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Benutzername: 
Mima
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 50 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2024
Das Leere Grab
Jo Hess

Das Leere Grab


weniger gut

Den spannenden Beginn des Buches, und in Erwartung eines Krimis oder Thrillers, wie es auf dem tollen Buchcover steht, habe ich mit Freude begonnen zu lesen. Allerdings wurde ich dann etwas enttäuscht. Die Persönlichkeiten der Zwillinge waren mir nicht so sehr sympathisch. Die seelischen, durchaus verständlichen, Qualen von Charlie haben mir zu viel Platz eingenommen und Atticus war, meines Erachtens, nur auf der Suche nach einer spannenden Buchidee.

Vor 20 Jahren wurden 4 Kinder entführt und dann wieder in der Gegenwart. Mir fehlte der Zusammenhang und die eigenmächtigen Detektiv"spiele", wieder angestachelt von Charlie, gefielen mir nicht wirklich. Bernadette, die Polizistin, war nur eine Randfigur und die Pilgergruppe konnte ich nicht einordnen. Das Ende war dann doch noch interessant und gefiel mir gut, denn das hatte ich so nicht erwartet.

Der Schreibstil war durchaus in Ordnung, obwohl es mich nur stellenweise gefesselt hat.Leider waren die losen Seiten, manchmal der Druck, es gab Sätze die unterbrochen wurden,und die Haptik nicht so schön für ein tolles Leseerlebnis.

Mein Fazit: mir war die Geschichte nicht spannend genug und irgendwie auch ein wenig seltsam. Ein faszinierender Thriller hat noch andere Merkmale, die ich hier vermisst habe.

Bewertung vom 22.05.2024
Kidstory
Weiss Gabbay, Tamar

Kidstory


ausgezeichnet

"Kidstory" - von Tamar Weiss Babbay u. Shiraz Fuman, erschienen im Verlag Sauerländer, erzählt Weltgeschichte"n" von Kindern für Kinder von der Steinzeit bis heute.
Schon das Vorwort gefällt mir: Das ist nicht die Geschichte von mächtigen Königen,wichtigen Kriegen,außergewöhnlichen Entdeckern, sondern von ganz gewöhnlichen Mädchen und Jungen.
Im Inhaltsverzeichnis erfährt man schon von der Zeit, dem Land und dem Kind bis hin zur Gegenwart zu dem Leser und den Leserinnen.Damit kann man sich im Buch gut zurechtfinden, zumal bei jedem Kapitel an der Seite eine Zeichnung als Hilfe ist.

Der Schreibstil ist flüssig, die Sprache bildhaft und es gibt viele informative (einfach erklärt) Elemente in denen das Leben realistisch dargestellt wird.
Die erste Geschichte, vor 1,5 Mill.Jahren, handelt von einem Mädchen, damals noch ohne Namen, aus Ihrer Sicht:von Ihren Gefühlen,Sorgen und Freuden.
Hier geht es um die Entdeckung von Feuer und den Auswirkungen.
Die beiden letzten Kapitel, von Kinderarbeit und das sich die Stadtmenschen kaum noch in der Natur auskennen, keine Plastikflaschen haben, finde ich höchst lehrreich. Diese Themen sind so brandaktuell und in Verbindung mit der ganzen Menschheit wichtig für Kinder.
In 20 Erzählungen aus verschiedenen Epochen können wir etwas über die Kinder und die Zeit in der sie leben erfahren. Die Kapitel sind nicht zu lang und haben schöne Zeichnungen um sich in die jeweilige Zeit hineinzuversetzen.Das hilft und ist eine schöne Ergänzung zum Text.
Zum Schluss sind auch die Kapitel über Oma und Opa und zuletzt über das "ich" in der Gegenwart eine super Ergänzung. Der Blick in die Zukunft ist sicherlich mehr für ältere Kinder.

Der Einband mit dem hervorgehobenen, etwas erhabenen, Titel, dem matten Einband, dem glänzenden Bild vom Mädchen und dem Feuer sieht toll aus und fühlt sich gut an.
Schön ist auch das Lesebändchen, denn dann kann man die Kapitel, die gerade ein Thema sind,leichter wieder finden.

