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La Calavera Catrina

Bewertungen

Insgesamt 633 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2023
Finni Fantastisch
Rose, Jess

Finni Fantastisch


ausgezeichnet

Finni ist ein lebendiges Fuchskind, voller Frohsinn, Kreativität und Stil, der sich in seiner ausgefallen Kleidung weiterspielt: auffällige Stiefel, Kopfschmuck und bunte Kostüme. „Finni hat ein Outfit für jede Gelegenheit.“ Viele lieben das an Finni, denn es macht auch ihr eigenes Leben bunter. Doch das gefällt nicht jedem und schließlich ist Finni so verunsichert von der Meinung anderer, dass er sich anpasst, um nicht mehr aufzufallen.

"Fini Fantastisch" überzeugte uns mit einer schönen großen Schrift, die verspielt und vielseitig durch das Buch tanzt und dabei nur so viel Text nutzt, wie nötig.
Vieles wird nämlich durch die ganzseitigen Illustrationen transportiert, die zwischen schwarz-weiß und farbigen Bildern wechseln. Eine schöne Idee, um Finnis Innenleben deutlich zu machen. Sehr interessant sind auch die Reaktionen der andere Tiere, die durch Sprechblasen zu Wort kommen.

Ein wundervolles Bilderbuch über Ermutigung, Vielfalt und darüber, andere zu inspirieren, indem man zu sich steht, auch wenn es Gegenwind gibt. Damit enthält "Fini Fantastisch" nicht nur eine schöne Geschichte mit stärkender Botschaft, sondern auch die Buchproduktion ist besonders: vegan hergestellt in Deutschland. Nachhaltige Qualität, die sich natürlich im Preis weiterspielt, aber die Unterstützung lohnt sich. Wir mochten die besondere Haptik, die sich definitiv von anderen Büchern unterscheidet.

Bewertung vom 28.03.2023
Leonard und Paul
Hession, Rónán

Leonard und Paul


ausgezeichnet

"Leonard und Paul" ist eine warmherzige Geschichte über zwei allerbeste Freunde, die ein bevorzugt ruhiges Leben führen. Doch das Leben hat andere Pläne, zurückhaltend aber stetig gehen Leonard und Paul neue Wege.

Ich bin bin absolut begeistert von Leonard und Paul, ihrer Auffassung von Freundschaft und ihrer persönlichen Entwicklung. Ich mochte ihre zögerliche Unbeholfenheit, ihren bescheidenen Sanftmut, ihre ehrliche Freundlichkeit und ihr Vertrauen ins Leben. So sensibel und unsichtbar, aber so inspirierend, so klug und liebevoll. Sehr nachvollziehbar wird ihr Wunsch nach Abwechslung und Veränderung beschrieben, während der sichere Rückzugshafen fundamental bleibt. Die Vielseitigkeit von Menschen wird thematisiert, ein Blick auf das geworfen, was auf den ersten Blick belanglos scheint, dem jedoch Bewunderung gebührt.

Rónán Hession macht es beim Lesen leicht, sich in die Gefühlswelt der Figuren hineinzuversetzen. Er hebt aufmerksam und gefühlvoll die Stärken leiser Menschen hervor und schreibt mit feinem Humor über Herausforderungen und liebenswerte Eigenarten.

Für alle, die Lust auf eine wärmende und kluge Freundschaftsgeschichte haben, mit einfühlsamen und inspirierenden Protagonisten. In meinen Augen ein Buchschatz, der eine große Leserschaft verdient. Eine literarische Wohltat und tröstliche Stärkung. Eine Lesevergnügen!

Bewertung vom 28.03.2023
Teds und Nancys total verrücktes Abenteuer / Grimmwald Bd.1
Shireen, Nadia

Teds und Nancys total verrücktes Abenteuer / Grimmwald Bd.1


ausgezeichnet

Ted und Nancy sind Fuchsgeschwister und leben ohne ihre Eltern in der Stadt. Dort hatten sie ein gutes Leben, bis Ted die schreckliche Diktator-Katze mit dem harmlosen Namen Prinzessin Pinöckel verärgert und sie Hals über Kopf fliehen müssen. Dank eines Tipps, finden sie Unterschlupf im Grimmwald. Dort gibt es hilfsbereite und kuriose Tiere.

