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atlaentis

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2023
Memora Castle oder Das Rätsel der vertauschten Zeit
Pfeiffer, Marikka

Memora Castle oder Das Rätsel der vertauschten Zeit


sehr gut

Gelungene Atmosphäre - das wird jedoch zum Problem der Zielgruppe

Zunächst muss ich sagen, dass ich das Cover sehr gelungen finde, da sich einige Elemente darauf wiedererkennen lassen, die im Laufe der Geschichte eine bedeutende Rolle spielen, auch wenn es im ersten Moment ein wenig überladen aussieht. Optisch ansprechend ist es jedoch allemal.
Der Anfang hat mir noch um einiges besser gefallen als das Cover! Die düstere Novemberstimmung und Hollys Einsamkeit sind überzeugend und anschaulich beschrieben, weshalb die Atmosphäre sehr geglückt ist. Auch die Charaktere werden so detailliert beschrieben, dass man sich ein genaues Bild von ihnen machen kann. Insbesondere die Beschreibung des ständig verschnupften Großonkels Quentin ist mir dabei positiv herausgestochen. Allgemein gilt im Hinblick auf die Charaktere anzumerken, dass wir eine geniale Vielfalt vorfinden. Von Holly, der sympathischen Protagonistin, über eine unterhaltsame Ilana zu auch so manchem Charakter, in dem man sich dann doch mehr getäuscht hat als erwartet, hat das Buch wirklich vieles zu bieten. Diese schaffen es dementsprechend, Spannung in den Verlauf zu bringen. Was ebendiese Spannung angeht, wird nicht lange gezögert. Schnell geschehen einige Sachen, die sich nicht gleich erklären lassen, aber doch alle einen größeren Zusammenhang zu haben scheinen. Und Holly steht dabei im Zentrum von allem. Das macht das Abenteuer natürlich noch um einiges spannender, denn Holly birgt mit ihrem Mut, außer bei Spinnen, und ihrer Sympathie viel Identifikationspotential für kleinere Leser. Somit gelingt es der Autorin, Rätsel über Rätsel aneinanderzureihen und geschickt untereinander zu verknüpfen sowie zugleich die Leser an das Geschehen zu fesseln und somit den Lesefluss anzuregen.
Dem trägt der angenehme Schreibstil definitiv bei, auch wenn ich zugegeben von der Wortwahl überrascht, wenn nicht sogar erschlagen bin. Diese wirkt zwar durchaus eloquent, jedoch an manchen Stellen auch ein wenig drüber. Denn das Kinder vielleicht noch den Begriff Patchworkdecke kennen, kann ich mir vorstellen, derweil dies bei Makramee bereits ganz anders aussieht, wobei dies nur Beispiele einer Seite sind. Das trägt zwar der Anschaulichkeit durchaus bei, verfehlt dennoch meiner Meinung nach die Zielgruppe. Des Weiteren muss ich kritisieren, dass die Geschichte der Zeitreisen sehr komplex ist und selbst ich, als erwachsene Leserin, da nicht gleich durchgestiegen bin. Dennoch hat mir das Ende wieder sehr gefallen, da einfach alles abgerundet wirkt, ein Happy End vorliegt und alle offenen Fragen geklärt wurden.
Zur Gestaltung des Buches gilt zudem anzumerken, dass die Idee, den ersten Buchstaben des jeweiligen Kapitels zu verzieren, eigentlich schön ist, doch gerade bei Kapitel 1 für Verwirrungen gesorgt hat, da das I nicht sofort entdeckt wurde. Die Kapitellänge war jedoch umso angenehmer, da es sich meist um etwa zehn Seiten handelte. Auch das Bild zu jedem Kapitel war ganz nett zur Auflockerung zwischendurch, da man auch darüber rätseln kann, was nun folgen mag und somit hier wieder die Neugierde geweckt wurde.

Schlussendlich lässt sich somit festhalten, dass das Buch größtenteils sehr gelungen ist, wobei der große Wortschatz und die Komplexität der Storyline im Hinblick auf die Zeitreisen jedoch zugleich zum Problem der jüngeren Leser werden können. Nichtsdestotrotz überzeugt das Buch mit einer interessanten Idee, abwechslungsreichen Charakteren und fabelhaften Beschreibungen.