Das Buch ist gut für das Grundschulalter, zum selbst lesen oder auch vorlesen lassen geeignet.
Ein tolles Buch um die Menschheitsgeschichte kindgerecht zu verstehen und Spaß daran zu haben um Wissen zu vermitteln.Ein Buch, nicht nur für Kinder, sondern als Familienlektüre;)

Für mich gibt es, leider, eine kleine (negative) Einschränkung:der Titel - warum muss es ein englischer Begriff sein..? Gibt es dafür kein entsprechendes deutsches Wort..?
Trotzdem empfehle ich dieses Buch wärmstens, finde es hervorragend geschrieben und sehe darüber hinweg, weil es für die meisten Menschen normal ist englische Worte für deutsche zu nehmen ;).

Bewertung vom 17.05.2024
Im Sturm / Lilly Hed Bd.2
Ericson, Pernilla

Im Sturm / Lilly Hed Bd.2


sehr gut

Im Sturm" ist der zweite Band der "Vier-Elemente" Reihe von Pernilla Ericson, erschienen im Scherz-Verlag.
Hier ermittelt Lilly Red zusammen mit ihrer befreundeten Kollegin Liv Kaspi im kleinen Dorf Skageby.
Ein unaufgeklärter Mordfall an einem älteren Mann schockiert den Ort. Die beiden Ermittlerinnen aus Stockholm sollen der örtlichen Polizei helfen den Fall zu lösen, was zuerst nicht so gut ankam.
Mitten in die Ermittlungen zieht ein extremer Sturm auf, setzt Starkregen ein und zu allem Überfluss fällt der Strom aus.Das erschwert allen das Leben und als dann weitere Morde passieren spitzt sich Lage dramatisch zu, weil Spuren nicht zu sichern sind, die Toten nicht richtig aufbewahrt werden können.
Der Ort ist von der Aussenwelt abgeschnitten und die Nerven der Bewohner liegen blank.

Das Cover ist typisch schwedisch, ähnlich gezeichnet wie der 1. Band, nur diesmal mit dunkelblauem Hintergrund, passend zum Sturm. Es gefällt mir sehr gut.

Die Charaktere werden wieder sehr gut dargestellt und sind mir sympathisch. In diesem Band wird mehr von Liv und Ihrer Familiensituation erzählt.Sie hat mit Ihrem Mann Rickard eine 11jährige Pflegetochter aufgenommen. Was Rickard unternimmt um Felicia zu behalten, fand ich allerdings ziemlich fragwürdig.Ebenso fand ich die Hilfe, die ein Polizeibeamter, durch Jesper (Lillys Freund) erhielt und wie es dazu kam, komisch.
Die privaten Belange und die Nebenschauplätze, wie die Hausgeburt einer Nachbarin, haben mir zu viel Platz eingenommen. Dadurch kam der eigentliche Fall manchmal in den Hintergrund.
Trotzdem sind die Wendungen spannend und bis zum Schluss weiss man nicht so genau wer die Taten warum begangen hat.
Das Thema Klimawandel wird auch hier thematisiert und das gefällt mir sehr gut.

Fazit: trotz einiger Schwächen, wie beschrieben, habe ich auch den 2. Band der Reihe in einem Rutsch
durchgelesen und ich freue mich auf den 3. Band im Sommer.
Ein leichter, spannender Krimi mit einem flüssigen Schreibstil den ich dennoch empfehlen
kann. Die Thematik mit dem Klimawandel gefällt mir sehr gut.

Bewertung vom 11.05.2024
Im Feuer / Lilly Hed Bd.1
Ericson, Pernilla

Im Feuer / Lilly Hed Bd.1


ausgezeichnet

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Mima1829
Veröffentlicht am 11.05.2024
Brandaktuell
0

"Das Feuer" von Pernilla Ericson, einer schwedischen Autorin, ist der erste Band der Elemente-Reihe.
Die Ermittlerin Lilly Hed hat sich aus persönlichen Gründen von Stockholm in das kleine Städtchen Nynäsham versetzten lassen.Es herrscht Dürre im ganzen Land und immer wieder brennt es.
Einen Tag, nachdem Lilly ankommt, verbrennt ein Mann in seinem Haus, ein wenig später einer in seiner Sauna.Obwohl die Polizei nicht von einer Brandstiftung ausgeht, stellt Lilly in dieser Richtung Nachforschungen an.Im Zuge der Ermittlung lernt Sie den Feuerwehrmann Jesper kennen. Sie findet einen Verbündeten in Ihm und es entwickelt sich eine Freundschaft......
Jesper kämpft unermüdlich gegen die Brände. Lilly sucht Spuren, auf die nicht leicht zu kommen ist, wie das Nachschlagen in alten Schülerzeitungen.

