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Kerry
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Berlin
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ich blogge auch: www.lesendes-katzenpersonal.blogspot.com

Bewertungen

Insgesamt 1055 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2016
Wintertod / Kommissar Arne Larsen Bd.2
Nommensen, Thomas

Wintertod / Kommissar Arne Larsen Bd.2


ausgezeichnet

Lea Zeisberg kehrt nach halbjähriger Unterbrechung wieder in den Schuldienst zurück. Mit gemischten Gefühlen tritt sie ihren ersten Arbeitstag an der Erich-Weinert-Grundschule wieder an, denn dort ist ihr schreckliches widerfahren. Viel scheint sich in dem halben Jahr nicht zum Positiven verändert haben, denn noch bevor sie ihre erste Stunde geben kann, beobachtet sie ein gewaltsames Aufeinandertreffen zweier Jugendlicher. Ausgerechnet Kolja ist in diese Auseinandersetzung verwickelt und dabei hatte Lea bisher einen sehr guten Eindruck von dem Jungen, den sie flüchtig über seine kleine Schwester Merle kennt, die sie unterrichtet. Leider scheint die kleine Merle in letzter Zeit des Öfteren krank zu sein.

Arne Larsen hingegen hat ganz andere Sorgen. Der Neu-Berliner ist noch nicht so richtig in der Hauptstadt angekommen und auch seine Wohnsituation ist nicht so optimal, wie es anfänglich aussah. Er lebt in einer WG von 30ern - 40ern, doch es steht schnell fest: das WG-Leben ist so gar nichts für den Hauptkommissar. Auch sein letzter Fall lässt ihn einfach nicht los, noch immer plagen ihn schreckliche Alpträume. Man könnte glatt sagen, dass es nicht besonders rund läuft in seinem Leben und da macht die erste Begegnung mit seiner neuen Kollegin, Oberkommissarin Mayla Aslan, keine Ausnahme. Die Kriminalbeamtin ist alles andere als eine Sympathieträgerin und behandelt Arne eher wie ein unliebsames Anhängsel, denn einen Kollegen. Ihr erster gemeinsamer Tatort führt sie auf einen stillgelegten Friedhof, auf dem kürzlich eine Frauenleiche vergraben wurde, ein religiöser Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden.

Die engagierte Lehrerin Lea muss derweil feststellen, dass im Hause Grossmann so einiges im Argen zu sein scheint. Sie folgt dem Mädchen nach Hause, doch als sie klingt, meldet sich niemand - es scheint gar so, als wäre die gesamte Familie dabei, sich nach und nach von der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Lea ist ratlos, doch die Sorge um die kleine Merle lässt sie nicht los. Als sie in einem Aufsatzheft einen Hilferuf des Mädchens findet, weiß sie, dass sie nicht tatenlos zusehen kann. Sie versucht weiterhin, mit dem Mädchen in Kontakt zu treten, doch Merle erscheint nicht mehr in der Schule und auch in deren Zuhause trifft Lea niemanden an. Als in der Schule die Kriminalpolizei auftaucht, weiß Lea, dass sie zu spät kommt - man hat die Leiche der kleinen Merle gefunden. Auf eben jenem Friedhof, auf dem auch die Frau gefunden wurde und Merle wurde nachweislich ermordet. Wer hatte einen Grund, diesem kleinen Mädchen das Leben zu nehmen?

Der Plot des Buches wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gefesselt haben mich die verschiedenen Handlungsstränge, denen ich fast zwanghaft gefolgt bin, weil ich unbedingt wissen wollte, wie diese unterschiedlichen Ausgangssituation zueinanderfinden und ganz ehrlich, ich war sowas von baff - schlicht und ergreifend begeistert denn dieser Plot hat einfach alles: Aktion, Spannung, Drama und und und. Mich hat er auf jeden Fall von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, sodass ich einen Großteil meines Nachtschlafes verpasst habe, aber ich musste das Buch einfach zu Ende lesen, ich konnte es nicht zur Seite legen. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Ich muss gestehen, dass mir Protagonist Arne Larsen mit unter schon etwas leidgetan hat - allein in einer fremden Stadt, ohne Freunde, neu im Job, aber nicht wirklich gut aufgenommen von den Kollegen und auch privat läuft es nicht wirklich rund für ihn. Doch Arne ist ein Stehaufmännchen, dass sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Die Figur der Lea fand ich wirklich bezaubernd erarbeitet, denn solch eine engagierte Persönlichkeit begegnet einem nur sehr selten und gerade im Hinblick auf ihre Vergangenheit muss ich sagen, ich ziehe meinen Hut vor dieser Frau. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd beschreiben, ich konnte und wollte mich nicht von dem Buch trennen, bis ich wusste, wie es endet.

