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Benutzername: 
buchina
Wohnort: 
Mainz

Bewertungen

Insgesamt 206 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2023
Die Ladys von London - Lady Sophia und der charmante Gentleman (eBook, ePUB)
Anderson, Rachael

Die Ladys von London - Lady Sophia und der charmante Gentleman (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Regency Liebesroman mit sympathischen Charakteren

Zu Beginn eine kleine Kritik an den Verlag was Titel und Cover angeht. Bei beiden habe ich das Gefühl derjenige, der es entworfen hat, kennt die Bücher nicht. Die Romane spielen eher auf dem Land als in London, warum es die Reihe „Die Ladys von London“ heißt ist mir ein Rätsel. Und auch die abgebildeten Damen auf dem Cover haben nichts mit den Beschreibungen der Protagonistinnen zu tun. Wenigstens die Haarfarbe hätte man anpassen können. So wirkt die Veröffentlichung der Bücher etwas lieblos und wenig engagiert.
Dies ist bereits der dritte Teil der Reihe um die Ladys von London. Man muss aber die vorherigen Bände nicht unbedingt gelesen haben, da die Liebesgeschichten abgeschlossen sind, wenn man das so sagen kann und immer eine andere Protagonistin im Vordergrund steht. Ich selbst habe nur Teil 1 gelesen und nicht Teil 2 und hatte keine Probleme mit in der Geschichte zurecht zu finden.
Diesmal steht Sophia Gifford, die große Schwester von Prudence (Protagonistin im ersten Teil) im Mittelpunkt. Sie tut sich schwer mit der Partnerwahl, sie befindet sich bereits in der dritten Saison und immer noch ist kein Verlobter in Sicht. Sophia ist selbst leider sehr schüchtern und wenig selbstbewusst. Dann trifft sie ihren Jugendfreund Hugh wieder. Ein Mann unter ihrem Stand, den ihre Eltern und die höhere Gesellschaft niemals als Heiratskandidaten akzeptieren würden. Aber er ist der Mann, bei dem sie sein kann wie sie ist und der ganz neue Gefühle in ihr wach ruft.
Auch wenn man schon früh ahnt wie die Geschichte ausgeht, gibt es immer wieder ein paar überraschende Wendungen. Der Roman liest sich schnell und es wird nicht langweilig. Ich hätte mir noch etwas mehr innere Konflikte gewünscht. Dennoch kann ich sagen, dass es ein schön zu lesender Regency Roman ist in einem schönen Setting und interessanten Charakteren.

Bewertung vom 22.12.2022
Adventure Games® - Books: Die Akademie der Zeitenwächter
Bleckmann, Daniel

Adventure Games® - Books: Die Akademie der Zeitenwächter


sehr gut

Unterhaltsames Spielbuch

Ich habe als Jugendliche Abenteuerbücher gelesen, bei denen man selbst Entscheidungen treffen muss und somit den Handlungsstrang ändert. Aus diesem Grund habe ich mich sehr gefreut, dass diese Art des interaktiven Lesens jetzt wieder modern wird.
Auch dieses Buch ist so aufgebaut, dass man nach kurzen Leseabschnitten eine Entscheidung treffen muss für den Protagonisten und damit den Verlauf der Geschichte ändert. Dazu gibt es noch Lebens- und Charismapunkte, die sich mit den Entscheidungen verringern oder verbessern. Dank den Punkten gibt es auch kein völliges Scheitern der Mission, wie in anderen Spielbüchern. Denn man „stirbt“ nicht und muss von vorn beginnen. Das Ende der Geschichte variiert nur anhand der Anzahl der Punkte, die man am Ende hat. Etwas schade ist, dass die Punkte nur für den Schluss wichtig sind, nicht aber für die Handlung oder die Entscheidungen.
Das Buch ist sehr schön gestaltet mit schönen Illustrationen. Objekte, die man suchen und einsetzten muss, sind als Karten vorhanden. Mir selbst tut es weh, diese herauszureißen, es macht aber das Spiel einfacher. Einkleben, wie vorgeschlagen, würde ich sie nicht, da man so auch nur einmal spielen kann. Man muss viel hin- und herblättern, mir haben Lesezeichen geholfen. Ehrlich gesagt kann ich mir das Buch so gar nicht als Ebook vorstellen. Hier ist auf alle Fälle die Printausgabe empfehlenswert.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie war spannend und die Handlungsorte schön fantasievoll beschrieben. Ich kann mir das Buch gut als normalen Roman vorstellen. Das Ende ist so gestaltet, dass vielleicht noch weitere Teile in Planung sind.
Insgesamt ein schönes Spielbuch mit spannender Geschichte. Das Heraustrennen der Spielkarten und das Einkleben hätte nicht sein müssen. Die Rätsel sind schaffbar. Bestimmt nicht mein letztes Spielbuch der Reihe.

