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Fibelleser

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2024
Weißglut
Quast, Tobias

Weißglut


ausgezeichnet

Das Buch von Tobias Quast ist außergewöhnlich. Außergewöhnlich, weil dieser spannende Krimi dennoch humorvoll erzählt wird. Der Schreibstil ist flüssig, das Buch liest sich sehr gut.
Ich habe die Hauptfigur Sarah Fuchs nach anfänglicher Ablehnung, da sie als Schicki Micki Girl der Münchner High Society beschrieben wird, doch schnell zu meiner Lieblingsfigur erkoren.
Sie gerät ziemlich ungewöhnlich in die Mordermittlungen, zu denen sie ein Haubentaucher ruft. Sarah befürchtet, dass der finnische Kommissar sie als Täterin in Verdacht hat und nicht genügend unternehmen wird, den wahren Täter zu finden. Deshalb wird sie kurzerhand selbst zur Ermittlerin.
Neben Sarah ist auch Onni eine wichtige Figur, die die Handlung voran treibt. Onni glaubt etwas sehr Unglaublichem auf der Spur zu sein und lässt dafür auch seine bisher erstellte Doktorarbeit ruhen, um seinen neuen Erkenntnissen hinterher zu jagen. Er merkt dabei nicht, dass er dem Mörder immer näher kommt.
Selbst der Täter, tritt als Er-Erzähler auf, ist nicht so schnell ausgemacht, auch wenn der Leser immer eine Vermutung hat. Am Ende kommt es doch anders.
Ein Krimi für alle Fans, die gut auf Brutalität und Gewalt im Krimi verzichten können, für alle die Finnland lieben und alle die den eindringlichen Ruf des Haubentauchers noch nicht kennen oder vielleicht doch.

Bewertung vom 08.05.2024
Die Hüter des Himmelssteins / Unterholz-Ninjas Bd.2
Mantel, Michael

Die Hüter des Himmelssteins / Unterholz-Ninjas Bd.2


ausgezeichnet

Auch wenn ich den ersten Teil der Unterholz Ninjas nicht kenne, hatte ich keine Schwierigkeiten mit Band 2 in die Reihe einzusteigen. Das liebevoll gestaltete Cover hilft sehr gut eine Vorstellung von den drei Freunden zu bekommen. Im Buch wird deutlich, wie wichtig Freundschaft, Zusammenhalt und Verlässlichkeit aufeinander sind. Das sie zusammengehören machen die Ninjas auch in ihrem Schlachtruf deutlich - Erfinden, Werfen, Kämpfen, Fliegen - das sind besonderen Worte in ihrem Schlachtruf.
aber den Anfang macht die Geschichte mit einem 25 Jahre alten Zeitungsauschnitt über eine Beinahe- Katastrophe durch einen goldenen Meteorit. alle Goldjäger werden wach. Im Buch wird die 10jährige Lea zum Goldjäger, weil sie täglich diesen und andere Zeitungsartikel lesen muss. Kein Kind könnte sich vorstellen, dass ihre Eltern das Kinderzimmer mit Zeitung tapezieren. Lea musste das leider erfahren. So tüftelt sie, wie sie an diesen Stein kommen kann. Aber Ella, das Eichhörnchen, Piks, der Igel und Bobo, der Uhu waren in diesem Jahr für den Himmelsstein verantwortlich. In einer actionreichen Geschichte mit fiesen Gegnern bleiben die drei Freunde die Sieger und gewinnen sogar eine neue Freundin, Lara, die Robo-Eule.
Ein spannendes Buch für junge Leser und Zuhörer.

Bewertung vom 06.05.2024
Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1
Flores & Santana

Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1


gut

Hinter den Autoren Flores und Santana hätte ich keine Wiener Buchhändler erwartet. Das Cover verbreitet Urlaubsstimmung, Hitze und unendliche Ruhe. Bereits im ersten Absatz ist dies vorbei. Der Leser erfährt von einer Leiche, einer scheinbar nicht unvermögenden Leiche, oder trügt der Schein?
Die Autoren wissen, dass Buchhandlungen Treffpunkte für Leser sein müssen. Was liegt also näher, eine Hauptfigur als Buchhändlerin zu besetzen. Die zweite wichtige Figur ist ein Journalist, aber es wäre wohl kein Krimi, wenn nicht auch ein Kommissar auftritt. Alle drei kennen sich gut, verabreden sich öfter miteinander und arbeiten gern zusammen. Dabei fühlt sich nie jemand in seinem Bereich eingeschränkt.
Die Leiche sorgt plötzlich für ganz viel Aufregung auf der Insel. Da gibt es viele Verdächtige, die genauer unter die Lupe genommen werden müssen. Für mich kommt die Ermittlungsarbeit zeitweise zu kurz. Es werden viele spanische Begriffe benutzt, die ich nicht kenne. Ausführlich wird über das Essen, die Landschaft und die Menschen geschrieben. Da passiert es schon, dass das Wichtigste vergessen wird. Der Schluss wirkt auch etwas aufgesetzt, ganz nebenbei wir der Tod von einem früheren Freund aufgeklärt.
Wer wirklich Krimifan ist, wird dieses Buch nur als leichte Lektüre oder Urlaubslektüre zwischendurch lesen.

Bewertung vom 06.05.2024
Südlich von Porto wartet die Schuld
da Silva, Mariana

Südlich von Porto wartet die Schuld


sehr gut

Mariana da Silva, portugiesische Autorin, die in Stuttgart aufgewachsen ist und nun in Hamburg lebt, schreibt einen Krimi über eine Stuttgarter Polizistin, die nach Torreira/ Portugal gezogen ist. Das war schon ein Grund für mich das Buch zu lesen. Der zweite Grund war das bezaubernde Cover. Erst beim Lesen erfuhr ich, dass das wunderschöne Muster typische portugiesische Fliesen sind.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Es muss der Mord an einem Richter, der einen wichtigen Gerichtstermin hat, aufgeklärt werden. Der zuständige Beamte J. Baptista ist auf die Hilfe von Ria und ihrem Schwager J.Pinto angewiesen. Dabei scheint es für Baptista nicht einfach zu sein, erneut mit Ria zusammen zu arbeiten. Da ich den ersten Band nicht kenne, verlasse ich mich auf die wenigen Hinweise im Buch. Aber die drei kommen allein noch nicht ganz zurecht. Da gibt es noch Mariposa, die Frau von Pinto. Sie hilft trotz kurz bevorstehendem Geburtstermin immer wieder aus und hat zündende Ideen.
Neben dem Lösen des Falls werden auch viele privaten Dinge für den Leser zugänglich gemacht. Dadurch werden die Figuren nicht nur als starre Ermittler, sondern als normale Menschen gezeigt.
Das Buch wird allen Fans von Krimis mit Lokalkolorit gefallen.

Bewertung vom 16.04.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


ausgezeichnet

Isabel Allende hat erneut einen emotional erschütternden Roman geschrieben. Das Cover vermittelt zunächst aber nichts von den Gräueln und Ungerechtigkeiten gegenüber Kinder Kindern in verschiedenen Zeiten. Für den Leser entsteht der Eindruck, dass sich die Geschichte ständig wiederholt. Mich hat die Geschichte von Samuel Adler und seiner Familie sehr betroffen gestimmt. I.Allende berichtet unverblümt von der Pogromnacht in Wien 1938. Für die Familie Adler ändert sich alles. Rudolf Adler, jüdischer Arzt, praktiziert in Wien. Er ist ein anerkannter Arzt. Der Apotheker Peter Steiner hat ihn unterstützt. Ohne Vorankündigung verändert sich für die Adlers alles. Rudolf verschwindet plötzlich, das Wohnhaus der Adlers wird überfallen. Dabei erweist sich Oberst Theobald Volker als eine riesengroße Hilfe für Rachel und Samuel( Frau und Sohn von Rudolf). Der Oberst mag die Musik des erst 6 jährigen Samuels. Samuel muss nach England verschickt werden, in der Hoffnung, dass die Familie sich wiedersehen kann. Der Oberst überreicht Samuel einen Orden, der ihm dafür Kraft geben soll. Samuel wird seine Familie nie wieder sehen. 80 Jahre später begibt sich eine Mutter mit ihrer Tochter auf die Flucht. Dem Mädchen Anita ergeht es ähnlich wie Samuel. Isabell Allende spannt die Fäden geschickt, dass Anita und Samuel sich begegnen. So findet auch der Orden des Oberst einen neuen Besitzer. Tragisch, dass sich Schicksale wiederholen. Aber der Roman vermittelt auch Hoffnung. Hoffnung, dass das Leben dennoch weiter geht und lebenswert bleiben muss. Das gelingt nur durch Liebe, Verständnis und Einsatzbereitschaft. Von mir erhält der Roman eindeutig Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.04.2024
Der geheime Elfenzauber / Hummelbi Bd.1
Stewner, Tanya

