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Lesegockel

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2022
Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1


ausgezeichnet

Drei schrullige Damen ermitteln
Eine rüstige Seniorin, eine neurotische Pfarrersfrau und eine neugierige Hundesitterin bilden einen charismatischen Detectivclub

Aufregung liegt in der Luft, denn in der beschaulichen Kleinstadt Marlow werden Bürger mit einer historischen Waffe ermordet. Doch was ist das Motiv? Nachdem Mrs Judith Potts Nachbar der erste Tote war, ist die rüstige Seniorin neugierig geworden und beginnt zu recherchieren. Die Kreuzworträtsel-Autorin trifft hierbei auf die Pfarrersfrau Becks und die Hundesitterin Suzie, welche sie in den Ermittlungen unterstützen und gemeinsam versuchen sie, den Fall zu lösen. Ein amüsanter Detectivclub hat sich gebildet, der mit Humor und den schrulligen Eigenarten der drei Damen für gute Unterhaltung sorgt.

Das Cover zeigt den Blick auf eine typische englische Kleinstadt und passt zum Genre klassischer englischer Krimi. Ein flüssig unterhaltsamer Sprachstil sorgt für angenehme Leseunterhaltung und man fühlt sich als viertes Mitglied des Marlow Mordclubs und hat die Bilder der Kleinstadt vor Augen.
Die Protagonisten und Mitglieder des Mordclubs „Judith, Suzie und Becks“ sind authentisch, sympathisch und jede hat ihre Eigenheiten und Charakterzüge. Alle kennen sie eines der Opfer und sind deshalb sehr interessiert daran, den Fall zu lösen und gehen hierbei auch Wagnisse ein.
Es macht Spaß ihre Ermittlungen zu begleiten, bei denen sie meist der Polizei immer eine Nasenlänge voraus sind. Spannung ist vorhanden und der Fall bleibt bis zum Ende undurchsichtig und lässt den Leser mitraten.

Eine unterhaltsame, humorvolle Kriminalgeschichte mit Charme im englischen Stil und amüsanten Protagonisten. Absolut lesenswert – ich kann das Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 20.03.2022
Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2
Langroth, Ralf

Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Zeitgeschichte im geteilten Berlin 1954

Nach dem ersten Buch „Die Akte Adenauer“ ermittelt Philip Gerber wieder in brillianter Weise als Kommissar des BKA in der Nachkriegszeit Deutschlands. Das Buch hat mich, bereits wie der erste Band, sofort in seinen Bann gezogen und die Geschichte hat mich von Anfang bis Ende gefesselt.

Nach dem fragwürdigen Verschwinden des Verfassungsschutzpräsidenten Otto John und zeitgleich der „roten“ Journalistin Eva Herden, die wir als Gerbers Freundin bereits aus dem ersten Band kennen, führt die Spur ins geteilte Berlin. Was hat Gerbers Freundin mit der Entführung – oder war es ein freiwilliges Überlaufen – von Otto John zu tun? Warum ist sie ebenfalls abgetaucht?
Der Autor gibt authentische Eindrücke des durch den Krieg zerstörten und sich nun in der Wiederaufbauphase befindenden Berlins wieder und schildert wieder eine spannende Geschichte aus der Zeit der jungen BRD und des kalten Krieges. Und wieder war es der Bundespräsident Konrad Adenauer persönlich, der BKA-Kommissar Gerber diesen Auftrag gab. Einen Auftrag, bei dem er es mit Zuständigkeits- und Machtkämpfen innerhalb der westdeutschen Ermittlungseinheiten zu tun hat und dabei auch zwischen die Fronten der Geheimdienste von Ost und West gerät.
Neben den beiden Hauptcharakteren treten mit seinem Kollegen Sattler oder dem schlüpfrigen Reporter Lüttke weitere interessante Charaktere in Erscheinung.

