Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Evoli

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 27.12.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


ausgezeichnet

Er hatte keine Chance – und hat sie genutzt

Ausgehend von seiner bäuerlich-ärmlichen Heimatregion in Jugoslawien gerät der kleine Djoko mitten in die Wirren des Zweiten Weltkriegs. Für den zum Waisenkind gewordenen Dreikäsehoch beginnt eine regelrechte jahrelange Odyssee, die ihn durch mehrere Länder und zahlreiche ganz knappe Begegnungen mit dem Tod führen wird.
Hera Lind hat hier die wahre Geschichte dieses Jungen in Roman-Form nacherzählt.

Im Buch erleben wir die aus kindlich-naiver Sicht geschilderten Gräuel des Krieges hautnah. Der kleine Ich-Erzähler wächst dabei nicht nur vielen seiner (leider meist mehr oder weniger kurzzeitigen) Weggefährten ans Herz, sondern vor allem auch den Lesern. Man fiebert mit dem Protagonisten mit, wünscht ihm nur das Beste und muss doch immer wieder Schreckliches miterleben.

Die Ereignisse in der Geschichte sind oft starker Tobak. Der Handlungsverlauf kann dadurch recht deprimierend sein – vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass alles Beschriebene so passierte und (was noch schlimmer ist) auch heute noch und wieder ganz ähnlich geschieht. Also kein Buch für zarte Gemüter.
Vom Durchhaltevermögen und der Widerstandskraft des kleinen Jungen war ich tief beeindruckt. Wie viel Stärke nötig ist, um trotz aller Schicksalsschläge nie die Hoffnung aufzugeben...

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2023
Nordlicht 02
Falch, Malin

Nordlicht 02


ausgezeichnet

Rückkehr ins skandinavische Nimmerland

Der zweite Band der Nordlicht-Reihe setzt nahtlos dort an, wo der Erstling endete – man sollte diesen also definitiv vorher gelesen haben.
Während Sonja zusammen mit Espen und seiner kleinen Bande sympathischer Trollkinder und freundlicher Tiere ihre abenteuerliche Umgebung erkundet, macht sich ihr Onkel auf die Suche nach der Vermissten und gerät in Gefangenschaft. Zu allem Übel haben die bösen Wikinger neue Verbündete mit magischen Kräften gefunden...

Die Welt des Buchs weist weiterhin deutliche Parallelen zu Peter Pan auf, durch eigene Ideen bleibt die Geschichte aber spannend und ist weit mehr als ein purer Abklatsch eines Klassikers. Durch neue Figuren kommt in diesem zweiten Band zusätzliche Abwechslung ins Geschehen.
Auch der schöne Zeichentrick-artige Stil des Comics gefällt mir nach wie vor sehr gut, so etwa die sympathischen Gesichter der Tiere und der kleinen Trolle sowie die schöne Farbgebung. Es entsteht eine dichte, märchenhafte und teils aber auch düstere Atmosphäre.
Am Ende gibt es einige Konzeptzeichnungen aus der Entstehungsphase des Buchs.

Bewertung vom 15.11.2023
Am Anfang der Welt / Solartopia Bd.1
Hume, Victoria

Am Anfang der Welt / Solartopia Bd.1


ausgezeichnet

Die mit den Pflanzen spricht

In einer dystopischen Zukunft lebt die sechzehnjährige Nova mit ihrem Freund Finn hoch oben in einem Wolkenkratzer, umgeben von einer lebensfeindlich gewordenen Umwelt. Seit dem Tod ihrer Mutter zehn Jahre zuvor ist die Hauptfigur allein dafür zuständig, den paradiesischen Garten auf der Dachterrasse zu hegen und zu pflegen, der die einzige Nahrungsquelle darstellt. Zu Gute kommt Nova ihre besondere Begabung – das junge Mädchen kann mit den Pflanzen kommunizieren und so etwa erkennen, wenn diese zu kränkeln beginnen. Doch als die tödlichen Nebelschwaden immer höher steigen und das kleine Paradies bedrohen, reicht das allein nicht mehr aus. Nova und Finn müssen sich auf die gefahrvolle Suche nach einem Heilmittel begeben...

