Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
smberge

Bewertungen

Insgesamt 83 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2020
Raum der Angst
Meller, Marc

Raum der Angst


ausgezeichnet

Inhalt:

8 junge Menschen werden zu einem psychologischen Experitment eingeladen, um dadurch das menschliche Verhalten in Escape Rooms zu erforschen. Doch die Teilnehmer kommen nicht an dem vorgesehenen Ort an,
sie werden unbemerkt entführt und in der Folge Opfer eines psychisch gestörten Mannes, der auf Rache sinnt.

Meine Meinung:

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Mir machen Escape Room Spiele selber viel Spaß und so fand ich die Idee, daraus einen Thriller zu entwickeln eine sehr gute Idee. Die Geschichte ist sehr gut aufgebaut. Es ist schön zu sehen, wie sich die Teilnehmer auf einen schönen Tag mit einem Escape Room Abenteuer freuen und wie schnell die Stimmung umschlägt. Die Rätsel, die den Teilnehmern gestellt werden sind typische Escape Room Rätsel und mit viel Elan machen sie sich an die Arbeit. Sehr schön wird hier auch gezeigt, welche unterschiedlichen Charaktere in diesem „Spiel“ aufeinander treffen. Schnell kippt die Stimmung, als der erste Teilnehmer getötet wird.
Mir hat die Stimmung sehr gut gefallen, sie wurde mit jedem Kapitel bedrückender und es ist spannend zu beobachten, wie den Teilnehmern langsam klar wird, dass das was hier passiert, bitterer Ernst ist. Ich habe mich beim lesen häufig gefragt, ob ich mich auch so verhalten würde wie die Teilnehmer. Menschen sterben und sie machen einfach weiter, aber eigentlich hatten sie auch keine andere Wahl.
Das Thema wurde sehr gut umsetzt und auch die Auflösung ist bis zum Ende immer wieder überraschend.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, besonders Menschen, die sich gerne mit Escape Room Geschichten beschäftigen, bietet dieses Buch mal ein ganz anderes Setting, das aber sehr gut umgesetzt wurde.

Bewertung vom 27.10.2020
Die verbotenen Stiefel / Lillys magische Schuhe Bd.2
Luhn, Usch

Die verbotenen Stiefel / Lillys magische Schuhe Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:

Dieses Mal lernen wir Sören kennen, der mehrere Gründe hat, warum er die Hilfe von Lilly und ihren Freunden braucht. Ein Klassenkamerad hat ihn zum Ziel seiner Neckereien ausgewählt, Sörens Lieblingshund aus dem Tierheim droht in falsche Hände zu geraten und seine sportlichen Eltern möchten ihn zum Marathonläufer machen.
Klar, dass Sören dringend ein paar magische Schuhe braucht.

Meine Meinung:

Uns ist beim Lesen die optimistische Stimmung in diesem Buch aufgefallen. Sören ist mit seiner Situation sehr unglücklich, weiß aber von sich aus keine Weg aus seinen Problemen. Aber dank Lilly lösen sich die Probleme.
Es gibt also immer eine Lösung, zu verzweifeln ist nicht der richtige Weg, so könnte man die Message dieses Buches kurz zusammenfassen.
Der Schreibstil ist für Kinder ab 6-7 Jahren gut verstehen, auch wenn Selberlesen noch etwas schwer ist. Die Sätze sind relativ kurz gehalten und können Kinder in dieser Altersklasse der Handlung gut folgen.
Untermalt wird die Handlung von schönen (leider schwarz-weißen) Bildern, die die wichtigsten Handlungen aufnehmen und darstellen.
Insgesamt ist dieses Buch ein schönes Kinderbuch, das die magische Welt mit dem normalen Leben eines Kindes verknüpft und das so vielleicht in schwierigen Lebenslagen etwas Hoffnung geben kann.
Wünschen wir uns nicht alle, das uns etwas Magie bei der Lösung unserer Problem hilft…..?

Bewertung vom 27.10.2020
Das Eis schmilzt
Fuchs, Arved

Das Eis schmilzt


ausgezeichnet

Inhalt:

Arved Fuchs hat auf seinen Reisen immer wieder mit den Auswirkungen von Klimawandel, Anstieg des Meeresspiegels, CO2-Anstieg konfrontiert worden. Zum Teil erschreckend sind seine Schilderungen der klimabedingten Veränderung im Eis der Artis und Antarktis, die er während seiner Reisen beobachten konnte. Meeresstraßen, die früher aufgrund von Packeis nicht passierbar waren, lassen sich heute problemlos durchfahren.
Aber nicht nur die Erderwärmung wird thematisiert, auch die Folgen von Mikroplastik um Meer und Müll, teilweise sogar radioaktiver Müll, in arktischen Regionen sind ein großes Problem
Arved lässt den Leser aber nicht mit diesen Problemen alleine, er zeigt auch positive Entwicklungen auf und weist uns einen möglichen Weg in die Zukunft.

