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Nilly

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2020
Die Frauen von der Purpurküste - Isabelles Geheimnis / Die Purpurküste Bd.1
Ziegler, Silke

Die Frauen von der Purpurküste - Isabelles Geheimnis / Die Purpurküste Bd.1


gut

Amélie ist eine erfolgreiche Autorin aus Heidelberg. Aber was nütz all der Ruhm, wenn das eigene Leben ein einziger Scherbenhaufen ist? Vor 3 Jahren hat Amélie ihre Familie verloren… durch einen Autounfall ist sie alleine. Der 2 Jährige Sohn und ihr Mann überleben die Tragödie nicht.

Es ist kaum verwunderlich, dass es Amélie kaum gelingt, den Alltag zu meistern. Sie existiert nur noch… Ihre Eltern machen sich große Sorgen und machen ihr einen Vorschlag: fahr nach Collioure! Aus dem kleinen Dorf an der französischen Côte Vermeille stammt Amélies Vater. Hier hat sie sich immer wohl gefühlt. Kurzerhand entschließt sie sich, genau das zu tun.

Allerdings ist nicht alles so, wie Amélie es sich in Frankreich vorgestellt hat. Dafür nimmt ihre französische Familie und ihre Freunde sie herzlich auf. Amélies Oma Isabelle übergibt ihr ein Tagebuch und meint nur: lies! Das Geheimnis der betagten Dame soll ans Licht kommen…

Das Buch ist in 2 Geschichten aufgeteilt. Zum einen das bewegte Leben von Amélie. Ihr Ängste, die Wut und die Verzweiflung. Zum anderen die berührende Geschichte von Isabelle. Die deutsche Besatzung in Frankreich wird lebhaft erzählt. Aber eines bringen beide Erzählstränge wieder zusammen: die Liebe!

Der Schreibstil ist flüssig und ohne Schnörkel. Mir hat allerdings teilweise die Tiefe der Charakter gefehlt. Es blieb doch viel an der Oberfläche. Die Beschreibungen aus dem Tagebuch fand ich deutlich lebendiger, als die Hauptgeschichte. Allerdings waren mir zum Schluss die ständigen Liebesbekundungen etwas zu viel

Bewertung vom 01.06.2020
Die Henkerstochter und der Fluch der Pest / Die Henkerstochter-Saga Bd.8
Pötzsch, Oliver

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest / Die Henkerstochter-Saga Bd.8


ausgezeichnet

Seuche – Quarantäne – Angst: Schlagwörter wie aus dem Jetzt. Aber die „Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ spielt im Jahr 1679! Durch Zufall hat der Autor Oliver Pötzsch wohl ein äußerst aktuelles Thema aufgegriffen. Die Menschheit hatte in der Vergangenheit schon oft mit Herausforderungen zu leben. Hier trifft die Pest Wien mit voller Wucht und breitet sich nach Bayern aus. Die Henkersfamilie Kuisl steckt plötzlich mittendrin in Krankheit, Verschwörung und wissenschaftlicher Erkenntnis.

Geschickt verbindet der Autor die schreckliche Krankheit mit Morden und geheimen Intrigen. Er wirft den Leser nach Bayern und in das 17. Jahrhundert. Die Städte Kaufbeuren, Kemnat und Schongau werden detailgetreu beschrieben. Ich bin verwundert, wie die Menschen den Gestank ausgehalten haben und das es nicht noch mehr Seuchen gab… Die dunklen Geheimnisse lassen den Leser kaum mehr los. Die Charaktere werden mit viel Tiefgang beschrieben. Ich hatte schnell einen Draht zu den Protagonisten, obwohl ich die vorangegangen Bücher (noch) nicht gelesen haben. Die Gedankenwelt jedes einzelnen erklärt dessen Tun und lässt so manches Handeln besser verstehen. Selbst die nach außen hin brummigen und ungehobelten Kerle haben einen weichen und sympathischen Kern.

Dies ist mein erstes Buch von dem Autor Oliver Pötzsch. Ich bin bei historischen Romanen immer sehr kritisch. Oft plätschert der Inhalt nur vor sich hin und die Charaktere sind farblos. Aber die Geschichte um die Henkersfamilie Kuisl im Jahr 1679 hat mich sofort begeistert! Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Der Spannungsbogen, die menschlichen Tragödien und die Hintergrundinformationen sind wirklich außerordentlich miteinander verwoben. Die Vorgänger stehen schon alle auf meiner Merkliste!

