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Benutzername: 
Fluxx

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2017
Der Tiger in der guten Stube
Tucker, Abigail

Der Tiger in der guten Stube


sehr gut

Nur für ausgesprochene Katzenfans!
Das Cover mit der süßen Katze auf dem Sofa ist nicht besonders einfallsreich, aber es verleitet Katzenfans dazu, sich das Buch genauer anzuschauen. Eine Mieze ist immer ein Blickfang und auch ich wollte wissen, was sich dahinter verbirgt.

Dabei sollte man bedenken, dass es sich um ein Sachbuch handelt. Wer witzige Anekdoten rund um unsere geliebten Haustiere erwartet, wird enttäuscht werden. Es sind zwar ein paar lustige und überraschende Begegnungen mit großen und kleinen Vertretern ihrer Art vorhanden, doch den Hauptanteil bilden viele Fakten und Zahlen.
Mir als Katzenfan haben diese vielfältigen Betrachtungen aus der Katzenwelt gefallen, allerdings ist dieses Buch sehr speziell. Man muss Katzen schon sehr mögen und auch Interesse an allem rund um die Stubentiger haben, um so etwas in der geballten Form, nicht zu langweilig zu finden.

Die Autorin begibt sich mit ihren auf vielerlei Studien beruhenden Recherchen auf eine Zeitreise und berichtet, wie die Katzen ihren bis heute erfolgreichen Eroberungsfeldzug fast über den gesamten Erdball gewinnen konnten. Sie beleuchtet die Frage, wie sich das Zusammenleben zwischen Mensch und Katze entwickelt hat und warum wir schon seit frühester Zeit so fasziniert von diesen bepelzten Wesen sind. Dazu dienen Beispiele aus dem Katzenkult des alten Ägyptens bis hin zur Überflutung des Internets mit putzigen Katzenvideos, die wir alle so lieben. Manchmal erzählt sie auch von ihrer eigenen Katze namens Cheetoh, was eine wohltuende Abwechslung zu den doch sehr daten- und faktenlastigen Texten darstellt.

Die ausführlichen geschichtlichen, wissenschaftlichen, ökologischen und sozialen Erklärungen aus der Welt der Katzen sind meiner Einschätzung nach, fundiert und glaubhaft.
Lustige Zeichnungen und Prints auf einigen Seiten lockern das Geschriebene auf angenehme Weise auf. Eine anspruchsvolle Lektüre für den Katzenfreund, der abseits der bekannten Informationen, mehr über die Beziehung zu seinem Lieblingstier erfahren möchte.

Bewertung vom 05.09.2012
Die Königliche / Die sieben Königreiche Bd.3
Cashore, Kristin

Die Königliche / Die sieben Königreiche Bd.3


gut

Der letzte Band der Fantasy-Trilogie um die sieben Königreiche und ihre Bewohner, ist optisch wieder sehr ansprechend gestaltet. Wie schon bei den vorherigen Teilen begeistert mich die edle Aufmachung der Bücher. Die Cover mit den schönen Frisuren, die von hinten gezeigt werden, sind außergewöhnliche Blickfänge und machen neugierig auf den Inhalt.

Auch dieses Buch besticht durch sehr detailgetreue Beschreibungen und lebhafte Sprache. Man kann als Leser wieder in diese besondere Atmosphäre von altertümlichen Königshöfen und mystischen Gaben eintauchen, die einen sofort gefangen nimmt. Königin Bitterblue versucht die ganze Wahrheit über die Greueltaten ihres Vaters herauszufinden und man begegnet auch Katsa und Bo, den beschenkten Kämpfern, wieder. Manchmal sind mir die politischen und familiären Zusammenhänge der Königreiche etwas zu langatmig dargestellt. Man muß sehr genau und konzentriert lesen, um alles zu verstehen. Wer die ersten beiden Bücher nicht kennt, ist hier eindeutig überfordert.

Leider geraten die Fantasy-Elemente für meinen Geschmack zu sehr in den Hintergrund und es wird fast nur über die Pflichten von Bitterblue am Hof und ihrem Volk gegenüber berichtet. Man erfährt viel über den Verwaltungsapparat eines Königreichs, die Intrigen und Komplotte und zu wenig über die Abenteuer, die z.B. Katsa und Bo auf ihren Reisen erleben. Der einzige Schauplatz des gesamten Buchs spielt nur im Schloß und in der Stadt, was mir zu langweilig ist. Das wirklich interessante Zusammentreffen von Fire und Bitterblue, von Monstern und Beschenkten, den gänzlich unterschiedlichen Welten, wird leider nur kurz am Schluß, wie nebenbei abgehandelt. Da hätte ich mir mehr davon gewünscht...

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.07.2012
Vollendet Bd.1
Shusterman, Neal

Vollendet Bd.1


ausgezeichnet

Niemals geht man so ganz...?

Wow, was für ein mitreißende Dystopie! Ich war vom Anfang bis zum Ende total gefesselt! Thema sind die grausamen Methoden einer utopisch-futuristischen Gesellschaft, in der unerwünschte oder unpassende Kinder ab dem 13. bis zu ihrem 18. Lebensjahr noch "abgetrieben" werden können. Ihre sämtlichen Organe und Körperteile werden anderen Menschen, die sie brauchen (und bezahlen können), transplantiert. Das nennt man dann "Umwandlung", was aber nichts an der Tatsache ändert, daß diese Kinder dafür getötet, ja regelrecht ausgeschlachtet werden. Beschönigend spricht man auch von "Veränderung", da ja Teile von ihnen, wenn auch in anderen Menschen, weiterleben...
Beschrieben werden drei Einzelschicksale von Jugendlichen, die für eine Umwandlung vorgesehen sind und vorher fliehen können.

Die Handlung ist an einigen Stellen actionreich und mit überraschenden Wendungen, an anderen wieder sehr nachdenklich stimmend und sogar philosophisch. Wie ich finde, genau in der richtigen Mischung.
Der Schreibstil ist sehr mitreißend und flüssig, so daß man sofort mit den Hauptpersonen mitfühlen kann. Besonders gefällt mir, daß genau erzählt wird, wie es in einem Ernte-Camp (Umwandlungsklinik) zugeht und man sozusagen "live" bei einer Umwandlungsoperation dabei ist - Gänsehautstelle!!!
Auch wenn die Handlung eine Utopie ist, bekommt man beklemmende Gefühle beim Lesen, da das Thema Organnspende ja gerade wieder negativ in die Schlagzeilen geraten ist.

Ein hochaktuelles und brisantes Thema in einen fesselnden Roman verpackt - besser geht's nicht!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.