Bewertung vom 20.07.2023
Unsafe / Seaside Hideaway Bd.1
Lastella, Leonie

Unsafe / Seaside Hideaway Bd.1


gut

Viel Potential, aber zu wenig daraus gemacht

Leonie Lastella hat mich bereits mit anderen Werken verzaubert, daher habe ich mich sehr über „Unsafe“ gefreut. Das Cover hat mich vollkommen überzeugt, weshalb ich das Buch trotz so mancher Schwächen immer wieder gerne in die Hand genommen habe. Die Farben sehen toll aus und das Gesamtbild passt nicht nur zum Genre, sondern spiegelt für mich auch das Meer wider, welches doch oftmals präsent ist.
Die ersten Kapitel haben mich ebenso begeistert. Nevah wurde mir sofort sympathisch und auch Jax hat mir sehr gefallen. Die Sympathie für die beiden Protagonisten ist im Verlauf des Buches auch keineswegs gesunken, obwohl ich Nevah am Ende gerne öfter mal geschüttelt hätte, da es ja wohl offensichtlich war, dass sie die Wahrheit nicht länger verbergen kann und sie ihm lieber alles sagen sollte (oder gar nicht, aber dann einen Schlussstrich ziehen sollte). Auch Jax hat mich zwischendurch kopfschüttelnd zurückgelassen. Ich meine, die Parallelen zwischen Nevah und dem Instagram-Account waren offensichtlich, aber er hat da wohl einfach ein Auge zu viel zugedrückt. Miller hingegen fand ich einen rundum gelungenen Charakter. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich ihm am liebsten eine ordentliche Kopfnuss verpassen oder ihn umarmen wollte, aber das ist seine Art mit Nevah umzugehen. Da dies bei mir als Leserin genauso angekommen ist, hat mich gefreut, immerhin kann man nicht jeden Charakter lieben. Auch Blake und die Eltern der beiden Protagonisten fand ich abwechslungsreich und zeigen, dass es dem Buch definitiv nicht an interessanten Personen gefehlt hat.
Wie von der Autorin gewohnt war der moderne Schreibstil angenehm. Die Beschreibungen sind anschaulich, die Gefühle kommen meist gut rüber und lassen die Worte geradezu an einem vorbeifliegen, zumindest wenn genügend Spannung gegeben ist.

Im Hinblick auf die Handlung gilt zu betonen, dass ich die Idee eigentlich super finde. Die Thematisierung von Panikattacken, einem Mysterium an Vergangenheit und der Auseinandersetzung mit der eigenen Familie hörte sich vielversprechend an und erweckte in mir durchwegs die Erwartung, dass da auch so manch ein spannender Moment kommen müsste. Nur, dass einfach keiner kam. Eine irgendwo in der Landschaft rumstehende Person oder ein in der Straße parkendes Auto sind da einfach nicht genug, vor allem weil es dann die nächsten dreißig Seiten wieder nur um Partys, Arbeit, eine viel zu schnell entwickelte Beziehung zwischen Jax und Nevah sowie Uni ging. Dementsprechend zog sich der Mittelteil nach einem gelungenen Einstieg sehr, sodass ich wirklich Mühe hatte, mich durch die Seiten zu quälen. Klar braucht es Raum, um eine Beziehung aufzubauen, obwohl mir Nevahs plötzliche Anerkennung seiner positiven Seiten doch zu schnell kam, aber dennoch wurde mir persönlich zu wenig aus dem vorhandenen Potential gemacht. Auch die Auflösung über Nevahs Vergangenheit am Ende wirkte für mich einfach rasch auf zehn Seiten abgehandelt, ohne dass hier ein wirklich actionreicher Moment auftrat, der mich für die Fortsetzung begeistern könnte. Auch das letzte Kapitel aus Sams Sicht hat mich nicht mehr überzeugen können. Es wirkt einfach so, als habe man zwanghaft versucht, auf den letzten Seiten noch großartig etwas zu bewegen, obwohl davor reichlich Platz dafür gewesen wäre. Das ist für mich leider nicht Reiz genug, um Teil 2 zu lesen, obwohl da ja noch einiges auf Nevah und Miller zuzukommen scheint. Zusammenfassend gilt also festzuhalten, dass die Grundidee interessant ist, die Charaktere Abwechslung bieten, aber das Buch für mich durch einen zähen Mittelteil und ein Ende ohne großartige Überraschung nichts Besonderes und ein durchschnittlicher Liebesroman ist.