Der geheime Elfenzauber / Hummelbi Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover zeigt eine ungewöhnliche Elfe, gar nicht zart und feenhaft. Aber die kleine Elfe ist dennoch unterwegs zu den Menschen. Dort entdeckt sie Zwillinge, die sehr ungleich scheinen. Während Pauline von den Gästen des Festes beachtet wird, gelingt es Florentine nicht Aufmerksamkeit zu bekommen. Florentine ist eifersüchtig auf ihre Schwester und flüchtet sich in die Buchhandlung der Mutter zurück. Vielleicht können Florentine und die kleine Elfe daran etwas ändern?
Florentine hat ein geheimes, sehr altes handgeschriebenes Elfenbuch gefunden. Dieses Buch wird für Mutter und Tochter zu einem wichtigen alltäglichen Gegenstand. Sie erfährt auch einiges über ihre Großmutter Elfriede. Der Autorin gelingt es spielerisch die Streitereien unter den Schwestern zu schlichten. Aber einen großen Anteil daran haben die Elfen.
Das Buch macht Mut Dinge zu hinterfragen, Ungewöhnliches zu tun und der Fantasie freien Lauf lassen. Die Bilder illustrieren die Geschichte so gut, dass die Geschichte selbst jüngeren Kindern nicht zu lang erscheint und sie aufmerksame Zuhörer und Zuschauer bleiben. Es ist schön zu erleben, wie währenddes Lesens ein neues Elfenbuch entsteht. Neugier auf den neuen Band wird auch geweckt, wir freuen uns schon darauf.
Leseempfehlung für alle Familien mit Geschwisterkindern!

Bewertung vom 03.04.2024
Lichtjahre im Dunkel
Ani, Friedrich

Lichtjahre im Dunkel


weniger gut

Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut und war gespannt. Es war mein erstes Buch von Friedrich Ani. Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine weiteres Lesen möchte. Die Geschichte an sich ist ja schnell erzählt. Leo Ahorn, Schreibwarenhändler und Ehemann, ist urplötzlich verschwunden. Da die Ehe, leider auch die Schreibwarenhandlung, nicht mehr ihre glücklichsten Tage hatte, hat Ehefrau Viola zunächst gar nichts unternommen, um Leo zu finden. Eine kurze Nachfrage über seinen Verbleib in der Stammkneipe am Eck - mehr nicht. Jedoch erfährt sie hier nichts. Das lässt sie aber immer noch ruhig bleiben und wirft sie nicht aus der Bahn. Sie überlegt, wie es wäre, wenn Leo nie wieder zurück käme. Schließlich entscheidet sie sich einen Detektiv - Tabor Süden - einzuschalten, da sie der Polizei nicht traut. Mir ist alles zu langatmig erzählt, der Personenwechsel vom Ich-Erzähler zum Er/Sie- Erzähler und die unangekündigten Rückblenden erschweren das Lesen. Den Titel des Buches kann ich noch am besten verstehen, wenn ich an die Halbbrüder Georg und Sandro denke.
Gänzlich unpassend finde ich das Schlusskapitel, wieder vom Ich - Erzähler berichtet. Warum muss der Tod von Fariza Nasri hier erwähnt werden? Weiß der Leser früherer Süden- Bände vielleicht Bescheid? Oder ist das schon der Aufhänger für den neuen Band?
Ich kann das Buch deshalb nur teilweise weiterempfehlen.

