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Benedikt Bögle

Bewertungen

Insgesamt 406 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2019
Weihnachtszauber

Weihnachtszauber


ausgezeichnet

Weihnachtsgeschichten gibt es wahrlich zu Hauf: heitere und ernste, alte und neue, Dichtung und Wahrheit. Nun ist bei Diogenes ein weiterer Band mit weihnachtlichen Erzählungen erschienen: "Weihnachtszauber" vereint Texte von Sy Montgomery und Benedict Wells, Heinrich Böll und Laura de Weck. Die Texte sind heiter wie ernst, die Mischung gelungen. Ein guter Begleiter für lange Winterabende.

Bewertung vom 04.12.2019
Examinatorium Familien- und Erbrecht
Eberl-Borges, Christina;Zimmer, Michael

Examinatorium Familien- und Erbrecht


ausgezeichnet

Wer sich vor dem Examen noch einmal mit dem "Nebengebiet" des Familien- und Erbrechts auseinandersetzen muss, kann sich an ein Lehrbuch aus dem Nomos-Verlag halten: "Examinatorium Familien- und Erbrecht" wurde von Christina Eberl-Borges und Michael Zimmer herausgegeben. In zwölf Abschnitten wird das Familienrecht wiederholt, für das Erbrecht bieten acht Paragraphen das entscheidende Wissen für das Examen. Am Ende des Bandes stehen Wiederholungsfragen und Antworten.

Dieser Band bietet sich allen an, die bereits Vorkenntnisse auf den entsprechenden Gebieten haben; eine Einleitung in das vierte und fünfte Buch des BGB ist es nicht. Für das Examen bietet es den Stoff komprimiert. Der Leser kann sich und sein Wissen auf den Prüfstand stellen und vorhandene Lücken schließen. Dieser Band kann so ein guter Begleiter auf dem Weg zum Ersten Staatsexamen sein.

Bewertung vom 29.11.2019
Lectio divina Neues Testament

Lectio divina Neues Testament


ausgezeichnet

Wer die Heilige Schrift liest, kann das auf ganz unterschiedliche Weise tun. Eine bewährte Methode bietet die "Lectio Divina", die "geistliche Lesung", innerhalb derer sich der Gläubige dem biblischen Text nähert. Das Katholische Bibelwerk hat nun extra zu dieser Methode das Neue Testament herausgegeben: "Lectio Divina. Neues Testament - Die Einheitsübersetzung" ist in der Katholischen Bibelanstalt erschienen. Der Band bietet zunächst ganz gewohnt die Einheitsübersetzung. Die Besonderheit: Immer wieder werden am Rand des Textes Hinweise gegeben, die zum Nachdenken anregen.

Die Anleitungen nehmen dabei zunächst den Text in den Blick: Welche Worte kommen hier gehäuft vor, fragen die Anmerkungen etwa. Was ist denn eigentlich der Inhalt der Perikope? Worum geht es? Immer wieder aber nehmen die Fragen auch den Leser in den Blick: Was bedeutet denn diese Bibelstelle für mich? Was berührt mich an diesem Text, was kann ich für mein Leben mitnehmen? Diese Anleitung zur Lectio divina leitet sehr behutsam. Sie kann sachlich für das persönliche Bibelstudium dienlich sein, viel mehr aber vermutlich noch für Bibelkreise und das gemeinsame Teilen der Heiligen Schrift.

Bewertung vom 25.11.2019
Reden, die unsere Welt veränderten

Reden, die unsere Welt veränderten


ausgezeichnet

Reden haben diese Welt verändert und tun das bis heute. Es sind die großen Reden, die wir automatisch mit großen Männern und Frauen der Geschichte verbinden: Die Rede Martin Luther Kings, die in seinem immer wiederholten Satz "I have a dream" gipfelt. Die geniale, ausgewogene, wortgewandte Rede Richard von Weizsäckers, die er zum vierzigsten Jahrestag der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1985 vor dem Deutschen Bundestag hielt. Oder auch die Rede Kennedys: "Ich bin ein Berliner." Einige der wichtigsten Reden der Geschichte versammelt nun ein hervorragender Band: "Reden, die unsere Welt veränderten. Mit einer Einführung von Simon Sebag Montefiore" ist im Insel-Verlag erschienen.

Im Vorwort schreibt Simon Sebag Montefiore: "Eine große Rede muss nicht unbedingt die Wahrheit ihrer Zeit erfassen; sie kann auch Ausdruck einer großen Lüge sein." Wie wahr - folgerichtig versammelt dieser Band nicht nur die großen und bewundernswerten Reden der Weltgeschichte, sondern die berühmten Reden, die unsere Welt veränderten. So kommt in diesem Band auch Adolf Hitler zu Wort oder Josef Stalin. Das wirkt sehr seltsam für einen Band, der mit der Bergpredigt als Rede Jesu beginnt. Und doch: Auch und gerade die Reden Hitlers und Stalins haben diese Welt geprägt - wenngleich natürlich nicht zum Guten, sondern zum Bösen; sie führten nicht in die Zukunft, sondern in den Abgrund. Dieser Band zeigt, was Rhetorik vermag - in welche Richtung auch immer. Insofern: Eine schöne Sammlung, die sicherlich auch subjektiv geprägt ist. Man hätte etwa Cicero hier vermuten dürfen, aber nötig ist das wohl nicht. Neben den Reden beziehungsweise Ausschnitten aus ihnen bietet dieser Band auch historische Hinführungen und Kurzbiographien der Redner. Das Nebeneinander Bewundernswerter wie Verabscheuungswürdiger Reden ist zugleich eine Verneigung wie auch eine Warnung vor der Rhetorik.

