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Mediatrice
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Ettlingen

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2024
Von Angesicht zu Angesicht
Eulberg, Dominik;Hörren, Thomas;Danke, Thorben

Von Angesicht zu Angesicht


ausgezeichnet

Erst durch diese Makroaufnahmen erkennt man Insekten in ihrer ganzen Pracht. Die typischen Facettenaugen kennt wohl jeder. Aber es gibt auch welche, die aussehen, als ob sie Fell hätte, andere wiederum sind rundum Stachelbewehrt. Es gibt hauchzarte, durchsichtige Flügel, die schwere, gepanzerte Käfer tragen und Motten oder Schmetterlingen haben rundum Schuppen, die wie Dachschindel aufgebaut sind oder wie Federchen erscheinen. Und erst das ganze schillernde Farbspektrum – Wahnsinn.
Und was ich noch auch aus dem Buch gelernt habe - ein Käfer ist kein Käfer, sondern ein Schnabelkerf.
Und jeder Filmemacher, der auf der Suche nach unheimlichen Monstern ist, wird in dem Buch auch fündig werden.
Meine Bewunderung für die Konstruktion der Insekten ist gestiegen, aber Stechmücken kann ich trotzdem nicht leiden…
Als Bonus gibt es zum Buch noch eine App mit Sounds 2er Insekten und einem Musikvideo der Autoren, wo die Bilder noch schärfer rüberkommen als im Buch.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2024
Tee auf Windsor Castle
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


weniger gut

Kate ist mit ihrer Freundin bei einer Führung durch Windsor Castle, obwohl Sie eigentlich nicht viel von der Monarchie hält. Dabei entfernt Sie sich von der Gruppe und landet bei einer alten Dame in der Angestellten-Teeküche. Sie beginnen zu plaudern, trinken Tee, gehen spazieren und die alte Dame zeigt ihr die geheimen (Aus)Gänge, um nicht von der Wache entdeckt zu werden, denn die Führungen haben natürlich schon längst Feierabend. Im Laufe der Gespräche wandelt sich Ihr Verständnis für die Krone. Später spielen Sie noch etwas Karten und trinken sich am Likör selig. Die Dame schläft ein und Kate kann Sie in dem Zustand natürlich nicht alleine lassen, also muss Sie sogar noch über Nacht bleiben…
Mir war der Roman etwas zu seicht und vorhersehbar. Ungefähr wie eine ganz simple Traumschiff-Folge.

Bewertung vom 23.09.2024
Die Schwarzgeherin
Denk, Regina

Die Schwarzgeherin


sehr gut

Das Buch wird ja mit dem Film Das finstere Tal verglichen mich hat er jedoch eher an eine moderneren Ludwig Ganghofer oder Die Geier-Wally von Wilhelmine von Hillern erinnert.
Ich mag etwas anspruchsvollere Heimat(filme)Bücher. Und das gehört eindeutig dazu.
Es gibt 4 Handlungsstränge, die sich über mehrere Jahrzehnte hinziehen:
• ein Adlerweibchen, das über dem Tal lebt
• ein Mann, der im Dorf bei einer Frau sitzt, die ihm die ganze Geschichte erzählt
• die Geschichte von Therese an sich
• und die Geschichte ihrer Tochter Marie
Spannend und mit einigen überraschenden Wendungen, also nicht so komplett vorhersehbar wie die typischen Heimatsagen. Was es aber nicht gebraucht hätte, waren die zu ausführlichen Brutalitäten Beschreibungen. Da hätte es echt auch etwas subtiler gereicht. Glücklicherweise waren das aber nur so etwa drei.