Bewertung vom 13.12.2022
Die Dreitagemordgesellschaft / Phyllida Bright Bd.1
Cambridge, Colleen

Die Dreitagemordgesellschaft / Phyllida Bright Bd.1


ausgezeichnet

Schöner englischer gemütlicher Krimi

Phyllida Bright ist Haushälterin bei der bekannten Autorin Agatha Christie und ihrem zweiten Mann. Sie ist nicht nur eine Freundin ihrer Chefin, sondern auch ein großer Fan ihrer Krimis. Aus diesem Grund kann es sich Phyllida nicht nehmen, selbst zu ermitteln, als ein Mord im Haus geschieht. Die Ermittlung gestaltet sich als schwierig, da Agatha und ihr Mann gerade Gäste haben und niemand en Ermordeten kennt. Es gibt also reichlich Verdächtige, aber kein Mordmotiv.
Es geht also nur in kleinen Schritten voran. Als Leser weiß man genauso viel oder besser so wenig wie Phyllida und kann schön mit ihr miträtseln. Phyllida ist eine sympathische selbstbewusste Frau. Es ist zwar auch die Polizei involviert, von der bekommt man aber nicht viel mit. Aber auch Phyllida kann einen zweiten Mord nicht verhindern.
Der Spannungsbogen ist die ganze Zeit über gespannt. Man wird immer wieder in falsche Richtungen gelockt und mit plötzlichen Wendungen überrascht. Es ist ein wirklich typischer englischer Krimi im Stile von Agatha Christie, aber mit einer sehr modernen selbstbewussten Frau als Protagonistin. Mir hat der Krimi einfach Spass gemacht. Gut zu lesen, gut beschriebene Charaktere und vor allem wusste ich bis zum Ende nicht, was wirklich geschehen ist. Also der perfekte Roman für einen verregneten Nachmittag. Hoffentlich gibt es weitere Teile mit dieser tollen Ermittlerin.

Bewertung vom 12.12.2022
Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
Ulich, Andreas

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten


gut

Mal was anderes

Da ich ein großer Fan von Abenteuerspielbüchern bin, die es in meiner Kindheit gab. War ich sofort begeistert, dass dieses Format wieder in „Mode“ kommt. Dieses Buch hat nun einige Besonderheiten. Zum einen liegt das Buch schon als Gesellschaftsspiel vor. Während aus vielen bekannten Romanen Gesellschaftsspiele konzipiert werden, ist dies hier andersherum. Zum anderen besteht „das“ Buch aus zwei Büchern, die am besten von zwei Leser:innen zusammen gelesen werden. Dabei nimmt jeder einen eigenen Charakter an und liest aus seiner Sichtweise. Das Buch funktioniert aber auch für eine Person, dann hat man eben nur eine Sichtweise.
Zu Beginn des Buches gibt eine ausführliche Anleitung und die einzelnen Charaktere. Für mich war es erst einmal viel Info, aber ich lese allgemein nicht gerne Spieleanleitungen, sondern probiere lieber herum. Beim Lesen bin ich dann gut reingekommen, obwohl die Zeitangaben manchmal etwas verwirrend waren. Wenn man zu zweit liest, kommt es dazu, dass man über viele Ereignisse doppelt liest. Sie sind zwar aus zwei unterschiedlichen Perspektiven, ähneln sich aber sehr. Nach kurzen Abschnitten muss man dann eine Entscheidung treffen, die einen weiterführt oder wieder zurückführt, wenn es die falsche Entscheidung war. Für mich war es leider so, dass die Entscheidungen reine Bauchentscheidungen waren und ich nicht wirklich vorher durch Rätsel lösen oder ähnliches, herausfinden konnte, was die richtige Entscheidung ist. Das fand ich schade, da ich doch dachte, dass man durch logisches Kombinieren die richtigen Entscheidungen treffen könnte. Mit der falschen Entscheidung gibt es auch keine Alternativhandlung, man ist dann einfach gescheitert. Es ist also eine lineare Erzählung.
Ich bin beeindruckt, dass der Autor bei diesen zwei Perspektiven und verschiedenen Entscheidungen den Überblick behalten. Ein wirkliches Lob für die Leistung. Dennoch hat mich das Buch nicht überzeugt. Oft war ich gefrustet, dass ich schon wieder falsch lag und wie gesagt hätte ich mir gewünscht man hätte mehr miträtseln können. Bei den vielen Entscheidungen und des zum Teil immer wieder doppelten Lesens von gleichen Hergängen ist die eigentliche Geschichte in den Hintergrund gerückt. Insgesamt kann ich sagen, es ist mal was anderes, aber man braucht Zeit und Ausdauer und am besten natürlich einen Lesepartner.

