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Benutzername: 
kockritz
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2010
Mängelexemplar
Kuttner, Sarah

Mängelexemplar


sehr gut

Ich habe das Buch verschlungen. Zum einen lag das sicher an dem lockeren, selbstironischen, sehr lebensnahen Sprachstil, der die Gedanken Karos bzw. das Chaos in ihrem Kopf perfekt wiedergegeben hat - zum anderen aber auch an der erfrischenden Art wie das Thema behandelt worden ist. Depressionen sind kein Grund sich zu verstecken aber auch keine Modeerscheinung oder Accessoire.

Und genau darum geht es: Karo muss erst lernen ihre Krankheit ernst zu nehmen. Anfänglicher Stolz jetzt auch zum Psychologen zu gehen weicht einer Ungeduld, als sie herausfindet, dass sie doch nicht so ganz ist wie sie immer glaubte. Als auch ihr Verdrängungsmechanismus nicht mehr funktionieren will, ist es soweit: der Totalausfall, welcher sie dazu zwingt anzuhalten in ihrem husch-husch Leben um das marode Fundament nicht nur auszubessern sondern es komplett zu erneuern. Erst als sie lernt, ihre Ängste und Schwächen als Teil von sich zu akzeptieren, geht es bergauf.

Der Roman lebt von der Tatsache, dass es vielen Frauen der heutigen Zeit wie Karo ergeht, se aber alle irgendwie funktionieren müssen, dass es keine Zeit gibt für Schwächen und Aussetzer. Erst wenn es zu spät ist, dann aber richtig... Manch einer mag jetzt behaupten, das sei doch alles aus der Luft gegriffen und übertrieben dargestellt. Vielleicht scheint es so. Ich finde aber wir sind alle Mängelexemplare und Restposten in einer Zeit, wo nur Perfektionismus zählt.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2010
Hüftkreisen mit Nancy
Schwarz, Stefan

Hüftkreisen mit Nancy


ausgezeichnet

Was bleibt einem treuen, fürsorglichen und verantwortungsbewussten Ehemann und Vater nach über 10 Jahren Ehe? Offensichtlich nicht sehr viel. Die Gewissheit der Routine: pubertierender Sohn, der einem für alt hält, kleine Tochter, welche man regelmässig vom Kindergarten abholen muss, und eine über alles meckernde unzufriedene Ehefrau. Zum Glück ist da noch der Arbeitsplatz: letzte Festung des männlichen Stolzes und Selbstbestätigung, gilt es tagtäglich mit scharfer Zunge gegenüber verschiedenster Übergriffe zu verteitigen. Mann hat es nicht leicht. Doch auch diese Oase wird Max genommen, denn auf Grund seiner sexuellen Gedanken und einer sonderbaren Hingezogenheit zu den Haaren einer linken militanten Radikalen wird er "beurlaubt"...So den Pfeilern seines Lebens beraubt, beschließt Max aus der Wirklichkeit auszutreten (oder die Wirklichkeit kickt Max raus, auf jeden Fall trennen sich ihre Wege für eine Zeit) und sucht Zuflucht in einem Urtyp von Muskelbude, wo das Vormittagsclientel aus Türstehern und ähnlichen Intelligenzbestien (dafür aber mit Bizeps, der sich umgekehrt proportional zur Hirngröße verhält) besteht. Dort trifft er auf Nancy - das vollkommene Gegenteil seiner Frau. Jung, etwas frech und extrem biegsam, scheint sie nichts dagegen zu haben, wenn Männer in ihr nur das Objekt ihrer erotischen Fantasien sehen.
Schon als ich die Ankündigung des Buches las, war ich überzeugt davon, dass es wieder mal um so eine Beziehungssache geht: Mann in Midlifekrisis verlässt Frau und Kind um mit 20 Jahre jüngeren Frau den zweiten Hormonfrühling zu erleben, am Ende aber sehe er sicher ein, dass seine erste Familie wichtiger ist und verliebt sich neu in seine alte Frau. Dachte ich, beschloss aber der Leseprobe doch eine Chance zu geben und war angenehm überrascht. Selbst wenn es sich um so eine "abgedroschene" Geschichte dreht, scheint sie gut erzählt zu sein. Daher war ich dann auch recht froh das Buch so zeitig in den Händen halten zu dürfen - und wurde nochmals überrascht.
Ja, es geht um einen Mann in seiner Midlifekrisis. Ja, das Familien- und Eheleben dreht seine festgefahrenen Bahnen und Streit ist da schon fast willkommene Abwechslung (die Streit und Pseudodiskussionen sind sehr schön beschrieben, was musste ich schmunzeln bei diesem intellektuellen klingenwetzen). Ja, die jüngere Frau ist viel besser nd interessanter. (Eigentlich scheint jede Frau besser zu sein als Dorit). und Ja, der Sinn des Lebens ist Max abhanden gekommen - - - Trotzallem ist es kein typischer Handlungsablauf, denn dieser Mann bleibt sich und seinen Prinzipien treu und findet wieder zu sich. Wie ihm das gelingt ist auf jeden Fall eine Lesereise wert.
Schwarz' Debüt ist so erfrischend locker geschrieben, dass es sich von allein liest. Belebt durch die Wortakrobatik und dem Einsatz von Ironie und Sarkasmus des Protagonisten wird die Handlung lebendig und für jeden greifbar.
Ich bin schon fast ein wenig neidisch auf alle die das Buch jetzt erst zum ersten Mal lesen dürfen.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2010
Dämonenherz
Talbot, Julia