Bewertung vom 14.03.2024
Azmina, der Golddrache / Dragon Girls Bd.1
Mara, Maddy

Azmina, der Golddrache / Dragon Girls Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover zum Buch Dragon Girls gestaltet von Thais Damiäo gefällt mir sehr gut, genauso die beiliegende Glitzersammelkarte. Die Geschichte ist in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben, aber dennoch fesselnd. Teilweise erinnert die Geschichte an Märchen, auch da muss der Held drei Aufgaben lösen.
Hier ist es Azmina - ein ganz normales Mädchen eigentlich - die gemeinsam mit Willa und Naomi den Zauberwald retten muss. Alle drei werden im nahen Wald zu Drachen, das kann ja nur ein Zauberwald sein. Die zauberhaften schwarz - weiß Illustrationen lockern die Geschichte auf und fesseln auch jüngere Kinder an den Text.
Wie im richtigen Leben zeigt auch diese Geschichte, dass man gemeinsam viel mehr erreichen kann. Dabei ist aber niemand gezwungen, der Meinung anderer blind zu vertrauen. Auch unsere drei Heldinnen erkennen dies.
Das Buch ist toll zum Lesen für geübte Leser, aber auch super zum Vorlesen.

Bewertung vom 11.03.2024
Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2
Stern, Anne

Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Anne Stern hat einen historischen und emotional bewegenden Roman über das Dresden der Zeit 1848/49 geschrieben. Ich bin direkt mit Band zwei in das Dresden - Epos eingestiegen. Obwohl mir Kenntnisse über Elise und ihre Familie fehlen, habe ich mich sofort in dem Roman wohlgefühlt und hatte nicht den Eindruck, dass mir Wichtiges fehlt.
Das Cover hatte für mich drei wichtige Punkte: die Frau, die Semperoper und das Feuer. Das Cover hat nicht zu viel versprochen. Alle drei Dinge haben einen großen Stellenwert im Roman eingenommen.
Anne Stern schreibt in einem spannenden unterhaltsamen Stil. Die Stadt Dresden und ihr Prunkstück - die Semperoper - nehmen neben der Familiengeschichte um Elise einen breiten Raum ein. Auch wenn knapp 180 Jahre vergangen sind, macht es Spaß den Beschreibungen der Stadt zu folgen. So manche Ecke erkennt man wieder. Die Oper ein wichtiger Punkt für die gehobene Schicht in Dresden. Aber viele Menschen, die dort arbeiten wollen Anerkennung und ein Dresden mit einer Verfassung für alle Bürger.
Der historische Kern zeigt, dass Dresden auch zur Zeit der Revolution 1848 viele gesellschaftliche Veränderungen hinnehmen muss. Die Rolle der Frauen in dieser Zeit hat sich bis zur Gegenwart sehr zum Positiven verändert. Elise war in ihrer Ehe ziemlich eingeschränkt und stand regelrecht unter der Führung ihres Ehemannes. Eigenes Handeln und Denken wurde nicht von ihr erwartet. Im Gegenteil das war sehr unerwünscht. Trotzdem konnte Elise sich nicht so recht in diese Rolle zurückziehen und hat mit ihren eigenmächtigen Entscheidungen mehrfach ihren Ehemann zum Despoten werden lassen.
Ein lesenswerter Roman.

Bewertung vom 20.02.2024
Kantika
Graver, Elizabeth

Kantika


ausgezeichnet

Das Cover ist auf den ersten Eindruck außergewöhnlich. Nach dem Lesen des Romans sehe ich einen außergewöhnlichen Stoff der Familie Cohen. Vielleicht ist es einer der Stoffe, die Rebecca zum Schneidern genutzt hat.
Der Titel - Katinka - genau so außergewöhnlich. Für mich ist der Text aber wie ein Lied. Elisabeth Graver führt in eine andere Kulturwelt und viele Jahre in der Vergangenheit zurück. Sie erzählt die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Rebecca. Rebecca lebt in dieser Zeit und wohnt mit ihrer angesehenen Familie ganz oben auf dem Berg umgeben von wohlhabenden Nachbarn. Leider kann sie mit ihrer Familie da nicht bleiben. Der Leser erlebt mit, wie Rebecca den "Berg" hinab fällt. Es gelingt ihr nie wieder solchen Reichtum zu erlangen. Sie erleidet viele Schicksalsschläge, gibt aber dennoch nie auf. Warum wird sie und ihre Familie dafür bestraft, dass sie Juden sind? Kein Mensch kann sich die Familie, in die er geboren wird aussuchen.