Bewertung vom 15.11.2022
Der kleine Mäuseprinz
Disney, Walt

Der kleine Mäuseprinz


ausgezeichnet

Schönes Kinderbuch inspiriert vom Klassiker

Disney hat sich an einen großen Klassiker gewagt und wie sie selbst schreiben: eine Hommage zu geben. In Comic Format gibt es eine kurze Geschichte, die an den bekannten Roman „Der kleine Prinz“ erinnern soll. Dabei startet erst mit einer Einführung, die nicht als Comic geschrieben ist. Der Übergang zum Comic ist plötzlich, aber die Geschichte fließt gekonnt weiter. Damit beginnt auch die Geschichte des kleinen Prinzen. Goofy ist der Pilot, der in der Wüste abstürzt und auf den kleinen Mäuseprinzen kennt man sonst als Micky.
Die Geschichte ist nicht wirklich eine Nacherzählung des Klassikers, viele Sachen sind gekürzt oder weggelassen, aber die wichtigen Aussagen des Werkes bleiben erhalten. Fantasie und Liebe sind entscheidend für ein glückliches Leben. Es ist ein wunderbares Kinderbuch. Die Zeichnungen sind sehr viel hochwertiger als bei normalen Micky Mouse Comics. Das wird auch nochmal deutlich im Nachwort, wo es auch einen Blick hinter die Kulissen gibt, bei denen man sieht, die liebevoll die Zeichnungen entstanden sind.
Es ist ein ganz besonderer Comic mit wichtiger Botschaft. Wer aber eine Nacherzählung Des kleinen Prinzen in Comicform erwartet, wird enttäuscht.

Bewertung vom 11.10.2022
Feindesopfer / Jessica Niemi Bd.3
Seeck, Max

Feindesopfer / Jessica Niemi Bd.3


ausgezeichnet

Spannender Thriller mit interessantem Fall

Dies ist Band 3 der Reihe um die Ermittlerin Jessica Niemi. Auch wenn die einzelnen Fälle voneinander abgegrenzt sind, sollte man die Bände der Reihenfolge nach lesen, da das Privatleben um Jessica eine sehr wichtige rolle spielt. Und gerade hier im 3. Band immer wieder Bezüge zu dem Fall im ersten Band gezogen werden.
Das Cover ist sehr ähnlich den vorhergehenden Bänden. Man kann sofort erkennen, dass diese zusammengehören. Die großen roten Buchstaben wirken fast wie ein geheimer Code.
Nach den Ereignissen im letzten Band hat sich Jessica von der Polizeiarbeit zurückgezogen. Deshalb darf ihr Kollege Jusuf den nächsten großen Fall leiten. Er darf sich mit dem Mord eines bekannten Geschäftsmannes beschäftigen. Er war nicht gerade beliebt, dennoch fehlt ein richtiger Verdächtiger. Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig, vor allem da Jusufs Chefin ihn unter Druck setzt.
Der Fall ist spannend, vor allem durch einen weiteren Handlungsstrang aus der Vergangenheit, der mich immer wieder in verschiedene Richtungen gelotst hat. Der Handlungsstrang um Niemi und ihr persönlicher Fall, bekannt aus den beiden anderen Bänden wurde wieder aufgegriffen. Meiner Meinung hätte es nicht sein müssen, vor allem weil dieser schnell endete ohne, dass er wirklich zur Handlung beitrug.
Aber der Hauptfall konnte mich sehr gut unterhalten. Ein guter Thriller mit einem spannenden Fall. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Es fehlte etwas die Raffinesse der ersten beiden Bände. Mir hat aber der mystische Aspekt, der in den Vorgängerbänden mehr herausgearbeitet was, nicht gefehlt. Ich hoffe sehr, dass es nicht bei einer Trilogie bleibt.