Es herrschen alte, strenge Sitten, vor allem natürlich für die Frauen. Die müssen sittsam sein, bescheiden, fleißig und Stammhalter gebären. Man hilft sich zwar in der Not, lebt aber ansonsten für sich und macht auch alles mit sich selbst aus.
Verbittert, verhärmt und falsch Stolz sind die meisten Charaktere. Deshalb zieht sich durch alle Familien immer das gleiche Schicksal. Man traut sich nicht zu reden, hat Angst, ergibt sich in sein Schicksal oder bricht komplett mit allem. So auch Theres, die sich völlig absondert. Aufgrund ihres Wissens um Kräuter und Heilkunde wird sie jedoch von den Dorfbewohnern gleichzeitig gebraucht und gefürchtet. Thereses Tochter wünscht sich aber ein Leben mit den Dorfbewohnern und will nicht länger die Tochter einer Geächteten sein. Das führt zu einer Situation, in der plötzlich alles eskaliert und sich jeder für etwas oder jemanden entscheiden muss…

Bewertung vom 16.09.2024
Die Fitness-Lüge
Neumann, Arvid

Die Fitness-Lüge


sehr gut

Für Herrn Neumann sind die momentanen Sportarten alle zu einseitig. Entweder werden nur bestimmte Muskeln trainiert oder man muss zu lange in einer Position verharren – also alles Dinge, die der Faszie entgegenwirken.
Außerdem erzählt er uns wie sich das Thema Faszie entwickelt hat. Schon 18hundertnochwas gab es Orthopäden und später Osteopathen, Schmerzforscher, Physiotherapeuten, Sport(ler)mediziner, Biologen,… die sich mit dem Thema beschäftigten. Entweder weil Sie selbst Schmerzen hatten, die nicht mit der üblichen Schulmedizin weggingen oder einfach generell aus Neugier.
Bis vor kurzem glaubte man ja noch das es Faszien wären, aber es ist nur eine Faszie. Und die ist auch noch schmerzempfindlich.
Viele Diagnosen von zermürbten Knochen oder zu wenig Muskelmasse sind seiner Meinung nach höchstwahrscheinlich unwahr. Seine Grundaussage ist – es ist meist einfach nur eine verhärtete Faszie, die einfach nicht mehr beweglich genug ist und deshalb Schmerzen verursacht.
Dazu gibt es immer mal wieder eingestreut Geschichten aus seiner Praxis von betroffenen Patienten, die schon aufgegeben wurden oder denen das Messer drohte und die mit Hilfe der Faszien-Therapie wieder schmerzfrei wurden.

Wer sich mit der Materie schon beschäftig hat, wird hier nicht viel Neues erfahren. Aber man sollte ein Thema immer mal wieder von anderen anders recherchiert und aufbereitet lesen.

Später gibt es noch ein paar Hinweise wie man seine Faszie gut pflegt. Dabei handelt es sich nicht um typische Übungen, sondern körpergerechter/s Stand, Sitz, liegen, laufen. Alleine kann man seine Faszie, wenn sie denn mal verklebt ist, leider nicht mehr richtig hinbekommen. Von wegen Faszienrolle. Da muss ein erfahrener Therapeut ran, der mit ordentlich Kraftaufwand die Faszie wieder hinbiegt und das ist oft ganz schön schmerzhaft (weiß ich aus eigener Erfahrung). Das sollte einen aber nicht abschrecken, denn sich nicht mehr frei bewegen können, Dauerschmerz oder unters Messer zu müssen ist wesentlich schlimmer. Also am besten früh/prophylaktisch damit anfangen und nicht erst wenn´s weh tut oder im Alter.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2023
KUNTH Traumpfade in Deutschland
Ingala, Jutta M.

KUNTH Traumpfade in Deutschland


gut

In dem Buch werden alle 52 deutschen Naturparks vorgestellt und wie ihr Hauptcharakter ist, also die typische Landschaft oder die vorkommenden Tiere. Dazu gibt es dann immer einige schöne Wandervorschläge in diesem Gebiet mit Angabe von Start, Ziel, Länge (km), Dauer, Verlauf und Beschreibung was das jeweilige Highlight dieser Tour ist.

Großartige Bilder, die sofort Lust machen sich das selbst in (der) Natur(a) ansehen zu wollen.