In gewohnt flüssigem und spannungsgeladenem Schreibstil erzählt Ralf Langroth wieder diesen gut recherchierten politischen Thriller.
Ein Buch, das ich jedem der gerne Romane mit zeitgeschichtlichem Hintergrund liest, nur empfehlen kann. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 20.03.2022
Römer müssen draußen bleiben / Idefix und die Unbeugsamen Bd.1
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Choquet, Matthieu

Römer müssen draußen bleiben / Idefix und die Unbeugsamen Bd.1


ausgezeichnet

Idefix und seine Rasselbande

Alle Fans von Asterix lieben ihn schon seit Jahrzehnten, den kleinen, hübschen und schlauen Hund von Obelix. Im Comic Idefix und die Unbeugsamen erleben wir unseren Idefix im Jahr 52 vor Christus, als er Obelix noch nicht kannte. Schon zu dieser Zeit war er der Anführer einer äußerst mutigen Hundetruppe, die unermüdlich in Lutetia gegen die Besetzung durch die Römer kämpft.
In drei lustigen Geschichten zeigen Idefix zusammen mit der vergesslichen und schnellen Turbine, dem starken Dertutnix, der schönen Katze Sardine und der Taube Astmatix, wie sie die Römer mit ihren Kampfhunden an der Nase herumführen. Auch der Druide Amnesix mit seinem Uhu Weissnix unterstützen die Truppe mit selbstgebrauten Zaubertränken.
Am Ende dieser Geschichten gibt es, wie auch in den Asterix-Bänden, ein Festmahl für alle Freunde.
Das Cover des Buches im kleinen Format zeigt Idefix zusammen mit seiner Truppe, die jeder Leser schnell in sein Herz schließt. Die Zeichnungen sind hervorragend gemalt und ähneln stilistisch sehr den Asterix-Heften. Selbst beim mehrmaligen Lesen der kurzen Geschichten, entdeckt jeder Leser noch neue Details in den Bildern, die jeden schmunzeln lassen. Der Schreibstil ist für Kinder und Erwachsene sehr flüssig und entspannt lesbar.
Ein sehr gelungener Start von Idefix in eine Solokarriere. Ich freue mich schon auf weitere Bände.
Ich kann den Kauf des ersten Bandes genannt „Römer müssen draußen bleiben“ sehr empfehlen und ich wünsche allen ganz viel Spaß beim Lesen.

Bewertung vom 21.01.2022
Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1
Ley, Aniela

Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1


sehr gut

Entzückende Zeitreise ins Jahr 1816

Wenn du plötzlich Droschken und Pferdekarren vor dir hast, Texte im Kerzenschein lesen musst und für Frauen der Politikteil aus der Zeitung genommen wird, damit ihr Gemüt nicht überfordert wird, dann bist du zu Beginn des 19. Jahrhundert angekommen.
Genau das passiert Zoe, die eigentlich ein Auslandsjahr auf einem herrschaftlichen Internat in London macht und bei einer Mitternachtsparty in einen Spiegel schaut. Plötzlich landet sie im Jahr 1816, ist Zofe der adeligen Jugendlichen Miss Lucie und muss versuchen sich schnell in ihre Rolle einzufügen und sich der Etikette anzupassen. Eigentlich heißt sie in der Vergangenheit Traudelwald, doch nicht nur mit der Änderung ihres Namens in Zoe mischt sie die Vergangenheit ordentlich auf, sie schafft es Miss Lucie aus ihrem Schneckenhaus zu locken und wird in Briefform eine Influenzerin der damaligen Zeit. Hierbei erlebt sie auch abendliche Ballveranstaltungen, den Modesalon von 1816 und herrschaftliche Picknicke mit reichlich Dienern. Und sie stellt fest, dass sie nicht alleine in der Zeit zurückgereist ist, sondern der 20-jährige Lord Hayden Falcon-Smith dieses Schicksal teilt und sie gemeinsam herausfinden müssen, warum sie in der Vergangenheit sind und wie sie wieder zurück kommen.