Meine Meinung:

Dieses Buch geht wirklich unter die Haut. Es ist absolut erschreckend, welche Veränderungen er in seinem Leben in den polaren Regionen erlebt hat. Die Norwestpassage war zu Beginn seiner Reisen noch unpassierbar, jetzt findet man dort schon Kreuzfahrtschiffe ohne eine besondere Eisklasse.
Eindrücklich und mit tollen Bildern erzählt Arved von seinen Erlebnissen im vielleicht doch nicht mehr ganz so ewigem Eis.
Sehr gut hat mir gefallen, dass er nicht nur die schlimmen Folgen dessen zeigt, was der Mensch in diesen polaren Regionen anrichtet, sondern er zeigt aus positive Entwicklungen, etwa in Island und Grönland. Auch für andere Regionen der Erde hat er gute Vorschläge, wie die Menschheit einige Umweltprobleme lösen kann.
Der erste Teil des Buches ist bedrückend, doch im weiteren Verlauf wird das Buch auch optimistischer, denn es gibt Wege, keine bequemen Wege, aber Wege, die wir gehen können, um die Umweltschäden nicht ganz so schlimm werden zu lassen.
Dieses Buch ist toll gestaltet, mit tollen und nachdenklich stimmenden Bildern. Der Schreibstil ist eindrücklich, aber doch angenehm zu lesen.
Mich hat dieses Buch nachdenklich zurück gelassen. Hier wird der Klimawandel und die Umweltverschmutzung sehr eindrücklich aus einer persönlichen Perspektive beschrieben.

Bewertung vom 13.10.2020
Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1
Seeburg, Uta

Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:

München 1894: Der junge Kriminalist Wilhelm Freiherr von Gryszinski zieht von Preußen nach München, um den Kollegen in der Königlich Bayerischen Polizeidirektion neue kriminalistische Errungenschaften wie Fingerabdrücke und moderne Spurensicherung am Tatort beizubringen.
Kurz nach seiner Ankunft wir ein stadtbekannter Bierbeschauer tot in einem Park aufgefunden. Wilhelm macht sich mit seinem moderne Wissen an die Aufklärung des Falles und kommt einer Verschwörung nationalen Ausmaßes auf die Spur.

Meine Meinung:

Neben dem interessanten Fall hat mir an diesem Buch besonders die besondere Zeit fasziniert. Bayern hat noch einen König, ebenso Preußen, aber es gibt schon die Ersten dampfgetriebenen Trams, wenige Autos und die Telegrafie. Die Moderne schimmert schon durch, aber alles ist erst am Anfang. Hier geht es natürlich um die moderne Technik der kriminalistischen Ermittlungen und Wilhelms Versuch, diese Techniken zur Anwendung zu bringen.
Der Fall ist anfangs sehr mysteriös und entwickelt sich langsam zu einer Verschwörung nationalen Ausmaßes, ohne dass er dabei unglaubwürdig oder übertrieben wird. Bis zum Ende sind die Ermittlungen logisch aufgebaut und man kann die Ermittlungsschritte gut nachvollziehen.
Wilhelm wirkt dank seiner neuen Kenntnisse sehr fortschrittlich, ohne dabei arrogant zu erscheinen. Sehr interessant ist auch seine Sicht auf die Bayern als Preuße. Er wirkt an dieses Punkt etwas zerrisse – was ist wichtier, die Treue zu seinem Dienstherrn oder zu seinem Vaterland. Dieser Konflikt wird in diesem Buch noch eine wichtige Rolle spielen.
Insgesamt nimmt diese Buch den Leser mit auf eine angenehme Reise ins alte, teilweise noch etwas dörfliche München, in dem aber schon der Hauch der neuen Zeit zu spüren ist.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und die Seiten fliegen dahin.
Dieses Buch ist eine Leseempfehlung für Krimifans, aber auch für Menschen, die sich für die besondere Stimmung im alten München interessieren.