Doch leider gibt das Buch nur Inspirationen und keine weiterführenden Informationen. Es fehlen Tournamen (unter welchem Namen man diese vor Ort oder im Internet finden kann oder ob überhaupt), Adressen, beste Reisezeit, URLs oder Höhenangaben (nur danach kann ich für mich wirklich bemessen wie anstrengend eine Tour wird, denn bergauf bedeutet für jeden, je nach Fitness eben, etwas anderes.)
Wenn ich eine Tour im Buch gefunden habe, die mir von der Beschreibung her gefiel, musste ich mir die Strecke mühsam, anhand der Beschreibung, im Internet zusammensuchen (das könnte sie sein). Denn auf gut Glück werde ich sicherlich nirgends hinfahren, um dann festzustellen, dass diese Tour so nicht existiert, in echt anders heißt, schlecht oder gar nicht ausgeschildert ist oder für mich kaum zu bewältigende Höhenmeter hat…

Bewertung vom 15.05.2023
Soul of Los Angeles
Crespo, Emilien

Soul of Los Angeles


ausgezeichnet

Wer nicht lange recherchieren will oder vor Ort auf einer Rundreise nicht so viel Zeit dazu hat, wo es das beste Restaurant, den schönsten Park oder die coolsten Retroklamotte gibt, der ist mit diesem Buch bestens bedient. Wie es auch auf dem Buchrücken steht, haben die Autoren 1.700 Orte getestet und 30 davon in diesem Buch beschrieben. Jede Empfehlung bekommt 2-5 Seiten an genauerer Beschreibung (ein bisschen Geschichte, Empfehlungen, Adresse, Öffnungszeiten, Besonderheiten) und Fotos davon.

Bewertung vom 15.05.2023
Verborgenes Singapur
Sarna, Heidi;Lim, Jerome

Verborgenes Singapur


ausgezeichnet

Für die meisten Urlauber ist Singapur leider nur eine Zwischenstation. Sie verbringen da wenige Tage bis zur Weiterreise. Wir waren 14 Tage dort und haben längst nicht alles gesehen. Nach diesem Buch hier hat sich die geplante „zweite Runde“ nochmals um einige Tage verlängert. So viele versteckte, interessante Häuser (allein die Sozialbauten dort, würden bei uns als Luxuswohnungen vermietet werden), Gärten, unterschiedliche Tempel (Religionen), Plätze für spektakuläre Sonnenuntergänge oder großartige Aussichten, alte Dörfer und geschichtsträchtige Kleinigkeiten, an denen man sonst einfach vorbeiläuft.
Von dieser Buchreiche (Verborgenes…) bin ich eh ein Fan. Mit so viel Fachwissen und jahrelanger Recherche liebevoll zusammengestellt, ohne langweilig oder schulmeisterlich rüberzukommen. Bei manchen Tipps hoffe ich jedoch immer, dass es nur umsichtige Menschen lesen.

Bewertung vom 11.05.2023
Die Guten und die Toten
Koplin, Kim

Die Guten und die Toten


sehr gut

Horst Schimanskis (war ein Tatort Kommissar in den 80ern) moderne Nachfolgerin ist Nihal Khigarian: Kampfsporterfahren, schnell wütend und langt dann gerne mal ordentlich zu. Im Grunde verabscheut sie aber einfach nur Ungerechtigkeiten.
Und Saad lebt mit seiner kleinen Tochter immer in Habachtstellung, denn Typen aus der Vergangenheit könnten ihn ausfindig machen und erledigen wollen. Dazu kommt noch, dass ausgerechnet an seinem Arbeitsplatz (ein heruntergekommenes Parkhaus) irgendwelche Leute zwielichtige Geschäfte betreiben und Leichen hinterlassen werden.
Nihal und Saad versuchen jeder auf seine Art der Sache Herr zu werden, treffen immer wieder aufeinander und spüren, dass da mehr ist zwischen ihnen. Wie sollen die beiden aber mit dem Background je zueinander finden können?