Das Buch ist mit seinem türkis-pinkem Cover mit Blumen und der jungen Lady sehr auf jugendliche Mädchen ausgerichtet, sieht schön aus und hat mit dem Hashtag London Whisper einen ungewöhnlichen Titel, der Neugierde weckt.
Aniela Ley schreibt ihre Zeitreise-Story sehr lebendig und bildlich, sodass ich sehr schnell im Buch und im Jahr 1816 angekommen war und eine gute Vorstellung von Kleidung und Orten der damaligen Zeit bekam. Mit dem flotten Schreibstil bin ich schnell durch die Seiten geflogen.
Die Idee zu dem Buch gefällt mir, zwar erinnert das Buch an Zeitenzauber und die Edelstein-Triologie, aber wem diese Geschichten gefallen, dem gefällt bestimmt auch dieses Buch. Zeitreisen kommen meiner Meinung nach nicht aus der Mode und durch diese hier bekam man ein wenig eine Vorstellung davon, wie es für eine Jugendliche gewesen sein könnte in der sogenannten Regency-Zeit (1811-1820) in Großbritannien zu leben, in der die Rolle von Frauen und jungen Mädchen noch eine andere war.
Die Protagonisten Zoe, Miss Lucie und Hayden waren alle sympathisch und insbesondere Zoe und Miss Lucie durchlebten jeweils eine Entwicklung. Miss Lucie wurde von der unscheinbaren Lady zu einer unternehmungslustigen jungen Frau und Zoe passte sich rasch ihrer Rolle als Zofe an, bekam jedoch bald mehr Ansehen und freundete sich mehr mit Adelstöchtern an, als es vermutlich üblich war. Sie war stets positiv denkend und optimistisch und versuchte damit auch andere anzustecken.
Hayden, der im heutigen London eigentlich Student ist, tritt als geborener Lord und Gentlemen auf und ist ein gut aussehender junger Mann, nachdem sich die Frauenwelt umdreht.
Von den verschiedenen Nebencharakteren, die sehr unterschiedlich und meistens authentisch sind, hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe und Entwicklung gewünscht. Trotz allem haben sie sich gut in die Geschichte eingefügt und diese bereichert.

Insgesamt hat mir dieses Buch ein entzückendes, zügiges und unterhaltsames Lesevergnügen bereitet und es hat Spaß gemacht auf diese Zeitreise zu gehen.
Einen Stern Abzug gibt es leider für den gemeinen Cliffhanger am Ende des Buches und so viele offen gebliebene Fragen, deren Lösungen sich wohl erst in den Folgebänden ergeben. Ich hätte gerne schon in diesem Band mehr Hintergründe zur Zeitreise erfahren.
Nun warte ich auf den nächsten Band und freue mich dann mehr über Zoe und Hayden zu lesen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2022
In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


ausgezeichnet

Spannender Taunuskrimi im Umfeld des Verlagswesens
Nele Neuhaus nimmt uns erneut mit in den Taunus auf Mörderjagd mit Pia Sander und Oliver von Bodenstein.

Eine Literaturagentin wird vermisst, bald darauf wird ihre Leiche gefunden und ein Verlagshaus birgt düstere Geheimnisse. Mit ihren Ermittlungen lassen Sander und von Bodenstein uns tief in die Welt des Winterscheid-Verlags eindringen. Alte Freundschaften spielen dabei eine wichtige Rolle. Je tiefer sie in den Fall eintauchen, desto mehr verstricken sie sich in der Vergangenheit und es gilt ein wohl gehütetes Geheimnis ans Licht zu holen.

Das Cover ist düster, verheißt Spannung und passt zu den bisherigen Neuhaus Taunuskrimis.
Die bekannte Krimi-Autorin überzeugt uns wieder mit angenehmer und bildlicher Sprache und einem spannenden Fall, dieses Mal im Kreis des Verlagswesens.

Mit authentisch dargestellten Charakteren wird der Taunus erneut lebendig. Die Spannung baut sich rasch auf, ist durchweg erhalten und hat unerwartete Wendungen, sodass man zum Mitraten und Mitfiebern animiert wird.

