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Katharina Tolle

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2022
Wut und Böse
Hoeder, Ciani-Sophia

Wut und Böse


ausgezeichnet

Wut ist nicht gleich Wut, resümiert Ciani-Sophia Hoeder in ihrem Buch „Wut und Böse“. Sie zeigt, dass die Wut bestimmter Personengruppen als legitim betrachtet wird, während vor allem die Wut von gesellschaftlich benachteiligten Gruppen als unrechtmäßig abgetan wird. Dagegen will sie sich wehren.

Wut ist nicht gleich Wut
Ciani-Sophia Hoeders Buch ist keine wissenschaftliche Abhandlung. Obwohl sie bereits im Fließtext ihre Quellen nennt und diese im Anhang nach Kapitel geordnet übersichtlich auflistet, ist ihr Buch eher eine Mischung aus Anekdotensammlung, persönlicher Erfahrung und Aufruf zur Tat. Sie will mit ihrer Analyse nicht paralysieren, sondern aktivieren.

Hoeder fasst im Buch die Ergebnisse der Forschung zusammen: Wut sei, obwohl sich die Emotion körperlich gleich ausdrücke, gesellschaftlich betrachtet nicht gleich Wut. Vielmehr stellten Menschen diese Emotion, genau wie andere Emotionen, in ihren individuellen und gesellschaftlichen Kontext. Bestimmte Emotionen werden demnach manchen Bevölkerungsgruppen eher zugeordnet als anderen.

Furcht, so Hoeder, sei in vielen Kulturkreisen weiblich konnotiert. Das würde dann gern evolutionsbiologisch damit hergeleitet, dass die Frauen sich um den Nachwuchs kümmerten und entsprechend für dessen Sicherheit Sorge trügen – beziehungsweise verängstigt wären ob deren Sicherheit.

Wut dagegen sei eine männlich gelesene Emotion. Je eher die Person einem männliche gelesenen Stereotyp entspreche, desto eher werde Wut als eine „normale“ Emotion für diese Person anerkannt.
Hoeder erläutert, dass diese Unterschiede sich zu gesellschaftlichen Strukturen ausweiteten, die problematisch seien.


Wut als Kraft zur Veränderung
Denn Wut sei eine Emotion, die eine Aktion hervorrufe. Angst und Scham führten eher zu Rückzug. Wut dagegen befähige Menschen, für sich selbst (oder andere) einzutreten und Ungerechtigkeiten anzuprangern. Somit habe Wut das Potential zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung. „Wer wütend sein darf, hat Macht. Wer es nicht sein darf, wird kontrolliert.“ (Hoeder, 2021, Seite 184).

Ein wütender Mann (zumindest wenn er zusätzlich den Mehrheitskategorien bezüglich Hautfarbe, sexueller Ausrichtung, körperlicher Fitness und anderen Merkmalen zugeordnet wird) vertrete dann berechtigte Interessen.


Vielen anderen Gruppen dagegen würde Wut nicht als legitime Emotion zugestanden. Im Gegenteil würden diese Menschen häufig zurechtgewiesen: Sie sollten ihre Argumente sachlich vorbringen, statt wütend zu argumentieren. Denn sachliche Argumente würden viel eher zu einem Umdenken der anderen führen als ein wütender Ausbruch.

Dabei werde, so Hoeder, oft unterschlagen, dass der Grund der Wut häufig in strukturellen Ungleichbehandlungen liege. Diese strukturellen Ungleichbehandlungen seien von denjenigen, gegen die sich die Wut richte, bisher nicht beseitigt worden. Daraus werde geschlussfolgert, dass Argumente entsprechend nicht fruchteten.



Verändert sich unser Bild von Wut?
Die einzige Wut, die Frauen zugestanden werde, sei stellvertretende Wut für andere. Eine Frau dürfe wütend sein, wenn ihre Kinder betroffen seien. Hier werde die Wut wiederum evolutionsbiologisch mit dem angeblichen Fürsorgegen der weiblichen Bevölkerung verknüpft.

