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Bewertungen

Insgesamt 149 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2013
Typisch Katze
Wegler, Monika;Linke-Grün, Gabriele

Typisch Katze


ausgezeichnet

Seit etwas über zwei Jahren leben nun meine beiden Katzen, Amy und Mozart, bei mir. Besonders in der Anfangszeit habe ich mich in das Thema Katzenhaltung eingelesen. Auch jetzt lese ich nach wie vor gerne alles rund um Katzen, wobei mich hier besonders das Verhalten der Tiere interessiert. Denn wer Katzen kennt, weiß, dass es oft gar nicht so einfach ist, schlau aus diesen Tieren zu werden. „Typisch Katze – Der Schlüssel zur Seele Ihrer Katze“ von Monika Wegler und Gabriele Linke-Grün stellt alle Facetten der kätzischen Persönlichkeit vor und vermittelt viele Fakten und Informationen an den Leser.

Das Buch ist in 10 Kapitel gegliedert und informiert rund um alle Themenbereiche aus dem Leben der Katze. Jedes Kapitel wird durch ein schönes Bild, sowie einer kurzen Einleitung eingeleitet. Bereits die Einleitung ist informativ und macht neugierig auf die nachfolgenden Informationen. Zu jedem Kapitel gibt es tolle Bilder und sowohl Katzen als auch Experten kommen zu Wort. Es gibt auch immer wieder nette Bildergeschichten. Abgerundet wird dies durch kleine Infokästen, welche mit der Frage „Schon gewusst?“ die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich lenken.

Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und konnte beim Lesen noch sehr viel lernen. Einerseits hat mir das Buch Fragen beantwortet, welche ich schon länger hatte. Andererseits hat es meinen Blick auf viele kleine Eigenarten und Verhaltensweisen meiner Katzen gelenkt. Diese waren mir teils vorher gar nicht richtig bewusst, allerdings verstehe ich jetzt besser, was dies bedeutet. Insgesamt habe ich das Gefühl, Amy und Mozart besser kennengelernt zu haben und jetzt noch besser verstehen zu können.

Bereits das Bild auf dem Buchcover finde ich sehr faszinierend. Obwohl die Katze einen nicht direkt anschaut, hat man doch den Einblick, ihr in die Seele schauen zu können. Genauso gelungen wie dieses Bild sind auch alle anderen Bilder, welche von der Fotografin Monika Wegler gemacht worden sind. Die Bilder zeigen zum einen natürlich, dass die Fotografin ihr Handwerk versteht und qualitativ hervorragende Bilder macht. Vor allem zeigen sie jedoch die Liebe zu den Katzen und verdeutlichen sehr schön die einzelnen Verhaltensweisen der unterschiedlichsten Katzenpersönlichkeiten. Ich bin wirklich sehr angetan von den tollen Bildern und blättere auch gerne einfach nur so durch das Buch, um mir die Bilder anzuschauen.

Erwähnenswert ist auch die hochwertige Verarbeitung des Buchs. Der Buchdeckel ist aus stabiler und fester Pappe. Das verwendete Papier fühlt sich gut an und die Fotografien kommen darauf hervorragend zur Geltung. Auch die Druckqualität ist sehr gut. Da das Buch nicht nur vom Text sondern auch durch die Bilder lebt, sind mir diese Punkte nicht ganz unwichtig.

Fazit:
„Typisch Katze“ ist ein wirklich tolles Buch. Mir hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen, die Bilder zu betrachten und viel Neues über meine felinen Mitbewohner zu erfahren. In meinem Buchregal bekommt dieses Buch nun einen Stammplatz.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2013
Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt
Morel, Alex

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt


sehr gut

Janes größter Wunsch ist es, zu sterben. Deswegen plant sie ihren Selbstmord sorgfältig, damit nichts schief gehen kann. Geschehen soll es auf dem Heimflug in die Ferien zu ihrer Mutter. Alles scheint nach Plan zu verlaufen, doch dann stürzt das Flugzeug mitten in den Rocky Mountains ab. Außer Jane überlebt nur ein weiterer Fluggast, Paul, den Absturz. Auf der Suche nach Hilfe machen sich die beiden auf den Weg durch eine eisige, raue und lebensfeindliche Landschaft. Den Gewalten der Natur mehr oder weniger hilflos ausgeliefert entdeckt Jane, dass es doch Dinge gibt, die das Leben lebenswert machen…

Ich versuche nun schon seit einer ganzen Weile meine Gedanken zu dieser Geschichte aufs Papier zu bringen. Die ersten Versuche scheiterten alle, weil ich einfach ständig das Gefühl hatte, nicht ganz wiedergeben zu können, wie es mir beim Lesen des Buches ergangen ist. Also habe ich angefangen, gewisse Stellen nachzulesen und ehe ich mich versah, hatte ich das Buch innerhalb kürzester Zeit zum zweiten Mal gelesen.