Bewertung vom 02.07.2023
Rund um den Müll / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.74
Kessel, Carola von

Rund um den Müll / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.74


sehr gut

Inhaltlich top, dennoch gibt es zwei kleinere Kritikpunkte

Dass Sachbücher Kinder faszinieren und wertvoll sind, ist bekannt und wird mit der Wieso? Weshalb? Warum?-Reihe gekonnt umgesetzt. Da dies mein erstes Buch aus der Reihe für die 4- bis 7-Jährigen ist, war ich absolut begeistert von der hochwertigen Aufmachung. Auch die Erstleserwerke sind stabil und laden bereits mit einem verzückenden Cover ein, doch selbst die Seiten hier sind aus dickerem Material und können nicht ganz so schnell mit Eselsohren versehen werden! Die Klappen an sich finde ich eine geniale Idee, da nicht nur die Entdeckerlust der Kinder angeregt wird und ein wenig gerätselt werden kann, was sich nun dahinter verbergen mag, sondern zugleich haptische Elemente eingebaut wurden und dementsprechend ein Lernen mit mehreren Sinnen ermöglicht wird. Ebendiese Klappen stellen jedoch auch einen Kritikpunkt dar, denn diese müssen beim ersten Mal sehr vorsichtig gelöst werden, damit die Klappe nicht zerrissen wird. Hier empfiehlt es sich als Erwachsener selbst Hand anzulegen, oder aber generell von vornherein eine deutlichere Stanzung vorzunehmen, wobei ich nicht ausschließen kann, dass das erste, schwere Heraustrennen der Klappen nur mein Buch betrifft.
Inhaltlich bin ich einfach nur begeistert. Neben vielen Alltagsbezügen, beispielsweise wie Kinder selbst Lebensmittel retten können, werden dennoch auch weitere Einblicke in Bereiche gegeben, von denen die Kleinen vermutlich noch nicht allzu viel wissen, so etwa den Glaskreislauf. Auch für Große werden wichtige Informationen aufgefrischt und das Thema der Nachhaltigkeit und das Umweltbewusstsein wieder mehr in den Alltag gerückt. Toll ist dabei, dass auf komplexe Begriffe verzichtet wurde und die Texte somit für alle leicht verständlich sind. Die Bilder tragen dem Verständnis noch zusätzlich bei und sind mit ihren Farben und Details einfach hinreißend! Die Schriftgröße ist gut, könnte auf den Klappen durchaus ein wenig größer sein, doch das Lesen gelingt dennoch problemlos. Auch die teils farbigen Hintergründe für die Schrift sind nicht allzu bunt, sodass es auch hier keine Komplikationen gibt. Dennoch gibt es im Hinblick auf die Gestaltung und Strukturierung des Buches anzumerken, dass ich mir ein Inhaltsverzeichnis gewünscht hätte. Die Überschriften auf der jeweiligen Seite geben zwar unmissverständlich an, was thematisiert wird, jedoch wäre ein Gesamtüberblick zu Beginn auch nützlich gewesen. Nichtsdestotrotz ist das Buch rundum gelungen, weist informative und kindgerechte Texte zu einem bedeutsamen Thema auf, weckt mit seinen liebevollen Illustrationen die Entdeckerfreude der Kinder und vermittelt somit spielerisch Wissen.

Bewertung vom 24.06.2023
Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


sehr gut

Abwechslungsreiche Charaktere in einer gelungenen Mischung aus Fantasy und Romantik