Die Geschwister sind füreinander da. Fuchsjunge Ted fühlt sich einsam und sucht Freunde. Nancy hingegen geht in ihrer Rolle als große Fuchsschwester auf und versucht dabei um jeden Preis ihren kleinen Bruder zu beschützen, weshalb sie Fremden gegenüber skeptisch bleibt.

Es geht neben dem ganzen spaßigen Irrsinn vor allem um Zusammenhalt und Freundschaft. Die Handlung ist absolut nicht vorhersehbar. Es geht verrückt und skurril zu. Die unperfekten Illustrationen waren eine passende Ergänzung und das aktive Vorlesen hat mir großen Spaß gemacht, weil der Schreistil wunderbar flüßig ist und ohne Stolpersteine auskommt. Es gibt ein Blumenlied, was man vorsingen kann, Postkarten - einfach viel Abwechslung. „Aaaaargh!“ und „Mmmffffgnnaaaargh!“Ausrufe, kunstvolle Überschriften und jetzt das Highlight: eine Assel, die als Erzähler mitwirkt, obwohl sie sonst eigentlich Busfahrer ist. Seine Kommentare waren sehr erheiternd. Gelegentlich wird es etwas schwarzhumorig, was nicht jedem liegen könnte. Bei den Kindern kommt diese herrlich verrückte Geschichte jedenfalls super an. Die kommt übrigens ohne Cliffhanger aus, stellt aber eine ungelöste Fragen in den Raum, was Lust auf die Folgebände macht.

Fazit: Wunderbar kreativ und abwechslungsreich gestaltetes Buch, vorlesefreundlich geschrieben und sehr unterhaltsam. Für alle, die es unkonventionell und tierisch witzig mögen.

Bewertung vom 28.03.2023
Melody
Suter, Martin

Melody


ausgezeichnet

Der 84-jährige Dr. Strotz sieht seinem Ende entgegen. Die Ärzte geben ihm höchstes noch ein Jahr. Zu seinen Vorkehrungen gehört die Einstellung des Juristen Tom Elmer. Er soll den Nachlass ordnen und den letzten Willen von Dr. Strotz nach dessen Tod vollstrecken. Ein Zuhörer-Traumjob: Strotz möchte nämlich persönlich mit Tom reden, weil ihm etwas an dem Bild liegt, das er der Nachwelt hinterlässt. In seinen Erzählungen geht es ausschließlich um seine Verlobte Melody. Sie war und ist der Lebensmittelpunkt des Dottore, bevor sie vor vierzig Jahren verschwand. Nach und nach schildert Strotz präzise die Ereignisse aus seiner Sicht.

In drei Teilen erzählt Martin Suter eine tragische Liebesgeschichte und macht die Magie des Erzählen’s und Lauschen’s spürbar, während Wahrheit und Fiktion kaum zu unterscheiden sind.

Ich mochte besonders die Atmosphäre bei den Kamingesprächen. Als würde man ebenfalls dort sitzen und gebannt Dr. Strotz Monologen lauschen. Die Villa am Zürichberg, der Reichtum, die Angestellten (allen voran Mariella, die unglaubliche Köstlichkeiten zubereitet) - das ist so faszinierend und surreal.
Die Nachforschungen, die Tom und Strotz’ Großnichte Laura, anstellen, um die Wahrheit herauszufinden, gehen einem unvorhersehbarem Finale entgegen.

Ich habe diesen Roman sehr genossen und mir zeitweise gewünscht, er würde nie enden. Ich konnte mich dieser angenehmen Neugier kaum entziehen. Ja, ich würde sogar sagen, es lag eine Spannung zwischen den Zeilen, die auf das Lüften großer Geheimnisse zusteuerte. Ich bewundere den eleganten Erzählstil von Martin Suter und sein hervorragendes Gespür für atmosphärische Geschichten und Details. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 06.03.2023
Lenni und Lu werden Freunde
Schütze, Andrea

Lenni und Lu werden Freunde


ausgezeichnet

"Lenni und Lu werden Freunde“ bildet den Auftakt einer neuen Bilderbuch-Reihe, in der es um eine ungleiche Freundschaft zwischen einem Elefanten namens Lenni und einem Luchsmädchen namens Lu geht. In diesem Buch erfährt man, wer die beiden sind und wie es zu ihrer ganz besonderen Freundschaft kam. Der sanfte Lenni hat einen wunderschönen Garten und trifft dort auf die quirlige Lu, die ihre Brille verloren hat.