Als ich das Buch begonnen habe, habe ich mich vor allem für die emotionale Entwicklung der Protagonistin, Jane, interessiert. Jane ist ein sehr vorsichtiger Mensch und eine genaue Planung verleiht ihr Sicherheit. Spontanität gehört nicht zu ihren Stärken. Paul ist das genaue Gegenteil. Er ist kein Planer, sondern ein Macher. Während Jane eher vorsichtig ist, ist Paul mutig. Und obwohl die beiden so unterschiedlich sind, ergänzen sie sich sehr gut. Bereits der Klappentext verrät, dass sich Paul und Jane ineinander verlieben. Für meinen Geschmack entstand diese Liebe zu schnell und war dadurch nicht ganz so nachvollziehbar. Andererseits neigt man in extremen Situationen sicherlich auch zu extremen Gefühlen. Gut nachvollziehbar war hingegen Janes Entwicklung. Im Laufe der Geschichte wächst sie über sich selbst hinaus und ihr neu erweckter Lebenswille ist für mich glaubhaft gewesen. Auch wenn die Entwicklung der Protagonisten recht vorhersehbar gewesen ist, so war sie doch stimmig und zur Geschichte passend.

In ihren Bann gezogen hat mich jedoch die Geschichte um das Überleben selbst. Morel schreibt sehr eindringlich und ich habe beim Lesen sehr stark mitgefühlt. Alleine beim Gedanken an seine Beschreibungen der Kälte sowie von Schnee, Sturm und Eis läuft es mir kalt den Rücken runter. Ebenso verdeutlicht er sehr gut diesen Wechsel aus Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, welcher sich vor allem in Janes Gedanken abspielt. Ich fand es unheimlich spannend mit den beiden Protagonisten durch diese Eiswüste zu wandern und sie bei ihrem Überlebenskampf zu begleiten. Natürlich hat mich dies auch immer wieder zum nachdenken angeregt und ich habe überlegt, wie ich mich wohl in der ein oder anderen Situation verhalten würde und ob auch ich so mutig wäre, wie es Jane und Paul sind. Nachdem anfänglich für mich ja die emotionale Geschichte eher im Vordergrund stand, hat es mich überrascht, wie schnell ich mich für die Abenteuergeschichte in der Geschichte begeistern konnte. Für mich stand somit recht schnell das Abenteuer im Vordergrund und ich habe das Buch auch eher als Abenteuerroman denn als romantische Liebesgeschichte gesehen.

Trotz aller Begeisterung gibt es jedoch einige Stellen, die ich ein wenig übertrieben finde. Der Autor hat Paul manchmal schon fast übermenschlich erscheinende Kräfte zugeschrieben. Für einen normalen Jugendlichen erscheinen manche seiner Aktionen einfach unrealistisch. Auch Morels Erklärung dafür, warum sich die beidem vom Flugzeugwrack entfernen, fand ich etwas halbherzig und nicht völlig überzeugend. Für mich wäre es doch logischer, beim Wrack zu bleiben. Diese beiden Punkte führen auch zu einem Punkt Abzug in der Gesamtwertung. Kann man über diese Punkte jedoch hinwegsehen, hält man eine spannende Geschichte in den Händen.