Ein spannender Krimi, der toll unterhält, auch ohne Kenntnis der anderen Nele Neuhaus Bände sich gut lesen lässt und für jeden Krimi-Fan zu empfehlen ist.

Bewertung vom 10.12.2021
Die falsche Zeugin
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin


ausgezeichnet

Geister der Vergangenheit sorgen für Gänsehaut

Dieses Buch erzeugt Hochspannung und geht unter die Haut. Brandaktuell spielt es im Jahr 2021 und auch die Corona-Pandemie wurde eingearbeitet.

Als Anwältin führt Leigh Collier ein zufriedenes Leben, bis sie die Strafverteidigung eines Vergewaltigers übernimmt. Schlagartig wird sie von der Vergangenheit eingeholt und ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, denn sie kennt den Angeklagten. Hat er sie bewusst ausgewählt ? Ein Geheimnis von ihr und ihrer Schwester Callie droht ans Licht zu kommen.

Das Cover mit der zerrissenen Läuferin passt gut für den spannenden Thriller.
Karin Slaughters Schreibstil ist unglaublich fesselnd und ein Pageturner. Die Geschichte wird bei ihr lebendig und man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Inhaltlich ist das Buch durchweg spannend und nichts für schwache Nerven. Einzelne Szenen werden teilweise sehr direkt und auch brutal geschildert, was jedoch typisch für Karin Slaughter ist. Durch viele spannende und unvorhersehbare Wendungen und überraschendem Ende ist Hochspannung garantiert.
Die Charaktere sind authentisch, vielschichtig und vertreten verschiedene Teile der Gesellschaft. Insgesamt wirkt die gesamte Szenerie sehr real.
Es ist ein sehr gelungenes Buch einer Bestsellerautorin.

Eine klare Leseempfehlung für Karin Slaughter Fans und Freunde von spannenden Thrillern mit Gänsehautmomenten.

Bewertung vom 21.11.2021
Wir sind schließlich wer
Gesthuysen, Anne

Wir sind schließlich wer


ausgezeichnet

Adlige Familiengeschichte einer Pastorin
In flüssigem, ansprechendem Schreibstil erzählt Anne Gesthuysen eine spannende Familiengeschichte. Die einzelnen Charakter sind in ihren Rollen gut dargestellt und zeigen interessante Einblicke in die Welt des Landadels und das ländliche Gemeindeleben am Niederrhein. Der Titel des Buches „Wir sind schließlich wer“ passt gut zu dieser Geschichte.
Das Standesdenken der Mutter wird von der einen Tochter Maria, die mit einem Grafen verheiratet ist, eifrig nachgelebt, während Anna die rebellische Tochter darstellt, die bereits mit 14 aus Protest gegen die alten Ansichten der katholischen Kirche zum evangelischen Glauben wechselt und später Pastorin wird.
Als Vertretung des erkrankten Pastors übernimmt Anna eine neue Stelle in der Gemeinde Alpen am Niederrhein – und sie wird als junge, geschiedene Frau mit Adelstitel nicht gerade freundlich empfangen und zunächst argwöhnisch betrachtet.
Mit der wegen eines Bankskandals erfolgten Verhaftung ihres Schwagers und dem späteren Verschwinden des elfjährigen Neffen Sascha, zu dem Anna eine enge freundschaftliche Beziehung hat, wird Anna zusätzlich vor große Herausforderungen gestellt. Ihre Schwester Maria braucht Hilfe in dieser schwierigen Lage. Dies offenbart dann tiefe Einblicke in die Vergangenheit und die Situation lässt die familiären Bande der beiden Schwestern wieder enger werden. Abwechslungsreich und mit immer wieder unerwartender Wendungen steht Anna hier ihre Frau im Gemeinde- und Familienleben. Und bei alldem darf dabei ihr treuer Goldendoodle Freddy nicht vergessen werden, der ihr immer Halt gibt.