Die Ich-Erzählerin Nova ist eine sympathische Protagonistin und ihre besondere Fähigkeit ist mal etwas Anderes. Ich fand es interessant, von den verschiedenen Pflanzen und ihren Botschaften zu lesen, außerdem ergeben sich dadurch immer wieder ungewöhnliche Situationen. Überhaupt besitzt die Geschichte ein paar spannende Wendungen und eine fesselnde Atmosphäre.
Vereinzelt haben sich die Gefahren und Probleme für mich aber schon etwas zu einfach erledigt. Auch die Vorstellung, dass ein sechsjähriges Kind sich praktisch allein durchs Leben schlägt, erscheint mir ein bisschen weit hergeholt, wenn ich mir so meine Neffen und ihre Freunde in diesem Alter betrachte.
Trotzdem fand ich die Geschichte aber insgesamt gelungen und sehr lesenswert. Das Buch stellt die erste Hälfte einer Duologie dar, weshalb das Ende recht offen gehalten ist. Die Fortsetzung, zu der eine kurze Leseprobe enthalten ist, soll im nächsten Frühjahr erscheinen.

Bewertung vom 30.10.2023
Nico und Will - Reise ins Dunkel
Riordan, Rick;Oshiro, Mark

Nico und Will - Reise ins Dunkel


sehr gut

Reise in die Unterwelt, besonders für Serien-Kenner zu empfehlen

Nico di Angelo, Sohn des Hades, tut sich oft schwer mit seinen dunklen Seiten, kann es teilweise gar nicht glauben, dass ihn seine Freunde so akzeptieren wie er ist. Besonders sein geliebter Will Solace, ein Strahlemann im wahrsten Sinne des Wortes, ist doch vermeintlich das krasse Gegenteil. Für zusätzlichen Ärger sorgen nun finstere Träume bzw. Visionen, die Nico allnächtlich plagen und ihm keine Ruhe lassen. Jemand ruft ihn - die Spur führt in den Tartarus, die schlimmste Region der ja sowieso nicht gerade als beliebtes Ausflugsziel bekannten Unterwelt. Nico muss sich seiner Vergangenheit und den Schattenseiten seiner Persönlichkeiten stellen. Doch auch Will, der es sich natürlich nicht nehmen lässt, ihn zu begleiten, erwarten gefährliche Herausforderungen.

Das Buch ist ein Ableger der beliebten Percy Jackson-Reihe und Kenntnisse der anderen Bände würde ich auf jeden Fall empfehlen. Denn diese Geschichte hält sich nicht mit Erklärungen der Welt auf (eine Variante unserer Realität, die aber eben unter anderem von zahlreichen Halbgöttern bevölkert ist) oder stellt uns die Gegebenheiten wie die Ausbildungscamps der Nachwuchshelden vor. Zudem finden sich in der Handlung häufig Erwähnungen früherer Abenteuer und auch die auftauchenden Personen sollten einem am besten schon vertraut sein, um das Buch voll genießen zu können.

Die Story ist angenehm zu lesen, gut gefallen haben z.B. mir der trotz düsterer Thematik immer wieder aufblitzende Humor (etwa bei der Begegnung mit einem seltsamen Völkchen von Unterweltbewohnern) und die fantasievollen Kreaturen. Natürlich dürfen dabei auch allerlei Gottheiten und legendäre antike Monster nicht fehlen.
Auch das Jungen-Paar ist recht sympathisch und die Beziehung der beiden wird glaubwürdig geschildert. Darüber hinaus gibt es einige spannende Szenen und Gefahren. Allerdings hat die Geschichte meiner Meinung nach auch ein paar Längen oder wird durch den Aufbau mit z.B. diversen Rückblicken manchmal etwas zu sehr ausgebremst.

Bewertung vom 30.10.2023
Die Jagd nach den Kronjuwelen / Meisterdetektiv Sherlock Bones Bd.1
Collins, Tim

Die Jagd nach den Kronjuwelen / Meisterdetektiv Sherlock Bones Bd.1


ausgezeichnet

Ein tierisches Ermittler-Duo und jede Menge Rätsel

Ein wichtiger Auftrag rettet das Detektiv-Duo Sherlock Bones und Dr. Catson aus der aktuellen Langeweile: Ein Langfinger hat sich an den Kronjuwelen der Königin vergriffen und die Polizei ist mit den Ermittlungen überfordert.