Aufgelockert wird der Fließtext durch ein Kapitel mit einem Interview, in dem drei Frauen (Großmutter, Mutter, Tochter) über ihre Einstellungen zur Wut sprechen. Die drei sind sich einig, dass Frauen heutzutage bereits mehr Wut zugestanden werde als in früheren Generationen.



Fazit

Hoeder spannt in ihrem Buch Wut und Böse den Bogen von der wissenschaftlichen Forschung und ihren persönlichen Anekdoten hin zu einer „Anleitung zum Wütendsein“. Dabei geht es ihr nicht darum, dass alle Menschen grundsätzlich wütend durch die Gegen laufen sollten. Erst Recht nicht geht es ihr darum, mittels Wut Gewalt oder Hass zu legitimieren. Doch sie erkennt das Veränderungspotential an, das in der Wut steckt. Und deshalb wün

Bewertung vom 10.09.2021
Die Hebamme
Hoem, Edvard

Die Hebamme


ausgezeichnet

Marta Kristine, genannt Stina, ist die Tochter eines Schuhmachers. Anfang des 19. Jahrhunderts wird sie am Romsdalsfjord in Norwegen geboren. Als Mädchen bringt der Dorfpfarrer sie auf die Idee, dass sie später Hebamme werden könnte. Und obwohl sie ein uneheliches Kind gebiert, macht sie später ihren Traum wahr. Zuerst nimmt sie an einer Grundausbildung in der Nähe der Heimat statt, später reist sie ins 600 Kilometer entfernte Oslo (damals unter dem Namen Christiania), um dort die Hebammenschule zu besuchen.

Sie arbeitet ihr ganzes Berufsleben als Bezirkshebamme ihrer Heimat. Sie selbst gebiert elf Kinder, von denen sie manche bereits im Kindesalter wieder verliert.

Edvard Hoems Buch ist ein Roman. In seiner Einleitung schreibt er, dass es nur wenige konkrete Informationen über Hebammen-Stina, wie sie genannt wurde, gibt. Dennoch wollte Hoem dieser ungewöhnlichen Frau, seiner Ururgroßmutter, ein literarisches Denkmal widmen.

Marta Kristines Leben war geprägt durch ihre Entscheidung, Hebamme zu werden. Dennoch geht es im Buch auch um viele andere Themen: Stinas Mann leidet seelisch an den Folgen des Krieges. Harte Winter vernichten Ernten. Felder müssen bestellt, Fische gefangen und Tiere und Kinder versorgt werden. Das Leben ist wahrlich hart und entbehrungsreich im Norwegen des frühen 19. Jahrehunderts. Und obwohl die Menschen nicht wissen können, ob die Ernte sie über den Winter bringen wird, leben sie, feiern sie und genießen sie das, was ihnen von der Natur und ihren Mitmenschen gegeben wird.

Das Buch liest sich unaufgeregt. Dialoge wechseln mit Beschreibungen von Landschaften und Stinas Gedanken. Durchgehend erzählt Hoem die Geschichte aus Stinas Perspektive. Wir begleiten sie dabei, wie sie mit sieben Jahren ihre Puppe begräbt. Wir begleiten sie durch ihre Jugend, bei den Geburten ihrer Kinder und den Geburten anderer Kinder; wir begleiten sie beim Ehekrach und bei der Ausbildung. Und schließlich lesen wir die letzten Seiten und stellen fest:

Was für ein Leben! Was für eine starke Frau!

Dankbarkeit durchflutet uns für alles, was ist.

Bewertung vom 10.09.2021
Finde deinen Seelenpartner
Franckh, Pierre

Finde deinen Seelenpartner


gut

Die meisten Menschen wünschen sich jemanden an ihrer Seite, der sie versteht, der sie begleitet und der bereit ist, gemeinsam Ziele zu erreichen, die alleine unerreichbar blieben.

Ob du diesen Menschen nun als Seelenpartner, als Lieblingsmenschen oder besten Freund bezeichnest, ist eigentlich egal.

