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MaWiOr
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Halle

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Insgesamt 3573 Bewertungen
Bewertung vom 15.11.2024
Ich tat die Augen auf und sah das Helle
Kaléko, Mascha

Ich tat die Augen auf und sah das Helle


ausgezeichnet

Das literarische Werk von Mascha Kaléko hat seit langem im Deutschen Taschenbuch Verlag München eine würdige und verdienstvolle Heimstatt gefunden. In den letzten Jahrzehnten sind hier schon zahlreiche Ausgaben erschienen; darunter 2012 eine vierbändige Ausgabe ihrer Sämtlichen Werke und Briefe.

Zum 50. Todestag am 21. Januar 2025 hat der Verlag nun eine leinengebundene Jubiläumsausgabe mit einer Auswahl von Gedichten und Prosa vorgelegt. Mascha Kaléko fand in den zwanziger Jahren in Berlin Anschluss an die literarische Boheme der Reichshauptstadt. Hier verkehrte sie mit Tucholsky, Ringelnatz, Kästner und anderen Literaten. Ihre Gedichte erschienen in zahlreichen Zeitungen. 1933 hatte sie mit dem „Lyrischen Stenogrammheft“ ihren ersten großen Erfolg. Die von der „Neuen Sachlichkeit“ beeinflussten Verse waren „Gebrauchspoesie“, für den Alltag bestimmt, voller Ironie und Sehnsucht nach dem kleinen Glück. Doch bereits im Mai 1933 wurde das Buch verbrannt und Mascha Kaléko erhielt Schreibverbot. 1938 emigrierte sie mit ihrem zweiten Mann nach New York. Ihr restliches Leben verlief recht unglücklich. Krankheit und Einsamkeit bestimmten die Exiljahre in den USA und Israel, wohin sie 1966 übergesiedelt war. Bescheidene Bucherfolge nach dem Krieg halfen nicht mehr; schwere Schicksalsschläge zerstörten ihren Lebenswillen. Sie starb am 21. Januar 1975 in einem Züricher Spital.

Der Schriftsteller und Herausgeber Daniel Kehlmann hat eine gelungene Auswahl zusammengestellt, die chronologisch Gedichte und Prosa vorstellt, die charakteristisch für ihre Schaffensperioden sind. In seinem Vorwort beleuchtet er kurz die Biografie von Mascha Kaléko. Fazit: Die Neuerscheinung ist ein würdiger Beitrag zum bevorstehenden Jubiläum und eine guter Einstieg in ihr Werk.

Bewertung vom 12.11.2024
Der Kurator
Götze, Moritz; Tannert, Christoph

Der Kurator


ausgezeichnet

Ein Kurator ist gewöhnlich ein Ausstellungsmacher; doch in den letzten Jahrzehnten hat sich ihr Wirkungsbereich wesentlich erweitert. Sie sind Ausstellungsmanager geworden, die neue innovative Ausstellungsformate schaffen. So ein „Kurator par excellence“ war Peter Lang (1958-2014).

Zu seinem 10. Todestag ist in der beliebte Reihe der „Mitteldeutschen Kulturhistorischen Hefte“ des Hasenverlags eine reich illustrierte Würdigung erschienen. In Heft 51 beleuchtet der Ausstellungsmacher Christoph Tannert ausführlich Leben und Wirken von Peter Lang. Nach abgebrochenem Physik- und anschließendem Kulturwissenschaft-Studium erwarb sich Lang Ende der 1980er Jahre erste Sporen als Galerist, vor allem im mitteldeutschen Raum, in Leipzig und Halle. So war er der erste Galerist von Neo Rauch. Lang hatte ein Gespür für interessante, ja ausgefallene Ausstellungen, die auch im Ausland Beachtung fanden.

Wie Tannert betont, war Peter Lang ein Praktiker, er wagte immer etwas Neues, war Initiator diverser Kunstprojekte und –aktionen. Während es andere Kurator*innen in die Kunstmetropolen zog, bevorzugte Lang die deutsche Provinz, um hier das Publikum anzulocken. Ihm war Kunst wichtiger als Kommerz.