Bewertung vom 27.09.2016
Phantasmen
Meyer, Kai

Phantasmen


sehr gut

Plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Unerwartet und ohne jede Vorwarnung erschienen die Geister Verstorbener wieder auf der Erde in Form von Gestalten aus gleißendem Licht. Mit jeder Stunde werden es mehr - denn nicht nur die kürzlich Verstorbenen "kommen" wieder, sondern auch Menschen, die schon länger verstorben sind. Es ist so, als würde für sie die Zeit rückwärts gehen. Die Geister sind einfach nur da, stehen regungslos am Ort ihres Todes - und tun nichts.


Die Schwestern Rain und Emma sind in Spanien unterwegs, genauer gesagt in der Wüste Spaniens. Hier starben vor einigen Jahren ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz und die Zeit der Wiederkehr ihrer Geister steht kurz bevor. Sie wollen sich endgültig von ihnen verabschieden, sie noch einmal sehen. Auf ihrem Weg treffen sie auf dem mürrischen Norweger Tyler, der genau wie sie zur Absturzstelle des Flugzeuges will, denn bei diesem Absturz starb seine große Liebe Flavie. Auch er will sich von ihr verabschieden. Doch als die Zeit reif ist und die Geister erscheinen, müssen die drei feststellen, dass es nicht so viele sind, wie es sein sollten - es fehlen definitiv welche! Dies kann nur bedeuten, dass nicht alle Passagiere des Fluges ums Leben gekommen sind! Emma kann jedoch, dank ihrer sensitiven Empfindung, bestätigen, dass ihre Eltern unter den Geistern sind.


Noch während die drei vor Ort sind, geschieht etwas Außergewöhnliches mit den Geistern. Die sonst nur starr stehenden Lichtsäulen beginnen plötzlich zu lächeln und lösen damit eine Kettenreaktion von Todesfällen aus, denn jeder der zu nah an einem lächelnden Geist ist, stirbt umgehend und kehrt als Geist wieder. Die Geister lächeln nicht unentwegt, doch immer wieder in regelmäßigen Abständen und zwar alle, sodass sich die Todesfälle unter den Menschen immer mehr häufen, denn die Geister sind überall und es werden nach wie vor mehr. Die drei vor Ort können sich in letzter Sekunde retten, doch sie wissen, dass das erst der Beginn einer erschreckenden Abwärtsspirale ist und dennoch bleibt die Frage bestehen - warum waren nicht alle Geister vor Ort. Was ist mit den Menschen geschehen, die nicht bei dem Flugzeugabsturz ums Leben kamen und schlimmer noch, war es überhaupt ein Flugzeugabsturz? Tyler will unbedingt herausfinden, was dort geschehen ist, denn seine Flavie war nicht als Geist vor Ort. Zusammen mit den beiden Mädchen macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit ...



Das Lächeln der Toten! Der Plot des Buches wurde fantastisch und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir die Idee gefallen, dass die Geister der Toten wiederkehren (an sich nichts Neues), aber dass sie hier auch noch eine extreme Bedrohung für die Lebenden darstellen hat mich schlicht und einfach umgehauen. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Besonders gut hat mir die Figur des Tyler gefallen, der auf den ersten Blick alles andere als ein Sympathieträger ist, doch er hat irgendwas an sich, dass mein Herz von Beginn an für ihn schlugen ließ und ich hatte recht, denn dieser anfängliche raubeinige Mann entpuppt sich als liebender Mann, der niemals die Frau seines Herzens aufgegeben hat, auch wenn ein Leben mit ihr alles andere als leicht gewesen ist. Den Schreibstil empfand ich als spannend zu lesen, sodass sich abschließend sagen kann, dass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2016
Die Null ist eine seltsame Zahl
Boerendans, Henriette

Die Null ist eine seltsame Zahl


ausgezeichnet

Zahlen sind für Kinder etwas Abstraktes, was es schwer zu fassen gibt. Viele Kinder können zählen, doch sicherlich können wir uns alle erinnern, dass wir die Zahlen zwar in der richtigen Reihenfolge "runterrattern" konnten, aber die Bedeutung war uns damals noch unbekannt (mit dem Alphabet verhielt es sich bei mir genauso).