Bewertung vom 04.05.2020
Wie uns die Liebe fand
Stihlé, Claire

Wie uns die Liebe fand


ausgezeichnet

Die Autorin Claire Stihlè hat mich mit ihrem Erstlingswerk „Wie uns die Liebe fand“ sehr beeindruckt! Der Schreibstil ist klar und ich hatte das Gefühl, dass ich gegenüber Madame Nan sitze. Gemütlich in einem Sessel mit einer starken Tasse Kaffee. Wenn ich mich sehr angestrengt haben, konnte ich sogar das Elsass und auch die leckeren Düfte aus der Küche riechen

Bewertung vom 22.10.2013
99 Gründe, warum mein Kind weint
Pembroke, Greg

99 Gründe, warum mein Kind weint


sehr gut

Schon allein der Buchtitel " 99 Gründe warum mein Kind weint" spricht Bände! Der Autor Greg Pembroke ist auf die geniale Idee gekommen, Bilder seiner brüllenden Kinder auf Facebook zu posten. Schnell entstand daraus ein Blogg und jetzt dieses Buch.

Die ersten Seiten lassen den Leser kurz wissen, wie Greg auf die wunderbare Idee kam, seine Kinder zu fotografieren. Das besondere dabei: es geht nicht um die typischen smile-Bilder. Sondern um die Situationen die schon so manche Eltern auf die Palme gebracht haben. Das scheinbar grundlose Brüllen unserer Sprösslinge wurde hier festgehalten. Die köstlichen Bilder sind unterschiedlichen Themen zugeordnet wie zum Beispiel "Feinschmecker" und "Große Erwartungen". Der Autor kann zu jedem Themengebiet aus eigener Erfahrung berichten und aus dem Nähkästchen blaudern.

Ich bin von diesem Büchlein begeistert und war richtig traurig als ich die letzten Seiten aufgeschlagen hatte. (Habe mir dann den Spaß gegönnt einfach nochmal von vorne anzufangen...) Der Autor bringt sicherlich viele Eltern, und solche die es vielleicht mal werden wollen, zum Schmunzeln. Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich bei dem nächsten Brüllanfall einfach meine Kamera zücke und das Bild auf einen der freien Seiten einkleben werden.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich mir das Buch selbst nicht gekauft hätte. Der Preis ist recht hoch. Aber als Mitbringsel für "Leidensgenossen" finde ich es fantastisch.

Bewertung vom 04.04.2013
Opfer
Unsworth, Cathi

Opfer


sehr gut

Im Jahre 1984 geschieht ein bestialischer Mord in dem englischen Küstenstädtchen Etnemouth. Der blutige Ritualmord steht in allen Zeitungen. Die junge Corrine wird schnell als Täterin verhaftet und verschwindet in einer Anstalt.

2003: Der Privatdetektiv Ward bekommt einen neuen Auftrag. Er soll den Mordfall neu aufrollen. Es haben sich neue Spuren am Tatort gefunden. Diese ergeben, dass Corrine nicht alleine dort war… Ward ist ein Ex-Polizist und macht sich voller Elan an seinen Auftrag. Allerdings merkt er schnell, dass in dem Küstenstädtchen irgendwelche undurchschaubaren Fäden gesponnen sind, die für ihn schnell eine Schlinge werden können.

Der Kriminalroman „Opfer“ von der Autorin Cathi Unsworth hat mehrere Besonderheiten und macht das Buch somit einzigartig und interessant. Zum einen springt die Autorin zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Somit baut sie eine gekonnte Grundspannung auf, die über das ganze Buch erhalten bleibt. Zum anderen werden die unterschiedlichsten Charaktere sehr detailliert und mit außergewöhnlichen Worten beschrieben.

Die menschlichen Abgründe und die Boshaftigkeit gepaart mit absoluter Machtbesessenheit sind erschreckend und zugleich ernüchternd.

Die letztendliche Auflösung und das große Zusammenfügen der einzelnen Teile ist gekonnt und mit viel Fingerspitzengefühl verfasst. Die Story an sich finde ich einzigartig und erfrischend. Diese Autorin werde ich auf jeden Fall im Auge behalten!

Bewertung vom 17.03.2013
Totenkünstler / Detective Robert Hunter Bd.4
Carter, Chris

Totenkünstler / Detective Robert Hunter Bd.4


ausgezeichnet

Wenn Chris Carter wieder seine blutrünstige Feder schwinge lässt, darf der Leser sich auf einen knallharten, spannenden und mitreißenden Thriller freuen! „Totenkünstler“ ist bereits sein viertes Buch und steht seinen Vorgängern in nichts nach!