Das Ende hat mir gut gefallen, es war zwar ein klein wenig kitschig, insgesamt jedoch stimmig und vor allem realistisch.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2013
Mein Sommer nebenan
Fitzpatrick, Huntley

Mein Sommer nebenan


ausgezeichnet

Samantha ist 17 und wächst wohlbehütet also Tochter einer Senatorin auf. Ihr Leben ist klar strukturiert und durchorganisiert. Heimlich beobachtet Samantha die Garretts, eine bunte, fröhliche und chaotische Großfamilie aus dem Nachbarhaus. Eines Abends taucht Jase Garrett in Samanthas geheimen Beobachtungsposten auf und stellt ihr Leben auf den Kopf. Zwischen Sam und Jase knistert es sofort und die beiden werden ein Paar. Weil Sams Mutter die Garretts nicht mag, verheimlicht sie ihr Leben nebenan vor ihrer Mutter. Doch dann geschieht etwas Verhängnisvolles und auf einmal ist alles anders…

Von „Mein Sommer nebenan“ habe ich mir eine locker und leichte Sommergeschichte mit Tiefgang erhofft. Zu meiner großen Freude habe ich auch genau dies zwischen den Buchdeckeln vorgefunden. Huntley Fitzpatricks Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Sie schreibt sehr leicht, schnörkellos und bildhaft so dass bei mir ein guter Lesefluss entstehen konnte. Die Beschreibung der Figuren ist sehr lebhaft und obwohl recht viele Personen in der Geschichte vorkommen, konnte ich mir alle sehr gut vorstellen. Im Laufe der Geschichte habe ich die Figuren auch alle sehr liebgewonnen und war fast schon ein wenig traurig, sie nach dem letzten Satz, verlassen zu müssen.

In der Geschichte geht es um ganz klassische Themen wie die erste Liebe, das erste Mal sowie Familienzusammenhalt und auch Freundschaft. Als Leser erfährt man auch recht viel über das Leben in einer Großfamilie und die damit verbundenen Probleme und Vorurteile. Und obwohl ich schon häufiger Bücher über solche Themen gelesen habe, fand ich es kein bisschen langweilig und habe mich auch nicht wie in einer Wiederholungsschleife gefühlt. Dies liegt sowohl an Huntley Fitzpatricks toller Schreibe als auch an den liebenswerten Figuren.

Nach etwa einem Drittel geschieht dann etwas. Ich wusste zwar durch den Klappentext schon, dass etwas geschehen wird, aber damit was geschieht, habe ich absolut nicht gerechnet. Für mich hat die Geschichte durch dieses Ereignis noch einmal an Tiefgang gewonnen. Es war interessant zu sehen, wie die Protagonisten sich verhalten und welche moralischen Werte sie verfolgen.

Fazit:
Mir hat „Mein Sommer nebenan“ sehr gut gefallen. Die Geschichte ist einerseits locker und leicht wie ein Sommertag und andererseits voller Tiefgang. Ein positiver Nebeneffekt war auch, dass ich mir durch das Buch etwas Sommer in diese graue und verschneite Zeit holen konnte.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2013
Neubeginn in Virgin River / Virgin River Bd.1
Carr, Robyn

Neubeginn in Virgin River / Virgin River Bd.1


ausgezeichnet

Um ihrer Vergangenheit aus dem Weg zu gehen flüchtet die Arzthelferin und Hebamme Mel in das kleine Örtchen Virgin River. Für Mel ist dies eine große Umgewöhnung, zumal in der Realität alles ganz anders ist, als sie es sich ausgemalt hat. Deswegen steht für sie auch schnell fest, dass sie so schnell wie möglich wieder aus Virgin River weg muss. Durchkreuzt werden diese Pläne jedoch von einem ausgesetzten Baby. Und auch Jack, der Besitzer der einzigen Bar im Ort, gibt sich alle Mühe, Mel davon zu überzeugen, in Virgin River zu bleiben…

Von Robyn Carrs Serie um den fiktiven Ort Virgin River habe ich schon sehr viel Gutes gehört. Während ich anfangs noch dachte, dass diese Serie nichts für mich ist, weil sie bestimmt ganz furchtbar kitschig ist, so wurde ich irgendwann doch neugierig. Und somit habe ich „Neubeginn in Virgin River“, den ersten Band der Serie auf meine Wunschliste gesetzt und dann günstig ertauschen können.

Da meine Neugierde auf das Buch inzwischen recht groß war, habe ich es für meine momentanen Verhältnisse dann auch recht schnell begonnen. Und dann habe ich gelesen, gelesen und gelesen bis ich auf der letzten Seite war. Nach genau so einer Geschichte habe ich nämlich in den letzten Wochen und Monaten, in denen mich kein Buch so richtig begeistern konnte, gesucht.

