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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Heiki Rud
Wohnort: 
Regensburg

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 08.01.2024
Tar Baby
Morrison, Toni

Tar Baby


sehr gut

Tar Baby entfaltet sich auf einer paradiesischen Insel in der Karibik, wo der pensionierte, wohlhabende Amerikaner Valerian Street mit seiner wesentlich jüngeren Frau Margaret und zwei afroamerikanischen Bediensteten lebt. Die Nichte der Bediensteten, Jadine, genießt die Gunst der Familie Street, was ihr die Möglichkeit eröffnet, als Model zu arbeiten und an der Sorbonne zu studieren. Die Dynamik ändert sich jedoch drastisch, als der Matrose Son in ihr Leben tritt.

Das Buch offenbart sich mir als eine Erzählung zahlreicher Spannungen: zwischen Schwarzen und Weißen, Reichen und Armen, Männern und Frauen, Alten und Jungen. Insbesondere spielt der Rassismus eine zentrale Rolle, wobei der alltägliche Rassismus eindrucksvoll dargestellt wird, oft unbemerkt von der weißen Oberschicht. Besonders mitgenommen hat mich der Rassismus innerhalb der schwarzen Gemeinschaft, und hier konnte ich mich stark in Jadine einfühlen, die oft den Vorwurf hörte, nicht "schwarz genug" zu sein.

Toni Morrison überzeugt erneut mit ihrer bildhaften und poetischen Sprache, wobei dieses Werk stärker von Dialogen geprägt ist als einige ihrer anderen Werke. Morrison gelingt es, den Leser immer wieder zum Nachdenken und zur Reflexion über die soziale Welt, in der wir leben, anzuregen.

Bewertung vom 07.01.2024
Die Wolkengucker
Fritz, Kristina

Die Wolkengucker


ausgezeichnet

Nachdem Wilmas beste Freundin Magarete gestorben ist, ruft sie das zweiwöchentliche Wolkenguckertreffen ins Leben. Per Zufall treffen hier unterschiedliche Menschen aufeinander, die jedoch eins gemeinsam haben. Sie haben alle einen geliebten Menschen verloren und noch nicht ganz mit diesem Verlust abgeschlossen. Gemeinsam in die Wolken schauen und die Trauer bewältigen, macht am Ende vielleicht aus Fremden sogar Freunde.

Das Buch hat mich sehr berührt. Die einzelnen Protagonisten sind sehr nahbar und gut ausgearbeitet. Das Buch wird aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten geschrieben und gibt einem dadurch Einblicke in die Einzelschicksale aller Personen.

Man erwartet ein recht trauriges Buch, jedoch gibt es auch unglaublich viele lustige Momente. Die Geschichte ist zwar ab einem gewissen Punkt vorhersehbar, jedoch stört dies auf keinen Fall. Der leichte und einfache Schreibstil der Autorin passt deswegen perfekt zum Setting und der Geschichte.

Ein wirkliches Wohlfühlbuch über Trauer und Freundschaft.

Bewertung vom 21.12.2023
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1


gut

Die 2-jährige Poppy hat bereits 444.000 Follower auf Instagram. Das tägliche Leben der Kleinen wird von ihren Eltern Lotte und Jens im Internet gestellt. Denn diese verdienen ihr Geld damit. An Lottes Geburtstag möchte das Ehepaar ein entspanntes Wochenende in einem Wellnesshotel genießen. Natürlich wird dies im Netz preis gegeben, sowie dass Poppy sich in der Zeit bei den Großeltern aufhalten wird. Als Poppy spurlos verschwindet ist klar, dass so ziemlich das Internet wusste, wo sich die kleine befindet….

Der Thriller ist auf jeden Fall sehr aktuell und beschäftigt sich mit der Frage wie viel man von dem Leben des eigenen Kindes im Internet teilen sollte. Viele kennen die Gefahren nicht, wer sich diese Bilder alles anschaut und wie toxisch die Anonymität des Internets sein kann.

Die Handlung hat mich nicht ganz überzeugt. Es war für mich nicht ganz schlüssig und gut durchdacht. Zusätzlich ist die Protagonistin nicht sehr überzeugend und ihre Schlussfolgerungen etwas verwirrend. Die vielen Handlungssprünge haben auch nicht dazu beigetragen der Geschichte besser zu folgen. P

Zum Ende wurde es aber doch recht spannend und konnte mich fesseln. Ich hätte mir sehr gewünscht mehr über Poppys Emotionen zu erfahren. Obwohl es in diesem Buch um sie geht, ist sie dennoch nur eine Randfigur.