Wer dennoch seinen Nachwuchs langsam an die Thematik "Zahlen" heranführen will, ist mit diesem Buch bestens beraten. Geeignet ist es für Kinder ab 3 Jahren. Erklärt werden die Zahlen von 1 - 10 sowie 50, 100 und der berühmt berüchtigten 0 anhand von Beispielen aus der Tierwelt. Diese kleinen Geschichten rund um eine jede Zahl sind mit niedlichen Zeichnungen bebildert und geschickt mit wissenswertem verpackt, dass sogar Erwachsene (in dem Fall ich) etwas dabei lernen können.


Diese kleinen Zahlen-Geschichten beinhalten immer Tiere und ihren Nachwuchs, sodass das Einfühlen eines Kindes in die Geschichte sehr leicht möglich ist. Auch sind die Zeichnungen so angelegt, dass die erlernte Zahl gleich "umgesetzt" werden kann in Form von Abzählen auf dem Bild.



Zahlen lernen leicht gemacht! Bei diesem Buch handelt es sich um ein tolles Lernbuch, welches die zahlen 0 - 10 sowie die Zahlen 50 und 100 umfasst und kindgerecht in niedlichen Zeichnungen darstellt. Besonders schön fand ich, dass neben den eigentlichen Zahlen an sich, auch noch interessante Fakten über die jeweilige (als Beispiel aufgeführte) Tierart spielerisch mit eingearbeitet wurden. Ich denke, ein solches Buch sollte jedem Kind zur Verfügung stehen, wenn es sich für die Zahlenthematik interessiert. Ich für meinen Teil werde es bei nächster Gelegenheit mit dem Nichtenkind durchgehen, da es im passenden Alter ist.

Bewertung vom 21.09.2016
Die Flut
Strobel, Arno

Die Flut


sehr gut

Michael Altmeier arbeitet als wissenschaftlicher Assistent an der Universität und privat ist er seit drei Jahren mit Julia Schönborn liiert. Diese arbeitet bei einer Bank, sodass finanzielle Sorgen bei dem Paar an sich kein Thema sind. In letzter Zeit war es sehr stressig, sodass vor allem Julia eines ist: urlaubsreif. Da kommt das Angebot von Michaels Kollegen Andreas Wagner gerade recht. Andreas und seine Frau Martina besitzen auf Amrun ein kleines Haus und bieten Michael nebst Julia an, dort ein paar Tage mit ihnen zu urlauben.


Kaum angekommen, muss vor allem Julia feststellen, dass nicht alles so paradiesisch ist, wie gedacht, denn gerade Martina erweist sich als echte Zicke, während Andreas den Weiberhelden gibt. Zum Glück ist das junge Paar nicht genötigt, seine ganze Zeit mit Familie Wagner zu verbringen, doch wirkliche Urlaubsstimmung will einfach nicht aufkommen. Hinzu kommt, dass ausgerechnet zu dieser Zeit ein Mörder sein Unwesen unter Urlaubern treibt. Ein Paar wurde entführt, die Frau am Meer im Sand vergraben, auf dass sie bei ansteigender Flut ertrank, während ihr Mann alles gefesselt mit ansehen musste, ohne helfen zu können. Der Täter selbst konnte unerkannt entkommen.


Derweil ermittelt Hauptkommissar Sven Harmsen unter Hochdruck auf der Insel, denn er weiß, dass der Mörder noch immer vor Ort ist. Tatsächlich hat er sogar den Verdacht, dass einer der Urlauber selbst der Mörder sein könnte und seinen Urlaub dazu nutzt, sich in seinen düsteren Bedürfnissen auszutoben. Schnell fällt der Verdacht auf Michael, denn dieser Mann hat etwas an sich, was Harmsen nicht geheuer ist und Michael hat kein stichhaltiges Alibi, ja schlimmer noch, immer mehr Indizien tauchen auf, die ihn mit dem Verbrechen in Verbindung bringen könnten. Michael ist fassungslos und versucht natürlich alles, um seine Unschuld zu beweisen, doch das ist gar nicht so leicht getan. In der Urlaubsgemeinschaft kriselt es immer mehr ...