Selbst, wenn du davon überzeugt bist, dass das Leben eigentlich mehr aus Zufällen denn bewussten Entscheidungen oder gar Vorsehung besteht, kannst du den Zufall in die richtige Richtung lenken. Mit den beschriebenen Grundsätzen wirst du ein liebevollerer, achtsamerer und weiserer Mensch. Und damit steigen eindeutig die Chancen, genau solche liebevollen, achtsamen und weisen Menschen in dein Leben zu ziehen.

Die Quintessenz aus Pierre Francks Buch ist für mich: Auch, wenn ich vermutlich nie perfekt sein werde, lohnt es sich, mich selbst zu erforschen. Denn je besser ich mich kenne, desto besser weiß ich auch, was ich in anderen Menschen suche.

Indem ich mich auf das Positive konzentriere – in Bezug auf vergangene Beziehungen, in Bezug auf mein gegenwärtiges Leben und in Bezug auf die Fragen, die ich mir stelle – lenke ich meine Aufmerksamkeit auf die Möglichkeiten, die mir das Leben bietet. Diese nehme ich dankbar an.

Bewertung vom 02.09.2021
Wild Card
Thompson, Tade

Wild Card


ausgezeichnet

Die Krimielemente im Buch sind großartig. Keine Person ist durchsichtig, alle haben vermischte Motive und auch Westons Familie kommt nicht ungeschoren davon. Nebenher gibt es eine -- nicht ganz triviale -- Liebesgeschichte. Doch weder die Liebesgeschichte noch der Krimi machen dieses Buch so besonders.

Die besondere Note erhält das Buch durch die Position Weston Kogis: Er ist Einheimischer, irgendwie. Aber irgendwie auch doch nicht. Auf den ersten Blick fällt nicht auf, dass er aus London kommt. Er spricht die Sprache. Er ist kein Weißer. Doch er hat sich im letzten Jahrzehnt kaum mit Alcacia und den Menschen dort auseinandergesetzt. Und entsprechend tappt er immer wieder in kleinere und größere Fettnäpfchen. Manchmal sind diese nur lustig oder peinlich; manchmal werden sie allerdings auch gefährlich.

Weston scheint phasenweise selbst von seiner Naivität überrascht und nimmt uns deshalb mit auf eine Reise in die eigene Vergangenheit, in das politische Gefüge seines Heimatlandes und in ein Gesellschaftssystem, dass ihm einerseits sehr vertraut und andererseits doch sehr fremd geworden ist.

Wir schauen von außen, wie Weston von dieser Außenansicht immer mehr die Innenansicht annehmen kann. Und wie er entsprechend Entscheidungen trifft, die uns mit einem europäischen Hintergrund zunächst unlogisch vorkommen. Doch wir müssen einsehen: Manche Orte der Welt üben eine ganz eigene Anziehungskraft aus.

Weston findet in Alcacia, was er in London nie gefunden hat: Die Möglichkeit, sein Leben so zu gestalten, wie er es sicht wünscht.

Fazit:
Absolut lesenswert! Ein Krimi mit hoher Spannung und etlichen Wendungen. Und für uns alle, die wir die westliche Lebensweise als Idealvorstellung sehen, ist das Buch ein Augenöffner. 5/5 Sternen!

Bewertung vom 23.07.2021
Evie und die Macht der Tiere
Haig, Matt

Evie und die Macht der Tiere


ausgezeichnet

Inhaltsangabe:
Evie ist kein normales Mädchen. Zwar besucht sie ganz normal die letzte Klasse der Grundschule in ihrem englischen Wohnort Lofting, doch sie hat eine ungewöhnliche Fähigkeit: Sie kann mit Tieren sprechen. Sie hört, was die Tiere sagen und wenn sie eine Antwort denkt, verstehen die Tiere Evie.

Einmal hat sie ihrem Papa davon erzählt. Er hat ihr eingetrichtert, dass es gefährlich sei, mit Tieren zu sprechen und sie musste versprechen, es nicht mehr zu tun.