Die Protagonisten gefallen mir sehr. Sie sind sympathisch und auch die anderen Personen sind glaubwürdig.
Schön finde ich, das Sie eine Unterkunft im Leuchtturm gefunden hat und zugleich mit der Vermieterin eine Freundin findet, was Sie erdet.
Der Schreibstil ist flüssig und verständlich geschrieben.
Es werden viele Themen angesprochen wie Mobbing, Gewalt gegen Frauen und, das wichtigste dieses Buches, Waldbrand&Klimawandel.Das alles ist gut eingearbeitet und sehr interessant, wenn auch traurig.
Es gibt noch eine kurze zweite Erzählebene als Tagebucheintrag, wo jemand beschreibt, wie er von Jugendlichen gequält wird, sein Haus niederbrennt und er in eine Wohnung umzieht wo es weitergeht mit der Quälerei. Was hat es damit auf sich...?

Fazit: ein sehr gelungener Auftakt einer Serie und ich kann das Buch auf jeden Fall sehr empfehlen!!!
Das Buch ist nicht nur für Fans der skandinavischen Krimis, weil die Themen, die die Autorin
beschreibt, für uns alle sehr wichtig sind.5*****

Bewertung vom 10.05.2024
Das Licht der Fjorde
Kabus, Christine

Das Licht der Fjorde


ausgezeichnet

"Das Licht der Fjorde" von Christine Kabus ist ein gefühlvoller historischer Roman der auf zwei Zeitebenen erzählt wird und in Norwegen spielt.Es handelt sich um eine geheimnisvolle Familiengeschichte die im 2.Weltkrieg seinen Anfang hat und bis 1970 hineinreicht.Der Ort des Geschehens ist die kleine norwegische Stadt Stavanger an einem Fjord.

!941: die Deutschen haben das Land besetzt und machen der Bevölkerung das Leben nicht leicht.Es gibt wenig Arbeit und wenn, dann nur bei den Besatzern. So arbeitet auch Solveig, eine junge Frau, als Übersetzerin bei der deutschen Verwaltung.Durch ihren Vater, einen Werftbesitzer, lernt Sie Roar und Nils, zwei "Freunde" kennen. Sie verliebt sich in Roar, was Nils und Ihrer Mutter gar nicht gefällt.Ihre Patentante ist jedoch, wie Ihr Vater, auf ihrer Seite. Die beiden engagieren sich im Widerstand und Ihre Beziehung festigt sich bis zu einem Antrag.Es ist eine schöne Zeit, trotz allem, bis etwas schreckliches passiert....

1970:Lizzy ,17 Jahre, kommt mit Mutter und Ihrem Bruder in Stavanger an, weil Ihr Vater Roger dort einen Job bei einem Ölkonzern bekommen hat.Der Vater verhält sich eigenartig und Lizzy, die Ihre Freundin und Großeltern in den USA vermisst, will nicht dort sein bis Sie sich in Erik verliebt.Die Beziehung lässt Sie wachsen und zusammen mit der Schwester von Erik und seinem Freund kommt Sie dem Geheimnis tatsächlich nahe.Hier möchte ich nicht zu viel erzählen, denn dann wäre die Spannung weg.

Der Schreibstil ist flüssig, packend und somit toll zu lesen!Die Charaktere sind gut beschrieben und das Thema sehr wichtig, denn über diese Zeit wird uns wenig erzählt und daher sind diese Bücher einfach bedeutend.Die geschichtlichen Hintergründe sind gut recherchiert.Da es einmal um Solveig und dann wieder um Lizzy geht, Kapitel für Kapitel wechselnd,kommt man Stück für Stück der Lösung näher.

Der historische Roman über zwei junge Frauen und Ihren Schicksalen werden toll miteinander verbunden und am Ende überraschend aufgeklärt.Beide Frauen sind mutige und starke Persönlichkeiten und es war sehr schön dieses Buch zu lesen und es bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!