Bereits die ersten Seiten haben sich sehr gut gelesen, so dass ich sehr schnell einen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Dies liegt natürlich an Robyn Carrs toller Art, sich auszudrücken und die Landschaft, die Menschen aber auch Situationen und Gefühle zu beschreiben. Zudem haben sowohl der Ort als auch die Protagonisten ihren ganz eigenen Charme, welcher mich einfach angezogen hat. Robyn Carr spielt mit Klischees von dem, was sich viele Frauen erträumen: heldenhafte und gutaussehende Männer mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt, viele Babys, keine Geldsorgen, ein schönes Häuschen in einer tollen Landschaft sowie Ruhe, Zufriedenheit und Erfüllung im (Land-)Leben. Was nun nach schrecklichem Kitsch klingt, ist aber gar nicht so kitschig, sondern einfach nur gut erzählt.

Die komplette Geschichte ist in ihren wichtigen Eckpunkten sehr vorhersehbar, was mich hier jedoch gar nicht stört. Zudem gibt es immer wieder viele kleine Überraschungen und Wendungen, so dass es nicht langweilig wird.

Mich konnte Robyn Carr von Virgin River überzeugen, weswegen ich Band 2 und 3 direkt bestellt habe, nachdem ich das Buch beendet hatte und ich freue mich schon darauf, wieder nach Virgin River zu kommen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2013
Ich soll nicht töten / Jazz Dent Bd.1
Lyga, Barry

Ich soll nicht töten / Jazz Dent Bd.1


weniger gut

zz Vater ist der berüchtigtste Serienmörder Amerikas, weswegen Jass Kindheit alles andere als normal verlaufen ist. Nachdem Billy zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, kehrt langsam so etwas wie Normalität in das Leben des 17-jährigen ein. Doch eines Tages kommt es zu einem neuen Mord und alles scheint so zu sein, wie auch damals bei Billys Morden. Aus Angst, selbst für den Täter gehalten zu werden, beginnt Jazz auf eigene Faust mit der Suche nach dem wahren Täter…

Ich mag Thriller, in denen die Ermittlungen nicht von Polizisten, sondern von anderen mehr oder weniger Beteiligten geführt werden. Deswegen hat mich der Klappentext von „Ich soll nicht töten“ auch sehr angesprochen. Ich konnte mich recht schnell in die Geschichte einfinden, was besonders an der guten Beschreibung der Figuren gelegen hat. Als Person konnte Jazz mich jedoch nicht überzeugen. Ich fand ihn viel zu altklug für einen 17-jährigen Teenager. Störend fand ich auch, dass die Polizei ihm so viele Freiheiten eingeräumt hat, dass diese die Geschichte sehr unglaubwürdig gemacht haben.

Zu Beginn der Geschichte baut sich ein Spannungsbogen auf, welcher jedoch nach etwa 100 Seiten stark nachlässt. Danach tröpfelt die Geschichte nur noch so vor sich hin und ich habe mich mehrfach so sehr gelangweilt, dass ich überlegt habe, das Buch abzubrechen. Da es sich um ein Buch aus dem Vine-Programm handelt, habe ich jedoch durchgehalten und es beendet. Das Ende hat mich nicht groß überrascht, denn leider erhält man bereits sehr früh einen Hinweis darauf, was los ist.

Der Originaltitel lautet „I hunt killers“ und nimmt in der Geschichte eine wichtige Bedeutung ein, weswegen ich es schade finde, dass der deutsche Titel abgeändert und worden ist.

Insgesamt gibt es auch gerade gegen Ende zu viele Lücken und die Zusammenhänge sind nicht ganz fließend. Das ist etwa so, als hätte man ein Puzzle schon vorsortiert, die einzelnen Teile jedoch nur mit etwas Abstand nebeneinander gelegt, anstatt sie zu verpuzzeln. Trotz Lücken erkennt man das Gesamtbild, aber es fehlt einfach etwas.

Fazit: gute Grundidee, schlechte Umsetzung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2013
Du darfst keinem trauen / Night School Bd.1
Daugherty, C. J.