Das Buch überzeugt mich bereits mit dem wunderschönen, farbigen und detailreichen Cover, das ganz nach meinem Geschmack ist und zudem gut das Genre widerspiegelt. Wenn man die Geschichte gelesen hat, lassen sich hier so ein paar Sachen wiedererkennen, die nicht einfach nur zu Ästhetik eingesetzt wurden, sondern durchaus eine Bedeutung haben, so etwa die einzelne, leuchtende Feder. Auch der farbige Buchschnitt hat mich sehr beeindruckt und passt hervorragend zu dem Cover. Die Karte, welche noch vor dem Prolog zu finden ist, dient der Veranschaulichung und hilft, die verschiedenen Schauplätze verorten zu können.
Nun zur Geschichte an sich: der Anfang ist wunderbar gelungen. Bereits auf den ersten Seiten erfährt man viel über Eden und ihren Charakter, und ich für meinen Teil habe sie sofort liebgewonnen. Ihre soziale und aufrichtige Weise gefällt mir sehr, auch wenn ihr das Vertrauen in Andere noch sehr zum Verhängnis wird. Schnell treten auch die ersten Phönixkrieger auf, die mir ebenfalls alle ans Herz gewachsen sind. Denn eines muss man Greta Milan lassen, sie weiß hervorragend, wie man Freundschaften tief und gut ausarbeitet! Die Freunde könnten in ihren Meinungen und Charakteren wohl kaum unterschiedlicher sein, aber wenn es darauf ankommt, würden sie für den Anderen sterben (einer von ihnen hat das leider zu wörtlich genommen und mir mit seinem Verlust das Herz gebrochen, da ich mir sicher war, dass keinem aus dieser Truppe etwas zustoßen würde). Warum ich das dachte? Nun ja, nachdem Eden in das Lager der Phönixkrieger ging, zog sich die Geschichte ein wenig. Es war durchaus wertvoll, da die Freundschaften umso mehr Raum hatten, um authentisch zu wirken, doch ein wenig mehr Überraschung hätte ich mir durchaus gewünscht. Vor allem, da selbst die Momente, in denen es doch brenzlig wurde, vorhersehbar waren. Dies ist jedoch mein einziger Kritikpunkt.
Besonders positiv hervorzuheben ist das Rätsel um Edens Vater, der mir bis zum Ende ein Mysterium gewesen ist, aber Eden scheint mit seinen wirren Worten hervorragend zurecht zu kommen. Auch die Tiefen der jeweiligen Charaktere waren ein Genuss, da sie für den Leser so nahbar waren. Kane, Tori, Aaron und Lennox habe ich allesamt geliebt, auch wenn ich mir über so manch einen manchmal die Haare raufen wollte, aber wie sagt man so schön: was sich liebt, das neckt sich…oder provoziert sich auch mal auf gemeine Weise. Überrascht wurde ich ehrlich gesagt vollkommen von Meghan. Als Kanes Ex war ich mir absolut sicher, dass sie für so manche Eifersuchts- und Dramaszene sorgen würde, doch nichts dergleichen. Das fand ich super, denn zugegeben finde ich die Darstellung von Exfreundinnen oftmals ein wenig überzogen. Meghan jedoch hatte ihre eigenen, guten Seiten und das fand ich schön anzusehen.
Die Geschichte rund um den Phönix und seinen Gegenspieler, sowie die Veränderungen, die sich diesbezüglich im Roman angebahnt haben, sind gut durchdacht und haben eine gehörige Portion Fantasy geliefert. Interessant fand ich auch, dass Eden ein wenig gebraucht hat, um ihre Gabe zu finden und ihr diese nicht einfach in die Hände fällt.
Das Zusammenspiel von Fantasy und Romantik ist für mich genau richtig gewesen, da mein Herz einfach für Romantasy schlägt, weshalb das Buch an sich ein absoluter Traum für mich war. Und das Ende dafür umso schockierender! Natürlich hatte ich mit einem Cliffhanger gerechnet, wenn es eine Fortsetzung gibt, dennoch waren die zahlreichen Verluste, einen werde ich Milan wohl nie verzeihen, und der Streit zwischen Kane und Eden gemein. Das war leider auch das Einzige mal, dass ich Eden am liebsten kräftig geschüttelt hätte, damit sie ihm einfach zuhört, aber wir alle lieben doch ein wenig Drama. Ich hoffe nur, dass dieses Drama in Teil 2 glücklich ausgeht, weil noch einen so dermaßen überraschenden Verlust wie er bereits hier vorkam, wird mich wirklich traurig machen. Dennoch lässt sich nicht verleugnen, dass das letzte Viertel nach dem doch etwas zähen Mittelteil wieder ordentlich an Fahrt aufgenommen hat, sowohl im Romantik- als auch im Fantasypart und somit dem Anfang in nichts nachsteht.
Schlussendlich bleibt mir also nur zu sagen, dass ich mich sehr auf die Fortsetzung freue, da mir die Charaktere und die Geschichte mit dem Phönix doch so sehr ans Herz gewachsen sind, dass ich dem Buch seinen kleinen Spannungsmangel in der Mitte verzeihe. Für Romantasyliebhaber ist das Buch definitiv zu empfehlen!