Wer Geschichten in zwei Zeitebenen und die Zeit um 1940 bis 1970 mag, sollte das Buch unbedingt lesen!

Bewertung vom 10.05.2024
Die Gabe der Lüge / Karen Pirie Bd.7
Mcdermid, Val

Die Gabe der Lüge / Karen Pirie Bd.7


ausgezeichnet

Mima1829vor 4 Minuten

"Die Gabe der Lüge" ist der 7. Band der Autorin Val Mc Dermaid und wurde von mir schon sehnsüchtig erwartet.

Der Roman spielt im April 2020 in Edinburgh. Es ist Corona und die Stadt befindet sich im Lockdown. Karen Pirie, ist die Chefermittlerin des Historic-Cold-Cases-Unit und bearbeitet ungelöste Fälle.

Zu diesem Zeitpunkt meldet sich eine Bibliothekarin bei Jason, einem Mitarbeiter von K.P., die Nachlässe von verstorbenen Personen sichtet und auflistet.Sie entdeckt im Nachlass eines Krimiautors, Jake Stein, ein unvollendetes Manuskript. Dies zeigt starke Parallelen zu einer verschwundenen Studentin, Lara Hardie,Das Skript ist ziemlich schockierend, denn es beschreibt einen Mord und die grausame Vorgehensweise sehr detailliert.Hat der Autor den Mord wirklich begangen und wie passt das zu der Studentin.....die vor einem Jahr verschwand..?

Karen Pirie ist mir durch andere Bände bekannt und ich finde Sie sehr sympathisch, obgleich Sie eigenwillige Arbeitsweisen hat und das Ihrer Vorgesetzten oft nicht gefällt.Daisy,Ihre Mitarbeiterin, wohnt zur Zeit mit Ihr in der Wohnung Ihres Freundes Hamish und die beiden nutzen das um sich besser zu verstehen.Jason hat private Probleme mit seinem Bruder und seine Mutter bekommt Corona, was Ihn völlig aus der Bahn wirft.Das Trio ist komplett unterschiedlich und ergänzt sich trotzdem ausgezeichnet. Sie werden gut in all Ihren Facetten beschrieben und ich kann mich super in die Personen eindenken, mit all den Emotionen,Ängsten und Hoffnungen.Der Schreibstil ist flüssig,locker und zur richtigen Zeit ist die Spannung spürbar und auch der Witz kommt nicht zu kurz.

Die anderen Protagonisten: wie z. B.die Exfrau des verstorbenen Autors, dessen Freund, ebenfalls ein Krimiautor, die Bibliothekarin und Hamish, der nicht so gut weg kommt, weil er sich wirklich nicht toll verhält, werden lebhaft dargestellt.

Die kleine Zwischengeschichte mit einem syrischen Arzt, dem Karen hilft, trotz Lockdown Verboten, passt gut in die Geschichte, denn damit wird es im 8. Band sicherlich weitergehen...dem ich entgegenfiebere...

Der Roman bekommt von mir 5 von 5 Sternen und wer spannende Lektüre mit ein bisschen Stadtgeschichte mag, wird zufriedengestellt!

Bewertung vom 07.05.2024
Das Echo der Gezeiten
Frank, Rebekka

Das Echo der Gezeiten


ausgezeichnet

Zuerst einmal: noch nie habe ich ein Buch erhalten was so liebevoll eingepackt gewesen ist;-)! In dem Paket waren Muscheln, eine Kette, Schokolade und das blaue Papier was wie Wellen ausgesehen hat.Das war einfach ganz wundervoll!

Das Cover ist sepiafarben gestaltet, was ganz toll zu der Zeit passt in der die Geschichte spielt und gefällt mir super!
Die Karten, die vorne und hinten im Buch sind, einmal von der Insel Strand um 1633 und von der Nordseeküste um 1960, sind sehr hilfreich.

Im Roman werden zwei Geschichten von zwei jungen Frauen zu unterschiedlichen Zeiten erzählt.

Belanca flieht mit Ihrer Tochter Nes auf die Nordseeinsel und sucht Schutz in einem Beginenkonvent.Dort verschwinden Kinder und Sie werden bezichtigt damit zu tun zu haben. Nes will diesem Geheimnis auf die Spur kommen.