Du darfst keinem trauen / Night School Bd.1


gut

Nachdem ihr Bruder plötzlich spurlos verschwunden ist, ist für die 15jährige Allie nichts mehr so, wie es mal war. Innerlich zutiefst verunsichert und verletzt, zeigt sie sich äußerlich hart und fällt durch ihr Verhalten auf. Als sie schon wieder von der Schule geworfen wird, bringen ihre Eltern sie nach Cimmeria, einem abgelegenen Internat mit strengen Regeln. Allie findet schnell Anschluss und beginnt, sich in Cimmeria einzuleben, als merkwürdige Dinge geschehen. Als es sogar zu einem Mord kommt, wird Allie der Tat beschuldigt. Allie begibt sich auf die Suche nach dem wahren Täter und versucht, die Geheimnisse der Schule zu erforschen.

Obwohl ich einige positive Rezensionen zu dem Buch gelesen habe, stand es absolut nicht auf meiner must-read-Liste. Vor einiger Zeit, gab es das Buch dann im Rahmen einer Kindle-Aktion kostenlos und mein Freund hat es sich runtergeladen und mit Begeisterung gelesen. Dies hat mich schon ein wenig stutzig gemacht, denn er liest eigentlich kein Young Adult bzw. All Age. Auf seine ausdrückliche Empfehlung hin habe ich das Buch dann auch gelesen und fand es teilweise doch eher enttäuschend.

Der Schreibstil der Autorin ist toll. Sie schreibt sehr einfach, so dass sich das Buch sehr gut und schnell weglesen lässt und alleine durch die angenehme Schreibe schon zum page turner wird. Ebenso vermittelt die Autorin ein gutes Gefühl für die Figuren. Sie sind charakterlich, aber auch durch ihre Art zu sprechen und zu denken alle sehr unterschiedlich, was sie für mich realer macht. So hatte ich meine Lieblingsfiguren (Carter) und auch solche, die ich gar nicht mochte (Silvain).

Die Geschichte selbst fand ich eher enttäuschend. Es gab auch hier zwei Elemente, welche man in letzter Zeit ständig in Geschichten dieser Art findet; eine Dreiecks-Liebesgeschichte und ein normales, manchmal unscheinbares Mädchen, welches aber etwas ganz besonderes ist ohne es zu wissen. Das fand ich langweilig, da ich das schon zu oft gelesen habe und es somit einfach nichts Neues mehr ist. Viele der Figuren habe ich auch als zu passiv empfunden. Sie nehmen die strengen Internatsregeln sowie die merkwürdigen Vorfälle mehr oder weniger einfach so hin, ohne die Dinge zu hinterfragen was auf mich unrealistisch wird. Am meisten gestört hat mich jedoch das Thema Spannung. Zu Anfang baut die Autorin sehr viel Spannung auf, doch diese weicht immer mehr einer schnöden Hinhaltetaktikt, denn als Leser erfährt man nichts. Es wird einem nicht der kleinste Hinweis darauf gegeben, was denn dort los ist, was mich gestört hat.

Das Ende kam dann entsprechend plötzlich und stellt für mich kein wirkliches Ende dar. Hier wurde die Geschichte einfach nur unterbrochen und um mehr zu erfahren, muss man den nächsten Band lesen. Dies finde ich äußerst schade, denn ohne den zweiten und ich weiß nicht wieviele weitere Bände, ist der erste Band mehr oder weniger wertlos, weil er keine eigenständige Geschichte beinhaltet. Früher gab es dicke Bücher mit einer Geschichte, heute wohl Serien und Trilogien.

Den Titel finde ich sehr passend. Zwar erfährt man noch nicht wirklich, was es mit der Night School auf sich hat, aber der Zusatz „Du darfst keinem trauen“ ist mehr als passend. Auch als Leser kann man niemandem so ganz trauen, da die Figuren immer wieder überraschend handeln.

