Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
books and phobia
Wohnort: 
Halle

Bewertungen

Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2021
1984
Derrien, Jean-Christophe

1984


sehr gut

Während ich noch mitten in „1984“ steckte, wurde ich auf die Graphic Novel zum Buch aufmerksam, welche mich schon mit ihrem Cover absolut faszinierte. Was mir aber noch wichtiger war, war die Frage, ob die Graphic Novel die Welt und die Geschehnisse darin auch gut zusammenfassen könnte. Um es kurz zu machen, nein kann sie leider nicht.

Wer das Buch nicht gelesen hat, dürfte große Probleme bekommen, der Handlung vollends zu folgen und wer es kennt, dürfte wichtige Schlüsselmomente vermissen, wie eben der Kauf des Tagebuchs oder die Angst vor Zimmer 101. Das fand ich schon sehr schade, da das eine ja zum anderen führt. Daher sollte man das Buch spätestens nach der Graphic Novel wirklich lesen, um die Komplexität der Geschichte komplett verinnerlichen zu können. Ohne das Buch wird man öfters im Dunkeln gelassen, weswegen es sich eher wie ein Anreiz anfühlt, die Original-Geschichte zu lesen. Aber mit einem Vorteil, denn man hätte nun die passenden Illustrationen und Charakterzeichnungen zur Handlung.

Optisch muss ich dann wirklich meinen Hut ziehen, denn die grafische Umsetzung von 1984 war unglaublich toll. Auch wenn geschichtlich einiges fehlte, war es optisch viel intensiver als in meinen Vorstellungen, da man hier wirklich auf Details geachtet hatte. Egal ob die Arbeitsplätze, die Charaktere oder die Welt an sich, es stimmte einfach alles und machte trotz des schwarz/weiß-Looks sehr viel Spaß. Besonders interessant waren dabei die Erscheinungen von Winston und Julia, da ihr Aussehen nur sehr wenig im Buch beschrieben wurde. So bekam ich nicht nur eine Zusammenfassung, sondern auch gleich noch gleich noch die passenden Gesichter zu den Hauptpersonen.

Optisch war die Graphic Novel wirklich eine wahre Wucht. Ich erfreute mich an den vielen Details und fand es toll nun Gesichter zu den Personen aus dem Buch zu haben. Wer aber wie ich, das Buch gelesen hat, dürfte auch mitkriegen, dass sehr viele wichtige Momente entweder fehlten oder nur sehr spärlich behandelten wurden. Dies fand ich schon sehr schade, da es große Schlüsselmomente waren. Daher richtet sich das Buch wohl eher an die Nichtleser der Story.

Bewertung vom 27.03.2021
Der Palast im Himmel / Howl-Saga Bd.2
Jones, Diana Wynne;Wynne Jones, Diana

Der Palast im Himmel / Howl-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Kaum war ich mit „Das wandelnde Schloss“ fertig, war mir klar, dass ich aus dieser Welt definitiv noch mehr lesen möchte. Der Mix aus Magie, tollen Charakteren und einer unglaublich berührenden Handlung hatte es mir einfach angetan, weswegen ich es kaum erwarten konnte, als dieses Buch auf den Markt kam.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich trotz immenser Neugier sehr daran verzweifelte ob dieser Band an seinen Vorgänger herankommen würde. Immerhin war hier das Setting komplett anders und erinnerte dazu auch noch ein wenig Aladdin. Nichtsdestotrotz siegte meine Neugier und wurde dafür sogar belohnt.

Die Geschichte rund um den jungen Abdullah las sich einfach unglaublich gut und verzauberte mich mit seiner spannenden und erfrischend anderen Welt. Ja ok, das Prinzessinnen eine Rolle spielten, war aufgrund der sehr arabischen Note fast schon ein Klischee, aber eben nur fast. Die Damen sprühten nämlich vor Einfallsreichtum und Selbstständigkeit, weshalb sie ihnen zugewiesene Ehemänner eben auch mal verschmähten. Sie wollten sich halt selbst verlieben und das sollte wohl jeder tun dürfen.