Im Kunstraum Kaisersaschern (Lützen/Pobles) und in der Dependance Kaisersaschern (Halle/Saale) wird mit einer Kunstaustellung und einer Veranstaltungsreihe vom 7. September bis 6. Oktober 2024 an Peter Lang erinnert – mit zahlreichen Werken der von ihm betreuten Künstler. Kuratiert von Christoph Tannert und Moritz Götze. Die Hasenverlag-Neuerscheinung ist gewissermaßen die Begleitpublikation zu dieser Ausstellung.

Bewertung vom 04.11.2024
Kühe im Gleis
Rohn, Reinhard

Kühe im Gleis


ausgezeichnet

Wenn einer eine (Bahn-) Reise tut, dann kann er was erzählen, denn Bahnreisende werden häufig vom Schicksal geprüft. Bei einer Reise mit der Bahn können so viele Dinge schiefgehen, die man gar nicht für möglich hält.

Reinhard Rohn war rund 25 Jahre passionierter Bahnreisender; der ehemalige Lektor und Verlagsleiter war berufsmäßig, ausgestattet mit einer Bahncard 100 für die zweite Klasse, viel mit der Bahn unterwegs. Da hat er schon jede Menge Verspätungen und Zugausfälle erlebt. Seine Bahnerlebnisse erzählt er in „Kühe im Gleis“. Ein großer Feind ist das Wetter: im Sommer gibt es ausgefallene Klimaanlagen und im Winter vereiste Weichen. Bahnstreiks legen den Bahnverkehr unabhängig von der Jahreszeit lahm. Auch ein Funkloch auf der Strecke kann zu einem Stillstand führen. Auch Kühe im Gleis, ein alleingelassener Rucksack oder eine Umleitung können zu einem Tohuwabohu auf der Schiene führen.

Eine köstlich humorvolle Lektüre, die wunderbar die Wartezeit verkürzt, wenn man einmal seinen Anschlusszug verpasst. Auch die Illustrationen von Mawil sind Augenweide. Die Neuerscheinung mit dem Mini-Format passt außerdem in jedes Reisegepäck.

Bewertung vom 04.11.2024
Afrikanische Wege
Teller, Janne; Urban-Halle, Peter

Afrikanische Wege


ausgezeichnet

In Janne Tellers Kurzroman „Afrikanische Wege“ aus dem Jahr 2013 sind eine Frau und ein Mann im Auto unterwegs durch die brütende Hitze Kenias. Das Ziel der namenlosen dänischen Journalistin auf dem Beifahrersitz ist das Karen Blixen-Museum in Nairobi, wo es spuken soll. Fahrer ist ihr Mann Paul, von dem sie sich scheiden lassen will, denn sie kann ihren ersten Ehemann Albert nicht vergessen. Der afrikanischen Bürgerrechtskämpfer wurde 1992 ermordet.

Trotz mehrtätiger Recherchen gibt es jedoch keine Anhaltspunkte für übernatürliche Geschehnisse. Dafür kommen die Erinnerungen an ihren ehemaligen Gatten und ihre Liebe zu der afrikanischen Landschaft wieder zurück. Dazu kommt die Untreue ihres jetzigen Ehemanns, der nur Augen für die afrikanische Museumsführerin hat.

Für ihr literarisches Schaffen wurde Janne Teller vielfach ausgezeichnet. Ihr einfühlsamer Text entstand während ihrer Zeit als UN-Friedensvermittlerin in Afrika. Er ist jetzt als kompakte und preiswerte Ausgabe als dritter Band der Reihe „Miniaturen“ im Verlag Sol et Chant erschienen.