Die Doppelseiten sind detailreich, bunt bebildert und sehr stabil. Es gibt viel zu entdecken und zu benennen. Dabei haben die Illustrationen einen ganz eigenen, kreativen Charme, der auch Erwachsene ansprechen wird. Es gibt schon etwas mehr Text, der aber auch nötig ist, weil die Bilder nicht allein für sich sprechen. Der Text ist dabei verständlich und lässt sich leicht vorlesen. Der Garten kann als eine fantastische Welt verstanden werden, in der es auch einen Verschwinde-Zwerg gibt und Pflanzen ein Gesicht haben. Es ist nicht nur die tierische Freundschaft, die diese kleine Geschichte so lesenswert macht, sondern auch die herrliche bebilderten Gartenatmosphäre, in der man sich beim Vorlesen verliert. Außerdem sind Lenni und Lu sehr niedlich. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 06.03.2023
Bildergeschichten zum Mitmachen: Hier kommt Finni Fuchs
Reider, Katja

Bildergeschichten zum Mitmachen: Hier kommt Finni Fuchs


sehr gut

Finni Fuchs ist ein niedliches Bilderbuch mit Alltagsgeschichten zum Mitmachen für Kinder ab 2 Jahren.

Gemeinsam mit seinen Eltern meistert Finni Fuchs viele Alltagsabenteuer, wie einen Kuchen backen, in die Kita gehen oder einen Nachmittag auf dem Spielplatz. Alles Alltagssituationen mit denen sich die Kleinsten identifizieren können, wobei auch mal etwas schief gehen darf. Dazu gibt es viele Gegenstände, die in die passende Zusammenhänge eingeordnet und benannt werden können. Es gibt auch Doppelseiten, die zum Entdecken und Suchen einladen. Viele bunte Bilder und wenig Text passen zum Lernlevel der Zielgruppe. Rund macht das Buch, dass man Finni Fuchs aus einem Karton heraustrennen und „anziehen“ kann. Das ist nah am eigenen Erleben und macht die Figur lebendiger und fördert außerdem das spielerische Lernen. Allerdings haben wir die Figur ein bisschen stabilisiert, damit sie nicht so schnell kaputt geht. Insgesamt finden wir Finni Fuchs toll und nutzen es momentan täglich. Prima, für die gemeinsame Bilderbuchzeit zu Hause. Denn auf Reisen könnten die Einzelteile verloren gehen.

Bewertung vom 06.03.2023
Das Geheimnis der Schokomagie / Schokomagie Bd.1
Allnoch, Mareike

Das Geheimnis der Schokomagie / Schokomagie Bd.1


gut

Nachdem wir "Das Geheimnis der Schokomagie" ausgelesen hatten, waren wir uns einig, denn irgendwie war die Geschichte leider, leider nicht so toll, wie erhofft. Woran lag es? Am Schreibstil jedenfalls nicht. Angenehm lesbar ließ sich auch gut die französische Atmosphäre aufsaugen. Aber wahrscheinlich an den klischeehaften Figuren, mit denen man irgendwie nicht warm wurde, weil sie sich teilweise sehr fragwürdig verhielten. Oder der vorhersehbaren Handlung, die leider gar nicht einfallsreich ist und irgendwie des Guten zu viel. Unter magischer Spannung hatten wir uns etwas anderes vorgestellt. Mila besitzt die Gabe des Duftsehens bzw. hat Zukunftsvisionen und das ist auch immer wieder Thema, aber gerade hier wird so viel Potenzial verschenkt und es gab einige Situationen, die die unglaubwürdig waren. Die Handlung um den Präsidenten war einfach langweilig. Vor allem das Ende war enttäuschend platt.

Letztlich ist es eine nette Geschichte, die offenbar viele begeistert hat, aber uns nicht. Die Buchideen klingt magisch, aber die Umsetzung konnte uns leider nicht überzeugen. Trotzdem drei Sterne für den humorvollen Schreibstil und die gelungene Buchgestaltung.