Aber Evie kann die Bitte des Schulkaninchens nicht ignorieren: Es mag nicht eingesperrt sein. Also befreit Evie es. Und als Folge erfährt sie von ihrer Oma die Wahrheit über sich: Auch Evies Mutter und Oma hatten und haben dieselbe Gabe. Andere Menschen haben sie ebenfalls: Unter anderem Mortimer J. Mortimer, der eine giftige Spinne dazu brachte, Evies Mutter im Amazonasregenwald zu töten. Evie muss versprechen, nie mehr mit Tieren zu sprechen, um sich vor Mortimer J Mortimer zu schützen.

Ein Jahr lang hält sie durch. Doch dann entscheidet Evies Großmutter, sie doch zu unterrichten. Evie rettet daraufhin ein Kind vor einer Löwin, fällt bei dem Versuch, mit einer Schnecke zu kommunizieren vor Langsamkeit in Ohnmacht und erfährt von einem Elefanten, dass ihr Freund Ramesh seinen Vater sehr vermisst.

Schließlich kommt es zur Konfrontation mit Mortimer J. Mortimer. Evies Kunst, mit Tieren zu sprechen, ist nun überlebenswichtig. Doch die wahre Gabe ist Evies gutes Herz: Nun kommt jede gute Tat auf sie zurück und Hilfe aus unerwarteten Ecken rettet ihr, ihrem Vater und ihrer Großmutter das Leben.


Warum meine Söhne und ich das Buch so lieben:
Evie ist, jenseits ihrer Gabe, ein ziemlich normales Mädchen. Sie verkracht sich mit ihrer Freundin Leonora; sie schwankt zwischen dem Versprechen an ihren Papa und dem Wunsch, Tieren zu helfen. Sie sehnt sich danach, zu wissen, was mit ihrer Mutter passiert ist. Evie ist sympathisch und ihre Gefühlsregungen werden plausibel erzählt.

Jede einzelne Tierart hat bestimmte Wesenszüge, die sich auch in der Art der Kommunikation widerspiegeln. Hunde "reden" unaufhörlich. Katzen sind wählerischer. Reptilien sind schwierig zu verstehen. Schneckenhirne sind zum Einschlafen langweilig.

Das Buch sprüht vor Fantasie und unterschwelligem Witz, der es auch für mich als Vorlesende sehr angenehm gemacht hat. Und natürlich haben sich meine Söhne gekringelt vor Lachen, als ich die Gedanken eines Hundes vorlas: "Salzig - sauer - neue Pisse - alte Pisse - Kassenpisse."

Evie und die Macht der Tiere ist ein wunderbares Buch, das uns innehalten lässt. Es werden die großen Fragen aufgeworfen: Wie funktioniert ein Miteinander? Wer bestimmt, was richtig ist? Darf man Macht über andere ausüben, nur, weil es möglich ist?

Das gute Ende im Buch täuscht nicht darüber hinweg, dass für uns Menschen viel zu tun bleibt, wenn wir unseren Planeten nicht für immer zu einer lebensfeindlichen Welt verkommen lassen wollen. Es macht aber auch Mut, dass es möglich ist. Und genau solche Bücher brauchen wir.

Bewertung vom 16.06.2021
Das Karlgeheimnis
Wilke, Jutta

Das Karlgeheimnis


ausgezeichnet

Worum geht es?
Emil ist umgezogen und geht seitdem an eine neue Schule. In der Nähe der neuen Wohnung hat Karl seinen Kiosk. Emil und Karl freunden sich an.

Emil will Schriftsteller werden und schreibt gerade an seinem ersten Krimi. Blöderweise sackt seine fiese Lehrerin sein Notizbuch ein. Und dann soll Emils Mama auch noch viel Geld für die Klassenfahrt bezahlen. Emil erzählt seiner Mutter gar nicht erst von diesem Geld, weil er weiß: Sie haben es nicht.