Tilla lebt 1950 in St. Peter und möchte tauchen.Es gibt Legenden über ein Schiffswrack und Sie möchte das Geheimnis darum herausfinden.Sie fängt ein Studium an:Früh und Vorgeschichte mit Archäologie.Trotz anfänglicher Schwierigkeiten in der Männerdomäne dieser Zeit beißt Sie sich durch.

Die Geschichten verbinden sich am Ende miteinander und bilden eine Einheit.
Beide Frauen, ob 1633 oder 1960, leben in besonderen Lebensumständen, haben Sehnsüchte, Hoffnungen, sind starke Persönlichkeiten und gehen Ihren eigenen Weg der mit dem Meer verbunden ist.
Der Schreibstil ist unglaublich schön! Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil es so faszinierend ist.

Fazit: zwei historische Geschichten, die gut recherchiert worden sind, haben mich gefesselt und sind unheimlich lebendig erzählt worden.
Das Buch hat mir mehr als nur sehr gut gefallen und wer Bücher mit zwei Zeitebenen mag sollte dieses unbedingt lesen!
Im Grunde weiß ich gar nicht wie ich dieses Buch loben soll, so viele Sterne gibt es nicht ;)!
Klare Empfehlung!!!

Bewertung vom 06.04.2024
Der Freiheit entgegen / Die Gutsherrin-Saga Bd.3
Graw, Theresia

Der Freiheit entgegen / Die Gutsherrin-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte Band der "Gutsherrin-Saga" - Der Freiheit entgegen- von Theresia Graw ist in sich abgeschlossen und kann gut auch ohne die ersten zwei Bände gelesen werden.
Mir hat das Cover sehr gut gefallen. Die Silhouette von Hamburg und das junge Mädchen, farbig hervorgerufen, sind mir sofort ins Auge gefallen.

Der Schreibstil ist flüssig und auch die große Seitenanzahl des Buches merkt man kaum bei dem tollen Text.

Der Freiheit entgegen erzählt die Geschichte von drei jungen Frauen: Clara, 18 Jahre, will, wie Ihr Vater, Fotograf werden und wird von den Eltern unterstützt;
Sanni, Claras Freundin, noch nicht ganz volljährig(kurz vor dem 21.Geburtstag) will Schauspielerin werden und der Vater erlaubt es nicht. Sie soll in der Bäckerei mitarbeiten.
Es ist die Zeit um 1960-64, spielt erst in München, dann in Hamburg.
Sanni gerät in einen Disput mit Ihren Eltern, will nach Hamburg und Clara, die sich in Freddy verliebt und Ihren Studienplatz verliert macht sich mit Ihr auf den Weg. Sie lernen Dino und Maria kennen als Sie per Anhalter unterwegs sind.
Die Geschichte handelt von Freundschaft, um Träume, um die Zukunft und um Selbständigkeit.
Es handelt auch von den Schwierigkeiten der Frauen in dieser Zeit die keinen Beruf erlernen sollen, sondern noch immer wie zu alten Zeiten Hausfrau sein sollen.
Das Buch erzählt nicht nur das Leben dieser Frauen in dieser schwierigen Umbruchzeit,wie Sie erwachsen werden und Ihre jugendlichen Entscheidungen irgendwie in eine gute Bahn bringen, sondern ganz viel Zeitgeschichte. Das wird toll in die Geschichte eingebunden wie z. B. der Besuch Kennedys in Berlin, das die Beatles in HH sind und als wichtigster Teil: der Auschwitz-Prozess in Frankfurt.
Die Aufarbeitung der Nazivergangenheit durch den Prozess hat mich stark berührt!
Von dem Inhalt habe ich hier nicht so viel erzählt, denn ich denke, es ist ein Buch,
das gelesen werden sollte. Außerdem passt es gut in die heutige Zeit, weil die Emanzipation der Frauen doch auch heute noch nur auf dem Papier besteht.

Die Themen Stärke, Mut, Willen Frauenfreundschaft und von einer Sache wirklich überzeugt sein und das dann versuchen zu bewerkstelligen, ist immer noch brandaktuell!!
Daher empfehle ich dieses Buch auf jeden Fall!

Bewertung vom 06.04.2024
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


sehr gut

Das Cover hat zarte Farben und ist ansprechend, obwohl die drei Jungen mit den "Perlen" (Murmeln) nicht so ganz zu dem Buch passen.