Dies ist mein erstes Buch von Anne Gesthuysen und die dramatischen vielschichtigen Ereignisse um Anna und ihre adelige Familie haben sich aufgrund der angenehmen Sprache ausgesprochen gut und kurzweilig lesen lassen, ja die Geschichte ließ einen auch immer wieder schmunzeln und einfach nicht mehr los.
Ich kann dieses Buch nur weiter empfehlen und werde jetzt auch noch andere Bücher der Autorin lesen.

Bewertung vom 22.10.2021
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


ausgezeichnet

Spitzbubenduft, Weihnachtskatastrophen und Besuch aus Japan

Als Liebhaber der Bücher von Kommissar Kluftinger ist es für mich eine große Freude jetzt auch eine Weihnachtsgeschichte mit Klufti erleben zu dürfen.
Schon der Gedanke an den Duft von Erikas Spitzbubenplätzchen weckt pure Adventsfreude in mir. Da Erika von der Leiter fällt und ins Krankenhaus kommt, muss Klufti die Aufgaben von Erika für die Festvorbereitungen übernehmen. Das ist der Beginn aller Katastrophen und da auch noch der japanische Schwiegervater seines Sohnes zu Besuch kommt und eine typische Allgäuer Weihnacht erleben möchte, werden Kluftis Weihnachtsvorbereitungen sehr dynamisch und einzigartig.
Volker Klüpfel und Michael Kobr haben dieses Buch mit dem winterlichen Cover mit Schneelandschaft und Nikolaus mit Sack und Ostergeschenken in gewohnt humorvollem und sehr flüssig lesbarem Schreibstil geschrieben.
Katastrophe 1 bis Katastrophe 24, das ist die Gliederung des Buches „Morgen, Klufti, wird’s was geben“ und damit ist das Buch auch als Adventskalender bestens geeignet und ich werde es im Dezember, täglich ein Kapitel, erneut lesen.
Dieses Buch ist ein ideales Nikolausgeschenk, absolut lesenswert. Schon zu Beginn des Buches wird der Leser in Adventsstimmung fallen und schmunzelnd darf man Kluftis Weihnachtsstress aus sicherer Leserdistanz miterleben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2021
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


ausgezeichnet

Düstere Ereignisse in den Schweizer Bergen
Das in eisblauen Farben gehaltene Cover passt zu der düsteren geheimnisvollen Story und weckte mein Interesse.
Vor 21 Jahren geschahen geheimnisvolle Dinge in einem einsamen Schweizer Bergdorf – 3 Freundinnen wurden entführt. Zwei Mädchen wurden ermordet. Das dritte Mädchen, Valeria, hat überlebt, ist von der Entführung und dem Erlebten traumatisiert, hat aber keine Erinnerungen an das Geschehene mehr. Um zu vergessen, hat sie damals das Dorf verlassen.

Die Ereignisse scheinen sich nun zu wiederholen, als jetzt wiederum ein Mädchen verschwindet. Mittlerweile ist sie, Leutnant Valeria Ravelli, eine erfolgreiche Agentin bei Interpol und es ereilt sie aus dem einsamen kleinen Bergdorf der Hilferuf ihres Jugendfreundes. Valeria muss sich nun ihrer eigenen Vergangenheit stellen, um das Verschwinden aufklären zu können.
Die Stimmung im Bergdorf ist eisig und düster und die verschlossenen Einwohner sind abweisend, wortkarg und keine große Hilfe bei der Suche nach der vermissten Nora. Wird es gelingen, sie noch lebend zu finden?