Urlaubszeit = Mörderzeit! Der Plot des Buches wurde anschaulich und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders fasziniert empfand ich zu beobachten, wie immer mehr Spuren auftauchten, die Michael mit dem Verbrechen in Verbindung bringen und wie dieser fassungslos erkennen musste, dass augenscheinlich jemand ein ganz übles Spiel mit ihm spielt und ihn als Mörder abstempeln will. Ich war natürlich extrem gespannt, wie sich die ganze Geschichte auflöste. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Hier hat mich vor allem die Figur des Michael sehr beeindruckt, der anfänglich noch von einem schlechten Scherz ausgeht, als er des Mordes verdächtigt wird und im Laufe der Zeit feststellen muss, dass das alles gar nicht zum Lachen ist, denn jemand meint es furchtbar ernst. Ich fand es faszinierend zu beobachten, wie Michael mit dieser ganzen Situation umgeht. Etwas genervt war ich von den Figuren der Julia (bei der sich leicht alles zum Drama auswächst) und Martina, der Zicke vom Dienst. Den Schreibstil empfand ich als sehr spannend zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch (trotz kleiner Abstriche) fesselnde Lesestunden bereitet hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2016
Der Sarg
Strobel, Arno

Der Sarg


ausgezeichnet

Eva Rossmann ist Mitte 30 und eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Doch anstatt den Glamour zu Leben, führt sie ein sehr zurückgezogenes Leben. Tatsächlich hat sie nur eine einzige Freundin: Wiebke Pfeiffer. Dieser vertraut Eva voll und ganz und Wiebke macht sich große Sorgen um ihre Freundin, denn das sie etwas belastet, ist kaum zu übersehen. Tatsächlich leidet Eva unter schrecklichen Alpträumen, in denen sie fortwährend in einem Sarg erwacht - ohne die Möglichkeit sich zu befreien. Auf Anraten von Wiebke ist Eva bereit, denn sie ist mit den Nerven völlig am Ende, einen Psychiater aufzusuchen, denn neben den Alpträumen hat sie in letzter Zeit auch vermehrt Aussetzer. Während dieser Aussetzer fehlt ihr jegliche Erinnerung und sie kommt wieder zu sich, ohne zu wissen, wie sie an diesen Ort gekommen ist oder was sie soeben noch getan hat.


Derweil taucht in Köln eine Frauenleiche auf, welche lebendig in einem Sarg vergraben wurde. Der Täter spielt mit den Ermittlern, denn er gibt ihnen Hinweise, wo das Opfer zu finden ist, doch den Beamten ist es nicht gelungen, das Opfer lebend zu retten. Bernd Menkhoff und Jutta Reithöfer ermitteln unter Hochdruck, doch erst als sie die Identität des Opfers herausfinden, gelingt es ihnen, eine erste Spur zum Täter aufzunehmen.


Tatsächlich handelt es sich bei eben jenem Opfer um die Halbschwester Eva Rossmanns. Die beiden hatten keinen Kontakt. Natürlich ermittelt die Polizei umgehend im Umfeld der Toten, doch es ist offensichtlich, dass der Ehemann mit diesem Verbrechen nichts zu tun hat. Vielleicht kann die Halbschwester ja einen Hinweis geben. Bedauerlicherweise kann Eva den Ermittlern nicht weiterhelfen, doch Menkhoff ahnt, dass es eine Verbindung geben muss. Immerhin ist Eva eine erfolgreiche, wohlhabende Frau und wäre zudem ein leichteres Opfer gewesen. Welchen Grund gab es, die Schwester zu töten? Oder hat das alles gar nichts mit dieser irritierenden Frau zu tun? Derweil versucht eine andere Frau in Köln ihr Leben mehr schlecht als recht zu meistern, was gar nicht so einfach ist, denn sie ist dem Täter näher, als sonst irgendein Mensch auf dieser Erde ...