Bewertung vom 14.09.2020
So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1
Graw, Theresia

So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:

Dora wächst als wohlbehütete Tochter eines Gutsbesitzers in Ostpreußen auf. Ihre Welt besteht aus schönen Kleidern, der Liebe zu Wilhelm, dem Erben eines Nachbargestüts, und ihrer Liebe zu den den gutseigenen Pferden.
Dies Welt bricht mit dem Beginn des 2. Weltkriegs zusammen. Wilhelm wird eingezogen, Dora muß im Königsberg einem Verwandten den Haushalt führen. Immer stärker verändern die Kriegsauswirkungen Doras Leben und das ihrer Lieben.

Meine Meinung:

Mich hat die Geschichte absolut gefesselt, es war schwer das Buch aus der Hand zu leben. Sehr gut schafft es die Autorin, Doras Entwicklung von einer naiven, jungen Frau zu einer verantwortungsvollen Gutsbesitzerin zu erzählen.


Einige Handlungsstränge hätten nach meinem Geschmack noch weiter erzählt werden können, dann sie nahmen doch ein etwas überstürztes Ende. Ich möchte hier nicht weiter in die Details gehen, denn dann müßte ich leider Spoilern.



Die Kriegsereignissen werden fesseln beschrieben und man bekommt als Leser ein sehr genaues Bild was die Flucht für die Menschen bedeutet haben muß und wie unvorstellbar der Verlust der Heimat doch ist.



Etwas gestört haben mich die Parallelen zu dem Buch „Vom Winde verweht“. Ich habe beim Lesen einig Vergleiche gezogen und konnte mich sogar noch daran erinnern, welche Person auf dem Film/Buch zu den Personen in diesem Buch passen.



Insgesamt hat mir das Buch aber einige schöne Lesestunden beschert und mir sind die Charaktere sehr ans Herz gewachsen. Der Schreibstil ist leicht und angenehm und ich würde mich sehr freuen, zu erfahren, wie es mit Dora nach der Flucht weitergeht.



Eine Leseempfehlung für Leser die sich für die Zeit des 2. Weltkriegs interessieren und dass mit einem Schwerpunkt in Ostpreußen. Historische Wahrheit - spannend verpackt.

Bewertung vom 28.07.2020
Ozelot und Friesennerz
Matthiessen, Susanne

Ozelot und Friesennerz


ausgezeichnet

Inhalt:

Susanne Matthiessen wächst auf Sylt auf in einer alteingesessenen Familie, die ihre Geld mit dem Pelzhandel verdient. Geboren 1963 erlebt sie als Kind und Jugendliche den Wandel Sylts von einer ruhigen Nordseeinsel zu einem Ort, den viele Prominente für sich entdecken.
Was macht das mit den Menschen auf der Insel? Wie verändert sich das Leben?

Meine Meinung:

Ich war noch nie auf Sylt und diese Insel wird auch nicht meine erste Wahl bei einem Urlaub in der Region sein, gibt es doch ruhigere und ursprünglichere Inseln.
Trotzdem war das Buch sehr interessant. Der Blick einer Einheimischen auf die Entwicklung. Einerseits bringt der Tourismus auf die Insel und auch in die Familie, andererseits verändert sich das Leben sehr stark. Die Menschen leben nur noch für den Tourismus und kommen aber auch zu einem gewissen Reichtum. Ist es es wert, dass die alten Traditionen zum Touristenspektakel werden, die Landschaft zugebaut wird und die Preise für Wohnungen und Grundstücke ins Unbezahlbare steigen?
Sehr schon zeigt dieses Buch diesen Zwiespalt auf.
Eingebettet sind diese ganzen Aspekte in die Geschichte der Familie Matthiessen, die ein Pelzgeschäft betreiben und deren Geschäft zu die Touristen floriert. So kann man die Entwicklung anhand dieser Familie sehr gut miterleben.
Die Handlung ist interessant, der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen und das Buch macht nachdenklich. Wo geht der Weg des Tourismus hin? Ist es richtig, dass Einheimische die Insel verlassen müssen, da sie sich das Leben dort nicht mehr leisten können?
Das Buch läßt den Leser nachdenklich zurück. Ein sehr interessanter hinter die Kulisse des Tourismus.