Bewertung vom 04.10.2022
Die rätselhaften Honjin-Morde / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.1 (MP3-Download)
Yokomizo, Seishi

Die rätselhaften Honjin-Morde / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Interessanter Krimi als Hörbuch nicht optimal

Ich mag traditionelle Krimis wie Agatha Christie. Als ich die Werbung für einen älteren Krimi, der auch noch von einem japanischen Autor geschrieben ist, war ich sofort neugierig. Der Autor, der immer auf der Suche nach spannenden Kriminalgeschichten ist, erzählt die Geschehnisse in der Ich-Form nach.
Die Ereignisse spielten sich 1937 im ländlichen Japan ab. Ein frischverheiratetes Paar wird in ihrer Hochzeitsnach ermordet. Das unfassbare daran ist nicht nur, dass der Täter kaum zu finden ist, sondern vor allem das der Mord in einem von innen verschlossenen Raum stattfand. Die Polizei ist überfordert und hat nichts dagegen, dass der private Ermittler Kosuke Kindaichi bei dem Fall mitmischt.
Man merkt sofort, dass der japanische Autor Fan von bekannten britischen Krimiautoren der vergangenen Zeit ist. Vom Ermittlungsstil des Kosuke Kindaichi hat mich sehr an Poirot erinnert, auch wenn der Japaner sehr viel zurückhaltender auftritt.
Sehr interessant fand ich die kleinen Informationen am Rande über die Gesellschaft und Kultur Japans, die in dieser Zeit in einem Umbruch vom Traditionellen zur Moderne ist und dies auch zu Konflikten führt. Der Roman ist so aufgebaut, dass man als Leser gut mit ermitteln kann. Die Gebäude werden genau erklärt und auch die Aussagen der Zeugen tragen zu einem guten Gesamtbild bei.
Beim Hörbuch ist das Problem, dass ich wirklich Probleme hatte mir allein den Grundriss des Anwesens vorzustellen, dazu die Vielzahl der japanischen Namen. Ich kam einfach durcheinander. Eine Karte und ein Verzeichnis der Akteure hätte mir sehr geholfen. So kam ich am Ende kaum noch mit, wer wo war und wie sich alles zusammenfügt. Da ist schade, da das Buch sehr logisch aufgebaut ist und man schließlich vom Ende überrascht wird.
Der Sprecher des Hörbuches passt perfekt. Ich mag seine Stimme schon bei „Takeda“ Krimis sehr. Denis Moschitto hat einfach eine ganz wunderbare Stimme und Betonung.

Bewertung vom 13.09.2022
Der Angriff / Keeper of the Lost Cities Bd.7
Messenger, Shannon

Der Angriff / Keeper of the Lost Cities Bd.7


sehr gut

Nicht ganz so spannend wie die anderen Bände

Endlich der nächste Teil meiner Lieblingsreihe. Diesmal richtig dick. Ich habe die anderen Bände der Reihe bereits gelesen. Den 6. Band direkt davor, das macht es natürlich einfacher, wieder direkt einzusteigen. Auf keinen Fall sollte man mit irgendeinem Band in der Mitte beginnen, denn die Bände bauen stark aufeinander auf.
Das Cover passt sehr gut zu den anderen Bänden, sie sehen zusammen sehr schön im Bücherregal aus. Abgebildet ist eine kampfeslustige Sophie, anders als bei den anderen Bänden, wo sie eher ängstlich wirkt.
Das passt sehr gut zu dem Inhalt, denn Sophie will auch kämpfen und nicht fliehen oder sich verstecken. Das ist natürlich nicht so einfach wie gedacht und Sophie muss wieder einiges einstecken. Sehr gefallen hat mir, dass Silveny wieder eine größere Rolle spielt. Ich bin immer wieder beeindruckt, dass die Autorin die richtige Bezeichnung für Einhörner mit Flügeln: Alihorn benutzt. Als große Freundin von Einhörnern und Pegasi.
Wie schon in den anderen Bänden mag ich den Schreibstil sehr, ich komme sehr gut durch trotz der Dicke des Buches. Bei diesem Band kam es mir nur manchmal so vor, als ob die Autorin manches künstlich in die Länge zieht, damit sie noch genügend Material für den letzten Band hat. Hier war es wirklich das erste Mal, dass es manchmal langatmig war. Aber nur selten. Am Ende passt der Band gut in diese wirklich großartige Reihe, die trotz der Buchdicke auch für jüngere Leser geeignet ist, ich würde sagen ab 9 Jahre.

