabei doch ziemlich groß, so dass man hier gerade zu Beginn schon sehr aufmerksam lesen muss, um nicht den Überblick zu verlieren. Allerdings sind viele der Figuren bereits aus den ersten beiden Bänden bekannt und die neuen Charaktere fügen sich perfekt in das gut aufeinander abgestimmte Ensemble ein, so dass sich diese Anfangsprobleme schnell legen und man sich danach voll und ganz auf die komplexe Geschichte voller Überraschungen und Abgründe einlassen kann.

Wer auf packende Kriminalromane zu aktuellen Themen steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 09.01.2025
Im Zeichen der Lämmer (eBook, ePUB)
Benedict, Emilia

Im Zeichen der Lämmer (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender und recht blutiger Thriller

In diesem Thriller entführt uns die Autorin Emilia Benedict zum zweiten Mal nach Jefferson City und schickt ihre Ermittler in die doch recht blutige Jagd nach dem Metzger, einem brutalen Killer, der reichlich Angst und Schrecken in dem Ort verbreitet. Zwar konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Für mich war es dabei der erste Besuch in der Stadt im Bundesstaat Missouri und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus dem ersten Band fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als auf dem Gelände einer Schule die Füße einer zunächst unbekannten Frau gefunden werden, übernehmen Inspector Aidan Carter, sein Partner Ethan Jones und ihr Team die Ermittlungen. Auch die Autorin Jessica Duncan, Aidans Freundin, wird auf den Fall aufmerksam. Da sie gerade auf der Suche nach einem neuen Stoff für ihr nächstes Buch ist, von Aidan aber keine Informationen zu erwarten hat, beginnt sie selbst in dem Fall zu ermitteln und bringt sich dabei in große Gefahr. Denn der Metzger von Jefferson Hill sieht sich auf einer Mission und die ist noch lange nicht beendet.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran, legt geschickt ein paar falsche Fährten und garniert das Ganze mit dem einen oder anderen doch recht blutigen Moment. Getragen wird die atmosphärisch dichte Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erleben wir das temporeiche Geschehen hauptsächlich aus den wechselnden Perspektiven von Jessica und Aidan, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei schon zu viel über dessen Identität zu verraten. So erhält man neben einem krachenden Showdown auch eine verblüffende Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Wer Gefallen an spannenden Thrillern findet und kein Problem mit blutigen Einlagen hat, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Ich freue mich auf jeden Fall bereits auf weitere Besuche in Jefferson City.

Bewertung vom 08.01.2025
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


ausgezeichnet

Eiskalter Thriller, der tief unter die Haut geht

Bei seinem Debüt legt der Autor Quentin Peck gleich einen spannenden Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Bei einer nächtlichen Tour mit ihrem Trekkingrad wird die junge Studentin Laura Gehler in einem verschneiten Waldgebiet von einem SUV angefahren und findet sich nach ihrem Aufwachen in einem Gefängnis aus Plexiglas wieder, in dem sie in ein perfides Spiel mit verstörenden Aufgaben verstrickt wird. Mit den Ermittlungen in diesem Fall wird Kommissar Lukas Johannsen vom LKA Thüringen beauftragt, der in einer Botschaft, die an Lauras Mutter, einer Landrätin aus Bayern, geschickt wurde, die Handschrift eines nie gefassten Mörders erkennt. So wird die Suche nach Laura schnell zum Rennen gegen die Zeit.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Dass der Autor seit über 30 Jahren als Fernsehjournalist und -produzent unterwegs ist, merkt man seinen bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino permanent auf Hochtouren laufen lassen, jederzeit an. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Neben den Kapiteln aus den Perspektiven von Laura und Lukas gibt es noch einen zusätzlichen Erzählstrang, der über lange Zeit parallel zur Haupthandlung verläuft, dann aber für eine schockierende Wendung sorgt, die alles in Frage stellt. Geschickt eingesetzte Rückblenden sorgen für zusätzliche Spannung, ohne bereits zu viel über die schlüssige und äußerst konsequente Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, zu verraten.

Wer auf spannende Thriller steht, die tief unter die Haut gehen, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Auftritt von Lukas Johannsen, der bereits angekündigt ist, bin ich schon sehr gespannt.