Bewertung vom 01.06.2023
Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren
Fabisch, Alexandra

Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren


sehr gut

Fantasievoll mit tollem Ende

„Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen“ verzückt einen bereits mit dem Cover. Die Illustration ist so liebevoll und farbenfroh mit Bezug zum Titel gestaltet, dass man einfach neugierig hineinschauen muss. Die kindgerechte und ansprechende Gestaltung zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite. So sind auf jeder Seite Illustrationen aufzufinden, die den Text begleiten und stets so angebracht wurden, dass der Text problemlos gelesen werden kann. Bezüglich der Schrift ist zudem die Schriftart, insbesondere das a positiv hervorzuheben, da es so dargestellt ist, wie es meist an Schulen gelehrt wird und weniger, wie es im digitalen Bereich zu finden ist. Auch die Größe und der Abstand zwischen den Zeilen ist so gut gewählt, dass mit dem Finger mitgelesen werden kann. Die Sätze sind zwar kurz, weisen dafür aber eine deutliche Wortvielfalt (Nüstern, Grütze, …) auf, anstatt auf vereinfachte Umschreibungen zurückzugreifen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge für junge Lesende, wobei die Sticker am Ende des jeweiligen Kapitels natürlich als zusätzliche Belohnung fungieren und motivieren.
Die Geschichte selbst gefällt mir zudem sehr gut: Die Idee einer Elfe und eines Einhorns verzaubert nicht nur die Kleinen, wobei das Problem schnell eingeführt wird. Mit dem Schnupfen geht nämlich ein weitaus drastischeres Problem einher, welches es schnell zu lösen gilt, wodurch Spannung aufgebaut wird. Die Lösung des Problems ist einfach schön und zeigt, dass es nicht immer ein Hokuspokus braucht. Auch die abwechslungsreichen Leserätsel ganz am Ende des Buches passen zum Gelesenen und überprüfen ganz nebenbei, wieviel tatsächlich mitgenommen wurde.
Trotz der vielen, fantastisch gelungenen Aspekte hat mich jedoch teils die Gestaltung gestört. So werden exemplarisch zu Beginn bunte Strümpfe erwähnt, diese jedoch nicht auf der gleichen oder den nächsten Seiten, sondern nur in der Mitte des Buches gezeigt. Genauso verhält es sich beispielsweise auch bei den lila Locken, die extra als witzig betitelt werden, jedoch nicht konkret dargestellt wurden. Dennoch ist dies wirklich Meckern auf hohem Niveau, wie man so schön sagt, weshalb das Buch schlussendlich ein purer Lese- und Betrachtungsgenuss darstellt!

Bewertung vom 13.05.2023
Mein großer Naturführer Tiere & Pflanzen
Böskens, Jana

Mein großer Naturführer Tiere & Pflanzen


sehr gut

Viel Wissenswertes – das ist jedoch auch ein Problem

„Mein großer Naturführer“ bietet eigentlich alles, was ein Naturführer haben sollte: viele Informationen, detaillierte Bilder und einen strukturierten Aufbau, hat jedoch im Hinblick auf die Altersgruppe ab 8 Jahren zwei Nachteile. Zunächst aber zum Positiven: Das Cover finde ich schön und gelungen, da es erkennbar macht, um was für ein Werk es sich hier handelt. Auch die Information, dass über 200 heimische Arten enthalten sind, verspricht nicht zu viel – das Buch enthält nicht nur eine Bandbreite an Tieren, sondern betrachtet zugleich Pflanzen im Wald und auf Feldern. Die Legende ist eine gute Idee, um die Strukturierung des Buches zu erklären, und auch die ersten Seiten liefern wertvolle Informationen, welche Begriffe wichtig sind (z.B. Habitate), aber auch wie genau das Buch zu handhaben ist. Die farbliche Gestaltung wirkt nicht nur ansprechend, sondern hilft Kindern dabei, sich im Buch zurecht zu finden. Den verschiedenen Bereichen (Wald/Felder/…) sind jeweils wenige Seiten vorangestellt, die allgemeine Informationen liefern und Lebensgewohnheiten von Tieren begründen, was als Grundlage durchaus wichtig ist. Den einzelnen Tieren und Pflanzen wurde jeweils eine ganze Seite gewidmet, um ausreichend Informationen für wissbegierige Kinder zu liefern, wobei eine Art Steckbrief die Kerninformationen bündelt. Die Texte sind verständlich geschrieben und auch die Bilder gut gewählt. Positiv hervorzuheben ist auch, dass giftige Tiere und Pflanzen gekennzeichnet wurden, sodass Kinder schnell erkennen können, dass sie davon lieber Abstand halten sollten.
Zwei Kritikpunkte sind mir jedoch aufgefallen: So finde ich persönlich die Schrift für Kinder ab 8 Jahren deutlich zu klein. Natürlich kann ich verstehen, dass möglichst viele Informationen auf die Seite passen sollen, was ich bereits positiv herausgehoben habe, jedoch hätten größere Seiten das Lesen angenehmer gemacht. Des Weiteren gibt es einige Begriffe, die man nicht einfach so aufführen sollte, ohne sie genauer zu definieren (z.B.: Ubiquisten). Hier hätten sich Definitionen am Ende des Buches / auf der entsprechenden Seite definitiv geeignet, da man sich Ubiquisten mit Mühe aus dem Kontext erschließen muss, was sicherlich einigen Kindern nicht gelingt. Die beiden Defizite jedoch können die tolle Umsetzung des Naturführers nur bedingt schmälern, weshalb das Werk dennoch vier Sterne von mir erhält!