Wer sich jetzt fragt, warum der Band trotz Abdullah zur Howl-Reihe gehört, der muss ein wenig Geduld haben, denn der Zauberer und Sophie tauchten erst sehr spät im Buch auf. Aus meiner Sicht fast schon zu spät, denn Abdullah und seine Erkundung der Welt war wirklich spannend, zumal er einfach sympathisch war. Somit hätte ich mit Howl überhaupt nicht mehr gerechnet, besonders da es auch so schon sehr viele Momente voller Magie gab. Auch die waren passend zum arabischen Flair gewählt, in dem man es mit fliegenden Teppichen und Djinns zutun hatte. Man könnte auch hier wieder von Klischees reden, aber die Autorin erschuf wirklich eine völlig neue Welt, welche zumindest mich in ihren Bann zog.

Abdullah und seine Geschichte, verzauberten mich mit ihren pfiffigen Ideen, den unterhaltsamen Gesprächen und den starken Charakteren, die mich zum Lachen brachten, mir aber auch das Fürchten lehrten. Oder anders gesagt, wer den Vorgänger schon liebte, der wird auch hier seine wahre Freude haben.

Bewertung vom 25.03.2021
Angstfresser
Poppe, Grit

Angstfresser


ausgezeichnet

Bevor es mir der Rezi losgeht, möchte ich für dieses Buch eine Triggerwarnung aussprechen, da es Ängste und psychologische Themen anspricht, welche Personen in schweren Phasen belasten könnten.

Fühlt man sich allerdings recht fit, dann kann es mit dem erstaunlichen Ritt durch Kyra`s Psyche losgehen. Das klingt vielleicht noch recht unterhaltsam, aber um es gleich vorweg zu sagen, für dieses Buch braucht man starke Nerven. Dies lag natürlich daran, das man hier die Themen Depression und Phobien so intensiv behandelte. Die Autorin scheute sich nicht, wirklich alle Facetten einer Angststörung offenzulegen, auch wenn dies bedeutete das unangenehme oder sonst sehr private Dinge angesprochen worden.

Dies alles erlebt man zusammen mit Kyra und ein paar anderen Charakteren im Verlauf der Geschichte. Sie will sich ihren Ängsten stellen und greift zu ihrer letzten Möglichkeit ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie lässt sich einen Hirudo Timor auf den Bauch setzen, welcher ein blutsaugender Egel ist und Ängste lösen soll. Was an sich wie die Lösung für alle Probleme klingt, hat einen Nachteil, denn zuerst muss man durch einen Strudel der eigenen Vergangenheit, in welcher man seine Ängste völlig neu durchlebt.

Was hier sehr medizinisch klingt, war im Buch aber tatsächlich eine Reise durch die Zeit, wobei die Anfänge in der DDR lagen. Ich fand dies unglaublich ergreifend, besonders da sich gerade junge Erwachsene überhaupt nicht mehr vorstellen können, was damals vor sich ging und inwieweit es Einfluss auf uns und unsere Psyche nahm. Dies nun durch Kyla zu erfahren, hatte demnach etwas sehr Intensives. Allgemein sprach mir das Buch aus der Seele. Denn gerade, wenn man unter Ängsten und Schlafproblemen leidet, konnte man hier fast schon eine Gleichgesinnte in Kyla finden. Egal ob Probleme beim Kommunizieren mit anderen Menschen, Verlustängsten oder die Vermeidung von Verkehrsmitteln, alles wurde nicht nur einfach aufgezählt, sondern mit einer enormen Tiefe behandelt.

