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Benutzername: 
Lisabeth

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2013
Die verbotene Geschichte
Dutton, Annette

Die verbotene Geschichte


gut

In dem Roman "Die verbotene Geschichte" von Anette Dutton folgt der Leser der Kölner Ärztin Katja, bei der Suche bzw. Auswertung ihrer Familiengeschichte, welche ausgelöst wird durch den Erhalt und die Annahme einer Einladung zu einer Beerdigungszeremonie einer gewissen »Miti« auf Papua-Neuguinea. Zu Beginn ahnt Katja keineswegs, dass sie nicht nur auf dunkle Familiengeheimnisse stoßen sondern auch ihr bisheriges Leben radikal ändern wird.
Insbesondere die Kapitel bzw. Abschnitte, die in der Vergangenheit spielen- und unter anderem durch fiktive Tagebucheinträge und Briefe dargelegt werden, waren dank des sehr angenehmen und anschaulichen Schreibstils und der wirklich exzellent gelungenen Schilderung der Gegebenheiten, Personen und Umgebung, schnell lesbar. Umso interessanter hierbei, dass die Autorin sich bei einigen Personen auf tatsächlich existierende historische Persönlichkeiten bezieht, einen Stück derer Lebensweges schildert. An dieser Stelle sei auf die am Ende des Romans zu findenden Literaturhinweise so wie den kurzen informativen Abriss der Geschichte Papua-Neuguineas verwiesen.
Hätte der Roman eben nur aus jenen Abschnitten bestanden, so wäre ich vollauf begeistert gewesen. Dem war aber leider nicht so, vielmehr waren die Kapitel um die Protagonisten Katja, die die Handlungen der Gegenwart abbildeten, für mich oft einfach zu oberflächlich und wenig nachvollziehbar, so dass ich oft das Gefühl hatte Seiten überlesen zu haben.
Nichts desto trotz solide Sommerunterhaltung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2013
Das Geheimnis der Eulerschen Formel
Ogawa, Yoko

Das Geheimnis der Eulerschen Formel


ausgezeichnet

"Das Geheimnis der Eulerschen Formel" von Yoko Ogawa ist ein wahrlich berührender Roman über die Kraft der Freundschaft.

Die namenlose alleinerziehende Ich-Erzählerin berichtet von ihrer Arbeit als Haushälterin bei einem liebenswerten alten Mathematikprofessor, dessen Gedächtnis seit einem tragischen Unfall nicht länger als 80 Minuten andauert. Tragische und schöne Momente, insbesondere das Verhältnis des Professors zu ihrem Sohn, gehen hier Hand in Hand.

Jener Professor findet Halt in der Welt der Mathematik, in die die Autorin den Leser ebenfalls gekonnt einführt. Mathematische Erkenntnisse, sei es über befreundete Zahlen oder die Faszination der Primzahlen, werden scheinbar mühelos in die Handlung eingebunden und sorgen dafür, dass selbst eingefleischte "Mathematik-Hasser" ihre Aversion überdenken werden.

Obgleich der Roman an einigen Stellen ein paar logische Mängel aufweist, tut dies der Lesefreude keinen Abbruch. Der angenehme, unaufgeregte Schreibstil trägt sein Übriges dazu bei. Ähnlich wie der Schreibstil fließt ebenso die Handlung gleichmäßig dahin. Spektakuläre Überraschungen oder gar raffinierte Wendungen wird man in diesem Buch keineswegs finden. Sie sind aber auch keinesfalls notwendig, allein die überschaubare Personenkonstellation und ihre Beziehungen zueinander genügen vollauf.

So bleibt am Ende nur das Aussprechen einer absoluten Leseempfehlung!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2013
Die schwarze Finca
Freundlinger, Eduard

Die schwarze Finca


ausgezeichnet

Die schwarze Finca" ist ein fesselnder Kriminalroman, in dem es dem Autor Eduard Freundlinger ausgezeichnet gelingt mehrere auf den ersten Blick völlig von einander unabhängige Handlungsstränge miteinander zu vereinen.

Dabei scheut er sich auch nicht schwierige Thematiken, insbesondere den verzweifelten Versuch afrikanischer Flüchtlinge über den Wasserweg nach Spanien zu gelangen, darzustellen und zu problematisieren. Als Haupthandlungsstrang kann wohl aber die erneute Suche der jungen Mutter Joana in Spanien, ausgelöst durch den Erhalt einer anonymen Nachricht, nach ihrer seit Jahren verschwunden Schwester angesehen werden. Diese entwickelt sich weitaus dramatischer als man zu Beginn des Romans vermutet und steuert auf ein fulminantes Finale zu.

Überhaupt, scheinbar mühelos gelingt es Freundlinger konstant die Spannung aufrecht zu erhalten, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Fatal hier für mich, die kurzen Kapitel bzw. die Strukturierung dieser, die mich immer wieder dazu verleitet haben, doch noch ein bisschen weiter zu lesen. Dazu trugen gewiss die originell gezeichneten Protagonisten, welch herrliches Ermittlerduo, und die immer wieder für mich völlig überraschenden Wendungen in der Handlung ihr Übriges bei.

Ärgerlich nur, dass ich es bis dato versäumt habe den Vorgängerband "Pata Negra" zu lesen, auf den sich hier ab und an Anspielungen finden lassen. Wer spannenden Lesestoff für seinen Sommerurlaub sucht, der sollte in jedem Fall diesen Roman in Erwägung ziehen!