Bewertung vom 23.04.2023
Mein erster Naturführer, Was krabbelt denn da?
Lang, Veronika

Mein erster Naturführer, Was krabbelt denn da?


sehr gut

„Was krabbelt denn da?“ sieht bereits von außen vielversprechend und auch ansprechend aus. Die großartigen Illustrationen ziehen sich durch das gesamte Werk und sind dabei nicht nur farbenfroh, sondern zugleich realitätsgetreu und detailliert. Die farbige Aufteilung, wie oft ein Tier anzutreffen ist, strukturiert die Anordnung und ist eine tolle Idee! Auch der stets gleiche Aufbau einer Doppelseite wirkt geordnet und gut durchdacht. Mir gefällt dabei, dass die Informationen nicht nur in einem Fließtext untergebracht wurden, sondern sowohl durch eine kleine Notiz, Sprechblasen und einzelne Wörter ergänzt werden. Die Texte sind nicht zu schwer, was für die Altersgruppe genau richtig ist, auch wenn ich mir durchaus mehr Informationen gewünscht hätte, da die Kinder sehr wissbegierig sind.

Dass nicht mehr als 16 Tiere präsentiert werden, war zudem von vornherein klar, doch hätte ich es interessanter gefunden, wenn noch mehr Tiere vorgestellt werden, da unsere Natur noch so viel mehr bietet. Nichtsdestotrotz finde ich das Buch der Zielgruppe entsprechend sehr gelungen, wobei die dicken Seiten und kleinen Seiten natürlich perfekt dazu passen!

Bewertung vom 06.03.2023
Ravensburger Stay alive! Rätsel-Challenge - Überlebe im All - Rätselbuch für Gaming-Fans ab 8 Jahren
Richter, Martine

Ravensburger Stay alive! Rätsel-Challenge - Überlebe im All - Rätselbuch für Gaming-Fans ab 8 Jahren


sehr gut

Buch und Spiel in einem – geniale Kombination

„Stay Alive! Überlebe im All“ ist einfach eine grandiose Erfindung. Die Kombination aus Buch und Spiel war mir bislang fremd, doch hat mich vollkommen überzeugt. Dadurch schafft das Werk es, Bücher ansprechend für Kinder zu machen und zugleich mit ihrer Alltagswelt zu verknüpfen. Die Reise ins All ist eine tolle Idee und bietet verschiedene Geschichten, Planeten und Rätsel. Letztere sind dabei sehr abwechslungsreich und reichen von Leserätseln, über mathematisches Denken zu allgemeinen Knobel- oder auch Suchaufgaben. Die Abwechslung ist toll und wird dabei von einer spielähnlichen Gestaltung umrahmt, die das Ganze natürlich noch attraktiver macht. Das Belohnungssystem gefällt mir zudem auch sehr gut, da die Kinder somit einen Anreiz haben. Zwei kleinere Kritikpunkte habe ich jedoch anzumerken: Das Buch riecht stark nach Chemie, kaum hat man es ausgepackt, und leider verfliegt der Geruch auch nach mehreren Tagen nicht. Zudem fehlen zu ein paar wenigen Rätseln die Lösungen, beispielsweise zu S. 26/27, wodurch sich die Kinder nicht selbst kontrollieren können.
Dennoch überwiegen hier ganz klar die Vorteile: die Bilder und Rätsel sind grandios, die Idee rundum stimmig und die Wiederverwendbarkeit und die geweckte Motivation der Kinder sind gegeben. Die Anleitung am Anfang ist kompakt, bietet jedoch alle wichtigen Informationen und erlaubt somit einen problemlosen Einstieg in das Spiel. Sehr schönes Buch / Spiel.