Um diese Tiefe aber zu erreichen bzw. den Moment, wenn Angst den Körper durchflutet genau beschrieben zu können, brauchte es auch einen Schreibstil, der dies wiedergab. Und diesen Schreibstil fand die Autorin, in dem sie sehr kurze Sätze und sehr schnelle Abfolgen verwendete. Für mich war dies am Anfang des Buches eine wirkliche Herausforderung, denn man schwankte wirklich sehr schnell zwischen der einen und der nächsten Situation. Erst nach ca. 30 Seiten hatte ich mich daran gewöhnt und konnte es dann auch genießen. Ok, was heißt genießen? Ich konnte einfach alles besser greifen und verstehen. Und genau das tat ich dann auch und hatte nicht nur eine tolle Lesezeit, sondern am Ende auch das Gefühl etwas wirklich Wertvolles über mich und Menschen mit den verschiedensten psychologischen Problemen erfahren zu haben.

Wenn dieses Buch eines ist, dann ein unglaublich tiefgehendes Erlebnis für Körper und Seele. Grit Poppe schaffte es mich in ihre Geschichte zu ziehen und dabei emotional zu packen. Ich würde es sogar Angehörigen empfehlen, denn besser könnte ihnen nicht erklärt werden, was eine Person mit posttraumatischer Belastungsstörung durchmacht und womit sie zu kämpfen hat. Eine echte Empfehlung.

Bewertung vom 24.03.2021
Die 5 Reiche. Band 1
Lewelyn

Die 5 Reiche. Band 1


ausgezeichnet

Schon durch das eindrucksvolle Cover fasziniert, stürzte ich mich in den ersten Band von „Die 5 Reiche“ und muss ehrlich gestehen, dass ich mächtig neugierig war. Immerhin hatte die Geschichte etwas Historisches und bei dem Thema bin ich meist schon raus. Doch ich gab mir einen Ruck, denn die Illustrationen in Verbindung mit der Story könnten ja ganz gut sein.

Und meine Güte, das waren sie auch. Ab der ersten Seite konnte ich mich weder von der Handlung, noch von den wunderschönen Zeichnungen abwenden. Dies war auch kein Wunder, denn man verband eine mittelalterliche Story, mit Tieren und sorgte dafür das deren Rang in der Hierarchie eine enorme Rolle spielten. Man hatte je nach Reich somit die stärksten Arten an der Spitze, welche zudem auch noch verschiedene Stärken aufwiesen.

Natürlich wurden dafür alle Tiere stark vermenschlicht, aber wer könnte es den Zeichnern übel nehmen. Es bot sich einfach an und wirkte aufgrund der imposanten Figuren einfach nur richtig. Besonders eindrucksvoll empfand ich dabei übrigens die Darstellung von unterschiedlichen Tierarten, welche sich in einer verliebten. Eine schönere Kritik an der Rassentrennung könnte es überhaupt nicht geben.

Dass dazu die Tiere auch unglaublich detailliert dargestellt wurden, machte das Ganze nur noch intensiver. Es war einfach beeindruckend zu sehen, mit wie viel Hingabe man wirklich jeder Figur einen Charakter gab, der allein durch das Ansehen des Jeweiligen zu erkennen war. Die sanftmütige Affendame, die stolzen Tiger oder die diplomatischen Bären, wären hier nur ein paar Beispiele, welche sich mir regelrecht in den Kopf brannte. Ich hoffe allerdings das sich im Laufe der Bände diese Eigenschaften ein wenig ändern und unscheinbare Charaktere, über sich hinaus wachsen.

Spätestens hier dürfte man merken, das der Comic viel mehr zu bieten hat, als eine Standard-Geschichte. Aus meiner Sicht wurde mir hier eine wirklich sehr tiefgehende Story erzählt, die ans Herz geht und regelrecht zum Mitfiebern anstachelt. Dass man dazu eine wirklich umwerfende Optik erhält, ist da nur die Kirsche auf dem unglaublich leckeren Eisbecher.