Bewertung vom 16.07.2020
Margos Töchter
Stephan, Cora

Margos Töchter


ausgezeichnet

Inhalt:

Leonore Seliger lebt in den 60er Jahren in der norddeutschen Provinz. Sie führe ein Für ihre Zeit unangepasstes Leben, verbringt die Nächte in Clubs, lebt in einer Studenten-WG und gerät in die Nähe der RAF.
Schon in jungen Jahren verbringt sie einen Teil ihrer Sommerferien in einem Pioniercamp der DDR. Dort lernt die Clara kennen, eine linientreue Aktivistin der Freien Deutschen Jungen, der Jungendorganisation der DDR. Die beiden verbindet eine langjährige Brieffreundschaft. Später wird sie als Kundschafterin in den Westen geschickt und nimmt ihre kurz zuvor geborene Tochter mit in den Westen.
Leonore kann keine Kinder bekommen und adoptiert daher die Tochter einer aus der DDR geflohenen Frau, dieses Kind heißt Jana.
Nach der Wende besorgt sich Jana die Stasiunterlagen ihrer Mutter, die vor vielen Jahren bei einem etwas rätselhaften Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist.
Sie beschäftigt sich intensiv mit der Vergangenheit ihrer Mutter und kommt einen Familiengeheimnis auf die Spur, das auch ganz neue Erkenntnisse zu ihrer eigenen Vergangenheit bereit hält.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mir eigentlich gut gefallen, auch wenn ich mir beim Lesen der ersten Hälfte des Buches mehrmals die Frage gestellt habe, wohin die Geschichte wohl führt. Lange Zeit erleben wir nur das unkonventionelle Leben von Leonora und Clara wird am Rande erwähnt, ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich die Handlung, die im Klappentext beschrieben wurde im Buch wiedergefunden haben.
Im Vergleich dazu überschlägt sich die Handlung im 2. Teil förmlich. Das Buch nimmt enorm Fahr auf und es entwickelt sich einen spannende Geschichte rund um Leonora, Clara und Jana.
Das beschreibt eine Familiengeschichte im Spannungsfeld des geteilten Deutschlands. Es ist erschreckend, wie stark die Staatssicherheit der DDR auch im Westen das Leben von Menschen beeinflussen konnte.
Mich haben die Charaktere sehr beeindruckt, die man in diesem Buch kennenlernt. Die Autorin schafft es, die Entwicklung der Charaktere über vielen Jahre sehr gut zu zeichnen und so dem Leser deutlich zu zeigen, was die Zeit mit den Menschen gemacht hat.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und gut zu lesen.
Eine Leseempfehlung für Leser die sich für die Ereignisse im geteilten Deutschland interessieren.
Eine Frage wurde leider nicht beantwortet, die, ob es sich um reale Ereignisse handelt und sich der Roman an wahre Ereignisse anlehnt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2020
Das Haus der Frauen
Colombani, Laëtitia

Das Haus der Frauen


ausgezeichnet

Inhalt:

Solene ist eine erfolgreiche Anwältin in Paris. Sie ist mit ihrem Leben nicht zufrieden und steht kurz vor einem Burn Out. Als sich ein Klient nach einem Gerichtsurteil das Leben nimmt, bricht sie zusammen. Auf Anraten ihres Therapeuten begibt sie sich auf die Suche nach einem Ehrenamt, um ihr wieder einen Aufgabe zu verschaffen.
Ihre Ehrenamt führt die in den Palast der Frauen in dem sie als öffentliche Schreiberin anfängt. Sie trifft dort auf eine bunte Mischung von Frauen, die den Halt in ihrem Leben verloren haben. Die Frauen kommen aus der ganzen Welt und sind aus unterschiedlichen Gründen im Haus der Frauen gestrandet.
Parallel dazu wir die Geschichte von Blanche Peyron erzählt, die in den 1920er Jahren in Paris spielt. Blanche hat ihr Leben der Heilsarmee gewidmet und kämpft für Frauen in Not ihn ihrer Zeit.

Meine Meinung:

Auch wenn das Buch mit ca. 250 Seiten relativ kurz ist, schafft es die Autorin ein sehr beeindruckendes Buch zu schreiben. Die Geschichten von Blanche und Selene sind absolut bewegend. Selene, die starke Anwältin, die durch ihre Arbeit in einem Haus für obdachlose Frauen einen neuen Halt im Leben findet und Blanche, die ihr Leben dem Kampf für die Armen widmet.
Die Geschichten entwickeln sich langsam und mich hat sehr beeindruckt, wie es die Autorin geschafft hat, die Entwicklung besonders von Selene zu erzählen. Von ihren anfänglichen Zweifeln hin zu ihrem Weg zurück ins Leben. Blanche erleben wir als starke Kämpferin, die gegen alle Widerstände ihren Kampf für die Frauen austrägt.
Der Schreibstil ist ruhig und angenehm zu lesen. Leticia Colombani schafft es, auf eine ruhige Art beim Leser Emotionen zu wecken und ihn mit zu reißen.