Als er Karl am Kiosk davon erzählt, bekommt auch Finja das mit. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten freunden sich Emil und Finja an. Finja schmiedet einen Plan, um Emils Notizbuch zurückzubekommen und Geld für die Klassenfahrt (und andere unbezahlte Rechnungen) aufzutreiben.

Nicht alle Pläne gehen auf. Emils Verzweiflung wächst. Und dann wird in Karls Kiosk eingebrochen und Karl selber verschwindet. Emil erfährt, dass der Kiosk abgerissen werden soll. Emil weiß nicht, was er noch tun soll.

Doch dann bekommen die Ereignisse eine neue Dynamik: Auf einmal arbeiten die Menschen im Viertel zusammen. Sie verhindern den Abbruch des Kiosks und finden den Grund für den Einbruch heraus. Und am Ende klären sich sogar die Geldsorgen.



Meine Meinung
Das erste Kapitel war zäh. Das zweite ging. Nach den ersten beiden Kapiteln war ich dann aber doch drin im Buch und habe die Entwicklung sehr genossen.

Besonders schön fand ich, dass nicht alles auf Anhieb funktioniert. Emil und Finja sind eben doch keine Super-Detektive -- obwohl Finjas Hund Watson heißt. Ihre Methoden haben Fehler und ihr Erfolg hängt zu einem großen Teil vom guten Willen anderer Personen ab. Insofern habe ich tatsächlich noch bis weit in das Buch hinein eine andere "echte Detektivin" erwartet -- denn die war ja im Klappentext angekündigt worden. Der Geschichte tut es aber gut, dass dann doch keine erwachsene Detektivin dazu kommt. Einige andere Erwachsene zeigen allerdings unerwartete detektivische Züge, die mir mehrmals ein Lächeln ins Gesicht zauberten.

Toll fand ich, dass die Kinder in diesem Buch nicht gegen die Erwachsenen Stimmung machen. Im Gegenteil arbeiten Emil und Finja mit den erwachsenen Menschen in ihrem Umfeld zusammen. Es ist also kein "groß gegen klein", wofür ich sehr dankbar bin.

Das Buch ist keine Friede-Freude-Eierkuchen-Welt. Im Gegenteil: Emils Vater ist verstorben; Emil und seine Mutter mussten deshalb umziehen und kommen finanziell kaum über die Runden. Emil erfährt auch, dass seine Mutter immer noch stark trauert -- auch, wenn sie das vor ihrem Sohn zu verbergen sucht.

Insofern ist es verständlich, dass Emil die Verantwortung für ihre gemeinsamen Finanzen mit übernehmen will, indem er ein erfolgreicher Schriftsteller wird. Und es ist auch verständlich, dass Emil gewisse Dinge zu Hause gar nicht erzählt, um seiner Mutter nicht noch mehr Sorgen zu machen.
Dennoch irritiert es immer, wenn Kinder die Verantwortung für Erwachsene übernehmen (sollen). Emil mit seinen zehn Jahren ist klug, aber eben dennoch ein Kind. Aus seiner Sicht ist sein Verhalten absolut nachzuvollziehen. Ich befürchte allerdings, dass das Buch Kinder ermutigen könnte, ebenfalls die Verantwortung der Erwachsenen auf sich selbst zu wälzen.

Zum Schmunzeln brachten mich regelmäßig die eingeschobenen Notizseiten aus Emils Buch zum Beginn jedes Kapitels. Auf diesen Seiten stellt Emil die Charaktere des Buches in Notizform vor. "Man muss sich immer alles sofort notieren, was man später für seine Geschichte brauchen könnte", erklärt Emil sinngemäß. Diese Seiten sind nicht nur toll illustriert, sondern zeigen auch, worauf Kinder sich bei ihren Beobachtungen konzentrieren. Ihr Blick auf ihre Umwelt und ihre Mitmenschen unterscheidet sich eben doch stark von unserem Erwachsenenblick. Und es nutzt überhaupt nichts, wenn wir als Erwachsene das nicht akzeptieren.