Die jungen Leser stoßen hier nicht nur auf eine nett erzählte Geschichte aus einer von Tieren bevölkerten, an London erinnernden Stadt (erzählt aus der Sicht der schlauen Katze Dr. Catson), sondern können zwischendurch auch selbst jede Menge Rätsel passend zur Story lösen. Die Handlung ist auch ohne die Knobel-Aufgaben vollständig zu verstehen, die Rätsel machen aber zusätzlich Spaß. Am Ende des Buches sind alle Auflösungen zu finden.
Der Schwierigkeitsgrad ist überwiegend für die Zielgruppe ab acht Jahren angemessen, nur einzelne Rechenaufgaben finde ich vielleicht etwas zu schwer. Manche Knobeleien sind hingegen auch schon für jüngere Kinder lösbar, denen das Buch vielleicht vorgelesen wird.
Die Auswahl an Rätseln ist recht schön, so findet man unter anderem Suchbilder, muss Unterschiede entdecken, Hinweise kombinieren, Labyrinthe durchqueren oder einen Code entschlüsseln.

Lustige schwarz-weiße Illustrationen lockern die Geschichte auf. Der Comic-Stil ist sympathisch, etwas irritiert hat mich nur die Zeichnung eines angeblichen Dobermanns, der eher wie eine Katze aussah.

Insgesamt finde ich das Buch gelungen und kann es vor allem Rätsel-begeisterten Nachwuchs-Detektiven ungefähr ab dem Ende der zweiten Klasse empfehlen.
Durch eine Wendung am Schluss wird bereits eine Fortsetzung angedeutet, der Fall rund um die Kronjuwelen kommt aber zu einem gelungenen Abschluss.

Bewertung vom 23.10.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


ausgezeichnet

Dann lieber Wiesenblumen säen

Empfänger in aller Welt erhalten kommentarlos kleine Päckchen mit mysteriösen Samen. Herangezogen entsteht daraus eine extrem widerstandsfähige und sich rasant ausbreitende Pflanze, die Eigenschaften verschiedenster Pflanzenarten in sich vereint. Und vor allem ist das Gewächs brandgefährlich, schadet der Gesundheit der Menschen und vernichtet z.B. auch andere Pflanzen.

Der deutsche Förster, Biologe und Buchautor Marcus Holland wird nach einem gewalttätigen Zwischenfall bei einer Lesung in die fieberhafte Suche nach einem Mittel gegen das Höllenkraut verwickelt.

Die spannende Story folgt schwerpunktmäßig den Erlebnissen von Marcus Holland, die ihn in diverse Länder führen, abgewechselt wird die Perspektive aber immer wieder mit Blicken auf die junge Archäobotanikerin Waverly Park (Jahre vor den eigentlichen Ereignissen) und eine andere junge Frau namens Ava, die sich in einem unwirtlichen Wald in tödlicher Gefahr befindet.
Wie genau alle drei Blickwinkel zusammengehören, wird im Laufe der Handlung immer deutlicher.

Die Geschichte weiß zu fesseln, nicht zuletzt durch den geschickten Einbau realer Details, etwa über die besonderen Fähigkeiten von Pflanzen. Zu diesem Thema gab es in den letzten Jahren ja einige überraschende Erkenntnisse und der gedankliche Schritt zu den Geschehnissen im Buch wirkt da gar nicht mehr so groß.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, zudem entwickelt man Sympathie für die Hauptfiguren und wünscht ihnen Erfolg in ihren gefährlichen Missionen.
Das Ende ist interessant, für meinen Geschmack allerdings etwas zu offen.
Weitere kleine Kritik: Manche Entwicklungen/ Szenen erscheinen etwas zu weit hergeholt oder gehen mir zu reibungslos über die Bühne - da erscheint die Story dann doch nicht so ganz realistisch.
Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich könnte es mir auch gut verfilmt vorstellen.

Bewertung vom 16.10.2023
Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle Sinne
Pfeiffer, Boris

Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle Sinne


ausgezeichnet

Ungewöhnliche Gefährten in einer veränderten Welt

In einer nicht näher datierten Zukunft in einem ebenfalls nicht genau definierten Land hat sich der Junge Drdjuck einer Büffelherde angeschlossen. Immer wieder verwüsten extreme Wetterereignisse die Landschaft, was auch der Familie des Protagonisten zum Verhängnis wurde. Doch durch eine veränderte Form der Wahrnehmung ist Drdjuck auf mysteriöse Weise im Einklang mit der Natur und besonders auch mit seinen tierischen Gefährten. Als der Junge und die Herde in die Fänge einer gefährlichen Gruppe anderer Kinder und Jugendlicher geraten, wird diese Verbindung ihnen von großem Nutzen sein...