Bewertung vom 25.11.2019
Der unsichtbare Roman
Poschenrieder, Christoph

Der unsichtbare Roman


ausgezeichnet

Gustav Meyrink hat seine Blütezeit längst überschritten. Nach dem großen Erfolg seines Romanes "Golem" kann er sich ein großzügiges Leben am Starnberger See leisten, weiß aber auch, dass es nicht mehr lange so weitergehen kann. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges erreicht ihn da eine Anfrage, die gerade gelegen kommt: Er soll im Auftrag des Außenministeriums einen Roman schreiben, der zeigt, wer wirklich am Krieg schuld war. Die Österreicher sollen es nicht sein, die Deutsche natürlich noch viel weniger - stattdessen: Die Freimaurer. Große Begeisterung kann Meyrink für seine Auftragsarbeit nicht aufbringen, verschmähen kann er aber den lukrativen Auftrag auch nicht.

Diese Geschichte erzählt der Autor Christoph Poschenrieder in seinem neuen Roman: "Der unsichtbare Roman" ist bei Diogenes erschienen. Der unwirklich anmutenden Geschichte liegen tatsächlich historische Begebenheiten zugrunde. Immer wieder unterbricht der Autor den reinen Roman und bringt Informationen zur historischen Recherche. Spannend erzählt Poschenrieder aus einer Zeit, in der sich die Revolution langsam Bahn bricht und am Ende tatsächlich in München der Freistaat ausgerufen wird. Phantastisch und realistisch, packend und bis zur letzten Seite letztlich offen: Poschenrieder hat einen hervorragenden Roman vorgelegt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2019
Geführt von einem inneren Stern
Simma, Elmar

Geführt von einem inneren Stern


ausgezeichnet

"Ist es nicht unsinnig, zu den tausenden Advents- und Weihnachtsbüchern noch eines mehr zu schreiben?", fragt sich Elmar Simma im Vorwort zu seinem neuen Buch: "Geführt von einem inneren Stern. Gute Gedanken für Advent und Weihnachten", erschienen bei Tyrolia. Und tatsächlich: Es gibt genug Begleiter für die Advents- und Weihnachtszeit. Neues schadet aber manchmal nicht, und so liegt es auch hier: Ein schöner Begleiter. Für jeden Tag findet sich ein kurzer Text mit einem praktischen Impuls. Dieses Buch hebt sich aus der breiten Masse ab. Die Gedanken sind wirklich ergreifend, die Impulse sinnvoll.

Bewertung vom 16.11.2019
BGB, Kommentar

BGB, Kommentar


ausgezeichnet

Bereits in 14. Auflage ist der Kommentar von Prütting, Wegen und Weinreich zum BGB bei Luchterhand erschienen. Es ist der wahrscheinlich umfangreichste Kommentar, der eine komplette Kommentierung zum BGB noch innerhalb eines und nicht mehrere Bände zu leisten vermag. Die Kommentierung umfasst dabei - wie durchaus üblich - nicht nur das BGB, sondern auch die verschiedenen Rom-Verträge, das Lebenspartnerschaftgesetz oder auch das Produkthaftungsgesetz. Die Kommentierung ist ebenso umfangreich wie fundiert und verständlich. Gerade für Studenten, die mit einer Hausarbeit konfrontiert sind, bietet sich dieser Band besonders an.

Bewertung vom 16.11.2019
Unverbindliche Beratung oder kollegiale Steuerung?

Unverbindliche Beratung oder kollegiale Steuerung?


ausgezeichnet

Spätestens seit dem Pontifikat von Papst Franziskus wurde der Blick nicht nur der kirchlichen Öffentlichkeit wieder vermehrt auf das Thema der Synoden gelenkt: So fanden die Synoden zu Ehe und Familie, zur Jugend oder vor allem auch zum Amazonas-Gebiet auch medial einen breiten Wiederhall. Doch auch in den Ortskirchen könnten vermehrt Synoden stattfinden - wie das etwa in Deutschland im Rahmen der sogenannten "Würzburger Synode" nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil der Fall war. Ein bei Herder erschienener Band beschäftigt sich mit kirchenrechtlichen Fragen zur Synodalität: "Unverbindliche Beratung oder kollegiale Steuerung? Kirchenrechtliche Überlegungen zu synodalen Vorgängen" wurde von Wilhelm Rees und Joachim Schmiedl herausgegeben.

Der Band versammelt Beiträge, die bei einer Fachtagung 2013 als Vorträge gehalten wurden. Die Bandbreite dieser Beiträge ist groß: Der Herausgeber Rees beschäftigt sich etwa mit der Entwicklung der Synoden in den kirchlichen Gesetzbüchern zwischen 1917 und 1983. Die Regensburger Kirchenrechtlerin Sabine Demel fragt nach der nachkonziliaren Entwicklung im Bereich der deutschen Bischofskonferenz, Dominicus Meier nach der Pastoralsynode in der DDR. Ein ökumenischer Blick bringt auch die Perspektiven der anglikanischen sowie auch der evangelischen Kirche ein. So wird das Thema der Synodalität breit behandelt. Das Thema dürfte gerade auch in der Zukunft weiter an Relevanz gewinnen.