Bewertung vom 06.03.2023
So hört sich Liebe an
Zylla, Amiena

So hört sich Liebe an


ausgezeichnet

"So hört sich Liebe an" erzählt von einer achtsamen Reise zweier Freunde durch die Natur und dem schönen Gefühl, des Heimkommens.

Emmi ist ein neugieriges Fuchsmädchen. Immer mit dabei ist ihre beste Freundin Luna, ein Elefantenmädchen. Emmi möchte die Welt auf der anderen Seite vom Bach erkunden. Ermutigt von ihrer Mutter, wagt Emmi mit ihrer besten Freundin Luna den Sprung über den Bach, aus dem vertrauten Wald, ins Abenteuer.

Absolut begeistert hat uns nicht nur die zauberhafte Geschichte voller Glück, Vertrauen, Liebe und Freundschaft, sondern auch die großartigen Illustrationen, wie ich sie selten gesehen habe. Jan Schwarz setzt die malerischen Landschaft in den Fokus und baut so eine warme und naturnahe Atmosphäre auf, die sich in diesen märchenhaften Bildern einen Hauch Realität beibehält und mit lebendigen Details zum Entdecken einlädt. Die beiden niedlichen Hauptfiguren erkunden diese magische Welt und sprühen nur so vor Freude. Hier sprechen die Bilder für sich, aber ergeben auch ein schönes Zusammenspiel mit dem achtvollen Text, der dazu einlädt, die Geschichten mit allen Sinnen zu entdecken und angenehme Gefühle zu erzeugen. Denn es gibt vereinzelt kleine Anregungen, die zum Mitmachen auffordern: Wie riecht das? Wie fühlt sich das an? Kinder werden in ihrer Neugier gestärkt und erfahren, dass sie alles haben, was sie brauchen: ihre Sinne.

Das Ende ist sehr berührend und die Bebilderung einfach umwerfend schön. Die ermutigende Botschaft ist: „Die Welt gehört dir, geh und umarme sie!“
Ich kann dieses achtsame, mutmachende, idyllische und toll illustrierte Bilderbuch sehr empfehlen. Eine wärmende Geschichte, die einfach glücklich macht und die man sich immer wieder ansehen kann.

Bewertung vom 06.03.2023
The truth behind your lies
Heimes, Silke

The truth behind your lies


sehr gut

"The truth behind your lies #nofilter" ist ein packendes Buch, indem ein Außenseiter Rache an seinen Peinigern nimmt, indem er ihnen einen verlockende Falle stellt und versucht, die sonst so perfekte Fassade der Clique, online zum Einsturz zu bringen.

Hauptfiguren sind Cliquen-Mitglied Emmy und der nerdige Racheplaner Jan. Die kurzen Kapitel erzählen im Wechsel, wie Jan die Gruppe ausspioniert, ein Mädchen kennenlernt und Emmy sich im Wechselbad der Gefühle befindet, während der Urlaub ordentlich Konfliktpotential offenbart. Sehr interessant dabei, ist der idyllische Ort: ein Holzhütte in den Schweizer Bergen. Ein ziemlicher Kontrast zum heiklen Handlungsthema. Jeder der fünf Freunde hat ein Päckchen zu tragen und während der Zeit in der Hütte, offenbaren sich gefährliche Abgründe. An dieser Stelle eine Triggerwarnung, die leider im Buch hinten steht, aber nach vorne gemusst hätte: der Roman behandelt Ängste, Übergriffe, Selbstverletzung und Selbstmordfantasien.

Silke Heimes schildert glaubwürdig das Gefühlschaos ihrer beiden Figuren und beweist ein gutes Gespür für die Probleme Heranwachsender, die aufregende Zeit nach dem Abi, in denen man Pläne schmiedet, neue Erfahrungen macht oder eben mit dem Traumata der Schulzeit zu kämpfen hat. Dabei stellt sie die Frage: „Ist es fair, sich zu rächen?“ und beantwortet diese auch u.a. mit einer Figur, die ich sehr mochte. Die Themenwahl ist vielseitig und trifft aktuelle Debatten über Selbstdarstellung im Netz, den Umgang mit sozialen Medien und die Sensationsgier.