Die beiden Sonderermittler Detectiv Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia werden nur zu den richtig harten Mordfällen in Los Angeles gerufen. Dann, wenn Bestien der schlimmsten Sorte zugeschlagen haben. Auch dieses Mal lässt der Tatort jedem menschlichen Wesen das Blut in den Adern gefrieren: der pensionierter und sterbenskranke Staatsanwalt Derek Nicholson wurde ermordet. Sein Schlafzimmer ist mit Blut durchtränkt. Das schrecklichste Bild, was sich den Ermittlern allerdings zeigt, ist die Skulptur. Gemacht aus den Gliedmaßen des Opfers…

Hunter ist sich schnell sicher, dass er es hier mit einem außergewöhnlichen Mörder zu tun hat. Diese „Kunst“ hat etwas zu bedeuten und soll zu ihnen sprechen. Aber was will er mitteilen? Wird das Monster wieder zu schlagen?

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Der Leser bekommt einen intensiven Blick in die Gedankenwelt der Detectivs. Vor allem Hunter beeindruckt wieder durch seine schnelle Auffassungsgabe und seinen messerscharfen Verstand. Um die Ermittlungsarbeit voran zu treiben, bekommen die zwei das erste Mal Unterstützung: Alice. Die junge Dame ist intelligent und passt sehr gut in das Team. Die letztendliche Auflösung ist spannend und absolut unerwartet.

Der Schreibstil des Autors ist glasklar und lässt den Leser nur so über die Zeilen fliegen. Besonders mag ich die kurzen Kapitel. Am Ende eines Kapitels steigert Carter oftmals die Spannung ins unermessliche und man MUSS einfach weiter lesen!!! Ich denke, man muss nicht die vorherigen Bücher gelesen haben, um voll und ganz in diesen Fall einzutauchen. Allerdings muss man hier auch eine Warnung aussprechen: einmal Carter – immer Carter!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2013
Wir sind doch Schwestern
Gesthuysen, Anne

Wir sind doch Schwestern


ausgezeichnet

Das Buch „Wir sind doch Schwestern“ hat mich berührt und gleichzeitig auch viel zum Nachdenken gebracht. Die Autorin, Anne Gesthuysen, erzählt herzlich und dennoch ohne Beschönigung das Leben ihrer drei interessanten Großtanten. Es ist für mich ein Geschenk, einen solch tiefen Blick in den bemerkenswerten Alltag der Damen blicken zu dürfen. Danke hierfür!

Gertrud wird 100 Jahre alt. Das ist für Katty, die Jüngste des Schwesterntrios, natürlich ein willkommener Grund wieder auf dem Tellemannshof ein richtiges Fest zu organisieren. Trotz ihren stolzen 80 Jahren ist das für sie überhaupt kein Problem. Paula, die mittlere Schwester, darf dabei natürlich nicht fehlen!

Und plötzlich steht der Leser in 3 Leben. Die Autorin gibt den starken Charakteren viel Zeit um ihre Geschichten in die Zukunft zu holen. Jede der dreien hat eine bewegende Lebensgeschichte hinter sich. Oft sind ihre Wege miteinander verbunden. Allerdings nicht immer im Guten… Stolz, Liebe, Ehre und Willenskraft begleitet dennoch alle. Viele Verluste und schlimme, für meine Generation kaum nachfühlbare Zeiten während der Kriege wurden irgendwie überlebt. Diese Angst und das ständige bibbern um das eigene Leben und das der Lieben muss kaum zum Aushalten gewesen sein.

Die Autorin gibt den Damen Stimmen mit Tiefgang. Wut und Ängste sind genauso intensiv beschrieben wie die Liebe und das Glück. Mit diesem Buch bekam ich einen fantastischen und dennoch bedrückenden Eindruck in die Vergangenheit. Einen für mich überaus passenden Satz zur Beschreibung dieses Buches (um genau zu sein über Paula) fand ich im Epilog: "Geboren im 19., gelebt, geliebt, gelacht und gelitten im 20. und gestorben im 21. Jahrhundert."

15 von 21 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2012
Schwarze Schwäne
Westland, Daniel

Schwarze Schwäne


sehr gut

Jennifer ist 22 Jahre alt, studiert und arbeitet halbtags für eine Risikoforschung um ihr Studium zu finanzieren. Gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Jonas lebt sie in einer kleinen, aber feinen Studentenbude… das hört sich nach „NORMAL“ an. Aber weit gefehlt! Jennifer kommt unbeabsichtigt bei ihren Recherchen auf Internetseiten, die das Milliardenunternehmen GlobalENJ auf den Plan ruft. Was weiß diese Studentin und vor allem, was hat sie mit ihrem Wissen vor?