Das Haus der Frauen ist ein absolut bewegendes Buch über die Kraft, die Helfen und Solidarität entwickeln können.

Bewertung vom 21.03.2020
Die Spionin
Kealey, Imogen

Die Spionin


ausgezeichnet

Inhalt:

Marseille 1940: Nancy führt zusammen mit ihrem Mann Henri ein mondänes Leben in der südfranzösischen Hafenstadt. Als die Deutschen Frankreich besetzen schließt sie sich der Résistance an und nimmt den Kampf gegen die Besatzer auf. Unter dem Namen „Weiße Maus“ wird sie zu einem gefürchteten Gegner der Deutschen und auf ihre Ergreifung wird eine hohe Belohnung ausgesetzt. Als Henri verhaftet wird, gelingt ihr die Flucht nach England, wo sie sich dem Geheimdienst anschließt. Schließlich springt sie mit einem Fallschirm über der Auvergne ab und wird zur Anführerin der lokalen Résistance.

Meine Meinung:

Mich hat dieses Buch absolut gefesselt. Eine Frau, die sich aus einer festen Überzeugung ganz dem Kampf gegen die deutsche Besatzung widmet, die in den eigenen Reihen gegen die Voreingenommenheit der Männer vorgeht und sich mit viel Energie und Witz zur Anführerin der Partisanen etabliert.
Nancy ist eine sehr starke Frau, die für ihre Zeit sehr unabhängig ist und voll uns ganz zu ihren Überzeugungen steht. Sehr beeindruckend fand ich es wie sie sich gegen die Vorurteile der Männer durchsetzt, die ihr eine so wichtige Rolle im Widerstand nicht zutrauen, da sie eine Frau ist.
Ihr Vorgehen ist nicht zimperlich. Um ihre Ziele zu erreichen geht sie über einige Leichen, aber trotzdem wirkt sie nicht übertrieben brutal oder gar machohaft. Sie spielt mit den Stärken der Frau und verschafft sich so Vorteile, die ein Mann so nie erreichen würde.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere werden sehr gut gezeichnet und in ihrer Entwicklung nachvollziehbar gezeichnet.

Das Buch ist eine Leseempfehlung für alle Leser, die gerne ein spannendes Buch vor einer wahren, historischen Geschichte lesen.

Bewertung vom 02.03.2020
Echo des Schweigens
Thiele, Markus

Echo des Schweigens


ausgezeichnet

Inhalt:

Hannes Jansen ist Anwalt in einer angesehene Kanzlei und sein aktueller Fall ist die Verteidigung des Polizisten Maik Winkler, dem vorgeworfen wird, den Senegalesen Okeke in seiner Gefängniszelle angezündet zu haben. Hannes Gegenspielerin ist die Sachverständige Sophie Tauber, die die Beweise für eine Mordanklage gegen Maik Winkler vor Gericht bringt.
Privat sind sich Hannes und Sophie näher gekommen, ohne zu ahnen, dass sie sich vor Gericht wiedersehen werden.
Parallel zu den Ereignissen rund um den Todesfall, macht sich Sophie auf die Suche nach ihrer Vater, der sie als Kleinkind verlassen und kommt auch der Geschichte ihrer eigenen Familie auf die Spur, die durch ihre jüdische Großmutter und ihrem Schicksal im 3. Reich geprägt ist.

Meine Meinung

Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt. Das zentrale Thema in diesem Buch ist die Schuld, de Schuld von Hannes Familie in der Vergangenheit und sein Gewissen, dass in seinem aktuellen Fall massiv in Frage gestellt wird.
Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen und zunächst ist nicht ganz klar, was die beiden Handlungsstränge miteinander verbindet. Die Verknüpfung ist aber sehr geschickt gewählt und logisch in de Handlung eingepasst.
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und die inneren Konflikte der Protagonisten werden sehr gut herausgearbeitet. Jeder der Personen hat auf unterschiedliche Arten Schuld auf sich geladen und kämpft mit seinem Gewissen, wie er damit umgeht.

Ein sehr lesenswertes Buch mit dem zentralen Thema Schuld und Gewissen, in der Gegenwart und der Vergangenheit.