Lebendig begraben! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Ich muss gestehen, es hat diesmal etwas länger gedauert, bis ich alle Zusammenhänge erfasst hatte, denn die Fäden sind so geschickt gesponnen, dass ich mich von ihnen gerne in die Irre habe führen lassen. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet. Protagonistin Eva mag in den Augen der Öffentlichkeit eine gestandene Frau in den 30ern sein, welche über ein großes Vermögen und nicht wenig Einfluss verfügt, doch schnell merkt der Leser, dass ihr Naturell eher unsicherer Natur ist und sie durch die ganze verfahrene Situation mit ihren überaus realistischen Alpträumen am Rande des Zusammenbruchs ist. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd-beklemmend erarbeitet, sodass ich mich gar nicht mehr von dem Buch lösen konnte - ich musste einfach wissen, wie es ausgeht. Abschließend kann ich sagen, dass dieses Buch eines meiner liebsten des Autors ist und mir wirklich spannende Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 20.09.2016
Die Betrogene / Polizistin Kate Linville Bd.1
Link, Charlotte

Die Betrogene / Polizistin Kate Linville Bd.1


gut

Richard Linville wurde brutal ermordet. Der ehemalige Polizist hinterlässt lediglich eine erwachsene Tochter, doch für sie bricht eine Welt zusammen. Kate Linville ist selbst Polizistin bei Scotland Yard. Sie ist nicht besonders weit gekommen auf der Karriereleiter, wobei es ihr hier nicht unbedingt an fachlicher Kompetenz mangelt, sondern eher an sozialer und Ehrgeiz. Zu allem Überfluss ist sie auch keine Frau, der ein Mann einen zweiten Blick zuwirft. Kate hat keine eigene Familie, ihr Vater war ihr einziger Halt in ihrem Leben.

Kate nimmt sich kurzentschlossen Urlaub, reist nach Yorkshire und will selbst in dem Fall ihres Vaters ermitteln, denn den örtlichen Ermittlern traut sie nicht über den Weg. Nicht ganz zu Unrecht, wie sich herausstellt, denn DCI Caleb Hale mag einiges sein, aber sicherlich kein blendendes Vorbild für den Polizeidienst, denn in der Tat ist dieser alkoholkrank. Im Laufe ihrer Ermittlungen muss Kate jedoch feststellen, dass sie ihren Vater lange nicht so gut kannte, wie sie bisher angenommen hat.

Derweil machen Drehbuchautor Jonas Crane nebst Gattin Stella und Adoptivsohn Sammy gemeinsam Urlaub. Fernab jeglicher Technik und Mobilfunknetze wollen sie ein paar Tage wirklich nur als Familie verbringen, ohne an die Arbeit zu denken, sondern sich nur auf das Wesentliche besinnen. Die traute Familienidylle hält leider nur kurze Zeit an, denn die Vergangenheit holt die kleine Familie wieder ein ...


Wenn nichts so ist, wie es scheint! Der Plot des Buches wurde abwechslungsreich erarbeitet. Ich muss gestehen, die Story rund um Kate und ihren ermordeten Vater konnte mich leider nicht im erwarteten Maß fesseln, wohingegen ich bei den Passagen, in denen es um die Familie Crane ging, kaum dazu gekommen bin, Atem zu holen. Alles in allem würde ich sagen, es handelt sich um einen nicht ganz harmonischen, eher durchwachsenen Plot. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Die Figur der Kate wir mir jetzt nicht direkt unsympathisch, allerdings konnte sie auch nicht wirklich viele Sympathiepunkte bei mir sammeln. Irgendwie war diese Figur (wohl beabsichtigt) recht farblos. Stella Crane hingegen hat mich voller Begeisterung zurückgelassen. Ich hätte auf den ersten Blick nicht gedacht, dass solch eine Willensstärke in dieser eher zurückhaltenden Frau steckt - sie ist in meinen Augen der Wahnsinn. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, wobei hier gerade bei den Passagen um Kate und die Ermittlungen zum Mord an ihrem Vater deutliche Längen auftraten. Abschließend kann ich sagen, dass dies leider eines jener Bücher der Autorin ist, das mir nicht so gut gefallen hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.