Angesichts fast täglicher Meldungen über Stürme, Überschwemmungen und Brände wirkt die düstere Zukunftsvision des Buches glaubhaft und nicht allzu weit hergeholt.
Die Auswirkungen des Klimawandels haben ja schon in so mancher Geschichte eine Rolle gespielt, aber diese ist anders als alles, was ich bisher zu diesem Thema gelesen habe. Entscheidend tragen dazu vor allem Drdjucks veränderte Wahrnehmung und seine beeindruckende Beziehung zu den vierbeinigen Gefährten bei. Auch diese scheinen eine Art sechsten Sinn zu besitzen und zusammen meistern sie manche im wahrsten Sinne des Wortes brenzlige Situation.

Die Story ist spannend und kann auch stilistisch überzeugen. Immer wieder finden sich Zitat-würdige Formulierungen, die zum Nachdenken anregen. Beispiel: „Es war offensichtlich, dass es unmöglich war, so weiterzumachen wie zuvor. Das Leben hatte seinen gewohnten Konturen für immer verloren. Und doch gab es hauptsächlich Menschen, die an dem Alten festhielten. Sie waren wie Wassertropfen in einem trockengefallenen, aufgeheizten Flusstal, die dachten, sie könnten fließen, während sie schon verdunsteten. Und doch wollten sie alles um sich herum haben und essen wie gewohnt.“

Ich habe das Buch gern gelesen und empfehle es Jugendlichen und Erwachsenen mit Interesse für interessante Zukunftsszenarien weiter. Es ist wirklich eine spannende und außergewöhnliche Geschichte.
Für jüngere Leser könnte die Handlung aber stellenweise zu düster sein.

Bewertung vom 08.10.2023
Die Schwarze Königin Bd.1
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin Bd.1


sehr gut

Alchemie und gespitzte Pflöcke

Eine interessante historische Persönlichkeit hat Bestseller-Autor Markus Heitz zu seinem neusten Roman inspiriert. Im Buch wechseln sich Kapitel rund um die spätmittelalterliche Königin Barbara mit den Erlebnissen des jungen Mannes Len aus unserer Zeit ab. Die Verbindung zwischen beiden Ebenen wird nach und nach deutlicher und hat einige Überraschungen zu bieten.

Von jugendlichem Alter an verbindet eine tiefe Freundschaft die gewitzte Barbara und den Fürstensohn Vlad aus der Walachei, der einst als Geisel an den Hof ihres Mannes kam. Verbunden sind sie vor allem auch im Kampf gegen die Vampire, die mehr oder weniger im Verborgenen die Menschheit bedrohen. Eine wichtige Rolle spielen dabei nicht zuletzt die Errungenschaften Barbaras auf dem Gebiet der Alchemie, die viel zu ihrem titelgebenden Beinamen beitragen werden.
Der zweite Hauptdarsteller Len befindet sich auf einer Gruppenreise durch die tschechische Republik und Rumänien, als ihm auf zunehmend dramatische Weise seine Herkunft enthüllt wird – als letzter direkter Nachfahre Vlads soll er den Kampf des Ahnen in der Gegenwart fortführen.

Die Geschichte verknüpft geschickt historische Details und z.B. auch reale Schauplätze mit übersinnlich-düsteren Elementen wie einer interessanten Auswahl verschiedener Vampir-Unterarten und anderer finsterer Kreaturen. Dies gelingt unter anderem durch das Einbauen von Zitaten aus echten historischen Quellen zum Thema Alchemie und Beschwörungen.
Actionreiche und teils recht gruselige bis brutale Szenen sorgen dafür, dass es spannend bleibt und nicht zu „trocken“ wirkt.

Der Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen hat mir gut gefallen, der Schreibstil ist gewohnt überzeugend, und es war fesselnd zu lesen, wie sich Barbara, Len und ihre Mitstreiter gegen die Finsterlinge behaupten. Allerdings konnte ich mich mit beiden Hauptfiguren nicht restlos identifizieren, vor allem die schwarze Königin wirkte mir irgendwie zu emotionslos. Beide bleiben mir etwas zu blass.
Das Buch wird nicht direkt als Beginn einer Reihe bezeichnet, das Ende bietet aber auf jeden Fall Raum für Fortsetzungen oder Ableger der Story.