Dämonenherz


gut

Anna Steinberg, Anfang 30, steht kurz vor dem finanziellen Aus ihrer PR-Firma. Eigentlich ist sie recht gut in dem was sie tut, nur leider lässt sie sich viel zu oft ausnutzen. So auch von ihrem Exmann, der ist auf und davon mit seiner Neuen. Natürlich erst, nachdem er sich eine Karriere auf Kosten Annas aufgebaut hat. Als solches gesellschaftliches Wrack muss Anna eine neue Klientin treffen, Sandrine, eine Überzicke, welche ihr schon zu Schulzeiten das Leben schwer gemacht hat. Nur noch durch ihre beste Freundin, Vickie, aufgerichtet, schafft Anna es durchs Leben. Und da trifft sie auf Carl Weller, das männliche Spiegelbild zu Sandrine. Wie auf magische Art fühlt sie sich zu ihm hingezogen, fängt an für ihn zu arbeiten und sich in ihn zu verlieben - trotz seines Verbots. Am Ende muss sie sich entscheiden, was ihr die Liebe wert ist. Ist sie bereit dafür zu sterben?
Der Roman lässt sich recht flüssig lesen, was auf seinen einfachen Aufbau und Strukturierung zurück zu führen ist. Leider rutscht die Handlung mehr und mehr in seichte Fahrgewässer und die Erzählung erinnert am Ende zu sehr an einen schnulzigen Frauenroman. Das Dämonische Element kommt fast gar nicht zum tragen, sondern dient ausschliesslich zur Erklärung von Sachen und Angelegenheiten, welche wahrscheinlich auch anders hergeleitet hätten werden können. Diesem Aspekt der Erzählung hätte Julia Talbot weiter ausbauen sollen um die Handlung düsterer anzulegen.
Schön fand ich den Kontrast zwischen der Finanzwelt in Frankfurt und dem verwilderten Garten von Annas Vater. Zu schade, dass dieses Gegensatzpaar, welches ja auch auf Anna und Carl übergreifen soll, nicht mehr ausgebaut wurde.
Vielleicht klappt es bei ihrem nächsten Roman. Denn der Anfang ist viel versprechend und lässt auf ein gewises Potential ihrerseits schliessen. Etwas weniger Gabi Hauptmann und mehr Anne Rice.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2009
Resturlaub
Jaud, Tommy

Resturlaub


ausgezeichnet

Nachdem Pitchi seinen letzten wahren Freund an dessen Ehefrau Biggi (die Ente) verloren hat, seine eigene Freundin bei dem Gedanken an Ehe und Kinder ganz glassige Augen bekommt und der 11. Urlaub auf Mallorca ansteht, tritt er die Flucht an. Durch eine List kommt er daran vorbei mit nach MAlle zu fliegen, sondern setzt sich nach Argentinien ab, wo er sich ein neues Leben aufbauen will. Zwar hat er alle Brücken hinter sich abgebrochen, doch hat noch niemand davon im heimatlichen Bamberg Notiz genommen. Sein Glück!!