Bewertung vom 20.12.2023
Die sieben Monde des Maali Almeida
Karunatilaka, Shehan

Die sieben Monde des Maali Almeida


gut

Die Geschichte spielt in Sri Lanka zur Zeit des Bürgerkrieges. Maali Almeida ist ermordet worden. Nun hat er sieben Monde Zeit herauszufinden, wer ihn getötet hat. Ansonsten wird er für immer als Geist in der Zwischenwelt wandeln.

In dem Buch wird einem sehr gut die Geschichte und Kultur des Landes näher gebracht. Ich muss gestehen, dass ich wenig über die politische Lage Sri Lankas wusste und dies höchst interessant fand. Sicherlich kein Buch für zwischendurch, da hier einige Informationen vermittelt werden.

Die Idee des Buches fand ich sehr gut, jedoch hat die Umsetzung ein paar Schwächen. Ich bin mit der Erzählweise des Autors gar nicht klar gekommen. Rückblicke und Geschehnisse in der Gegenwart wechseln sich während der Kapitel ab. Dabei verliert man schnell den Überblick, in welcher Zeitebene man sich befinden. Hier fehlt eindeutig ein roter Faden.

Gewöhnungsbedürfige Geschichte/Schreibstil mit interessanter Umsetzung und Fakten zu Sri Lankas politischer Lage.

Bewertung vom 09.12.2023
Natural Flow
Stark, Miriam

Natural Flow


weniger gut

Ich möchte hier nochmal drauf hinweisen, dass „Natural Flow“ ein Ratgeber ist für ein zyklusorientiertes Leben und kein Sachbuch.

Das Buch gibt einem im ersten Abschnitt einen guten Überblick über den Zyklus und geht im weiteren Abschnitten mehr auf die psychologische Ebene ein und wie man im Einklang mit hormonellen Vorgängen und dem seelischen Empfinden leben kann. Dabei bietet das Buch auch einige Anleitungen anhand Meditationen und seelischen Reisen. Zusätzlich wird die Thematik anhand fiktiven Klienten als Fallbeispiele erläutert.
Die Autorin geht in dem Buch auch speziell auf das Thema Schwangerschaft und Zyklusprobleme ein, sowie Ratschläge wie man ein zyklusorientiertes Leben in seinen Alltag integrieren kann.

Mich hat das Buch leider gar nicht überzeugt. Ich musste mich regelrecht quälen dieses Buch zu Ende zu lesen. 
Der erste Abschnitt war für mich noch der Beste, da hier der Zyklus richtig gut erklärt wurde. Der Ansatz ist an sich nicht schlecht und man erfährt auch ein wenig Wissenswertes.

Der Schreibstil ist nervig und versucht sehr gezwungen auf cool zu machen. Aber vielleicht ist das Buch auch mehr für eine andere Generation/Zielgruppe geschrieben.

Ansonsten geht mir das Buch zu sehr in die Esoterik. Als Naturwissenschaftlerin kann ich damit recht wenig anfangen. 


Bewertung vom 02.12.2023
Was es braucht, das Leben zu lieben
Diome, Fatou

Was es braucht, das Leben zu lieben


gut

Was braucht es, um das Leben zu lieben Fatou Diome zeigt in unterschiedlichen Kurzgeschichten die Leben verschiedener Personen. Zentraler Mittelpunkt aller Geschichten ist immer der Blick auf das eigene Leben, sowie auf Andere. Nicht jeder hat es leicht im Leben, dennoch gibt es glückliche Momente im Leben jedes Menschen, die einen sehr prägen und stärken.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr vielschichtig und verlangt einem sehr viel Konzentration. Dies liegt aber auch sehr an den angesprochenen Themen, die nicht immer angenehm sind.

Ihre Charaktere beschreibt sie sehr detailliert. Die Sicht auf die Gesellschaft ist nicht immer perfekt und regt dadurch sehr zum Nachdenken an, wie wir Andere wahrnehmen. Wie leicht stecken wir selber andere Personen in Schubladen? Dadurch versteht man sehr leicht beide Seiten.

Gutes Buch für zwischendurch, dass ich nicht am Stück lesen konnte, da mich die Geschichten dann doch nicht so gefesselt haben. Letztendlich ist mir die erste Geschichte am meisten im Kopf geblieben. Werde dennoch gern wieder ein Buch der Autorin lesen.