Bewertung vom 31.10.2024
Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen
Heldt, Dora

Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen


ausgezeichnet

In ihrem neuen, recht umfangreichen Roman behandelt die Bestseller-Autorin Dora Heldt wieder Frauenschicksale. Kurz nach ihrem 65. Geburtstag muss Johanne Johansen erfahren, dass das traditionsreiche Familienunternehmen vor der Pleite steht. Die Elbreederei Kurt Johansen & Söhne war das Lebenswerk Ihrer Eltern. Von wegen Ruhestand und Pensionierung. Doch Johanne weiß, dass sie es allein nicht stemmen kann. Also sich mit ihrer zehn Jahre jüngeren Cousine Luise Gehrke zusammentun, obwohl sich beide nicht sonderlich gut verstehen? Doch mit der Aufgabe werden Gegensätze überwunden. Mit vielen neuen Ideen und der Hilfe anderer weiblicher Familienangehöriger leiteten sie etliche Maßnahmen ein, um die Arbeitsplätze zu retten und die Reederei wieder konkurrenzfähig zu machen. Am Ende können die Sektkorken knallen.

Dora Heldt gelingt es wunderbar, die Entwicklung der einzelnen Protagonistinnen und ihre unterschiedlichen Charaktere vortrefflich zu beschreiben. Fazit: Ein großer und unterhaltender Familienroman.

Bewertung vom 31.10.2024
Jugend im Lichte des Vaters
Ebermayer, Erich

Jugend im Lichte des Vaters


ausgezeichnet

Der 1900 in Bamberg geborene Erich Ebermayer wuchs als Sohn des Oberreichsanwalts in Leipzig auf, studierte Jura und arbeitete anschließend ebenso wie sein Vater als Anwalt. Daneben betätigte er sich als Schriftsteller. Nach einem ersten Novellenband folgten zahlreiche Romane, die ihn in Deutschland und im Ausland bekanntmachten. Ab 1934 verdiente er seine Lebensgrundlage dann als freier Schriftsteller, doch nach 1945 setzte er seine Anwaltstätigkeit fort. Nebenbei schrieb er Drehbücher. Ebermayer starb am 22. September 1970 in Terracina (Italien).

Im Lehmstedt Verlag sind nun seine Jugenderinnerungen – vor allem an Leipzig in den 1920er Jahren - erschienen, die ganz im Lichte des Vaters Ludwig Ebermayer standen. Der Sohn blickte natürlich mit Stolz auf seinen äußerst erfolgreichen Vater, dennoch war die Beziehung eine ganz besondere. Der Vater war keine strafende Autorität, sondern mehr ein väterlicher Freund. Erich Ebermayer verlebte also eine unbeschwerte Kindheit und Jugend, auch seine Homosexualität, die er auch in seinen Werken thematisierte, tolerierte der Vater weitgehend. So ist „Jugend im Lichte des Vaters“ nicht nur eine Vater-Sohn-Geschichte, sondern auch eine „Coming-out-Erzählung“. Welchen inneren Kämpfen der Halbwüchsige ausgesetzt war, verraten die Erinnerungen allerdings nicht. Dafür erfahren die Leser*innen viel über die politische und gesellschaftliche Lage der Weimarer Republik. Eine willkommene Neuerscheinung, die nach Jahrzehnten mit dem fast vergessenen Schriftsteller Erich Ebermayer bekanntmacht.

Bewertung vom 30.10.2024
Es wird Nacht, Señorita
Martenstein, Harald

Es wird Nacht, Señorita


ausgezeichnet

Kolumnen findet man inzwischen in vielen Printmedien und auf zahlreichen Webseiten. Die journalistische Kleinform nimmt alle möglichen Themen der Politik und unseres Alltages meist unter die humorvolle Lupe. Seit 2002 schreibt Harald Martenstein schon Kolumnen, die in einigen Zeitschriften erschienen; auch an Sammelbänden konnten sich die Leser*innen erfreuen. Seine Kolumnen haben inzwischen Kultstatus.