Und trotz all dieser Kritikpunkte, die mich teilweise sehr stark gestört haben, hatte das Buch seinen ganz eigenen Charme und konnte mich irgendwie in seinen Bann ziehen, so dass ich es insgesamt recht schnell gelesen habe. Und da mein Freund sich auch den zweiten Band kaufen wird, werde ich diesen wohl auch lesen. Wer sich von den von mir genannten Kritikpunkten ebenfalls gestört fühlt, dem würde ich eher abraten, „Night School – du darfst keinem trauen“ zu lesen. Alle anderen werden jedoch sicher ihre Freude mit dem Buch haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2013
Ein ganzes halbes Jahr
Moyes, Jojo

Ein ganzes halbes Jahr


ausgezeichnet

Lou ist Mitte 20, lebt bei ihren Eltern und jobbt in einem kleinen Café. Mit ihrem Freund ist sie schon lange zusammen, wirklich glücklich ist sie jedoch nicht. Als das Café, in dem Lou arbeitet, schließen muss, benötigt Lou so schnell wie möglich einen neuen Job. Will lebt zwar im selben Ort wie Lou, scheint jedoch aus einer ganz anderen Welt zu kommen. Er ist beruflich erfolgreich, wohlhabend und steht sehr aktiv im Leben. Doch als Will nach einem Unfall vom Hals abwärts gelähmt ist, verliert er die Freude am Leben. Durch eine Stellenanzeige tritt Lou in Wills Leben und es beginnt eine der schönsten und ergreifendsten Geschichten, welche ich kenne.

Bereits nach wenigen Seiten konnte mich Jojo Moyes von ihrem Schreibstil begeistern und ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen. Ich wusste vorher gar nicht, dass Will ein Tetraplegiker ist und war dann sehr überrascht, als sich dies herausstellte, weil ich irgendwie nicht mit dieser Thematik gerechnet habe. Da man diese Tatsache bereits sehr früh im Buch erfährt, sehe ich dies auch nicht als Spoiler an und habe somit kein schlechtes Gewissen, offen darüber zu schreiben.

Wills Behinderung steht im Mittelpunkt der Geschichte. Man erfährt sehr viel über die Schwierigkeiten und Probleme einer solchen Behinderung. Will ist vom Hals abwärts gelähmt und es gibt keine Aussicht auf eine Besserung, ganz im Gegenteil, in Zukunft wird er noch mehr mit den körperlichen Schwierigkeiten einer solchen Behinderung zu kämpfen haben. Deswegen sieht Will in seinem Leben keinen Sinn mehr und auch nach einem missglückten Suizidversuch ist sein Wunsch zu sterben ungebrochen. Deswegen beschäftigt sich die Geschichte auch mit der wichtigen wenn auch sehr harten Thematik der Sterbehilfe und beleuchtet hier sowohl Wills Seite als auch die der Menschen die ihn lieben ganz neutral ohne zu be- oder verurteilen. Als Leser lernt man hier beide Seiten kennen, was mir sehr gut gefallen hat.

Die Geschichte von Lou und Will wird als ganz große Liebesgeschichte beworben. Für mich ist sie das auch und gehört zu den schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Dabei steht die Liebe gar nicht im Vordergrund sondern findet subtil, still und leise im Hintergrund statt. Und gerade das in Kombination mit einer solch schweren Thematik macht sie für mich zu einer wundervollen Liebesgeschichte.

Ich war recht schnell von der Geschichte begeistert und wollte gar nicht, dass es endet. Zum einen natürlich, weil ich Lou und Will gerne durch ihren Alltag begleitet habe, andererseits hatte ich aber auch ein wenig Angst davor, dass mir das Ende nicht gefällt. Diese Angst war jedoch völlig unbegründet, denn ich finde das Ende perfekt.

Während des Lesens musste ich lachen, genauso oft musste ich aber auch weinen. „Ein ganzes halbes Jahr“ hat mich sehr berührt und bewegt und selbst jetzt, über eine Woche nachdem ich es beendet habe, bekomme ich noch eine Gänsehaut, wenn ich an einige der Szenen denke. Ich musste auch immer wieder an den Film „Das Meer in mir“ denken, dessen Protagonist ebenfalls Tetraplegiker ist und sich für das selbstbestimmte Recht auf den Tod einsetzt. Der Film ist ebenfalls sehr empfehlenswert.

Fazit:


„Ein ganzes halbes Jahr“ ist eine wundervolle Geschichte mit einer schwerwiegenden und tiefgreifenden Thematik. Einfühlsam aber auch offen und ehrlich beschreibt die Autorin das Leben der Protagonisten. Für mich gehört dieses Buch jetzt schon zu einem der besten des Jahres.

0 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.