Bewertung vom 30.11.2023
Backen macht glücklich
Runge, Kathrin

Backen macht glücklich


ausgezeichnet

„Backen macht glücklich: Das Familienbackbuch“ hat mir wirklich sehr schöne Backmomente beschert.

Ich kannte die Autorin Kathrin Runge und ihren Blog vorher nicht und werde definitiv auch mal auf ihrem Blog vorbeischauen. Das Buch hat mich sehr überzeugt und es gibt einiges, was laut meinem Mann jetzt seine Lieblingsrezepte sind.

Das Buch bietet einige Infos zu wichtigen Backzutaten und Alternativen, unverzichtbares Backzubehör und Backen mit Kindern. Außerdem klärt einen die Autorin auch über typische Backfehler und Pannenhilfen auf und erzählt über ihre besten Backtipps.

Sehr hilfreich finde ich die Basics über verschiedene Teigarten. Ansonsten liefert das Backbuch Rezepte zu Kuchen aller Art, Süßspeisen und Herzhaftem. Ich habe aus dem Buch Apfelmuffins, Apfel-Crumble, Karottenkuchen-Schnitten und Knusperstangen gemacht. Die Anweisungen waren sehr gut beschrieben und alle Rezepte sind mir auf Anhieb gelungen. Geschmeckt hat es uns auch sehr, weswegen wir definitiv noch mehr aus dem Buch ausprobieren und wiederholen werden.

Bewertung vom 28.11.2023
Der Tag der Hochzeit
Watson, Sue

Der Tag der Hochzeit


weniger gut

Das Buch „Der Tag der Hochzeit von Sue Watson wird als spannender Psychothriller mit Plottwists beworben. Meiner Meinung nach ist der Klappentext irreführend und passt gar nicht zur Geschichte dieses Buches.

Inhalt:
Alice ist vor kurzem geschieden und flüchtet vor ihren Problemen nach Korfu. Dort möchte sie sich nicht nur erholen, sondern auch einem Geheimnis auf dem Grund gehen.

Fazit:
Die Protagonistin Alice war mit von Anfang an unsympathisch. Dies hat sich auch nicht während dem Buch geändert. Personen, die vor ihrem Problem weglaufen und keine Verantwortung übernehmen wollen, kann ich einfach nichts abgewinnen. Probleme im Alkoholzu ertränken, ist meiner Meinung nach auch keine Lösung. Am liebsten hätte ich Alice einmal richtig durchgeschüttelt um sie zur Vernunft zu bringen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir prinzipiell gefallen. Das Buch hat sich flüssig gelesen und die Länge der Kapitel war annehmbar. Da dies mein erstes Buch der Autorin ist, würde ich es trotzdem noch nicht ausschulen wieder ein Buch von Sue Watson zu lesen.

Es gab zwar einige Plottwists in diesem Buch, aber einiges war sehr vorhersehbar und nicht überraschend.

Bewertung vom 26.11.2023
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


ausgezeichnet

Hope's End von Riley Sager ist mein erstes Buch dieses Autors und ich bin richtig begeistert von diesem packenden Psychothriller.

Im Jahr 1929 wird die Familie Hope blutig ermordet, einzig die 17-jährige Leonora Hope überlebt diesen Abend und gilt als einzige Verdächtige. Diese streitet die Tat natürlich ab. 50 Jahre später kann Leonora nur noch ihren linken Arm benutz, da sie aufgrund eines Schlaganfalls gelähmt ist. Mithilfe einer Schreibmaschine beginnt sie ihre Geschichte der jungen Pflegerin Kit anzuvertrauen. Doch nicht jeder möchte, dass die Geheimnisse dieser grausamen Nacht an Licht kommen…

Das Setting und die Stimmung des Buches haben mich begeistert. Dem Autor gelingt es sehr gut, die düstere und bedrückende Atmosphäre eines Herrenhauses auf einer Klippe zu erzeugen.

Die junge Pflegerin Kit steht hier im Mittelpunkt. Wir begleiten sie bei ihrer Suche nach der Wahrheit. Ihre Diskussionen mit Leonora erfolgen hauptsächlich über die Schreibmaschine. Dadurch, dass Leonora nur mithilfe der Schreibmaschine kommunizieren kann, gibt es immer wieder Abschnitt im Buch, die die Ereignisse der Vergangenheit, geschrieben aus Leonoras Sicht erzählen.

Habe bis zum Schluss mitgefiebert und war sehr überrascht über die Auflösung. Dies war sicherlich nicht mein Letzter Roman von Riley Sager.