Bewertung vom 13.01.2023
In der Natur / / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.10
Kessel, Carola von

In der Natur / / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.10


sehr gut

Eine Entdeckungsreise in der vielseitigen Natur

Die "Wieso, weshalb, warum? Erstleser"-Werke enttäuschen einfach nie! Das Cover ist mit seinen Farben und der glänzenden Beschichtung bereits ein Blickfang, derweil das Buch selbst stabil und angenehm in der Hand liegt.

Die Bilder im Buch sind ein abwechslungsreicher Wechsel aus Fotographien und gemalten Illustrationen, wobei anzumerken gilt, dass auf jeder Seite Bilder zu finden sind und das Buch somit ansprechend gestaltet ist. Die Schriftart und -größe eignen sich perfekt für Erstleser und auch die meist kurzen Sätze sind auf Kinder ausgerichtet. Die Themen decken wieder einmal zahlreiche interessante Themen ab und liefern dabei kompakte, aber dennoch wichtige Informationen - das Thema der Natur begeistert Kinder einfach! Schön finde ich dabei, dass nicht nur die regionalen Wälder, Wiesen und Tiere betrachtet werden, sondern ein Blick in die verschiedenen Gebiete der Welt geworfen wird. Zudem finde ich es gut, dass das Thema des Umweltschutzes ebenfalls aufgegriffen wird und die Kinder Tipps bekommen, wie auch sie mit simplen Handlungen im Alltag der Natur helfen können. Die Leserätsel zwischendurch und am Ende sind wie immer genial (und überprüfen neben dem Spaß noch das Leseverständnis!).
Einziges Defizit ist hier - wie auch im "Ozeane"-Werk - , dass die Textfelder auf der Stickerseite von den Stickern verdeckt werden, wenn diese von Kindern eingeklebt werden. Hier würde es sich anbieten, die Schrift unter dem entsprechenden Feld für die Sticker zu haben, damit die Kinder dennoch wissen, wie genau das Tier nun genannt wird.

Ansonsten ist auch das "In der Natur"-Buch ein fantastisches Werk für neugierige, entdeckungsfreudige und lesefreudige Kinder und wie gewohnt einfach großartig!

Bewertung vom 19.09.2022
Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles


gut

Top Illustrationen, schwacher Inhalt

Der Regenbogenfisch ruft doch bei jedem Nostalgie hervor – wie gerne hat man die Geschichte von ihm gelesen oder auch gehört. Dementsprechend hoch waren auch die Erwartungen an das neue Werk von Marcus Pfister, jedoch wurde ich ein wenig enttäuscht.

Das Cover selbst gefällt mir sehr, da es sich perfekt an die Regenbogenfisch-Reihe anschließt. Die Illustrationen sind ebenfalls in dem unverwechselbaren Stil, der mit seiner Farbenpracht und natürlich auch den glitzernden Flossen beeindruckt. Schön war es hierbei auch, die allbekannten Fische wiederzusehen, die somit keiner überraschenden Änderung unterzogen wurden. Die Illustrationen ziehen sich teilweise über beide Seiten, manchmal auch nur über eine, aber das stört nicht weiter.
Nun zum Inhalt: Der Klappentext hörte sich bereits vielversprechend an, da, wie gewöhnlich bei dem Regenbogenfisch, eine Moral dahintersteht. Diese hat sich auch bereits in den ersten Seiten angebahnt, wurde dann jedoch gegen Ende hin ein wenig enttäuschend. Natürlich ist es wichtig, falsche Geschichten aufzulösen und ihnen entgegenzuwirken, um Panikmache zu vermeiden, jedoch scheint mir die dazu gefundene Lösung weniger wirkungsvoll. Auch der Regenbogenfisch ist zwar durch das gesamte Buch hinweg präsent, jedoch erscheint mir Rotflosse in diesem Werk weitaus wichtiger – er setzt sich mehr dafür ein, dass niemand ausgeschlossen wird und leitet die Idee zum Happy End ein.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich mich sehr auf dieses Werk gefreut habe, die Erwartungen rein optisch erfüllt wurden, jedoch kann die Geschichte selbst mit den Werken zuvor (und vor allem dem ersten Band) nicht mithalten.