Jennifer versteht die Welt nicht mehr. Was soll sie denn gefährliches für GlobalENJ herausgefunden? Warum wird sie von skrupellosen Männern gejagt? Klar, sie hat schreckliches errechnet… der Untergang der Menschheit! Aber was hat das mit GlobalENJ zu tun? Nicht nur die Unwissenheit treibt die junge Frau um. Sie ist tot krank und wird bald sterben.

Der Autor Daniel Westland hat mit dem Bio-Thriller „Schwarze Schwäne“ einen informatives, aber niemals langatmiges Buch geschaffen. Die Aussage lässt auch den größten Ignoranten innehalten. Die Zusammenhänge des großen Ganzen sind erschreckend und zugleich faszinierend. Absolut logisch und verständlich wird das Ende der Menschheit mathematisch errechnet. Ich habe mir viele Gedanke über die grenzenlose „Dummheit“ der Menschen gemacht. Aber wie soll das gestoppt werden?

Der Schreibstil ist ab der ersten Seite mitreißend. Sofort ist der Leser gefangen in den Tiefen der Gesichte. Die Charakter der Protagonisten sind durchweg authentisch und sympathisch. Ich hatte schnell ein Bild vor mir. Romantik und Gefühle kommen ebenfalls nicht zu kurz. Das Cover und der Titel bekommen beim Lesen des Buches immer mehr Sinn und passen am Ende perfekt! Allerdings gibt es meiner Meinung nach auch ein paar Schwächen. Bei den spannenden Verfolgungsjagden fand ich es doch oft sehr unrealistisch, dass es eine junge Frau mit mehreren kampferprobten Männern gleichzeitig aufnimmt und fliehen kann. Aber das tut keinen Abbruch um zu sagen: super Thriller mit Hintergrund, absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 25.03.2012
Der Boss
Netenjakob, Moritz

Der Boss


ausgezeichnet

Es fällt mir immer besonders schwer, die richtigen und vor allem ausdrucksstarken Worte für ein wirklich gelungenes Buch zu finden. Ich möchte dem mitreißenden Inhalt nämlich voll und Ganz gerecht werden! Das Buch „Der Boss“ stellt mich vor solch ein Problem. Der Autor Moritz Netenjakob hat nämlich einen richtig guten Job gemacht.

Der doch etwas durchgeknallte Daniel hat endlich seine Traumfrau Aylin gefunden. Natürlich will er sie heiraten. Aylin ist Türkin und stellt Daniel somit vor ungeahnte Probleme! Er wird nämlich nicht nur seine große Liebe ehelichen, sondern gleich die ganze Sippschaft.

Wenn das nicht schon Potential für eine richtig gute Story ist, kommen Daniels, wie soll ich sagen, überdurchschnittlich toleranten, außerordentlich Geschmack für Kunst habenden und freizügigen Althippies dazu. Eine Peinlichkeit jagt die nächste.

Das Buch trieft nur so von Übertreibungen. Der Autor hat genau den schmalen Grad getroffen, den Witz und die Komik nicht zu überladen und in das Lächerliche zu ziehen. Ganz im Gegenteil! Nicht nur einmal konnte ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen. Die türkische Familie ist absolut warmherzig und dadurch so nervig und manchmal einfach unerträglich! Ich könnte all die Tanten und Onkels einfach knuddeln. Daniels Familie hingegen ist so was von durchgeknallt. Kein normaler Mensch könnte es mit Erika und Rigobert lange aushalten – aber genau das macht die Familie so passend für dieses Buch.

Durch den flüssigen und lockeren Schreibstil bin ich nur so über die Seiten geflogen. Die gut gewählten Kapitel Bezeichnungen geben dem Buch noch mehr Pep. Ich haben den Vorgänger „Macho Man“ noch nicht gelesen. Das werde ich aber auf jeden Fall nachholen!

Ich finde es fantastisch, dass das deutsch-türkische Verhältnis durch ein Liebesverhältnis so sympathisch und liebevoll in dieses Buch gepackt worden ist. Jeder Mensch, egal welcher Herkunft, hat einfach seine Macken.

Mein Fazit: UNBEDINGT LESEN!!!!

25 von 50 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.