Bewertung vom 23.03.2021
Marvel Must-Have: X-Men: Die Dark Phoenix Saga
Claremont, Chris;Byrne, John

Marvel Must-Have: X-Men: Die Dark Phoenix Saga


sehr gut

Da ich Jean Grey bisher nur in den Filmen der X-Men-Reihe gesehen hatte, reizte mich ein Comic, der nur von ihr handelte natürlich sehr. Immerhin ist sie eine der stärksten X-Men, da wird man schon mal neugierig. Ich las den Comic somit ohne Vorkenntnisse und erhoffte mir sowohl vom Vorwort als auch von der Handlung selbst, dass sie erklärte, was es mit Jean bzw. Dark Phoenix auf sich hatte. Zu meinem Pech waren diese Ausführungen leider nicht genug und ich las somit einen Comic, bei dem ich danach noch ordentlich nachforschen musste.

Wer allerdings die Geschichte um Jean Grey kennt, dürfte weniger Probleme haben. Für mich war es aber nun leider etwas schwieriger, aber ich machte das Beste daraus. Dies klappte auch ganz gut, denn ich erlebte ein wirklich spannendes Abenteuer im X-Men-Universum. Dies lag vor allem daran, dass ich viele bekannte Charaktere mal in ihrer Comic-Version erleben durfte. Zwar lag das Hauptaugenmerk auf Jean, aber was wären die X-Men ohne Prof. X, Wolverine oder Storm? Nicht zu vergessen der ganze Rest. Es war wie ein großes Fest, auf dem man sowohl neue, als auch altbekannte Leute sah.

Mein Problem mit der Handlung war die Geschichte von Jean selbst, welche ich einfach nicht kannte und somit auch nicht verstand, wieso sie dieses oder jenes tat, oder warum sie für die einen so unglaublich wichtig war. Klar die Dame hat unglaublich viel Kraft, aber woher diese kam oder wofür sie so alles gut sein könnte, war mir nicht bewusst. Daher würde ich schon sagen, das sich dieses Marvel Must-Have eher an Fans der Reihe richtet, als an Neuleser, welche noch keinen Kontakt mit der Materie hatten.

Trotzdem möchte ich diesen Band noch wegen einer Sache loben und das ist die Optik. Als jemand, der jetzt erst mit dem Comic lesen begonnen hat, ist es immer wieder spannend zu sehen, wie sich die Grafik mit der Zeit veränderte. Was heute meist hypermodern und sehr detailliert ist, war damals eben farbenfroh und zeichnete sich durch viel mehr Linien aus. Mit dieser Geschichte aus dem Jahre 1963 bekam ich also nicht nur eine interessante Story, sondern auch einen Einblick in die damalige Welt des Comiczeichnens. Für mich auf jeden Fall ein echtes Highlight.

Nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich bot dieser Band eine wirklich tolle Story, welche X-Men-Fans eindeutig begeistern dürfte. Dies lag vor allem daran, das neben der Hauptstory unglaublich viel passierte und man Einblicke in die Comic-Versionen von bekannten Helden bekommt. Trotzdem hatte ich mir von diesem Band ein paar mehr Erkenntnisse gewünscht, denn so blieb Dark Phoenix eine schwer zu greifende Person. Schade eigentlich.

Bewertung vom 20.03.2021
Dune (Graphic Novel). Band 1
Herbert, Frank;Herbert, Brian;Anderson, Kevin J.

Dune (Graphic Novel). Band 1


ausgezeichnet

Kaum waren die ersten Trailer des neuen Filmes draußen, brannte auch in mir der Wunsch einmal in die Geschichte von Frank Herbert zu tauchen. Da ich das Buch nicht sofort Hand hatte, griff ich erstmal zum Film und muss gestehen, diesen nicht einmal beendet zu haben. Doch die Neugier wollte nicht nachlassen, weswegen der erste Graphic Novel-Band zu Frank Herbert´s Dune gerade zur rechten zeit auf den Markt kam.

Kaum in den Händen stürzte ich mich auch schon ins Abenteuer und war erstaunt, wie leicht und verständlich die Handlung plötzlich war. Natürlich gab es immer noch die verfeindeten Häuser und der Streit ums Spice, aber alles wurde eben so erzählt bzw. gezeigt, das selbst Nichtleser des Buches einen wundervollen Einblick in diese Welt bekamen.