Bewertung vom 16.08.2022
Auf See
Enzensberger, Theresia

Auf See


gut

Ungewöhnlich und herausfordernd

Es gibt selten ein Buch, wo ich allein wegen dem Cover zugegriffen habe. Denn das Cover dieses Romans hat mich sehr an die Science Fiction Romane der 70er und 80er erinnert. Diese Romane habe ich dank dem Einfluss meiner Mutter in meiner Jugend verschlungen. Aus diesem Grund hatte ich als ich das Cover gesehen habe, sofort nostalgische Gefühle.
Der Roman hat mich dann doch sehr überrascht. Er hatte wenig gemein mit meinen damaligen Romanen. Dieser Roman ist anders, jedenfalls anders als meine sonstigen Lesegewohnheiten. Es gibt 3 Erzählstränge, obwohl der dritte eigentlich kein wirklicher Erzählstrang ist. Zum einen die 17jährige Yada, die mit ihrem Vater auf einer künstlichen Insel, wo sie sich vor den Katastrophen auf dem Festland schützen wollen. Was genau passiert ist bleibt wage und auch um Yadas Leben gibt es Geheimnisse. Daneben gibt es Helena, Künstlerin, die ihren Erfolg nicht so recht traut und lieber sehr zurück gezogen lebt. Aus künstlicheren Gründen hat sie eine Sekte gegründet, die ihr entgleitet. Neben diesen zwei Biographien gibt es immer wieder Einschübe, die „Archiv“ genannt werden. Interessante Anekdoten aus der Geschichte über Betrüger oder Utopien, die gescheitert sind.
Ein ungewöhnlicher Roman, der mich auch herausgefordert hat. Sprachlich hat er sich gut gelesen, die Abschnitte waren kurz und es gab wenig Längen. Die Sprache war zum Teil sehr nüchtern, was es mir schwermachte, den Zugang zu den doch etwas schwierigen Charakteren zu finden. Die Archiveinschübe waren interessant, haben mich aber auch aus der Handlung und aus der, von der Autorin geschaffenen Welt, herausgerissen. Ich war gefordert diese 3 verschiedenen Stränge in Einklang zu bringen. Das Ende ließ mich enttäuscht zurück, mir fehlte ein wirklicher Höhepunkt des Geschehens. Insgesamt ein neuer und intellektueller Roman, der mich am Ende unbefriedigt zurückließ.

Bewertung vom 16.08.2022
A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2
Brown, Roseanne A.

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2


ausgezeichnet

Besser als Band 1

Dies ist nun der zweite Teil der Dilogie der Fantasy Reihe von Roseanne A. Brown. Es empfiehlt sich sehr die beiden Bände zu lesen, da sie aufeinander aufbauen und man nur so ein gutes Gesamtbild erhält. Ich muss zugeben, nachdem mich Band 1 nicht wirklich überzeugen konnte, ich aber doch gespannt war wie es weitergeht, waren meine Erwartungen an diesen Band nicht sehr groß. Im ersten Band empfand ich besonders die Charakterzeichnung als oberflächlich und der Einstieg in den Roman als langatmig.
Beim Zweiten Band treffen beide Kritikpunkte nicht zu. Der Roman startet dort wo der Erste aufgehört hat. Karina musste aus ihrer Stadt fliehen und Malik findet Zuflucht in Sonande. Die Handlung wechselt wieder zwischen den beiden Perspektiven und es bleibt spannend von Anfang an. Im Band 2 entwickeln sich die Charaktere weiter. Beide machen Fehler und zeigen Schwäche. Besonders der Gewissenskonflikt von Malik ist sehr gut herausgearbeitet. Die Welt versinkt im Chaos und es gibt nur wenige Lichtblicke. Auch die Nebenfiguren bekommen ihren Raum, besonders Karinas Schwester und der sich immer bösartiger entwickelte Farid.
Interessant fand ich, dass dies mein erster Roman ist, wo die Autorin bei einem Nebencharakter ohne Geschlechtszuordnung konsequent eigene Pronomen verwendet hat, für sie oder er hat sie sier genommen. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten und nichts ist festgeschrieben. Am Anfang bin ich beim Lesen daran hängen geblieben, aber mit der Zeit gewöhnt ich mich daran und finde es einfach schön, so mehr Diversität auch in einem Fantasyroman zu haben.
Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen. Ein moderner Roman für Diversität bei Geschlecht und Kultur. Die verschiedenen Traditionen in ihrer Welt sind sehr fantasievoll und zum Teil merkte ich den Einfluss afrikanischer Kulturen, nicht nur was das Essen angeht. Der zweite Teil ist durchgängig spannend mit Protagonisten, die menschlich bleiben und mit denen man mitfühlen kann. Jetzt ist es wirklich schade, dass es nur ein Dilogie ist. Aber vielleicht gibt es weitere Romane, die in dieser Welt spielen, denn Potential gäbe es.