Nun liegt mit „Es wird Nacht, Señorita“ eine neue Auswahl vor. Wie immer bohrt Martenstein mit seinen satirischen Texten in den Wunden unserer Zeit. Die Absurditäten und „Beglückungen“ der Gegenwart bieten ihm dabei genügend Stoff. Ob die deutsche Corona-Bilanz … der Erziehungsberater … Sex in der Zukunft … oder Die letzte Generation – Martenstein macht sich Gedanken über Wichtiges und über Nebensächlichkeiten. Manchmal will er auch provozieren, denn er will dafür sorgen, dass es in den politischen Debatten in diesem Land vielstimmig zugeht. Kaum ein umstrittenes Thema und keine politische Korrektheit werden ausgespart, ob der „Abschied von Winnetou“, „Scholzen und Schrödern“ oder „Selbstbestimmt altern“. Martenstein verträgt es nicht, wenn die Leute nur noch ihre eigene Meinung ertragen.

Fazit: Rund siebzig Mal bietet die gelungene Auswahl willkommenen Anlass zum Schmunzeln und Nachdenken. Wie immer eine lohnenswerte Lektüre.

Bewertung vom 30.10.2024
Vorsicht an der Bordsteinkante!
Zinn, David

Vorsicht an der Bordsteinkante!


ausgezeichnet

Seine Zeichnungen begeistern mittlerweile nicht mehr nur die Menschen in Michigan, sondern in der ganzen Welt. Der amerikanische Künstler David Zinn, der jahrelang in der Werbebranche tätig war und auch als Sänger bekannt ist, hat sich als ein Autodidakt auf kleinformatige anamorphotische (3D) Straßeninstallationen spezialisiert. Ob possierliche Mäuse, Hamster, Aliens, Drachen oder geflügelte Schweinchen – seine phantasievollen Zeichnungen aus Straßenkreide begeistern überall Jung und Alt.

Im Mitteldeutschen Verlag ist nun ein Bild-Text-Band erschienen, der mit dem Straßenkünstler und seiner Streetart bekannt macht. Zinns häufigste Motive sind Sluggo (ein hellgrünes Monster mit Stielaugen und respektlosen Gewohnheiten), Philomena (ein phlegmatisches fliegendes Schwein) und Nadine (eine abenteuerlustige Maus). Die Leidenschaft des Kreidemalens betreibt Zinn schon seit 2001. In einer Einleitung bekennt er, warum er sich für Straßenkreide entschieden hat. Obwohl die Straßenbilder nicht aufbewahrt werden können und keinen Anspruch darauf erheben, Kunstwerke zu sein …ist es reine Freude am Spaß. Dazu ist Straßenkreide ein billiges Zeichenwerkzeug.

Die Neuerscheinung stellt mit seiner üppigen Illustration Zinns Kunst in all ihrer farbenfrohen, hypnotischen Pracht vor, indem es auch zuvor nicht veröffentlichte Bilder seiner einzigartigen Kreationen zusammenstellt. Hier kann man die verrückten und täuschend dreidimensionalen Charaktere, die in den letzten Jahren auf Mauern, Kanaldeckeln oder Bordsteinkanten entstanden sind, in Ruhe und mit einem Schmunzeln betrachten.

Bewertung vom 28.10.2024
Mit deutschen Gedichten durch das Jahr 2025 - Tagesabreißkalender zum Aufstellen oder Aufhängen

Mit deutschen Gedichten durch das Jahr 2025 - Tagesabreißkalender zum Aufstellen oder Aufhängen


ausgezeichnet

Schon der alte Geheimrat schrieb: „Man soll jeden Tag wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen ist, einige vernünftige Worte sprechen." Das mit dem täglichen Gedicht lässt sich mit dem Kalender „Mit deutschen Gedichten durch das Jahr 2025“ aus dem Südwest Verlag trefflich bewerkstelligen.

Der Abreißkalender im Format 15 x 11 cm bringt jeden Tag (Sa und So werden dabei zu einem Wochenendtag zusammengefasst) ein kurzes Gedicht, das mitunter einen Bezug zum jeweiligen Tag oder zur Jahreszeit hat. Den Auftakt macht der Vers „Zum neuen Jahr“ von Eduard Mörike. Im Januar und Februar findet man dann vermehrt Gedichte zum Thema Winter, während im März der Frühling Vorrang hat oder im Mai die Liebe und das Lebensglück gefeiert wird. In den Sommermonaten dominieren Gartenverse oder Gedichte, die langen Abende preisen. Schließlich wird es lyrisch herbstlich, ehe sich der Kreis mit Winter- und Adventsgedichten schließt. Der 31. Dezember ist dann Friedrich Hölderlin mit „Der Winter“ vorbehalten.