Als Leser ist man hautnah mit Valerias Gedanken und bruchstückhaften Erinnerungen unterwegs. Allerdings dauert es bis nach der Hälfte der Geschichte, bis die sich steigernde Spannung einen nicht mehr loslässt. Der Autor beschreibt mit gelungenen bildhaften Worten eine spannende Geschichte, verknüpft mit psychischen Elementen in einer düsteren Atmosphäre, und einem Ende, mit dem man nicht unbedingt gerechnet hat.
Ein wirklich lesenswerter Krimi.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2021
Arkas Reise / Die Stadt ohne Wind Band Bd.1
Devillepoix, Éléonore

Arkas Reise / Die Stadt ohne Wind Band Bd.1


ausgezeichnet

Bildgewaltig - Fantasievoll - Bezaubernd
„Stadt ohne Wind - Arkas Reise“ ist für mich bisher eine der Überraschungen des Jahres. Hinter diesem eher unscheinbaren Buchtitel verbirgt sich eine wundervolle Welt voller Magie und Fantasiereichtum. Das Cover und der Buchrücken gefallen mir mit seiner edlen schwarz-weiß-goldenen Farbgestaltung sehr gut und gibt mir einen ersten Blick auf die Stadt Hyperborea, in der die Geschichte spielt.

Die 13 jährige Arka kämpft sich mit ihrem Halb-Einhorn Zwerg durch in die einzige Stadt, in der Magie erlaubt ist: Hyperborea. Eine Stadt, die in 7 Ebenen aufgeteilt ist, von dem Herrscher Basileus mit seinem Magierrat regiert wird und in der vor allem Macht, Reichtum und Magie zählen. Auf der Suche nach ihrem Vater wird Arka Magierschülerin bei Lastyanax, einem sehr schlauen, frischgebackenem Magier. Als Magier aus dem Rat ermordet werden, versuchen die beiden heimlich zu ermitteln, stoßen dabei auf Geheimnisse und bilden gemeinsam ein großartiges Team.

Éléonore Devillepoix ist mit ihrem Debütroman ein erstes Meisterstück gelungen, in welchem sie eine Welt voller liebevoller, facettenreicher Charaktere und magisch, bezaubernde Orte aufgebaut hat. Ihr Schreibstil ist bildgewaltig, flüssig, gut ausgeschmückt und vermittelt große Spannung. Orte und Personen werden gut vorstellbar beschrieben und vor meinem inneren Auge hat sich rasch ein Bild von Hyperborea gebildet. Die Protagonisten, sowie Nebencharaktere sind vielschichtig und lebendig. Arka ist intelligent, aufgeweckt, frech, mutig und neugierig, wodurch sie sich immer wieder in gefährliche Situationen bringt. Dies ist ihr jedoch oft lieber, als ihre Nase in Bücher zu stecken. Ihr Mentor Lastyanax hat selbst gerade erst seine Magierprüfung mit Bravour abgelegt und es trotz einiger Hindernisse anschließend direkt in den Rat der Magier geschafft. Er ist zielstrebig, wissbegierig und lässt sich nicht von vordergründigen Informationen blenden, zudem ist er sehr talentiert in der Anwendung von Magie. Die Meister - Schüler - Verbindung und teils geschwisterliche Beziehung zwischen Arka und Lastyanax ist dynamisch und gut gelungen.
Daneben gibt es weitere Personen, die immer wieder Arkas Weg kreuzen und die mir in ihrer Verschiedenartigkeit und Ausarbeitung gut gefallen haben.

Inhaltlich hat das Buch mehr geboten, als ich erwartet hatte. Auf der Suche nach ihrem Vater hat Arka es in der großen Stadt Hyperborea in den Kreis der Magier geschafft und es kommt zu spannenden und unerwarteten Ereignissen. Der Spannungsbogen war für mich durchgehend erhalten. Die Handlung ist detailreich, aber stets flott voran schreitend, ohne dass sie sich im Detail verliert. Manche Rätsel werden in diesem Buch gelöst, manches bleibt am Ende ungelöst und macht neugierig auf den nächsten Band.

Ein wunderschönes, bildgewaltiges Leseerlebnis für Jung und Alt, ein Abenteuer für alle, die gerne in fantasievolle Welten eintauchen. Ich freue mich schon sehr auf die weitere Geschichte von Arka und auf Band 2.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.