Ich habe das Buch verschlungen. Trotz Übermüdung musste ich die letzten Seiten noch lesen. Die Sprache ist sehr lebensnah gewählt und durch die recht kurzen Kapitel baut sich schnell eine hekticshe Spannung auf, welche vermutlich gleichzusetzen mit der Spannung und Hektik in Pitchis neuen Leben ist. Sehr gefallen hat mir die Mischung der verschiedenen Sprachfetzen. Normalerweise bin ich kein Fan davon, wenn ein Buch Dialekte enthält. Hier hat es aber sehr gut gepasst, da es Pitchis Abneigung gegen eben diese gut untermauert.
Während man das Buch liest, kann mn sich richtig gut in Pitchi hinei versetzen; seine Torschlusspanik verstehen. Manchmal muss man aber einfach auch nur über seine Deppernheit lachen und denkt: geh Heim Beder ins kleine Bamberg, bevor du noch ernstlich zu schaden kommst!
Ich jedenfalls habe mich köstlich amüsiert über Pitchi, der verzweifelt versucht dem Unausweichlichen zu entkommen.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2009
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


gut

"Alles wegen Werner" ist ein eher untypischer Frauenroman. Zwar erscheint die Handlung, in wenige Worte gefasst, nach dem gleichen Strickmuster zuverlaufen: Frau wird vom langjährigen Ehemann wegen einer jüngeren Frau verlassen - Frau ist am Boden zerstört - Findet aber zu sich selbst und wächst über sich hinaus - wird nach missglückten Versuchen mit zweiter grosser Liebe belohnt, ist bei weitem aber selbstkritischer gechrieben. Auch wenn die Protagonisten auf textinterner Ebene frei von jeglicher Selbstkritik ist.

Es handelt sich hier nicht um einen Frauenroman in welchem die Frau als Opfer und Verlasene dargestellt wird, im Gegenteil, man fragt sich wieso Werner es so lange mit einer ständig alkoholisierten trägen Frau ausgehalten hat. Genau das ist Clara: eine sich selbst bemitleidende Frau mittleren Alters, welche sich ergeben in ihr Schicksal als Haus- und Ehefrau gefügt hat, dafür aber finanzielle Sicherheit, bzw. Wohlstand, geniest. Ihre Unzufriedenheit ertränkt sie Tag für Tag in Wein. Aber eine Trennung will sie auch nicht. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sie wie von Schlag getroffen ist, als Werner sie verlässt. Aber nicht so sehr der Verlust Werners, sondern der von Haus und Auto macht ihr zu schaffen. In einer kurzschlussreaktion kauft sie ein kleines Häuschen im portugiesichen Nirgendwo und einen Reisebus und fängt ein neues Leben an - welches anfangs noch sehr ihrem alten ähnelt: sie trinkt, raucht und schläft. Alle 2 Wochen füllt sie ihre Vorräte im nahe gelegenen Dorfladen auf. Als sie nach 2 Wochen einmal nicht im Dorf erscheint, kommt das Dorf zu ihr. Durch den Besuch des ca. 80-jährigen Joao ändert sich ihr Leben schrittweise - und sie findet zu einem neuen Selbst. Natürlich bringt eine solche Veränderung auch die zu erwartenden Männerbekanntschaften mit sich. Doch zu einem beseren Leben ist es noch ein langer Weg....

Was mich besonders an dem Buch fasziniert hat, war der ironische Sprachstil, mit welchem Clara ihre Gedanken beschreibt und ihr (Nicht-)Handeln kommentiert. Dadurch lässt sich der Roman einfach so runterlesen und einen schmunzeln lassen. Toller "Nicht-" Frauenroman.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2009
Strahlend schöner Morgen
Frey, James

Strahlend schöner Morgen


ausgezeichnet

Gleich vorn weg: wow! Was für ein Buch! Strahlend schöner Morgen ist die Geschichte einer Stadt und eine Geschichte einzelner - scheinbar - willkürlich heraus gepickter Einzelschicksale.

Abwechselnd wird von dem Teenagerpäarchen Dylan und Maddie (die aus einer Kleinstadt im Midwesten stammen und versuchen ihrer zerrütteten Kindheit zuentfliehen um bessere Menschen als ihre Eltern zu sein), dem Obdachlosen Trinker Old Man Joe (der aus seiner Lethargie erwacht, als er versucht einem drogensüchtigen Mädchen zu helfen), dem hoch berühmten Schauspielerpaar Amberton und Casey (welches nur zum Schein verheiratet ist und Kinder hat. In Wirklichkeit aber sich auf der ständigen Suche nach Sex und Abenteuern befindet und meint für Geld kann man alles kaufen - auch Liebe und echte Zuneigung) und der mexikanischen Einwanderertochter Esmeralda (die, nachdem sie ihr Stipendium verstreichen lassen hat, als Putze für eine verbitterte alte reiche Frau arbeitet und sich dabei in ihren Sohn verliebt. Ihr grösstes problem sind aber ihre gigantischen Oberschenkel) erzählt. Alle 4 Haupterzählstränge kreisen um ein Thema: wie verwirkliche ich meine Träume und baue mir ein Leben auf in einer Stadt der Superlative, wo alles möglich scheint.