Bewertung vom 07.01.2025
Admiral Nelson - Unter Englands Flagge / Lord Nelson - Über alle Meere Bd.2
Lorne, Mac P.

Admiral Nelson - Unter Englands Flagge / Lord Nelson - Über alle Meere Bd.2


ausgezeichnet

Grandioser Abschluss der Dilogie über den englischen Seehelden

Mit diesem packenden historischen Roman legt der Autor Mac P. Lorne den zweiten Band seiner Dilogie um den englischen Seehelden Horatio Nelson vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Grundsätzlich benötigt man hier keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Allerdings verzichtet der Autor hier auf einen Rückblick auf die Geschehnisse im ersten Band, alle für das Verständnis nötigen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden aber gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Geschichte und die Entwicklung der Hauptfiguren in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die beiden Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Der zweite Band umfasst die Ereignisse in den Jahren von 1797 bis 1805 und beschreibt den Weg von Horatio Nelson zwischen seiner Ernennung zum Konteradmiral der Royal Navy und der finalen Seeschlacht gegen die Franzosen, in der sich sein Schicksal erfüllt. Neben den Ereignissen an Bord der Schiffe, die in dieser Zeit unter seinem Kommando stehen, spielt auch die Dreiecksgeschichte zwischen ihm, seiner Ehefrau Fanny und seiner großen Liebe Lady Emma Hamilton, die mit dem britischen Botschafter in Neapel verheiratet ist, eine große Rolle, zumal ihn dieser Konflikt fast seine Karriere kostet.

Mac P. Lorne legt hier wieder eine atmosphärisch dichte und ausgesprochen gut recherchierte Geschichte vor, die er mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo vorantreibt. Mit einer ausgefeilten Mischung aus fiktiven und historisch verbürgten Protagonisten, die durchgehend sehr vielschichtig angelegt sind, hält er sich dabei zwar eng an die tatsächlichen Begebenheiten der damaligen Zeit, nutzt die durchaus vorhandenen Zwischenräume aber auch geschickt aus, füllt sie mit zahlreichen Spannungsmomenten und lässt dabei seiner schriftstellerischen Freiheit ziemlich freien Lauf, ohne dabei das Gesamtbild zu verfälschen.

Ein Personenregister sowie die historischen Anmerkungen incl. einer Zeittafel und einem Glossar am Ende des Buches runden das Ganze überzeugend ab und sind auch äußerst hilfreich, um sich im ab und an doch etwas unübersichtlichen Geschehen und dem doch recht großen Personenaufgebot zurechtzufinden.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte historische Romane mit einer satten Portion Seeabenteuer steht, wird hier erneut bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 07.01.2025
STARCK und der erste Tag
Jaschinski, Christian

STARCK und der erste Tag


ausgezeichnet

Packender Auftakt einer neuen Thriller-Reihe um einen ehemaligen Staatsanwalt

Mit diesem Thriller legt der Autor Christian Jaschinski den Auftaktband seiner als Trilogie angelegten Reihe um den ehemaligen Staatsanwalt Andreas Starck vor, dessen Karriere jäh beendet wurde, als er selbst hinter Gittern gelandet ist.

Als Andreas Starck aus der JVA Düsseldorf entlassen wird, hat er drei Ziele: Er will endlich seine Tochter Greta wieder in die Arme schließen, den Unfalltod seiner Frau aufklären und seine eigene Unschuld beweisen. Doch schnell muss er feststellen, dass all dies nicht einfach zu bewerkstelligen sein wird, denn seine Feinde von einst warten längst auf ihn und schrecken vor nichts zurück, um ihn aufzuhalten.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und schlägt dabei ein ziemlich hohes Tempo an, das einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Am Ende entlädt sich die Spannung in einem fulminanten Showdown, der die Geschichte allerdings nur zu einem vorläufigen Ende bringt. Es bleiben noch ein paar Erzählstränge offen, die in den nachfolgenden Bänden weitergesponnen werden.

Wer auf spannende und rasante Thriller mit vielen überraschenden Wendungen und Cliffhangern steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf die weiteren Bände der Trilogie bin ich nun schon sehr gespannt, die Messlatte wird hier gleich ziemlich hoch gehängt, auch wenn noch ein klein wenig Luft nach oben bleibt.