Schon der Einstieg in die Geschichte, zeigt Jans sensiblen Charakter und mir hat sofort der bildhafte und mitziehende Erzählstil gefallen. Mit steigender Seitenzahl wird klar, hier wird irgendwas Schreckliches passierten und ich hatte das Buch in kürzester Zeit durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Was ich schade fand: Die Clique einigt sich auf zwei Smartphone-freie Wochen, ganz ohne Internet und Co., was Jans Racheplan erst den Weg bereitet. Leider kommt das überhaupt nicht weiter zur Sprache, obwohl es ihnen sicher schwergefallen sein dürfte, wenn sonst die Selbstdarstellung auf ihrem Blog ihr Leben bestimmt hat. Das fand ich etwas unglaubwürdig. Zudem gab es ein paar kleine Logiklöcher und insgesamt bleiben die Themen und Figuren eher oberflächlich, was bei der angesprochenen Vielzahl auch nachvollziehbar ist.

Fazit: Packende Jugendliteratur über aktuelle Themen, ganz ohne Filter, die richtig gut das Lebensgefühl nach dem Abi einfängt und die Handlung in die Schweiz verlagert. Lesenswert für jeden, der es nicht so tiefsinnig braucht und über kleine Fehler hinwegsehen kann.

Ich vergebe 3,5 Sterne und habe "The Alien" für mich entdeckt. Schöner Song, bei dem ich jetzt immer die entsprechende Textstelle im Kopf habe.

Bewertung vom 06.03.2023
Die magischen Träume des Malcolm Bell
Welford, Ross

Die magischen Träume des Malcolm Bell


gut

„Die Welt in deinen Kopf ist größer als die da draußen. Da kann man sich leicht verlieren.“

In diesem Roman geht es um Malcolm Bell, der seinen kleinen Bruder retten muss. Die Ideeumsetzung ist so kreativ, wie von Ross Welford zu erwarten war. Man wird sofort ins Abenteuer gezogen, ohne lange Einleitung. Malcolm klaut einen seltsamen Apparat, der es möglich macht, Wachträume zu erleben. Zusammen mit seinem kleinen Bruder Sebastian stürzen sie sich ins Abenteuer, ohne die Konsequenzen zu kennen, bis der Spaß zum bitteren Ernst wird. Als Sebastian nicht mehr aufwacht, versucht Malcolm in der realen Welt mit den Konsequenzen zu leben und eine Lösung zu finden.

Die Geschichte hat sich ganz anderes entwickelt, als erwartet. Malcolm verbringt mehr Zeit in der Realität als in seinen Träumen, lernt ein altkluges Mädchen namens Susan kennen und versucht mit ihr mehr, über den "Trauminator" zu erfahren. Der fast zwölfjährige Malcolm muss einige Herausforderungen bestehen und seine Angst vor einem Krokodil überwinden. Das wachsende Verantwortungsgefühl als großer Bruder, hilft ihm dabei.

Es fiel mir am Anfang schwer, dranzubleiben. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive geschrieben, aber so filmisch erzählt, dass man immer wieder über den lockeren Schreibstil stolpert, der sich auch direkt an die Leser und Leserinnen richtet. Die Zeitsprünge und unwichtigen Nebensächlichkeiten, gespickt mit viel wörtlicher Rede haben ebenfalls dazu beigetragen, den Lesefluss auszubremsen. Die kurzen Kapitel eignen sich jedoch gut zum Selberlesen. Zum Ende hin wird es dann besser: rasanter, spannend und verrückt. In Träumen „müssen sich Logik, Verstand, Wahrnehmungsvermögen und Ordnung hinter Seltsamkeit und Unwahrscheinlichkeit anstellen.“

Es werden neben Freundschaft und Verantwortung auch eine Vielzahl an anderen Themen angerissen u.a. Tod, Depressionen, Angst und Adolf Hitler. Diese werden jedoch mit viel Humor erzählt, um die junge Leserschaft nicht zu traumatisierten. Das ist beinahe ein Merkmal von Ross Welford, der Kinder gern herausfordert und ihre Neugier ernst nimmt. Trotzdem würde ich das Buch nicht unbedingt als Lektüre für das abendliche Vorleseritual empfehlen. Eher zum Selberlesen für Kinder zwischen elf und zwölf Jahren.