Die einzelnen Geschichten wechseln sich ab und werden abgetrennt durch eingeschobene interessante Fakten über die Stadt, oder aber Mini- Erzählungen über andere Schicksale. Von Anfang an aber wird auch die geschichte einer Stadt erzählt, beginned mit der Gründung der ersten Ansiedlung - bis hin zur Auflistung aktuellster Verbrechen. Geschildert werden Gangkriege, drogenhandel und Waffenmissbrauch.

Obwohl L.A. nicht unbedingt in den schimmernsten Farben geschlidert wird, ist es dennoch eine Homage auf eine der grossartigsten Städte Amerikas. Auch wenn nicht jede Gechichte ein Happy End ist, kann es trotzdem eine tolle Geschichte sein, die erzählt werden will. L.A. ist wohl davon. Der pessimistische Ton, der das Buch durch zieht, wird an einigen Stellen unterbrochen durch Beispiele von geglückten Lebstraumverwirklichungen. Und so ist es nicht verwunderlich, wenn zu Ende des Buches eine neue Generation sich auf den Weg macht gen Westen in die Stadt der Engel.

Das Buch lässt sich der einfach lesen. (das einzig Schwere daran ist es abends weg zu legen - was mir nicht gelungen ist). Selbst die Kapitel, welche nur Auflistungen eigentlich langweiliger Fakten enthalten, sind kurzweilig gestaltet, was sicher auf die z.T. amüsanten Leserkommentare zurück zu führen ist. Als ich fertig war mit Lesen, hätte ich mir am liebsten ein Flugticket nach L.A. gekauft, da ich aber leider nicht über die Geldreserven eines Amberton oder die Zeit eines Old ManJoe verfüge, bleibt mir nur zu hoffen, dass es noch vile so grossartige Bücher gebn wird und dass auch ein Morgen hier in Deutschland strahlend und schön sein kann. Denn jeder Morgen bringt einen kleinen Neuanfang mit sich.

0 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2009
Es ist was faul / Thursday Next Bd.4
Fforde, Jasper

Es ist was faul / Thursday Next Bd.4


ausgezeichnet

Der vierte Band der Thursday Next Reihe wartet mit einigen auf und bringt die Reihe zu einem herausragenden Ende.

Thursday, eine Literaturagentin, musste sich für einige Zeit in der Bücherwelt verstecken, genauer gesagt im Brunnen der Manuskripte. Wo sie die Urlaubsvertretung in einem unveröffentlichten Detektivroman übernommen hatte. Dort brachte sie auch ihren Sohn, Friday, zur Welt. Leider muss sie vorerst auf ihren geliebten Ehemann verzichten, denn dieser wurde von der ChronoGarde auf Anregung von Goliath, einem Weltunternehmen, genichtet. Niemand kann sich an ihn erinnern.
Doch auch die Zeit in der wirklichen Welt steht nicht still. Ein aus der Bücherwelt geflohener fiktionaler Charakter versucht sich zum Diktator Englands auf zu schwingen, was eigentlich nur noch von Thursday verhindert werden kann. Zusätzlich motiviert durch den Wunsch ihren Ehemann entnichten zu lassen, beschliest Thursday in ihre Welt zurück zu kehren. Begleitet wird sie von Hamlet, der endlich mal sein Zaudern ablegen und heraus finden möchte, wie er seine Rolle besser gestalten kann.

So die Ausgangsposition. Nachdem Thursday die Arbeit wieder bei den LItAgs aufgenommen hat, werden ihr auch schon wieder Steine in den Weg gelegt. Nicht nur muss sie dänische Bücher vor der Bücherverbrennung retten, einen Weg finden ihren Ehemann zurück zu bekommen und die Welt vor dem Untergang bewahren, nein, sie steht auch vor ganz alltäglichen Problemen wie Kinderbetreuung und überzogenen Konto. Zum Glück steht ihr ihre Familie mit Rat und Tat zur Seite.