Wenn wir schon bei den Eindrücken sind, möchte ich mein größtes Lob an Raúl Allén und Patricia Martín richten, welche der SciFi-Geschichte nicht nur einen passenden Stil gaben, sondern auch in punkto Farbe und Inszenierung ein wahres Wunderwerk erschufen. Hatte ich im Film noch große Probleme damit Charaktere zu zuweisen, wusste ich hier sofort wer wer war und konnte diese auch nach längeren Episoden noch ausmachen.

Zur Geschichte selbst möchte allerdings nicht allzu viel sagen, denn diese sollte jeder der sich dafür interessiert einmal gelesen haben. Ich möchte aber festhalten, das diese Graphic Novel wirklich einen leichten Einstieg in die Materie ermöglichte und mir z.B. die Möglichkeit gab die eindrucksvollen Würmer aus dem Sand zu sehen. Auf diesen Moment im Buch hatte ich sehnlichst gewartet, denn mit Dune verbindet man einfach diese monumentalen Würmer. Also auch hier dürften Nichtkenner ihre wahre Freude haben.

Egal ob von Außen oder von Innen, Frank Herbert´s Dune erhielt mit diesem Band eine liebevoll umgesetzte Graphic Novel, die mich als Nichtleser einfach in seinen Band zog. Doch nicht nur die Story wusste zu überzeugen, sondern auch die Optik. Der Zeichenstil war zwar sehr Sci-Fi-lastig war, aber dafür eben auch genau richtig. Mich hat dieser Band auf jeden Fall gepackt, weswegen ich den Nachfolger kaum noch erwarten kann.

Bewertung vom 19.03.2021
Marvel Must-Have: Infinity Gauntlet
Starlin, Jim;Lim, Ron;Pérez, George

Marvel Must-Have: Infinity Gauntlet


sehr gut

Wer die Avengers-Filme gesehen hat, dem dürfte der Infinity Gauntlet ganz gewiss etwas sagen. Immerhin ist der goldene Handschuh mit den verschiedenen Steinen nicht zu übersehen. Doch was steckt wirklich hinter dem Handschuh und welche Gräueltaten übte Thanos wirklich mit ihm aus? Die Filme erzählten nämlich nicht die Geschichte aus den Comics, doch genau die interessierte mich einfach.

Der Moment wo Thanos schnipste und die halbe Bevölkerung aller Welten verschwand, war wohl der grausamste, aber auch emotionalste Moment überhaupt. Ich fand zwar das Ziel sehr nobel, aber irgendwie fühlte es sich trotzdem etwas zu weich an. Als ich dann diesen Comic entdeckte, war schnell klar, dass ich ihn lesen musste. Hier konnte ich endlich erfahren, was Thanos wirklich wollte und wie alles ein Ende fand.

Vorab möchte ich jedoch erwähnen, das es sich lohnt, vorher etwas über Thanos im Internet zu lesen oder eben zum Comic mit dessen Vergangenheit zugreifen. Die Geschichte des Infinity Gauntlet baut nämlich darauf auf und dürfte ansonsten noch weitaus schwieriger zu verstehen sein. Besonders da viele Charaktere auftauchten, welche nur die Leser der Comics kennen dürften. Hat man aber das Hintergrundwissen, kann es mit dem Comic auch schon losgehen.

Erwähnenswert wäre hier noch das dieser Band die Suche der Steine nur anreißt und ihre Wirkung erklärt. Dieser Band handelte allein von Thanos und was er mit dem Handschuh bewerkstelligte, mit und für wen er dies tat und wer alles dagegen ankämpfte.

Spätestens wenn man die Dicke des Bandes gesehen hatte, dürfte einem klar sein, das man hier einiges zu erwarten hat. Immerhin gab es die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Thanos, sondern auch von denen der Avengers und vielen anderen Wesen aus den Weiten des Alls. Neben geliebten Figuren reihten sich für mich hier auch viele unbekannte Figuren ein, weswegen ich oben bereits auf eine Recherche im Internet hinwies. Ich brauchte sie auf jeden Fall um wirklich alle Charaktere zuordnen zu können.