Bewertung vom 23.09.2023
Das Geheimnis des Wanderplaneten / Der kleine Perry Bd.1
Brill, Olaf

Das Geheimnis des Wanderplaneten / Der kleine Perry Bd.1


ausgezeichnet

Sympathischer Ableger der Erfolgsreihe für die junge Zielgruppe

Der Junge Perry hat sich mit seinem treuen Begleiter, dem „Mausbiber“ Gucky, auf den Weg zum Startplatz der Raumfähre Stardust gemacht, an deren Konstruktion seine Mutter maßgeblich beteiligt war. Wie gern würde der pfiffige kleine Kerl sich mal im Inneren der Rakete umschauen. Und wie durch ein Wunder gelangt er kurz vor dem Start tatsächlich hinein und fliegt, zuerst als blinder Passagier, mit der Besatzung zum Mond. Auf dem Erdtrabanten erwartet die Gruppe so mancher unvorgesehene Zwischenfall, nicht zuletzt die Begegnung mit außerirdischen Lebensformen.

Die Story ist spannend erzählt und hat diverse dramatische Momente zu bieten. Aber auch das Köpfchen kommt nicht zu kurz – zum Glück sind Perry und seine Gefährten so clever. Zwei Rätsel aus der Geschichte waren mir schon gut bekannt, für die junge Zielgruppe werden sie aber wahrscheinlich noch neu sein.
Die Charaktere sind sympathisch, unter anderem der niedliche Gucky, der ganz ohne Worte viel ausdrücken kann. Nicht zuletzt seine Liebe zu Karotten...
Der Mausbiber und auch die anderen Charaktere wurden ansprechend gezeichnet und auch die Umgebungen können sich sehen lassen. Manchmal gibt es kleine „Spezialeffekte“ wie im Kreis angeordnete Bilder oder eine auf dem Kopf stehende Sprechblase.
Hübsch ist außerdem die großformatige Aufmachung des Buchs mit hochwertigem Papier und einem schicken Hardcover-Einband.
Dem hauptsächlichen Besitzer des Buchs, meinem achtjährigen Neffen, der jetzt die dritte Klasse besucht, hat es auch gut gefallen.

Dieser erste Band erzählt eine recht schön abgeschlossene Geschichte, bereitet uns aber bereits auf das nächste Abenteuer vor. Die Reise durchs Weltall hat gerade erst begonnen.
Nach der eigentlichen Handlung erwarten den Leser am Ende ein paar nette Extras, nämlich Infos zum Mond und den Missionen dorthin, einige Bilder aus dem Skizzenbuch und ein doppelseitiges Suchbild.

Bewertung vom 26.07.2023
Scurry 1
Smith, Mac

Scurry 1


ausgezeichnet

Toller Einstieg in ein spannendes Nager-Abenteuer

Der junge Mäuserich Wix gehört zu den Nahrungssammlern einer Kolonie auf dem Land, die immer mehr in Bedrängnis gerät – in den mysteriöserweise verlassenen Behausungen der Menschen wird das Essen knapp, neben gefährlichen Hinterlassenschaften wie Giftködern machen Wix und Co. monströse Katzen und hungrige Raubvögel das (Über)leben schwer. Zu allem Übel scheinen im Wald noch gefährlichere Raubtiere zu lauern und Intrigen innerhalb der Nager-Gemeinschaft machen die Misere komplett. Sollte man wirklich weitere Späher in Richtung Stadt schicken, von wo noch niemand zurückgekehrt ist?

Außer Wix und seinem besten Ratten-Kumpel Umf spielt vor allem Pict, die Tochter des weisen Kolonie-Ältesten, eine wichtige Rolle im Buch. Während ihr Vater sie beschützen möchte, würde die junge Mäuse-Frau gern aktiv bei der Nahrungssuche und dem Finden einer Lösen helfen.
Der erste Band hat bereits viele spannende, actionreiche Szenen zu bieten, in denen es für die Protagonisten richtig knapp wird. Die Story hält einige Überraschungen und auch noch Geheimnisse bereit.

Auch optisch wird alles wirklich sehr ansprechend präsentiert, der Stil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Gesichter der Nagetiere und ihrer Widersacher sind ausdrucksstark, alles wirkt sehr dynamisch und auch die Farbgebung ist passend gewählt. Das Ganze könnte ich mir auch sehr schön als Zeichentrickfilm vorstellen.
Einziger Kritikpunkt: Das Buch ist zu schnell vorbei und bezüglich der Fortsetzung müssen wir uns voraussichtlich noch bis November gedulden.