Fazit: Kröhnender Abschluss

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Bewertung vom 25.08.2009
Bad Monkeys
Ruff, Matt

Bad Monkeys


gut

Als grosser Fan von Matt Ruffs Büchern war ich von Bad Monkeys ein wenig entäuscht. Viel zu wenig und zu schleppend baut sich ein wenig Spannung auf.

Es wird die Geschichte von Jane Charlotte erzählt. In Rückblicken erfährt der Leser von hrer Kindheit und ihren Problemen mit Ihrer Mutter, daher muss sie auch umziehen: zu Verwandten in die Einöde. Durch den damit verbundenen Schulwechsel lernt sie Ihre Freundin Carlotta kennen. Mit Ihr zusammen kommt sie dem Serienkiller, welcher auf den Rastplätzen ihrer Umgebung sein Unwesen treibt, auf die Spur. Leider mangelt es an Beweisen. Als der Verdächtige sich rächen will, kommt es zur ersten Kontaktaufnahme mit den "Bad Monkeys" (eine Organsation, welche das Verbrechen auf eine ganz eigenwillige Art bekämpft). Danach sollen aber noch Jahre vergehen bis Jane endlich von ihnen rekrutiert werden soll.

Das Buch setzt ein mit einem Verhör, in welchem sich Jane für einen Mord rechtfertigen soll. Aber ist es überhaupt Mord, wenn es im Dienste der Bad Monkeys erfolgt? Das Verhür verläuft parallel mit den Rückblicken aus Jane's Leben - bis zu dem Zeitpunkt des vermeintlichen Mordes. Hier laufen die beiden Handlungsstränge zusammen und die Ereignisse überschlagen sich. In typischer Matt Ruff Manier wird alles auf den Kopf gestellt. Schwarz wird zu Weis und der Leser fiebert der Auflösung entgegen.

Leider benötigt dieser Spannungsaufbau zwei Drittel des Buches und wird zu übereilt abgearbeitet.
Nichtsdestotrotz ist Bad Monkeys ein Muss für alle Matt Ruff Fans.

Fazit: Auch wenn es nicht das Beste von MR ist, sollte man es auf jeden Fall gelesen haben

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Bewertung vom 25.08.2009
Ich folge Dir mit geschlossenen Augen
Frank, Rina

Ich folge Dir mit geschlossenen Augen


sehr gut

Leider nur all zu wahr aktualisiert

Anfangs war ich ein wenig skeptisch, ob dieses Buch sich nicht zu sehr zu einem "Frauenroman" entwickelt, doch diese Befürchtungen lösten sich schon bald in Luft auf.

Rina, eine Endvierzigerin, geschieden und Mutter von zwei erwachsenen Kindern, muss entsetzt fest stellen, dass ihr ein Geschwür am Herzen wächst. Zusammen mit ihrem grossartigen Lebensgefährten Jakob übersteht sie die Operation. Das Geschür kann ihr erfolgreich entfernt werden, wird aber ausgewechselt von einem Liebestumor durch ihren Chirurgen. In diesen verliebt sie sich Hals über Kopf, riskiert ihre Beziehung zu Jakob und wirft alle ihre Bedenken über Bord. Dr. Green ist verheiratet, angeblich unglücklich, gibt aber vor sich bald von seiner Frau zu trennen.

Anfangs ist Rina noch verblendet, bzw. folgt ihrem Lebensretter blind - sozusagen mit geschlossenen Augen. Zwar erkennt sie bald seine (vielen) Unzulänglichkeiten, lässt sich aber immer wieder auf's Neue von seinem Charme einwickeln. Nun mehr steuert sie direkt und mit offenen Augen auf die Katastrophe zu.

Das Buch ist aus der Sicht der Protagonistin geschrieben. Schnell hat man sich an den sprunghaften Erzählstil gewöhnt, da er doch ganz genau Rinas Charakter und ihre Sprunghaftigkeit bzw. Spontanität entspricht. Der Leser nimmt die Position einen guten Bekannten ein: der Unbeteiligte erkennt sehr schnell, wie schrecklich der neue Partner der Freundin ist - kann aber nichts machen, ausser ihr am Ende beistehen.

Das Buch hat mich sehr überzeugt. Vor allem bestätigt es meinen Verdacht. Egal welcher Herkunft und welches Alter - jede Frau hat irgend wann schon mal Erfahrungen mit den üblen Vertretern des anderen Geschlechts gemacht - und vice Versa.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.