Der Roman ist total cool geschrieben. Auch mit außergewöhnlichem Satzbau, wo ich erst an Druckfehler dachte. Ist aber so gewollt.
So wie man Berlinerische Comic-Jugendsprache spricht, so schreibt die Autorin.
Mal was komplett Neues und Anderes.
Das Ende finde ich, im Vergleich zum Rest, etwas überzogen.

Es ist eine Mischung aus Fack ju Göhte (hier aber nicht die Komödie, sondern das Krimidrama), vor allem Snatch – Schweine und Diamanten und 4 Brüder (Film mit Mark Wahlberg und dem markanten Satz: „Krasser Fall von Notwehr“).

Bewertung vom 25.04.2023
Verborgenes Venedig
Jonglez, Thomas;Zoffoli, Paola;Galifi, Irene

Verborgenes Venedig


ausgezeichnet

Schon nach wenigen Seiten merkt man, da haben ganz viele Leute, ganz viel Ahnung und sich ganz viel Mühe gegeben, diesen Reiseführer zusammen zu stellen. Im Vorwort wird auch erwähnt, dass das Ganze 5 Jahre gedauert hat.
Erstaunlich. So viele versteckte unscheinbare Kleinode, Gärten, Denkmäler, Hinweise oder Räume, Häuser, Museen an denen man einfach vorbeiläuft, selbst als Einheimischer um deren Bedeutung vielleicht gar nicht weiß…
Viel Architektonisches aber auch geheime Gärten (hat mich echt gewundert, dass in diesem Häuser-Straßenlabyrinth überhaupt noch Platz ist für Grün und Gärten), Geschichtsspuren, Inschriften, Malereien und auch Legenden zu den Objekten werden erzählt. Es gibt Spukhäuser, religiöse Gebäude, Bruderschaftsräume und Erklärungen von Symbolen, die man ohne Hinweis vielleicht gar nicht erkennen oder beachten würde.

Bewertung vom 25.04.2023
Der Gin des Lebens / Kulinarische Kriminalromane Bd.1
Henn, Carsten Sebastian

Der Gin des Lebens / Kulinarische Kriminalromane Bd.1


sehr gut

Herr Henn hat ein interessanten, lockeren Schreibstil, der mir sehr gut gefällt. So gibt es unterschiedliche Erzählweisen: einmal steht die Stimme des Navigationssystems symbolisch passend für die aktuelle Situation. Dann gibt es Rückblicke aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So weiß man als Leser mehr als die Hauptpersonen, was die Spannung steigert. Und zwischendurch ist alles noch aufgelockert mit Gin-Infos zur Herstellung und Rezepten mit Gin drin. Und die Wendungen sind gelungen, überraschend und nicht vorhersehbar.
Es gab nur kleinere Schwächen in der Handlung über die ich gut hinweglesen konnte.

Ich hatte gar nicht das Gefühl einen Roman zu lesen. Die meisten Autoren versuchen ja mit sehr detailhaften Beschreibungen alles ganz genau vorzugeben. Herr Henn benutzt nur ganz wenige Bilder und lässt einem viel Platz für die eigenen Fantasie, wodurch ich viel mehr in der Handlung drin war, weil ich mir eben nicht vorstellen musste was der Autor meinte, sondern mir mein eigenes Kopfkino machen konnte.

Bene reist nach England in ein Bed & Breakfast, wo schon sein Vater immer wieder einkehrte. Dort muss des Rätsels Lösung um ein Gin-Rezept liegen, dass ihn (Bene) von vielen seiner Sorgen befreien würde. Denn dann könnte er seinen ungeliebten Job sausen lassen und den besten Gin von Welt herstellen. Doch auch die Besitzerin des B&B – Cathy - hat ein ähnliches Anliegen. Ihr Vater und Benes Vater waren wohl gemeinsam an diesem Gin dran. Doch beide leben nicht mehr. Die beiden „Kinder“ tun sich zusammen und suchen nach den ursprünglichen Zutaten und geraten dabei in gefährliche und verwirrende Situationen.