Das Spektrum der vertretenen LyrikInnen ist dabei sehr breit gefächert, wobei Autoren aus dem 18. und vor allem 19. Jahrhundert überwiegen. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts dagegen ist nicht vertreten (70 Jahre Urheberrecht).

Als langjähriger Lyrikfreund ist mir jedoch besonders positiv aufgefallen, dass der Tageskalender neben so bekannten Namen wie Goethe, Schiller, Heine, Eichendorff, Uhland, Storm, Fontane oder Rilke auch Gedichte von vielen unbekannteren SchriftstellerInnen bietet. So hält der Kalender selbst für den Lyrikkenner so manche Überraschung und Neuentdeckung parat.

Die einzelnen Tagesblätter sind schön gestaltet (mit Vignetten), dass man sicher das eine oder andere Blatt sammelt. (Am Jahresende ist es bei mir immerhin ein erquicklicher Stapel, der nicht in den Papierkorb gelandet ist.) Der Abreißkalender eignet sich sowohl als Wandkalender, aber noch mehr als Schreibtischkalender. Dafür besitzt er eine äußerst stabile Rückwand zum Aufstellen. Ein willkommener Kalender, der jeden Tag einen lyrischen Start in den Alltag garantiert.

Bewertung vom 28.10.2024
Impuls Rembrandt

Impuls Rembrandt


ausgezeichnet

Rembrandt van Rijn (1606-1669) gilt als einer der berühmtesten Künstler nicht nur des Goldenen Zeitalters der Niederlande, sondern der Barockmalerei überhaupt. Er betätigte sich auch als Radierer und Zeichner, führte eine Werkstatt und bildete Künstler aus. Sein Gesamtkunstwerk umfasst Hunderte von Gemälden und Radierungen sowie rund 1000 Zeichnungen.

Im Bestand des Museums der bildenden Künste Leipzig befinden sich zahlreiche Werke von Rembrandts Schülern wie Ferdinand Bol, Gerbrand van Eeckhout, Aert de Gelder oder Jan Victors, während Rembrandt nur mit einigen Radierungen und einer Zeichnung vertreten ist. Die Ausstellung „Impuls Rembrandt“ (3.10.2024 bis 26.01.2025) präsentiert zahlreiche „Schülerarbeiten“ internationaler Leihgeber und rund sechzig Original-Rembrandt-Werke.

Im Hirmer Verlag ist der üppig illustrierte Begleitkatalog zu dieser außergewöhnlichen Ausstellung erschienen. Ausstellung und Katalog widmen sich u.a. Rembrandts Unterricht, dem Atelier als Ort des Unterrichts, der Produktion und der künstlerischen Selbstrepräsentation. Renommierte Kunsthistorik*innen beleuchten außerdem in vier erhellenden Essays besondere Aspekte. So beschäftigt sich Jan Nicolaisen mit „Rembrandts Werkstatt – Zwischen Produktionsstätte und Schule des Sehens“. Dagmar Hirschfelder betrachtet die Tronien in Rembrandts Atelierbetrieb und im Frühwerk seiner Schüler. Während sich Stefan Weppelmann dem Thema „Rembrandt als Inszenierung“ widmet, gibt Sven Pabstmann in „Rembrandt sammeln“ einen Überblick über die Werke des Meisters in sächsischen Sammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts.

Im Katalogteil finden sich die die ausgestellten Werke in meist ganzseitigen Abbildungen, ergänzt durch umfangreiche Informationen zu jedem einzelnen Werk. Fazit: Ausstellung und Katalog bringen Rembrandt vor allem einem jüngeren und heutigen Publikum näher.