Was ich dafür aber sehr genoss war der Zeichenstil, welcher noch immer den Original-Stil hatte. Dadurch war zwar alles etwas farbenfroher, aber war an Charme und Details nicht zu übertreffen. Besonders interessant waren für mich dabei die Erscheinungsformen der Charaktere, welche mit denen im Film teils keinerlei Ähnlichkeit hatten. Ok, manches war einfach dem damaligen Stil geschuldet, aber es für diese Geschichte einzusetzen, fühlte sich einfach nur gut an und war auch toll anzusehen.

Man merkt bereits das es mir sehr schwerfällt meine Begeisterung auszudrücken, denn die Angst etwas zu Spoilern, ist einfach zu groß. Ich möchte aber sagen, das mich dieser Comic einfach nur umhaute. Egal ob es um Thanos oder die Avengers ging, ich hatte zu jederzeit unglaublich viel Spaß und konnte garnicht genug „Ist ja krass!“ sagen.

Dieser Comic ist einfach ein Fest für die Sinne und natürlich auch für jeden Marvel-Fan. Thanos und seine Geschichte mit dem Infinity Gauntlet war einfach nur beeindruckend und wurde nur noch dadurch besser, das man sie im Original-Stil erzählte. Trotzdem hatte ich meine Probleme. Dies lag aber mehr an meinen eher wenigen Marvel-Kenntnissen, welche sich besonders bei den unbekannteren Figuren zeigten und den Aspekt, das ich gerne die Suche nach den Steinen mit dabei gehabt hätte. Daher würde ich diesen Comic Neueinsteigern eher weniger empfehlen.

Bewertung vom 17.03.2021
Wo die Welt endet / Metro 2033 Comic Bd.1
Glukhovsky, Dmitry;Nuyten, Peter

Wo die Welt endet / Metro 2033 Comic Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem ich alle 3 Bücher der Reihe gelesen und dabei eine unglaublich faszinierende Welt für mich entdeckt hatte, konnte ich die Comics natürlich nicht einfach an mir vorbeiziehen lassen. Immerhin hatte ich mir schon mir meine eigenen Vorstellungen von dem Leben in der Metro gemacht und was nun neugierig, ob diese hier wiederfinden würde.

Um ehrlich zu sein war es noch besser als erwartet, denn durch die Kürzung der Handlung, war diese nun deutlich greifbarer und schaffte es eine regelrechte Beklemmung zu erschaffen. Wo ich mir noch recht großzügige Fläche ausgemalt hatte, zeigte Peter Nuyten eher die dunklere und engere Variante der Tunnel und Stationen. Ich mochte das sehr, da es einfach zur Geschichte passte.

Trotzdem dürfte der Zeichenstil für einige ein Problem sein, da aufgrund der Dunkelheit mit vielen Schatten gearbeitet und auch sonst alles mit vielen Linien gezeichnet wurde. Egal ob Wände, Gesichter oder Kleidung, einfach überall durfte man dies erblicken, wodurch der Comic deutlich älter wirkte als er eigentlich war. Für mich war es einfach schön Gesichter zu den Charakteren aus den Büchern zu haben und einen Blick in die Welt zu bekommen. Allerdings hätte ich den Comic, auch gerne in dem Zeichenstil gesehen, welche Nuyten hinten bei den Variant-Covern zeigte. Dieser wirkte nämlich deutlich weicher und schmeichelte zumindest mit dem kräftigen Blutrot der sehr gefährlichen Welt. Da der Comic selbst auf fast alle Farben verzichtete und neben schwarz, nur sehr erdige Töne wählte, schon ein enormer Unterschied.