Erzählt wird die Geschichte von dem armen Bauernsohn Wilhelm aus dem Ort Wollseifen, der jüngeren Arzttochter Luise und dem Fabrikantensohn Jacob, der eine verkrüppelte Hand hat, die in Montjoie, dem heutigen Monschau, in der Nordeifel leben.
Wilhelm verbringt die Winter bei der Familie des Textilfabrikanten und der Vater, der Wolle an diesen verkauft, ist froh über einen Esser weniger.
Es ist 1867 und die Kinder wollen auf immer befreundet sein.
Luise möchte Ärztin werden und wird von Ihrem Vater unterstützt, aber die Zeiten erlauben es den Frauen nicht zu studieren.
Jakob entdeckt seine sexuelle Neigung, die zu der Zeit noch bestraft wird.
Das Leben geht jedoch seine eigenen Wege und mit dem älter werden, werden auch die Unterschiede zwischen den Protagonisten mehr als deutlich und das die Kinderträume nicht immer realistisch und erfüllbar sind.
Es wird sehr gut die Zeitgeschichte erzählt, die wirklich schrecklich gewesen sein muss:
die Armut der Bauern, die althergebrachten Traditionen und Denkweisen, aber auch der beginnende Feminismus und die Industrialisierung.

Schön sind die Tagebucheinträge der Haushälterin Friederike in dem Sie von aktuellen Dingen berichtet, wie z.B. im Jahre 1881 von dem Fernsprecher zwischen Berlin und Hamburg.

Alles in allem ein lesenswertes Buch, was aber auch teilweise ziemlich hart ist, denn diese Zeit war es.

Der Schreibstil ist flüssig und durch die Jahreszahlen erlebt man die Entwicklung gut mit.

Bewertung vom 06.04.2024
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


sehr gut

Das Cover hat mich sehr berührt, obwohl die Frau nicht wie in den 50iger Jahren gekleidet ist.

Die Geschichte beginnt 1947, nach dem Krieg, wo Not und Elend herrscht.
Frauen brauchen keine Schulbildung, Männer bestimmen und die Schere zwischen arm und reich ist größer denn je.

Henriette, genannt Henni, lebt mit Ihrer Mutter, die putzt und näht, um zu überleben, und mit Ihrem kleinen kranken Bruder in einer Kellerbehausung.
Eines Tages vertritt Sie Ihre Mutter um in einem Arzthaushalt zu putzen und trifft dort auf den Sohn, Eduard, genannt Ed.
Zwischen Ihnen entwickelt sich eine Beziehung die auch zu etwas festerem wird.
Bevor Ed nach Cambridge geht um zu studieren, wird Sie, ungewollt, schwanger.
Die Mütter intrigieren und Henni wird gezwungen das Kind abzutreiben.
Diesen Schicksalsschlag wird Henni nie überwinden und wird Hebamme.
Später, als auch Ed wieder in Ihr Leben tritt, Sie Ihre Stelle im Krankenhaus kündigt bekommt Sie die Gelegenheit einen "Geburtsraum" einzurichten.

Leider kommt der im Buch gar nicht vor, schade.
Als dann immer mehr Frauen Ihre Kinder nicht wollen und eine Sie unter Druck setzt, stellt Sie eine Apfelsinenkiste vor Ihren "Raum" um das Baby zu retten und damit ist dies die 1.Babyklappe.

Auch hier wird mir zu wenig von erzählt.

Der 2.Erzählstrang spielt im Jahr 2000, wo Liv Ihre Wurzeln sucht. Sie ist adoptiert und als Journalistin, die von der 1.Babyklappe in Berlin berichten soll, lernt Sie Ed kennen.

Die Sprache ist, wie im 1.Band "Ein Kind namens Hoffnung" ,wieder sehr einfühlsam und flüssig.
Die Protagonisten gehen mir teilweise unter die Haut.
Ein Buch was unbedingt in die heutige Zeit passt!

Die Jahre nach dem Krieg werden sehr gut dargestellt und es ist erschreckend, wie gerade Frauen in der Nachkriegszeit leiden mussten.
Bitte selber lesen um da einzutauchen und vielleicht damit unsere Mütter, Großmütter und uns selber verstehen lernen können.