Das wohl schönste Extra waren aber die zahlreichen Übersetzungen. Da die Original-Reihe aus Russland stammt, fand man bereits im Buch zahlreiche Begriffe, welche nicht mit übersetzt wurden, da sie Eigennamen waren oder eben nochmal einmal unterstreichen sollten, wo das Ganze spielt. Um so interessanter war es hier, das so manche Begriffe wie „Verdammt!“, „Kapiert!“ oder „Auf Wiedersehen!“ im Dialog auf russisch zu finden waren und am man am unteren Ende der Seite ihre Übersetzung ins Deutsche fand. Dies war besonders bei den Stationen interessant, da es stellenweise sogar noch kleinere Informationen dazu gab. Also das nenne ich wirklich Hingabe.

Jetzt heißt es aber noch warten, denn von den 4 Comics, welche die Geschichte von Metro 2033 erzählen sollen, sind leider erst 2 erschienen. Hier heißt es also auch ein wenig Geduld zu haben.

Wer die Metro-Bücher als zu schwere Kost empfand oder gerne tiefer in die Welt eintauchen möchte, ist hier genau richtig. Der Zeichenstil dürfte zwar Geschmackssache sein, aber die Handlung der Geschichte war für mich hier deutlich verständlicher als im Buch. Wer diese also kennt, dürfte hin und wieder sogar ein kleines „OHA!“-Erlebnis haben.

Bewertung vom 16.03.2021
Geheimnis in Weiß
Farjeon, J. Jefferson

Geheimnis in Weiß


sehr gut

Als es bei uns schneite, nutzte ich diese Chance und las „Geheimnis in weiss“, welches sich um eine Gruppe Reisender drehte, die bei einem Schneesturm, in einem Haus Zuflucht suchten. Mit Blick auf die Schneeflocken vor meinem Fenster machte ich mich in die Geschichte auf, welche so einige Überraschungen bereithalten sollte.

Zuerst möchte ich aber ein großes Lob für das Cover entrichten, denn sowohl die Aufmachung als auch der Stoffumschlag waren einfach zu schön. Besonders die Schneeflocken hatten es mir angetan, da sie eine gewisse Tiefe hatten.

Doch nun zum Buch welches, mit einem Zwischenhalt in einem Bahnhof begann und damit enden sollte, das ein wirklich großes Geheimnis gelüftet werden sollte. Aber alles der Reihe nach, denn zuerst ging es an das Kennenlernen der Charaktere, was schon ein wenig dauerte, da hier gleich mehrere unterschiedliche Personen aufeinander trafen, die sich auch noch fremd waren. Somit genoss ich es alle Anwesenden kennenzulernen, während sie dies im Buch ebenfalls taten. Einzig der ältere Edward Maltby bereitete mir Sorgen, da er und seine Ansichten irgendwie nicht so recht passen wollten. Klar, Parapsychologen wird es schon eine Weile geben, aber wie er die Rolle darstellte, wirkte meist einfach nur übertrieben und manchmal sogar lächerlich. Schöner fand ich da schon, das man schon 1937 einfach mal die Klischees zu Geschlechtern infrage stellte. Eine starke Frau und ein unsicherer junger Mann, welche dies auch zeigten, dürften damals eher die Ausnahme gewesen sein.

Das große Geheimnis begann schließlich mit dem Eintreffen im bereits erwähnten Haus, denn hier sah alles so aus, als wäre eine Minute davor noch jemand in ihm gewesen. Der Kamin brannte, das Essen war aufgetischt, aber von den Bewohnern gab es keine Spur. Doch wenn man die Wahl hat, zwischen einem im stärker werdenden Schneesturm und einem warmen Haus, zieht man logischerweise letzteres vor, zumal man sich schnell klar war, das alles was benutzt wurde, auch bezahlt werden musste.

Das eigentliche Geheimnis des Hauses stellte sich viel später als eine große Verzweigung heraus, welche nicht schlecht durchdacht war, aber mit dem übertriebenen Edward Maltby teils schon anstrengend war. Man sollte zudem beachten, das die Action wirklich erst auf den letzten Seiten stattfand und man ansonsten einen eher ruhigen Krimi vor sich hatte, der hier und da ein wenig Misstrauen säte. Mir gefiel das ganz gut, zumal der Radius für das Lösen des Rätsels auf recht kleinem Raum stattfand. Immerhin war man in einem Haus eingeschneit. Dadurch gewann das Buch nicht unbedingt an Spannung, aber eben an Beklemmung und das sogar sehr gut.

Nicht gerade sehr rasant aber dafür mit um so mehr Tiefe, durfte ich hier einen Krimi lesen, der ungewöhnliche Wege ging. Zwar konnte mich die Story an sich schon überzeugen, aber ein paar Abschnitte im Buch passten aus meiner Sicht nicht unbedingt mit hinein. Dies bezog sich besonders auf die Bereiche wo Edward Maltby ganz vorne mit dabei war. Trotz seiner Cleverness versaute er mir so manchen Moment. Was ich wirklich schade fand, da die anderen Charaktere doch sehr sympathisch waren. Mit dem Aspekt, dass das Buch zu Weihnachten spielt, ein wirklich schöner Mix.

Bewertung vom 14.03.2021
Passt perfekt Plus Size
Rensch-Bergner, Meike

Passt perfekt Plus Size


ausgezeichnet

Was mir auffiel, als ich meine ersten Schnittmuster in die Tat umsetzen wollte war, dass sie mir entweder nie im Leben gepasst hätten oder zu kurz oder zu lang waren. Der Grund ist ganz einfach, ich bin keine Normalgröße. Ich bin 1,80 m groß, trage Größe 52 und habe sowohl an Bauch, als auch an den Oberschenkeln und der Oberweite sehr viel Masse. Hier etwas genau mit den Maßen zu finden, was mir vielleicht passen würde, ging Richtung null, also brauchte ich Hilfe.

Dies kam in Form dieses Buches, welches mir dabei helfen sollte Schnittanpassungen zu erstellen. Und das tat es auch. Sehr gut sogar, denn ich konnte nun mein erstes Shirt, mithilfe der FBA-Methode nähen. Was das ist? FBA steht für Full Bust Adjustment und ermöglicht eine Anpassung der Längen und Weiten-Verteilung im Oberteil. Klingt vielleicht total schwer, ist es aber nicht und wurde hier auch herrlich einfach beschrieben.

Und dies galt wirklich für jeden Körperbereich. Ich war und bin noch immer erstaunt, welche Möglichkeiten es gibt ein Kleidungsstück zu individualisieren, zumal der Aufwand manchmal wirklich gering war. Das wurde nur noch dadurch verbessert, das die Autorin die Schritte nicht einfach nur beschrieb, sondern auch genug Bildmaterial mit ins Buch packte. Dies zwar nur mithilfe von Illustrationen, aber diese zeigten genau, was die Schnittanpassung verändern würde. Übersichtlich und für Anfänger wirklich leicht zu verstehen.

Aber auch sonst machte das Buch bei mir einen tollen Eindruck, da es uns fülligeren Personen einfach mal das Gefühl gibt, das wir es auch verdient haben, schöne Kleidung zu besitzen. Wenn sie uns dann auch noch schmeichelt, um so besser. Deswegen fand ich es schön, das man am Anfang erst einmal allgemein etwas über Körperformen erfuhr und welche Stoffe am besten geeignet wären. Hier kam bei mir richtig Wohlfühlflair auf, da ich einfach mal das Gefühl bekam, das ich nun alles nähen könnte und es mir sogar passen würde.

Endlich kann ich Kleidung nähen, die sich mir anpasst und nicht der ich mich anpassen muss. Die Autorin erschuf hier ein wirklich praktisches Buch, das nicht nur sehr leicht zu verstehen ist, sondern neben vielen Tipps und Tricks, auch eine wunderschöne Aufmachung bietet. Es macht einfach Spaß damit zu arbeiten, zumal man immer das Gefühl hat, einen kleinen Mutmacher an seiner Seite zu haben.